Wie lange darf der tüv abgelaufen sein

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6 Min Welche Konsequenzen drohen beim Fahren ohne TÜV und was passiert mit dem Versicherungsschutz?

Aus verschiedenen Gründen verpassen manche Fahrzeughalter die Hauptuntersuchung. Einige haben die Überprüfung bei DEKRA oder TÜV schlichtweg vergessen, andere überziehen ganz bewusst. Doch so oder so ist das Fahren ohne TÜV keine gute Wahl. Wie lange darf man ohne TÜV fahren? Und wie genau liest man eigentlich die TÜV-Plakette? Die Antworten auf diese Fragen lesen Sie hier!

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Das Gesetz fordert die Einhaltung der HU-Termine, das heißt die Hauptuntersuchung darf grundsätzlich nicht versäumt werden. Bei Überschreitung drohen bei nicht sicherheitsprüfungspflichtigen Fahrzeugen, zum Beispiel Pkw, Motorräder oder leichte Anhänger, unangenehme Strafen in Form von Verwarn- sowie Bußgeldern oder sogar einem Punkt in Flensburg. Das genaue Ausmaß der jeweiligen Strafe hängt davon ab, wie viele Monate die Hauptuntersuchung bereits aussteht. Hier ein Überblick dazu:

1 – 2 Monate: Solange ein Zeitraum von maximal zwei Monaten noch nicht erreicht ist, können die Gesetzeshüter lediglich auf die notwendige TÜV-Untersuchung hinweisen.

3 – 4 Monate: Ist die HU-Plakette seit mehr als zwei Monaten abgelaufen, kann ein Verwarngeld von 15 Euro festgesetzt werden. Gleichzeitig wird die “vertiefte HU” fällig. Dies ist ein Fahrzeugcheck mit erweitertem Umfang, für welchen der TÜV einen Aufschlag von 20 Prozent berechnet. Vorteil für den Fahrzeughalter: Der nächste HU-Termin wird auf Basis des aktuellen Monats festgesetzt.

Mehr als 4 Monate: Sollte man den TÜV seit mehr als vier Monaten versäumt haben und in eine Verkehrskontrolle geraten, wird ein Verwarngeld von 25 Euro fällig. Bei mehr als acht Monaten beträgt das Bußgeld 60 Euro, dazu gibt es einen Punkt in Flensburg.

Wie lange darf der tüv abgelaufen sein

TÜV überziehen – diese Kosten kommen auf Sie zu

Unfall ohne TÜV: Welche Konsequenzen drohen ohne TÜV-Plakette bei der Kfz-Versicherung?

Beim Fahren ohne gültige TÜV-Plakette sind Auto oder Motorrad zwar versichert, bei einem Unfall kann man allerdings in Regress genommen werden. Das heißt, dass die Kosten der Schadenregulierung oder ein Teil dieser Kosten womöglich auf den Fahrzeughalter zurückfallen.

Der Versicherer beauftragt in den meisten dieser Fälle einen Gutachter. Dieser soll ermitteln, ob technische Mängel am Fahrzeug bestanden und diese zum Unfall beigetragen haben. Sinn und Zweck der HU ist es, derartige Sicherheitsmängel zu erkennen und eine Behebung zu gewährleisten. Wenn man die HU allerdings nicht rechtzeitig hat durchführen lassen und deshalb mit unentdeckten Mängeln fährt, handelt der Fahrer je nach Sachverhalt gegebenenfalls grob fahrlässig.

Gut geplant, ist halb geprüft

Machen Sie sich sechs bis acht Wochen vor der nächsten HU einen Kalendereintrag in Ihrem Smartphone oder Laptop. Wenn die Erinnerung aufpoppt, haben Sie noch genug Zeit, um einen Termin zu machen.

Auch bei gültiger HU-Plakette muss man sicherstellen, dass das Fahrzeug verkehrstauglich ist. Wenn zum Beispiel das Reifenprofil nicht mehr ausreichend ist und man deshalb einen Unfall hat, kann das den Versicherungsschutz gefährden. Das Gleiche gilt für andere Mängel, über die man Bescheid weiß. Hinweise auf Schäden oder Mängel geben zum Beispiel die Lampen am Armaturenbrett.

In welchen Fällen der Versicherungsschutz gefährdet ist oder grundsätzlich nicht greift, steht in der jeweiligen Versicherungspolice und den vereinbarten Versicherungsbedingungen (AKB). Die Leistungen und auch die Deckungssummen sind bei vielen Versicherern unterschiedlich.

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FAQ – 6 typische Fragen und Antworten zum TÜV auf einen Blick

  1. Was ist TÜV?Die Bezeichnung „TÜV“ wird umgangssprachlich für die Hauptuntersuchung, kurz HU, von Kraftfahrzeugen verwendet. Eigentlich steht die Abkürzung jedoch für „Technischer Überwachungsverein“, einer Prüforganisation, welche Sicherheitskontrollen technischer Geräte durchführt. Da die Hauptuntersuchung von Autos und Anhängern jedoch lange Zeit ausschließlich über den TÜV erfolgte, setzt der Volksmund diesen Begriff mit der jährlichen HU gleich.

    Doch nicht nur der TÜV bietet die HU von Pkw und Anhängern an – auch die DEKRA, kurz für Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein, und die KÜS, Abkürzung der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger, sind staatlich anerkannte Prüforganisationen. Zudem lohnt es sich, bei der Autowerkstatt Ihres Vertrauens nachzufragen. Viele Werkstätten bieten regelmäßige HU-Termine, bei denen ein Prüfer vor Ort das Fahrzeug auf Mängel untersucht. Der Vorteil ist, dass Mängel schon im Vorfeld behoben werden können und Sie sich eine eventuelle Nachuntersuchung ersparen.

  2. Wann steht die nächste HU an?Privat genutzte Autos und Motorräder müssen im Gegensatz zu sicherheitsprüfungspflichtigen Fahrzeugen alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Eine Ausnahme bilden Neufahrzeuge, deren HU erstmalig nach dem dritten Jahr ansteht. Wann die nächste HU für Ihr Fahrzeug fällig ist, sehen Sie auf der TÜV-Plakette am hinteren Nummernschild. Der nächste Prüftermin findet sich zusätzlich in der Zulassungsbescheinigung Teil I.

    Stellt sich bei der HU heraus, dass das Fahrzeug Mängel hat, bleibt ein Monat zur Mängelbeseitigung. Anschließend muss man mit dem Pkw zur Nachkontrolle. Wer diesen Termin nicht einhält, kann erneut mit einem Verwarngeld geahndet werden. Zugleich wird eine neue HU fällig, die wesentlich mehr als die kurze Nachkontrolle kostet.

  3. Wie liest man die TÜV-Plakette richtig?Die TÜV-Plakette lesen zu lernen, ist gar nicht schwer. Das Prüfungsjahr steht in der Mitte der Plakette. Doch selbst die Farbe der Plakette verrät sachkundigen Beobachtern bereits aus der Ferne das Jahr, in welchem der Pkw geprüft werden muss: Sechs Farben wechseln sich in immer der gleichen Reihenfolge ab. Autos, die 2021 durch die HU müssen, haben beispielsweise eine gelbe Plakette. Für die Prüfung im Jahr 2022 ist die Plakette braun, für 2023 rosa, für 2024 wird sie grün sein, für 2025 orange und 2026 blau. Im Jahr 2027 beginnt die farbliche Markierung dann wieder bei gelb.Der kreisrunde Aufkleber sieht aus wie das Zifferblatt einer Uhr. Die Zahlen eins bis zwölf sind jedoch entgegen dem Uhrzeigersinn aufgereiht und stehen für die Monate eines Jahres. Damit sofort ersichtlich ist, wann der Pkw die nächste HU hat, nimmt der betreffende Monat den Platz der zwölf ein. Die Plakette wird also so weit gedreht, dass der Prüfungsmonat oben steht.Eine zusätzliche Ablesehilfe sind die schwarzen Balken, welche immer die zwölf einrahmen. Der weiße Strich zwischen den Balken auf der Plakette fungiert wie der Stundenzeiger einer Uhr. Steht beispielsweise die drei oben auf der Plakette am Platz der zwölf, zeigen die beiden Balken dahin, wo auf der Uhr normalerweise die drei stünde.

    Gerät man also in eine Kontrolle, können fachkundige Beamte anhand der Plakettenfarbe und der Positionierung der Balken schon aus der Ferne erkennen, in welchem Monat und Jahr das Fahrzeug zum TÜV muss.

Wie lange darf der tüv abgelaufen sein

Gut durchdacht – so liest man die TÜV-Plakette

  1. Wie lange darf man den TÜV überziehen?
    Ist man ein bis zwei Monate ohne TÜV unterwegs, drücken Beamte oft ein Auge zu. Danach drohen als Strafe jedoch Verwarn- und Bußgelder zwischen 15 Euro und 60 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Fährt man mehr als zwei Monate ohne TÜV, droht die „vertiefte HU“ – diese kostet mehr als die reguläre Hauptuntersuchung. Die Hauptuntersuchung zu überziehen bringt also Kosten mit sich, die man leicht vermeiden kann.
  2. Wer haftet für ein Auto ohne TÜV?
    Fahren ohne TÜV – das ist keine gute Idee. Ist man mit einem Pkw unterwegs, dessen TÜV-Frist abgelaufen ist, kann sich dies auf den Versicherungsschutz auswirken. Gerade bei einem Unfall ohne gültige TÜV-Plakette droht trotz bestehender Versicherung ein selbst zu tragender Schaden. Bei einem erheblichen Mitverschulden des Versicherungsnehmers ist die Versicherung nämlich unter Umständen ganz oder teilweise von ihrer Leistungspflicht befreit. Da der Halter für die Versicherung, die Steuern und auch die Wartung zuständig ist, haftet dieser – schließlich ist er seiner Pflicht zur TÜV-Prüfung nicht nachgekommen.
  3. Wie bekomme ich ein Auto ohne Zulassung zum TÜV?
    Ein abgemeldetes Auto sollten Sie nicht fahren – noch nicht einmal die kurze Strecke zur TÜV-Prüfung oder Werkstatt. Den Pkw zur Hauptuntersuchung zu bekommen, geht trotzdem:
  4. Wie bekomme ich ein Auto ohne Zulassung zum TÜV?
    Ein abgemeldetes Auto sollten Sie nicht fahren – noch nicht einmal die kurze Strecke zur TÜV-Prüfung oder Werkstatt. Den Pkw zur Hauptuntersuchung zu bekommen, geht trotzdem:
    • Ohne amtliches Kennzeichen: Mithilfe eines Anhängers oder Fahrzeugtransporters können Sie das Auto zum Zielort bringen, das Fahren ohne Kennzeichen ist im öffentlichen Raum strikt untersagt.
    • Mit rotem Kennzeichen: Kontaktieren Sie Ihre Werkstatt – diese sollte über rote Kennzeichen verfügen und könnte Ihr Fahrzeug für Sie zur Prüfung beim TÜV vorführen. Als Privatperson ist man jedoch nicht befugt, die roten Kennzeichen zu nutzen.
    • Mit Kurzzeitkennzeichen: Bei der Zulassungsstelle kann man dieses Kennzeichen erhalten, welches maximal fünf Tage gültig ist. Ein Nachweis über die aktuelle Versicherung des Fahrzeugs in Form der eVB-Nummer sowie die Vorlage des Personalausweises sind dafür notwendig.
    • Mit entstempeltem Kennzeichen: Ihr Fahrzeug war vorübergehend abgemeldet, soll nun aber wieder zugelassen werden? Wenn der Pkw noch über ein entstempeltes amtliches Kennzeichen verfügt, darf man auf direktem Wege zur Prüfstelle fahren. Jedoch muss diese im selben oder in einem angrenzenden Bezirk liegen und die Kfz-Haftpflichtversicherung muss gewährleistet sein.

Sie sehen: Die jährliche Hauptuntersuchung ist vor allem für den Schutz aller Verkehrsteilnehmer gedacht und soll eventuelle Gefahrenherde vermeiden. Verpasst man den TÜV-Termin, kommen in erster Linie Kosten in Form von Verwarn- und Bußgeldern auf Sie zu. Auch ein Punkt in Flensburg kann eine Konsequenz des Fahrens ohne die vorgeschriebene Hauptuntersuchung sein.

Vor allem bei einem Unfall mit abgelaufener HU-Plakette können sich die Kosten für den Fahrzeughalter summieren, denn je nach Unfallgrund kann die Versicherung den Halter in Regress nehmen. Im schlimmsten Fall verliert man den Versicherungsschutz komplett.

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