Wo kann ich Jim Knopf und die Wilde 13 gucken?

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Wo kann ich Jim Knopf und die Wilde 13 gucken?
Wo kann ich Jim Knopf und die Wilde 13 gucken?

6.21 h 49 min20200

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Supporting actorsUwe Ochsenknecht, Christoph Maria Herbst, Annette Frier, Milan Peschel, Leighanne Esperanzate, more…Sonja Gerhardt, Michael Bully HerbigProducersChristian Becker, Willi Geike, Peter Jänsch, Olaf Meyers, Tina Kringer, more…Roman Hocke, Matthias Rosenberger, Derrick H. Myer, Wolf-Dieter von GronauStudioWARNER BROS.Purchase rightsStream instantly DetailsFormatPrime Video (streaming online video)DevicesAvailable to watch on supported devices

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Top reviews from Germany

TharaxReviewed in Germany on 05 October 2020

Eine Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten darf...

Vorweg; ich bin seit frühester Kindheit „Jim Knopf“-Fan, habe die Bücher gelesen und mittlerweile auch alle vier Verfilmungen gesehen. Nun gut; genau genommen vier von fünf, wenn man den obskuren, hierzulande relativ unbekannten und noch nichteinmal ins Deutsche übersetzten Anime „Jim Button“ von 1974 mit dazu zählt. Kennengelernt habe ich die Geschichte, wie vermutlich viele andere, durch die mittlerweile legendäre, zweite Verfilmung der Augsburger Puppenkiste von 1976/1977, eine Version, die für mich bis heute nichts von ihrem gigantischen Unterhaltungswert eingebüßt hat, auch wenn das ganze größtenteils ziemlich unemotional und distanziert erzählt wird. Dafür habe ich durch diese Miniserie gelernt, was Wüsten, Echos, Vulkane und Magneten sind, also sei‘s drum^^! Ein paar Jahre später habe ich dann die kontroverse Zeichentrickserie von 1999/2000 auf Kika gesehen und ebenfalls sehr gemocht, trotz der gerade in der zweiten Staffel extremen Hinzudichtungen zur und Abweichungen von der Originalgeschichte. Insgesamt würde ich sie heute auf eine Stufe mit der 70er Version stellen, da die Puppenversion zwar optisch und musikalisch, die Zeichentrickserie aber erzählerisch besser gelungen ist. Die erste Verfilmung der Puppenkiste von 1965/1966, damals noch in Schwarz-Weiß, wirkt aus heutiger Sicht eher steif und hölzern, sowohl von der Inszenierung als auch der Synchronisation und dem Drehbuch her. Man hat hier versucht, das Buch möglichst genau umzusetzen (einschließlich vieler 1 zu 1 aus der Vorlage zitierter Dialoge), was jedoch bei vielen Szenen nicht ganz funktioniert und zu einigen Längen geführt hat. Da war der zweite Versuch zehn Jahre später mit sinnvollen Kürzungen, überarbeiteten Texten und besserer Besetzung in jeglicher Hinsicht ein deutlicher Schritt nach vorne. Die beiden Bücher von 1960 und 1962 habe ich tatsächlich erst dieses Jahr gelesen. Bis auf die aus heutiger Sicht arg veraltete (und teils auch ziemlich anstrengend zu lesende) Geschlechterrollenverteilung (die sich aber auch in den ersten Verfilmungen noch klar bemerkbar macht) sind sie auch heute noch sehr empfehlenswert und wirklich gut zu lesen. Michael Ende ist hier das Kunststück gelungen, einerseits über weite Strecken sehr leicht verständlich zu schreiben, andrerseits aber nicht langweilig zu werden; beide Werke stecken voller kreativer Formulierungen und Wortspiele, die man oft erst als Erwachsener wirklich versteht.Der erste Teil der Realverfilmung, „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von 2018 war großartig, nun ging es mir, abgesehen von der Zeichentrickserie, aber bei jeder Fassung von Jim Knopf so, dass der zweite Teil mir besser gefiel als der erste; die Erwartungen an den Nachfolger waren also entsprechend hoch… (An dieser Stelle spreche ich eine ausdrückliche Spoilerwarnung aus; ab diesem Punkt werde ich wesentliche Elemente der Handlung verraten!)Präsentation:In einem Wort: Überwältigend. In mehreren Worten… Einen so wunderschön und imposant inszenierten Film habe ich bislang nur sehr, sehr selten gesehen. Denn auch wenn bei einigen der letzten Hollywood-Blockbuster mit einem Budget im neunstelligen Bereich sicherlich viele dabei waren, die rein tricktechnisch besser sind, wirken die gewaltigen Bilder in „Jim Knopf und die Wilde 13“ greifbarer, liebevoller und auch… lebendiger. Ich hatte in „Jim Knopf“ ungelogen mehr Gänsehautmomente als in allen Marvel-, Star Wars und Herr der Ringe-Filmen zusammengezählt, was auch am perfekten Zusammenspiel von Bild und Musik liegt. Letztere ist nahezu dauerhaft präsent, hält sich aber zumeist im Hintergrund, was der Stimmung des Films ungemein gut tut. Die einzige Sequenz, bei der die Musik wirklich in den Vordergrund tritt, und meiner Meinung nach eine der atmosphärischsten Szenen des gesamten Films, ist jene, in der die Wilde 13 ihr legendäres Seeräuberlied anstimmt („13 Kerle auf dem Totensarg…“). Einmal abgesehen davon, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass es das Lied in dieser Form in den Film schafft, und es daher komplett aus dem Nichts kam, ist die neue Version wirklich… nun ja, episch. Und tatsächlich bedrohlich. Überhaupt wirkt der gesamte Film deutlich düsterer und dramatischer als noch der Vorgänger und alle anderen Versionen sowieso. Passend dazu war auch die gespenstische Enthüllungsszene der zahlreichen Schiffswracks beim Einschalten des Meeresleuchtens. Oder die grandiose Inszenierung des Gurumusch-Felsens und des Landes, das nicht sein darf. Oder der kurze Blick auf die mystischen Ruinen des versunkenen Jamballas. Ein absolutes, inszenatorisches Highlight war auch der erste Flug des Perpetumobils; ich dachte fast, mir würden hier die Augen aus dem Kopf fallen… Die spektakulärste Szene des Films ist und bleibt aber die große Seeschlacht gegen die Wilde 13; die einzige, große Action-Szene des Films (wenn man von der Schlägerei unter den Piraten einmal absieht) ist zwar recht kurz gehalten, strotzt aber nur so vor kreativen Einfällen und einer tollen Dynamik. Ebenfalls lobend erwähnen muss man definitiv die Bühnenausstattung. Es ist unglaublich, wie detailliert hier nahezu sämtliche Einzelschauplätze ausgeschmückt wurden, um den Szenen die nötige Atmosphäre zu verleihen; eine Kunst, die hier noch besser gelingt als in der Version der Augsburger Puppenkiste. Seien es die Schiffe, der karge, mysteriöse und uralte Gurumusch-Felsen oder Tur Turs Oase. Wir hätten da die Burg Sturmauge; draußen zerklüftete Felsen und ein unermüdlich wütender Taifun, im Inneren aber warm und beinahe behaglich. Ein absolutes Highlight ist natürlich das fast komplett nachgebaute Lummerland, in dem man sich als Zuschauer selbst beinahe wie zuhause fühlt, insbesondere natürlich im unglaublich detaillierten Haus von Frau Waas, das eine Gemütlichkeit ausstrahlt, wie ich sie selten bis nie bei einem Filmschauplatz erlebt habe. Und natürlich die beiden großartigen Lokomotiven, die gerade im zweiten Film so „lebendig“ wirken wie nie zuvor.Erzählung:Das Herzstück des Films bleibt aber natürlich die Geschichte mit ihren zahlreichen skurillen und unglaublich liebenswerten Figuren. Zuerst zur Handlung. Wie der Vorgänger hält sich „Jim Knopf und die Wilde 13“ relativ nah an der Buchvorlage, behält sich aber einige, in diesem Fall tatsächlich immer sinnvolle Änderungen vor, die meist dazu dienen, die Gesamthandlung glaubwürdiger zu machen. Aber, um die Fans des Buchs zu trösten; man hat hier einige Dinge aus der Vorlage bedacht, die in keiner anderen Verfilmung berücksichtigt wurden, wie etwa die explizite Erwähnung bei Nepomuks Bekanntmachung mit Sursulapitschi, dass er doch ein halbes Wasserwesen sei. Außerdem ist die Realverfilmung die Einzige, in der Lukas seine Pfeife behalten durfte! Auch finde ich das gesamte Erzähltempo nochmal angenehmer als im ersten Film. Dieser wirkte zwar nicht direkt gehetzt, ich finde es aber doch sehr schön, dass der zweite sich ein wenig mehr Zeit für die ruhigen Szenen und die damiteinhergehenden Charakterentwicklungen nimmt. Unter anderem tritt Sursulapitschi hier als einzige Vertreterin des Meeresvolkes auf; ihr Vater König Lormoral sowie ihr Verlobter Uschaurischuum fehlen demnach, wobei Letzterer aber häufig erwähnt wird. Die Wilde 13 weiß wiederum von Anfang an um das Schicksal Frau Mahlzahns und ist demnach auf Rache aus, weshalb sie Molly hier gezielt entführten, um Jim und Lukas in eine Falle zu locken. Allerdings fügen sich alle Änderungen sehr harmonisch in die Gesamtgeschichte ein, sodass diese trotz des tendenziell episodischen Charakters, ähnlich wie im Buch, als ein wunderbar stimmiges Gesamtwerk erscheint, der Fokus liegt in dieser Verfilmung jedoch stark auf den Figuren. Und die haben es wirklich in sich… Zunächst: Alle Figuren sind absolut perfekt besetzt, und die Schauspieler meistern ihre Rollen durchweg hervorragend! Man könnte denselben Film ein weiteres Mal drehen und ohne diesen grandiosen Cast dennoch ein deutlich schlechteres Ergebnis erzielen. Im Zusammenspiel mit den leicht theaterhaften, aber immer glaubwürdigen Dialogen und der allgemeinen Interaktion der Charaktere untereinander wirken diese zum ersten Mal wirklich lebendig und tatsächlich ein wenig wie echte Personen. Ein Ansatz, der bereits in der Zeichentrickserie verfolgt und hier nun perfektioniert wurde. Und jede dieser Personen verdient eine Erwähnung: Lukas der Lokomotivführer, wirklich, WIRKLICH grandios gespielt von Henning Baum, war für mich der unangefochtene Star des ersten Films und dominiert auch den zweiten Teil bis etwa zur Mitte. Ich nenne ihn bewusst zuerst, da er für mich der eigentliche Held der Geschichte ist. Er löst die meisten, auftauchenden Probleme und traf im ersten Teil die Entscheidung, die die gesamte Handlung überhaupt erst in Gang setzte. Er ist, und das macht ihn mir so sympathisch, ein sehr selbstbestimmter Charakter, der das tut, was er für richtig hält, und sich dabei von niemandem etwas sagen lässt. Im Umgang mit anderen sehr locker, teils rau in der Sprache, strahlt er aber auch eine gewisse Wärme und Herzlichkeit aus. Zudem ist er so etwas wie die Stimme der Vernunft, die mit zahlreichen Vorurteilen aufräumt; so fungiert er hier auch als Vermittler zwischen Nepomuk und Tur Tur bzw. Nepomuk und Sursulapitschi. Jim Knopf, dargestellt von Solomon Gordon, merkt man in diesem Film sowohl optisch als auch charakterlich eine klare Weiterentwicklung im Vergleich zum Vorgänger an, wie sie in früheren Adaptionen in der Form ebenfalls nicht auftauchte. Jim ist im zweiten Film merklich reifer, nachdenklicher und stellenweise auch melancholischer geworden; es quält ihn die Frage, woher er stammt, und wer seine leiblichen Eltern sind. Dieses frühere Gefühl der Identitätslosigkeit lässt ihn später auch mit den Piraten mitfühlen und führt zur erzählerisch vielleicht schönsten Szene des Films. Gordon spielt den Charakter mehr als überzeugend, gerade die Entwicklung vom ersten zum zweiten Film ist sehr interessant mitzuverfolgen. Noch stärker verändert, vor allem im Vergleich zur Vorlage und den älteren Verfilmungen, hat sich allerdings Prinzessin Li Si, die hier von Leighanne Esperanzate gespielt wird und eine viel größere Rolle in der Geschichte einnimmt. Sie ist nicht mehr das weinerliche, kleine Mädchen, das unbedingt einen Ehemann möchte, der klüger ist als sie (WTF!?), sondern eine mutige, selbstbewusste, junge Frau und für Jim eher eine (seelische wie auch handlungstechnische) Unterstützerin, deren Hilfe er auch wirklich nötig hat, als einfach nur die „Damsel in Distress“, die beschützt und gerettet werden muss. Tatsächlich beteiligt sie sich an der Seeschlacht diesmal sogar deutlich aktiver als Jim selbst, anstatt sich im Lagerraum zu verstecken. Einen dicken Pluspunkt gibt es auch dafür, dass das Verhältnis zwischen den beiden hier als enge Freundschaft, anstatt dieser seltsamen, seichten, „kindlichen Verliebtheit“ der Vorlage und alten Verfilmungen dargestellt wird. Das alles gerät aber für eine Weile fast in Vergessenheit als in der zweiten Hälfte der eigentliche Star des Filmes, Rick Kavanian in der Rolle der Wilden 13, nicht nur das mandalanische Staatsschiff, sondern den gesamten Film entert und nahezu komplett an sich reißt. Unfassbar… unfassbar, wie ein einziger Schauspieler es hier schafft, 12 beinahe gleichaussehende (!) Charaktere simultan zu spielen und wirklich jedem einzelnen dabei durch kleine Details in ihrem Verhalten Leben einzuhauchen, sodass man die Piraten nun tatsächlich anhand ihrer Persönlichkeiten auseinanderhalten kann. Kavanian ist hier das große Kunststück gelungen, die Seeräuber gleichzeitig charmant und leicht humoristisch, auf der anderen Seite in den richtigen Momenten aber auch wild und bedrohlich darzustellen. Auch das Verhalten der Piraten untereinander, die zwar einen rauen Umgangston pflegen und teils auch miteinander konkurrieren, andrerseits aber auch konsequent zusammenhalten und miteinander lachen und feiern, war äußerst gut gelungen. Die bereits angesprochene, schönste Szene des Films war jene, als Jim sich in ihrer Identitätslosigkeit wiedererkennt und jedem anhand des einen Buchstaben, den sie schreiben können, einen Namen gibt. Das Großartige hierbei ist, dass es nicht als Montage abgehandelt wird, sondern jeder der Seeräuber einzeln gezeigt wird, wie er auf seinen Namen reagiert. Damiteinhergehend ist auch ihre Motivation, sich mit Jim anzufreuden, deutlich glaubwürdiger und weniger prompt als in den anderen Verfilmungen. Und eines ist sicher. Ab jetzt ist die Wilde 13 für mich nicht länger nur ein Kollektiv namens „Wilde 13“, ab jetzt sind sie für mich Antonio (der raubeinige, aber auch verantwortungsbewusste Kapitän, der später auch ohne den Stern als solcher anerkannt wird), Fernando (eher ruhig und zurückhaltend, beinahe schon sanftmütig und mit einer Ratte als Begleiter), Maximiliano (der freche Rebell, der Antonio infrage stellt und seinen Posten am liebsten selbst einnehmen würde), Ignazio, Ludowico, Emilio, Theodoro, Xaverio, Sebastiano, Ulrico, Nikolo und Rudolpho! Christoph Maria Herbst spielt Herrn Ärmel, der hier ebenfalls eine überraschend große Rolle bekommt. Seine ursprüngliche Funktion als Nur-Untertan wird insofern auf die Schippe genommen, dass er hier ob seiner angenommenen Nutzlosigkeit in eine Art Existenzkrise verfällt (die den Zuschauer, wie sie dargestellt wird, auch ehrlich berühren kann). Umso schöner, als Jim ihn am Ende als klügsten Menschen des Königreiches bezeichnet und ihm eine würdige Aufgabe zuteilwerden lässt. Sonja Gerhard überzeugt als quirlige Meerjungfrau Sursulapitschi, die hier, ähnlich wie Li Si, eine größere und aktivere Rolle hat. Unter anderem, da sie die ursprüngliche Funktion ihres Verlobten, des Schildnöcks Uschaurischuum, der zwar erwähnt wird und als Zeichnung zu sehen ist, aber nicht direkt auftritt, hier mitübernimmt. Als ein jahrtausendealtes Wesen aus einer anderen Welt fand ich ihre etwas exzentrisch wirkende Sprache sehr passend, auch weil man der Figur ihre Emotionen trotzdem zu jeder Zeit abnimmt. Eine sehr tragische Figur treffen wir im von Milan Peschel emotional dargestellten Scheinriesen Herrn Tur Tur, der sich seine hervorragenden Manieren und seinen Glauben an das Gute in jedem Wesen trotz der generellen Inakzeptanz ihm gegenüber bewahrt hat. Er war vielleicht die Figur, mit der ich am stärksten mitgefühlt habe, und sein völlig überwältigter Blick, als ihm angeboten wird, auf Lummerland zu leben, ist einer der schönsten Momente des gesamten Films. Eine ähnliche Tragik umgibt den sehr charmant von Michael Herbig gesprochenen Halbdrachen Nepomuk, der aufgrund seiner Abstammung von den Volldrachen nicht akzeptiert und regelrecht aus seinem Zuhause gemobbt wird. Allerdings ist der Charakter deutlich humoristischer angelegt als etwa Herr Tur Tur (die Szenen mit den beiden sind zum Schießen^^!), vor allem in seiner sehr skurillen Weltanschauung, dennoch berührt es, zu sehen, wie er im Magnetberg ein neues Zuhause und in Sursulapitschi (die er zunächst für eine natürliche Feindin hält) eine Freundin findet. Frau Mahlzahn bzw. der Goldene Drache der Weisheit wird von Judy Winter gesprochen und bleibt eine sehr mysteriöse aber auch faszinierende Figur (nicht umsonst mussten sich ihr in meiner persönliche Liste der coolsten Drachen der Filmgeschichte selbst Draco und Smaug geschlagen geben), die nach ihrer Verwandlung erstmal sehr rätselhaft und unnahbar wirkt. Als der Drache, der das große Jamballa vor Äonen im Meer versenkte, ist sie auch sehr tief in der Hintergrundgeschichte verwurzelt und hat im ersten Teil auch eine Motivation für ihre anfängliche Abneigung gegenüber Menschen bekommen. Anette Frier spielt eine sehr liebevolle Frau Waas, die deutlich sympathischer als in früheren Adaptionen ist und hier auch eine etwas ausführlichere Persönlichkeit bekommt. Ein weiteres Highlight ist Uwe Ochsenknecht als dauerüberforderter, zerstreuter König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte mit seinen genialen Wortverdrehern. Eden Gough als Ping Pong hat hier nur einen Cameo-Auftritt, spielte das hochintelligente, frühreife Kindeskind im ersten Film allerdings sehr lebendig. Kao Chenmin spielt den Kaiser von Mandala, der als freundlicher und geduldiger, aber bestimmter Monarch und als liebender, aber anfangs überfürsorglicher Vater auftritt, der zum Schluss erkennt, dass seine Tochter inzwischen auf sich selbst aufpassen kann.Fazit:Dennis Gansel und sein Team lassen hier mal eben ganz lässig die zahlreichen Hollywood-Blockbuster mit einem teils zehnmal so hohen Budget im Regen stehen und liefern einen in jeder Hinsicht deutlich besseren Film ab. Und nocheinmal: Meine Vorerwartungen setzten sich hier aus meiner halben Kindheit, zwei grandiosen Büchern und einem großartigen Vorgängerfilm zusammen, bei dem ich mir im Voraus schon sicher war, dass der Nachfolger noch besser werden würde. Bei fast jedem Kinofilm, in den ich mit derart hohen Erwartungen gegangen bin, war am Ende irgendeine Enttäuschung mit drin; meist war der Film zwar gut, aber irgendwie doch nicht wie erhofft. Und… nun ja… „Jim Knopf und die Wilde 13“ dürfte die einzige Geschichte meiner Kindheit sein, die mich mit einer späteren Adaption noch ein zweites Mal in ähnlichem Maße wie damals beeindrucken konnte, ohne sich dabei auf bloße Nostalgie zu beschränken. Denn dieser Film hat alle Erwartungen, die ich an ihn hatte, spielend erfüllen und stellenweise sogar übertreffen können. Der Hauptgrund dafür: Die Version der Augsburger Puppenkiste ist bis heute wahnsinnig unterhaltsam, aber natürlich sehr weit von einer, sofern man es denn so nennen kann, glaubwürdigen, realitätsnahen Präsentation entfernt; als Kind habe ich mir oft vorgestellt, wie das Ganze in echt aussehen könnte. Und der Film hat nun das Kunststück zustandegebracht, meine Vorstellungen von damals perfekt auf die Leinwand zu bringen, dass ich mir oft einfach nur dachte: Ja. Genau so muss diese Figur sich hier verhalten, und genau so muss diese Szene aussehen. Und alles zusammenfassend wohnt der Geschichte von Jim Knopf auch die großartige und in der Realität leider oft missachtete und vergessene Botschaft inne, niemanden nach dem ersten Eindruck oder den Behauptungen anderer zu ganzen Bevölkerungsgruppen zu bewerten, sondern eine Person erst kennenzulernen, ehe man sich ein Urteil über sie bildet. Oftmals steckt viel mehr in dieser Person, als es auf den ersten Blick scheint. Und deshalb darf diese Geschichte nicht in Vergessenheit geraten; und weil dieser Film sie so unglaublich einfühlsam und authenthisch vermittelt, darf er es auch nicht. Darum schreibe ich diese Rezension. Weil „Jim Knopf und die Wilde 13“ uns auch nach den nunmehr fast sechzig Jahren, die seit der ursprünglichen Geschichte vergangen sind, noch eine wertvolle Lektion zu lehren vermag und daher jede Aufmerksamkeit, die er bekommt und bekommen kann, braucht und verdient hat. Mein Urteil: Ein Meisterwerk und einer der besten Filme, die ich jemals gesehen habe. Die beiden Realverfilmungen sind definitiv die beste der bisherigen „Jim Knopf“-Adaptionen, und speziell beim zweiten Teil würde ich hauptsächlich aufgrund der äußerst gelungenen Charakterisierung und der damit verbundenen, besseren emotionale Einbindung des Zuschauers sogar so weit gehen und sagen, dass er selbst die Buchvorlage noch übertrifft.Schlusswort:Und zum Schluss möchte, nein muss ich mich nocheinmal ausdrücklich bei allen Beteiligten dafür bedanken, nicht nur meine Kindheitsvorstellungen mit diesem Wunderwerk in die Gegenwart geholt, sondern den zweiten Band überhaupt verfilmt zu haben, nachdem der erste Film mit einem Einspielergebnis, das nichtmal der Hälfte seiner Produktionskosten entsprach, nicht gerade als kommerzieller Erfolg bezeichnet werden kann…

Der Regisseur und viele der Darsteller gaben in Interviews an, große Fans der Bücher zu sein, und nachdem ich das Ergebnis ihrer Arbeit nun sehen durfte, kann ich mir beim besten Willen nichts anderes mehr vorstellen.

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Sir TobyReviewed in Germany on 02 April 2021

Unbezahlbares Meisterwerk

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Vorab – bedauerlicherweise hat Amazon offenbar versehentlich den Vorbestellern des zweiten Teils die Kaufsumme 4 Monate vor der offiziellen Veröffentlichung abgebucht und somit die Erwartung erzeugt, dass der Film schon verfügbar sei. Die Schaltfläche „Jetzt ansehen“ trägt ihr gutes Teil dazu bei. Mir geht es leider ebenso. Die Freude nach der erfolgten Abbuchung schlug schnell in Frust um, da sich der Film nicht starten lässt. Das wird sich vermutlich in vielen empörten Negativ-Rezensionen niederschlagen und dem Film völlig unverdient irreparablen Schaden zufügen, was sehr bedauerlich ist.Dieser Film – ebenso wie sein Vorgänger – stellt für mich ein Paradox dar. Wir leben in einer gierigen Welt, in der nur der größtmögliche Gewinn zum niedrigsten Einsatz zählt. Und mitten in dieser Welt entsteht ein solches Meisterwerk mit so viel Einsatz, so viel Aufwand, so viel Begeisterung, so viel Herzblut für die nur verhältnismäßig kleine Zielgruppe von (Lese-)Kindern und junggebliebenen Erwachsenen, die die Bücher und die Serie der Augsburger Puppenkiste kennen und lieben. Es muss doch den Verantwortlichen von vornherein klar gewesen sein, dass dabei nur ein wirtschaftliches Fiasko herauskommen kann. Und das obendrein zu einer Zeit, in der die Kinos aufgrund von Corona-Beschränkungen nahezu vollständig geschlossen sind. Trotzdem wurden wir mit diesen beiden Filmen beschenkt.Den Veröffentlichungen nach spielte der erste Teil bei einem Budget von 25 Millionen Euro lediglich 10 Millionen Euro ein. Wurden hier etwa bewusst 15 Millionen „versenkt“, nur um etwas Schönes für wahre Fans zu erschaffen? Das könnte fast zum Anlass genommen werden, wieder an das Gute in der Welt zu glauben.Die Wahrheit ist leider viel ernüchternder. Der finanzielle Verlust, den der erste Teil erbracht hat, war ganz sicher nicht vorgesehen. Und die schnelle Verwirklichung des zweiten Teils ergab sich wohl einfach aus der Notwendigkeit, dass die Kinderdarsteller von Jim und Li Si zu schnell erwachsen werden, um ihre Rollen in ein paar Jahren noch spielen zu können.

Ich möchte mich jetzt nicht in Details zur Handlung verlieren oder die Leistung von einzelnen Darstellern würdigen. Das würde zu weit führen. Stattdessen möchte ich allen Mitwirkenden meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen für diese beiden wundervollen Filme, von deren Ausstrahlungs- und Überzeugungskraft sich die allermeisten Hollywood-Blockbuster eine gewaltige Scheibe abschneiden können.

43 people found this helpful

PeterReviewed in Germany on 02 April 2021

Toller Film, Wiedergabe leider nicht möglich

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Zensiert :-)Reviewed in Germany on 16 May 2021

1. Teil viel besser!!!

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Abgesehen davon, dass dieser Fim für Kinder echt okay ist und gut ankam, sowie die Animationen gut sind - hat er folgende Schwächen:- Die Darsteller dürfen lächeln oder traurig sein, Zwischenstufen gibt es nicht.- Viele tolle Momente aus dem Buch fehlen.- Trotzdem wirkt der Film gehetzt, springt von einem zum nächsten.- Jedes Problem wird gleich gelöst, es gibt kein rätseln, zaudern, überlegen - kein grau im schwarz/weiß.- Einige Drehorte sehen sehr nach Bühne aus, da fehlt es an Stimmung.- Bei den Kostümen ist die Meerjungfrau trauriges Schlusslicht, wirkt aufgesetzt und charakterlos.

Fazit: Schade! Lieber zwei Filme draus machen oder von mir aus Überlänge - aber mit der Regie, die den Schauspielern keine Zwischentöne zugesteht, ist es vielleicht auch besser so, dass der Film nicht ewig geht.

10 people found this helpful

WolfgangReviewed in Germany on 01 April 2021

Bezahlt, gekauft, nicht abspielbar...

35 people found this helpful

Helmut ErckmannReviewed in Germany on 13 May 2021

Geht so

Verified purchase7 people found this helpful

Björn KnebelReviewed in Germany on 02 April 2021

Nicht schauen Geld umsonst aus geben

Verified purchase15 people found this helpful

S. BoikeReviewed in Germany on 07 May 2021

Fast würdige Umsetzung

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Ich habe mich nach der fabelhaften Umsetzung des ersten Teils riesig gefreut, dass auch Die Wilde 13 verfilmt wird.Im großen und ganzen ist diese Umsetzung auch sehr gelungen, bis auf ein paar Sachen, die mich doch etwas gestört haben. Daher nur 4 Sterne. Wer nicht zu viel wissen möchte, bitte nicht weiterlesen!!!==============================================================SPOILERALARM==============================================================Mollys tragische Geschichte und damit verbunden die Story der Piraten kommt mir in dieser Fassung wegen massiver Änderungen der Geschichte zu kurz. In der Originalgeschichte halten die Piraten sie für die Bezahlung von Frau Mahlzahn, sie schicken einen Drohbrief, der wiederum in Lummerland ankommt. Bei der Seeschlacht wird sie aufs Kaiserliche Schiff gebracht, welches dann versenkt wird. Sie taucht erst am Ende wieder auf als eines der ersten Objekte, die Nepomuk und Uschaurischuum ins Kristall der Ewigkeit verwandeln. Im Film hinterlässt Jim eine Nachricht am Magnetfelsen, dass man Molly dort lassen soll und die Piraten hinterlassen ihrerseits eine Nachricht, dass sie sie als Pfand behalten. Sie bleibt im Kampf mit den Piraten an Bord der 13 und gelangt sicher (und letztlich unverwandelt) zurück. Denn bereits beim ersten "Besuch" auf dem Land, das nicht sein darf, öffnen die Piraten diese und erheben damit Jamballa wieder. Im Buch fühlen sie sich verarscht, als sie vor dem Drachen stehen, der keine Ähnlichkeit mehr zu Frau Mahlzahn hat. Des Kaisers Ungnade beim Drachen fällt somit auch im Film weg.Die Suche nach Molly unter Wasser, die Reise durch die versunkene Stadt und die Gefahr des Erstickens - sowie Uschaurischuum - fehlen vollends. Stattdessen wird Herr Tur Tur von einer Kutsche Sursulapitschis direkt nach Lummerland gefahren, während Jim und Lukas nach Mandala reisen, um den Drachen aufzusuchen.

Ein eher kleines Detail als Beispiel, was sonst noch anders umgesetzt worden ist: Die Warnung am Eingang des Magnetfelsens tauchte nicht auf. Die Freunde sind zwar mit Kerzen runter (was nicht erklärt wird), haben aber immer noch metallische Sachen (z.B. die glänzenden Ösen and Jims Stiefeln) dabei - was die Kerzen unlogisch macht. Als sie ihren ganzen Kram nicht anheben oder öffnen können, verbringen die Freunde eine ungemütliche Nacht unter Emma.

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