Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Das Trinkwasser, das in Deutschland aus dem Wasserhahn fließt, hat in den meisten Fällen nur einen recht kurzen Weg zurückzulegen. Denn hierzulande wird die ortsnahe Versorgung mit Wasser bevorzugt. Damit ist der Weg von der Quelle bis zum Hahn möglichst kurz. Was als Leitungswasser im Haus ankommt, wird vom Betreiber des örtlichen Wasserwerkes zunächst als Grundwasser, Quellwasser oder Oberflächenwasser aus dem Wasserkreislauf entnommen. Das ist das sogenannte Rohwasser, das im Wasserwerk so weit aufbereitet wird, dass es den hohen Ansprüchen, die an unser Trinkwasser gestellt werden, auch genügt. Dabei ist das Wasser oft schon so sauber, dass es kaum oder überhaupt nicht aufbereitet werden muss. Sollte eine Behandlung des Wassers notwendig sein, wird es auf natürliche Weise gereinigt, wie etwa mithilfe von Sandfiltern. Denn die Unternehmen der Wasserversorgung achten sehr darauf, dass das Produkt, das sie an ihre Kunden per Leitung ins Haus liefern, so naturnah wie möglich ist. Das Trinkwasser gelangt über das öffentliche Leitungsnetz vom Wasserwerk ins Haus und wird dort über die Rohrleitungen zu den einzelnen Wasserhähnen verteilt.

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Mehr als die Hälfte des Wassers, das über die Wasserleitungen zu den Wasserhähnen im Haus gelangt, ist Grundwasser. Dieses wird in einer Tiefe von ungefähr 50 Metern gewonnen. Das Grundwasser ist deswegen so gut als Trinkwasser geeignet, weil es auf seinem Weg von der Oberfläche in die Tiefe durch den Erdboden gefiltert wird und somit vor vielen Verunreinigungen geschützt ist. Ist in einigen Regionen Deutschlands nicht genügend Grundwasser vorhanden, wird das Trinkwasser durch den örtlichen Wasserversorger entweder aus fließenden Gewässern oder aus Talsperren beziehungsweise Seen gewonnen. In diesem Fall wird es durch Brunnen in der Nähe der Gewässer gefördert. Weniger als zehn Prozent des Trinkwassers stammen aus Quellen.

An vielen öffentlichen Brunnen ist das Schild "Kein Trinkwasser" angebracht. Hier fließt das Wasser aus einem Brunnen, doch es wird nicht ständig vom örtlichen Wasserversorger auf seine Qualität und Unbedenklichkeit überprüft. Trotzdem kann auch Brunnenwasser als Trinkwasser verwendet werden. Dabei ist die Qualität des Wassers zunächst vor der Nutzung, aber auch während der Nutzung in regelmäßigen Abständen immer wieder zu überprüfen. Auch für die Nutzung von Brunnenwasser als Trinkwasser gilt, dass die strengen Regeln der Trinkwasserverordnung genau einzuhalten sind. Das Wasser kann jederzeit beim örtlichen Wasserversorgungsunternehmen getestet werden. Dort wird das Wasser genau analysiert und jeder, der das Wasser trinkt, kann eine Auskunft über diese Werte erhalten.

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Damit das Trinkwasser eine gleichbleibend hohe Qualität hat, ist die Aufbereitung in unserem Land durch Gesetze geregelt. Jedes Unternehmen, das sich um die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser kümmert, muss die zahlreichen Normen und Bestimmungen einhalten, die die Qualität des Wassers garantieren sollen. Unter diesen Bestimmungen und Normen ist die deutsche Trinkwasserverordnung (TVO) die wichtigste Norm, die es einzuhalten gilt. Das Bundesministerium für Gesundheit hat in einer Veröffentlichung des Bundesgesundheitsblattes genau festgelegt, welche Stoffe und Verfahren für die Desinfektion und Aufbereitung des Trinkwassers eingesetzt werden dürfen. Das Umweltbundesamt führt diese Liste. Zu den häufigsten Verfahren, mit denen das Trinkwasser aufbereitet wird, gehört beispielsweise, dass die im Wasser enthaltene natürliche Kohlensäure entfernt wird. Dabei wird das Wasser durch Riesler geleitet: Während das Wasser herunterrieselt, nimmt gereinigte Luft diese natürliche Kohlensäure auf. Sollte der Gehalt von Mangan oder Eisen im Grundwasser einen bestimmten Wert überschreiten, dann wird der Überschuss dieser Mineralien aus dem Trinkwasser entfernt. Das hat allerdings eher etwas mit ästhetischen Gründen zu tun: Ist der Eisengehalt im Trinkwasser hoch, dann wirkt das Wasser leicht bräunlich und führt dazu, dass sich Textilien beim Waschen der Wäsche verfärben können. Damit auch kleinste Verunreinigungen aus dem Wasser entfernt werden, wird dieses durch einen Sandfilter geleitet. Ebenso kann das Wasser durch Aktivkohle gefiltert werden. Eine Zugabe von Chlor in das Trinkwasser, damit dieses desinfiziert wird, wird bei uns in Deutschland nur ausnahmsweise durchgeführt.

Die Kläranlagen in Deutschland dienen der Reinigung des Abwassers, aber keinesfalls der Gewinnung von Trinkwasser. Während der Reinigung werden mithilfe unterschiedlicher Verfahren die im Abwasser vorhandenen Stoffe entfernt. Das saubere Wasser wird nach der Reinigung in den Vorfluter geleitet. So wird ein Gewässer, meistens ein Bach oder Fluss, genannt, das sich in der Nähe der Kläranlage befindet. Dort sorgt die Natur selbst dafür, dass das Klärwasser noch weiter gereinigt wird. Regelmäßige Kontrollen sorgen dafür, dass keine Schadstoffe an dieser Stelle aus der Kläranlage in den Vorfluter gelangen können.

Damit die Wege für den Transport des Wassers so kurz wie möglich sind, ist die Wasserversorgung in Deutschland regional organisiert. Mehr als 6.200 Unternehmen kümmern sich darum, dass täglich frisches und sauberes Wasser aus den Leitungen kommt. Hier sind mehr als 60.000 Menschen beschäftigt. Jährlich müssen von ihnen ungefähr 5,2 Milliarden Kubikmeter Wasser frisch bereitgestellt werden. Wenn alle Wasserleitungen aneinandergereiht würden, dann bildeten sie eine Strecke mit einer Länge von 530.000 Kilometern und würden fast 42 mal um die Erde reichen. Wasser ist für das menschliche Leben einfach lebensnotwendig, deswegen sind in Deutschland sowohl die Versorgung mit Wasser als auch die Beseitigung des Abwassers Kernaufgaben der sogenannten öffentlichen Daseinsvorsorge. Das heißt, dass sich der Staat sowohl um die Aufbereitung als auch um die Bereitstellung des Wassers kümmert. In der Regel obliegt somit den jeweiligen Gemeinden oder anderen Körperschaften des öffentlichen Rechts die Zuständigkeit für die Wasserversorgung. In den ländlichen Gebieten beliefern kleinere Unternehmen der Wasserwirtschaft eine verhältnismäßig kleine Zahl an Einwohnern, während in den großen städtischen Ballungsregionen sehr viele Einwohner mit Wasser durch relativ wenige Unternehmen versorgt werden. Aus diesem Grund wird die Struktur der Besiedlung des Landes auch durch die Struktur der Wasserversorger widergespiegelt.

Damit das Trinkwasser wirklich sauber und qualitativ hochwertig bleibt, müssen auch die Trinkwasserleitungen in Ordnung sein. Je nachdem, welche Zusammensetzung das örtliche Trinkwasser hat, danach richtet sich, aus welchem Material die Leitungen in den Häusern sein sollten. Das ist in den meisten Fällen entweder Kupfer oder Kunststoff. Kommt der Installateur ins Haus und verlegt neue Leitungen, dann weiß er genau, welche Materialien er wo einsetzen darf. Denn der Installateur ist bei dem Unternehmen der Wasserversorgung registriert und weiß, welches Material für Rohre er einsetzt, damit diese nicht vorzeitig korrodieren und damit ihre Korrosionsprodukte an das Trinkwasser abgeben.

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, das wir aber nicht nur zum Trinken benötigen. Wie wir scheinbar immer wieder an neues frisches Wasser kommen, sobald wir den Hahn aufdrehen und welche wichtige Rolle der Wasserkreislauf dabei spielt – all das haben wir beim Wasserwerk der RheinEnergie in Köln gelernt.
Wir versammeln uns im Schulungsraum und erfahren von den Damen der Wasserschule Köln, dass jeder Mensch in Deutschland pro Tag im Durchschnitt 120 Liter Wasser verbraucht. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass wir nur 2-3 Liter zum Trinken benötigen. Damit wir immer auf frisches Wasser zurückgreifen können, ist unser Wasserkreislauf besonders wichtig. Aber auch das Klärwerk spielt eine wichtige Rolle: Hier wird nämlich unser Grundwasser aufbereitet und geht dann im Anschluss an alle Haushalte von wo aus es als Abwasser wieder ins Klärwerk läuft, gereinigt wird (freut Euch auf unseren Blogbeitrag zu unserer Führung durch das Klärwerk und erfahrt dort mehr) und dann, jedenfalls hier bei uns in Köln, in den Rhein geleitet wird.

Sauberes Wasser? Aber natürlich!

Weshalb unser Wasserkreislauf so wichtig ist? Auch das wissen die Damen von der Wasserschule: Ein Klärwerk schafft zwar schon viel, kann unser Wasser aber nur zu 96-98% säubern. Nur die Natur kann unser Wasser so reinigen, dass es wieder als Trinkwasser verwendet werden kann! Diese Reinigung passiert an zwei Stellen:

  • Durch Verdunstung, denn der Dreck bleibt in den Wolken, wenn das Wasser kondensiert. Es regnet und die Wassertropfen fallen ins Meer oder werden wieder zu Grundwasser.
  • Durch die Bodenschichten, die wasserdurchlässig sind und den Dreck festhalten.

Und noch eine tolle Funktion hat unser Wasserkreislauf: Egal, welchen Zustand auch immer unser Wasser annimmt, ob es flüssig ist, gasförmig oder gefroren; nichts von der im System Erde vorhandenen Wassermenge geht verloren.

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Kaltes Wasser ist gutes Wasser

Jeder Teilnehmer bekommt ein Glas mit Leitungswasser gereicht und wir dürfen selbst die Probe machen: Was fällt uns auf? Zunächst bemerken einige der Kinder, dass das Wasser farblos, also klar ist. Außerdem ist es geruchlos und dann probieren wir alle einen Schluck. Geschmacklos ist es auch, bemerken wir  – und kalt! Wasser, das aus der Leitung kommt, darf nicht wärmer als 25 Grad sein, erfahren wir, so steht es in der Trinkwasserverordnung. Nur so können wir sicher sein, dass sich Bakterien nicht schnell in ihm verbreiten. Nun werden wir in drei Gruppen aufgeteilt und wir bleiben mit der ersten Gruppe zunächst im Schulungsraum.

Weshalb Kokosnüsse für sauberes Wasser sorgen

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Jetzt geht es ans Experimentieren. Jedes Kind erhält einen Becher mit eingefärbtem Wasser und gießt dieses langsam in Behälter, der entweder mit Sand oder mit Aktivkohle gefüllt ist. In den unteren Behältern wird dann das Wasser aufgefangen. Wir stellen mit Erstaunen fest: Sowohl der Sand als auch die Aktivkohle sorgen dafür, dass das Wasser wieder klar ist, wenn es in den Behälter tropft. Und wo läuft das Wasser schneller durch? Ganz klar: In den mit Aktivkohle befüllten Röhren. Von unserer Referentin erfahren wir, dass so auch das Wasser im Wasserwerk gereinigt wird: Mit Aktivkohle. Hier bleibt der Dreck in den Poren der Kohle hängen, ähnlich wie bei einem Filter. Irgendwann sind natürlich auch die Poren verstopft, deshalb wird alle 2 Jahre die Aktivkohle, die übrigens aus Kokosnussschalen hergestellt wird, im Wasserwerk ausgetauscht

Wie kommt das Wasser in den Hahn?

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Ebenso spannend geht es an der nächsten Station weiter. Bevor wir selbst ausprobieren dürfen, wie eigentlich eine Wasserpumpe funktioniert, erfahren wir, weshalb diese Pumpen so wichtig sind. Früher hat es Brunnen gegeben, aus denen die Leute ihr Wasser geholt haben. Diese lagen oftmals direkt in der Stadt und da es noch keine Abwasserkanäle gab, ist auch das dreckige Wasser über den Boden in die Brunnen gesickert und hat viele Menschen krank gemacht. Später wurden dann Brunnen und Wassertürme außerhalb der Städte gebaut und das Wasser wurde über Rohre in die Stadt transportiert. Über den Wasserdruck verteilte sich dann das Wasser in den Rohren, allerdings floss es nur so hoch, wie das Wasser in den Wassertürmen stand. Da die Häuser in den Städten aber immer höher gebaut wurden, konnte das Wasser die obersten Etagen nicht mehr erreichen. Deshalb wurden Wasserpumpen eingebaut, welche die höherliegenden Etagen mit Wasser versorgen

So reinigt der Boden das Wasser

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An der nächsten Station lernen wir, wie der Boden unser Wasser reinigt. Unser Boden besteht aus vier Schichten: Das Wasser sickert erst durch die Erde, dann durch Sand, im Anschluss durch eine Kiesschicht und sammelt sich dann auf der Lehmschicht.
Die Damen von der Wasserschule haben vier Plastikbecher, die unten mit einem Loch versehen sind, mit den einzelnen Bodenschichten befüllt. Nun dürfen die Kinder die Becher in der richtigen Reihenfolge einsortieren und dann in den ersten Becher, befüllt mit der Erdschicht, dreckiges Wasser kippen. Langsam läuft das Wasser durch alle Becher, bis es sich im letzen, also auf dem Lehm, sammelt. Genau so wird in der Natur Wasser zu Grundwasser.

Brunnenbauen leicht gemacht

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Damit wir an das Grundwasser gelangen, werden Brunnen gebaut. Zunächst versuchen wir, einen in einer mit Sand gefüllten Schüssel selbst einen Brunnen zu bauen; das klappt schon ganz gut!

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Dann lernen wir, wie ein Brunnenbau funktioniert: Zunächst wird ein Brunnenrohr durch sämtliche Bodenschichten gebohrt. Im Anschluss wird ein Filter, also eine Art Sieb eingesetzt, das Brunnenrohr wird wieder entfernt und dann erfolgt der Einbau einer Pumpe.  

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Was weißt Du über das Trinkwasser?

Im Anschluss erhält unsere Gruppe Tablets und auf geht es nach draußen. An verschiedenen Stationen können wir nochmal nachlesen, was wir bereits rund um das Thema "Wasser" gelernt haben und dann die Fragen auf dem Tablet beantworten.

Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn Grundschule

Manche Fragen sind gar nicht so leicht zu beantworten...

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Wofür verbrauchen wir wie viel Wasser?

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Schon gewusst? Der menschliche Körper besteht zu 75% aus Wasser!

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Der Weg des Wassers vom Brunnen zum Wasserhahn

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Waschechte Trinkwasserexperten...

Wasser marsch!

Auf unserer letzten Station schauen wir uns dann das Wasserwerk an. Hier wird das Grundwasser aufbereitet bzw. gefiltert. Wir erfahren, dass das Trinkwasser, bevor es in dieWaschechte Trinkwasserexperten...

Haushalte kommt, regelmäßig auf 150 diverse Substanzen getestet wird. 
Besonders spannend finden wir den Riesler. Hier wird das "Rohwasser" belüftet, dadurch wird die natürliche Kohlensäure, die die Rohre angreifen würde, sowie Schwefelgase aus dem Wasser ausgetrieben.

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Im Riesler sehen wir gigantische Wasserfluten vorbeirauschen

Das war ein spannender Vormittag im Wasserwerk und wir haben jede Menge über unser Trinkwasser erfahren. Vielleicht gibt es ja auch in Eurer Nähe ein Wasserwerk, das Ihr Euch selbst anschauen könnt?