Welche reiseführer sind die besten

Ein Reiseführer hilft, sich am Urlaubsort gut zurecht zu finden. Er ist praktisch und zeigt vor allem die besten Sehenswürdigkeiten an. So können Sie das Maximum aus Ihrem Urlaub herausholen und müssen nicht die Befürchtung haben, etwas zu verpassen, das Sie interessiert hätte. Nur: Was ist der beste Reiseführer für mich? Was zeichnet einen guten Reiseführer aus? Und ist ein gedruckter Reiseführer oder eine App besser? Wir geben die wichtigsten Antworten rund um das Thema und haben die gebräuchlichsten Reiseführer miteinander vergleichen.

Was ist der beste Reiseführer?

Welches der beste Reiseführer für Ihre Reise ist, hängt davon ab, wie Ihr Urlaub aussieht und wofür Sie ihn genau brauchen. Daher sollten Sie sich vor jeder Reise folgende Fragen stellen:

  • Wie bin ich unterwegs? Habe ich eine Pauschalreise gebucht oder reise ich individuell?
  • Was erwarte ich von meinem Reiseführer? Eher eine ausführliche Beschreibung der Sehenswürdigkeiten oder lieber praktische Tipps zu Hotels und Restaurants?
  • Wie lange bin ich unterwegs? Ist es ein Kurztrip oder habe ich mehr Zeit im Land?
  • Habe ich bereits schon gute Erfahrungen mit einem bestimmten Verlag oder sogar bestimmten Autoren gemacht?
  • Welche Zusatzbenefits benötige ich noch (zum Beispiel detaillierte Karten, anschauliche Bilder, ergänzende Informationen im Internet)?
  • Was sind meine Interessen? Eher Natur und landschaftliche Höhepunkte? Oder Architektur und Historie?
  • Brauche ich womöglich einen Spartenreiseführer? Zum Beispiel einen Wanderführer, einen Camping-Reiseführer oder einen Reiseführer für Fahrradtouren?

Was gehört in einen Reiseführer?

In einem Reiseführer müssen auf jeden Fall die Höhepunkte an Sehenswürdigkeiten aufgeführt sein. Das steht außer Frage. Schließlich ist dies der Zweck der Reise: Das sehen, wofür das Reiseziel bekannt ist.

Zudem sollten Insidertipps aufgeführt sein. Wobei die Frage erlaubt ist, wie geheim die Tipps noch sind, nachdem sie in einem Reiseführer stehen.

Außerdem sollten ausreichend praktische Informationen vermerkt sein:

  • Kartenmaterial
  • Hintergründe zum Reiseziel
  • Überblick über Restaurants, Übernachtungsgelegenheiten, Besonderheiten
  • Historischer Abriss
  • Falls das Ziel im Ausland liegt: wichtige Redewendungen in der Landessprache
  • Fotos und Impressionen der wichtigsten Highlights
  • Praktische Informationen zu An-/Abreise, dem Reisen vor Ort, Gesundheit und wichtige Adressen
  • Weiterführende Links im Internet

All das sollte übersichtlich im Inhaltsverzeichnis auflistet und schnell zu finden sein.

Am besten kaufen Sie einen Reiseführer nicht online, sondern stöbern in einer Buchhandlung nach dem passenden Begleiter.

Braucht man heute noch einen gedruckten Reiseführer?

In Zeiten von Smartphone und Apps stellt sich die Frage, ob ein gedruckter Reiseführer nicht überholt ist. Denn viele Informationen könnten bereits veraltet sein, sobald er erscheint. Eine App hat den Vorteil, dass sie jederzeit aktuell gehalten werden kann.

Die Frage ist jedoch nicht nach einem Entweder-Oder, sondern eher nach einem Sowohl-als-auch. Vielen ist das Stöbern in einem gedruckten Buch nach wie vor lieber als eine unübersichtliche, kleine App. Die Informationen sind in der Regel in gedruckter Form ausführlicher und besser gestaltet. Ein gedruckter Reiseführer macht daher einfach Lust auf das Reiseziel.

Eine App dient eher als Unterstützung. Der Vorteil liegt zum Beispiel darin, sich bestimmte Favoriten in die Karten setzen zu können. Und Sie können sich aufgrund der Ortungsfunktion besser orientieren.

Reiseführer Verlage: Diese Reiseführer sollten Sie kennen

Die großen Reiseführerverlage haben inzwischen die komplette Welt abgedeckt. Von den Highlights wie USA, Australien, Südafrika und europäischen Ländern wie Norwegen und Frankreich, euroäischen Inseln wie Kanarische Inseln und Balearen, Städte wie Wien, Paris und Rom oder beliebte deutsche Reiseziele bis hin zu eher ungewöhnlichen Orten wie der Mongolei oder gar der Antarktis ist alles dabei.

Dabei setzt jeder Verlag seine eigenen Schwerpunkte. Trotzdem sind die Veröffentlichungen innerhalb eines Verlages nicht immer von gleicher Qualität. Denn diese steht und fällt mit dem Autorenteam, das vor Ort recherchiert hat.

Um trotzdem eine Richtung zu bekommen, welche Reiseführer für Ihre Zwecke taugen, haben wir die größten und wichtigsten Verlage einmal für Sie zusammengefasst:

  • ADAC-Reiseführer eignen sich für all diejenigen, die es gerne kurz und kompakt haben. Die wichtigsten Informationen sind handlich aufbereitet. Die Guides passen in fast jede Tasche und geben einen guten, schnellen Überblick. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet diese jedoch eher woanders.

  • Ebenfalls kurz und knapp gehalten sind die Guides von Marco-Polo. Sie sind die beliebtesten. Bieten sie doch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und eignen sich ideal für Kurzreisen. Sie sind ausführlicher als die ADAC-Exemplare und daher ein guter Kompromiss für fast alle Zwecke.

  • Bekannt wurden vor allem die Reiseführer auf Englisch von Lonely Planet. Inzwischen sind fast alle Exemplare auch auf Deutsch übersetzt. Sie sind die Bibel für Individual-Reisende und Backpacker. Dabei ist der Lonely Planet längst kein Geheimtipp mehr. Bilder sind nach wie vor eher rar gestreut, die praktischen Informationen dafür umso ausführlicher. Neben den dicken Wälzern für ein ganzes Land gibt es auch kürzere Exemplare für Teilziele und Regionen.

  • Ein traditioneller Klassiker sind die Hochglanz-Guides von Baedeker. Sie legen vor allem großen Wert auf eine ausführliche Beschreibung der kulturellen Sehenswürdigkeiten – inklusive historischem Hintergrund. Für manche ist die alphabetische Sortierung etwas gewöhnungsbedürftig. Für Städtereisen gibt es auch kompaktere Versionen.

  • Die Bücher von Reise-Know-How sind etwas kürzer und kleiner gehalten als ein Lonely Planet aber dicker als die Guides von Marco-Polo. Sie bieten eine gute Mischung aus Insidertipps und allgemeinen Informationen an. Sie eignen sich am besten, wenn Sie etwas länger im Land sind, aber trotzdem nicht zu viel Gewicht mit sich herumschleppen möchten.

  • Ähnlich verhält es sich mit dem Michael-Müller-Verlag. Das besondere ist, dass diese Reiseführer zusätzlich Exemplare für besondere Interessen anbieten. Zum Beispiel Camping- oder Wanderführer. Ansonsten sind sie mit denen von Reise-Now-How vergleichbar.

  • Der Stefan-Loose-Verlag galt lange Zeit als einzig echte Alternative zum Lonely Planet – nur eben auf Deutsch. Seit letztere ebenfalls auf Deutsch übersetzt wurden, hat der Verlag ziemlich viel seiner Marktanteile verloren. Backpacker schwören dennoch nach wie vor auf den Verlag.

  • Die dicken Reiseführer von Iwanowski eignen sich sicherlich nicht für die Hosentasche. Wer aber länger in einem Land verweilt, schätzt die sehr ausführlichen Informationen und Hintergründe. Für eine einwöchige Pauschalreise ist dieser Guide aber vermutlich zu überproportioniert.

  • Der DuMont-Verlag ist ein Klassiker unter den Reisebuchverlagen. Zunächst haben sich die dicken Bücher ausschließlich auf Kultur und Historie spezialisiert. Dieser Schwerpunkt ist nach wie vor noch zu merken. Allerdings gibt es inzwischen verschiedene Ausprägungen dieser Exemplare. So zum Beispiel auch den kleinen, praktischen DuMont-direkt – ideal für Städtereisen. Er passt in jede Jackentasche.

  • Diese Reiseführer sind als Städteführer ideal. Besonders die vielen Bilder und Grafiken begeistern die Leser. Sie sind allerdings ziemlich unhandlich und nichts für die Hosentasche.

  • Für die kulturinteressierte Zielgruppe empfehlen wir die Ullmann Kunst&Architektur-Führer. Vor allem wer tiefer in eine Stadt, die Museen und die Historie eintauchen möchte, ist hier bestens versorgt.

  • Wenn Sie mit Ihren Enkeln unterwegs sind, empfehlen wir diese Kinderreiseführer. Sie sind anschaulich und leicht verständlich. So machen sie den Kindern Lust auf das Reiseziel.

  • Das Pendant für Erwachsene ist der Top10-Führer. Wie der Name schon sagt, zeigt er nur die absoluten Highlights für einen groben Überblick. Er dient damit eher als Appetitanreger. Wenn Sie irgendwo nur einen kurzen Zwischenstop oder einen Tag Aufenthalt haben, ist er ideal. Die günstigen Reisebegleiter könnten jedoch einigen zu oberflächlich sein.

Ist ein gebrauchtes Exemplar eine gute Idee?

Viele brauchen Ihren Reiseführer nur einmal. Da liegt es nahe, sich nach einem gebrauchten Exemplar umzusehen. Vor allem deshalb, weil die Preise für neue Bücher nicht selten bei 40 Euro oder mehr liegen.

Wenn Sie nicht zwingend auf aktuellste Informationen angewiesen sind, ist das keine schlechte Idee. Sie sollten aber dennoch genau auf das Erscheinungsdatum achten. Länger als vier bis sechs Jahre sollte es nicht zurück liegen. Sonst sind die Informationen und die Darstellung wirklich zu überholt.

Ältere Reiseführer eignen sich aber gut für Sammler. Nicht wenige Exemplare aus den 50er oder 60er-Jahren werden auf Plattformen wie eBay hoch gehandelt. Zumindest sofern sie noch gut erhalten oder gar neuwertig sind.

Reiseführer online: Apps sind aktuell und praktisch

Wer es lieber online mag und statt eines Buches eher sein Smartphone zückt, für den haben wir einige Tipps. Alle sind sowohl für Android als auch für iOS (Apple) erhältlich und kostenlos.

  • Diese App ist eine gute Alternative zu Google-Maps. Denn vor allem wenn Sie außerhalb des EU-Roaming-Gebietes unterwegs sind, sollten Sie offline auf Kartenmaterial zugreifen können. Dies bietet Ihnen CityMaps2Go. Weiterführende Informationen zu den Reisezielen erhalten Sie hier jedoch nicht.

  • Ursprünglich als reines Bewertungsportal gestartet, bietet Tripadvisor inzwischen vollumfängliche Informationen über Sehenswürdigkeiten, Übernachtungen und Umgebungen an. Sogar Reisebuchungen sind hier möglich. Allerdings stammen die meisten Informationen nach wie vor von Nutzern und sind daher subjektiv und selten weiterführend.

  • Solche Informationen finden Sie eher auf Tripwolf. Die App ist ein sinnvoller Begleiter für fast jedes Reiseziel und liefert übersichtlich das Wichtigste über alles, was die Umgebung so hergibt.

  • Ideal ist die App von Go Vista in Verbindung mit einem gedruckten Reiseführer vom gleichen Verlag. Letztere sind leider sehr dünn, die App ergänzt hier passend mit vielen Funktionen. Leider stehen nur circa 60 Reiseziele zur Verfügung.

  • Guides stammt aus dem Hause Lonely Planet und ist dementsprechend praktisch gestaltet. Hier merkt man sofort, dass Profis am Werk sind. An die Ausführlichkeit der Bücher kommt diese App allerdings nicht ganz ran.

  • Wer nicht mehr so gut lesen kann, ist mit Lauschtour gut bedient. Wie bei einem Hörbuch oder einem Audioguide im Museum erhalten Sie alle wesentlichen Infos direkt aufs Ohr.

  • Mapify dient vor allem der Planung vor einer Reise. Der Mehrwert dieser App liegt in den Checklisten zur optimalen Vorbereitung.

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