Was passiert wenn man rohes Hähnchenfleisch isst

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Was passiert wenn man rohes Hähnchenfleisch isst

Guten Abend Herr Busse

Bei uns gabs heute Fleischfondue (Fondue Chinoise) Mein Mann hat dummerweise unserem 2,5 jährigen Sohn rohes Fleisch in den Teller gelegt! Auch Hühnerfleisch er hat es natürlich berührt und den Finger in den Mund gesteckt! Na toll! Besteht da eune grosse Gefahr von Salmonelleninfektion? Ich hoffe mal es passiert nichts :( und kann mandas gut behandeln! Danke

von Munzeli am 26.12.2016, 18:42 Uhr

 

Was passiert wenn man rohes Hähnchenfleisch isst
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Liebe M., nur berühren reicht nicht für eine Infektion mit Salmonellen, die sich normalerweise erst im Lebensmittel, das man dann verzehrt, vermehren müssen. Es wird also eher nichts passieren.

Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 27.12.2016

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Die Gefahr besteht bei rohem Huhn immer. Aber es ist halt passiert und machen kannst du jetzt eh nix mehr. Es ist ja nicht sicher, dass er was bekommt. Also nicht verrückt machen. Drauf achten ob ihm schlecht wird und/ oder er Durchfall bekommt Und wenn es soweit ist dann halt zum Arzt oder Notdienst.

LG Lilly

von lilke am 26.12.2016

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Was passiert wenn man rohes Hähnchenfleisch isst
Rohes Hühn­chen in einem Restau­rant in Kuma­mo­to. Foto: Asi­en­spie­gel

Noch vor zwan­zig Jah­ren konn­ten die Japa­ner mit rohem Fisch ihre west­li­chen Gäs­te erschre­cken. Die­se Zei­ten sind inzwi­schen längst vor­bei. Es gibt aber wei­ter­hin kuli­na­ri­sche Spe­zia­li­tä­ten aus Japan, die aus­län­di­sche Besu­cher stut­zig machen. Dazu gehört das rohe Hühn­chen, das ent­we­der am Spies­schen oder in dün­nen Schei­ben ser­viert wird. Gewöhn­lich wird das rohe Huhn aus­sen leicht ange­bra­ten und innen roh belassen.

Mai 2022 / Ohne Abon­nen­ten kein Asi­en­spie­gel: Mit einem frei­wil­li­gen Abo tra­gen Sie zur Fort­set­zung die­ses Japan-Blogs bei.

Von Tori­sa­shi spricht man in Japan. Die Spei­se ist Teil der tra­di­tio­nel­len loka­len Küche der Prä­fek­tu­ren Kago­shi­ma, Miya­za­ki und Oita auf der Süd­in­sel, wo sie sogar in ver­ein­zel­ten Super­märk­ten erhält­lich ist. Die Hüh­ner für die­ses Gericht stam­men aus regio­na­len Far­men. Für die hygie­ni­sche Zube­rei­tung sind stets spe­zia­li­sier­te Köche verantwortlich.

Die Selbst­ver­ant­wor­tung und das Vertrauen

Tori­sa­shi ist inzwi­schen im gan­zen Land beliebt. Immer mehr Restau­rants bie­ten das Gericht ganz selbst­ver­ständ­lich an. Es ist auch nicht so, dass man sich der Gefah­ren in Japan nicht bewusst ist. Offi­zi­ell rät die Regie­rung gar vom rohen Ver­zehr von Hüh­ner­fleisch ab. Gleich­zei­tig gibt es kein Ver­bot, unge­koch­tes Hüh­ner­fleisch zu ser­vie­ren. Man setzt in die­sem Fall offen­bar auf die Selbst­ver­ant­wor­tung der Kunden.

In einem Land, das so vie­le Roh­ge­rich­te anbie­tet, ver­trau­en die Kun­den ohne zu zögern auf die Kom­pe­tenz und Zuver­läs­sig­keit der Köche sowie der Restau­rant­be­sit­zer. Im Nor­mal­fall geht nichts schief. Auch ich esse in Japan immer wie­der rohes Hühn­chen und wur­de dabei kein ein­zi­ges Mal krank. Grund­sätz­lich esse ich die­ses Gericht aber nur in Restau­rants, die sich aus­drück­lich dar­auf spe­zia­li­siert haben und Tori­sa­shi schon seit Jah­ren servieren.

Die Mas­sen­le­bens­mit­tel­ver­gif­tung

Es ist jedoch zu beto­nen, dass bei die­ser Spei­se durch­aus ein nicht zu unter­schät­zen­des Rest­ri­si­ko besteht. So kam es Anfang Mai wäh­rend einer Mes­se für Fleisch­ge­rich­te in Tokio – die Niku­fe­su Tokyo 2016 – zu einer Lebens­mit­tel­ver­gif­tung durch Tori­sa­shi, wie NHK News berichtet.

Gleich meh­re­re Per­so­nen, die an der Mes­se davon geges­sen hat­ten, beklag­ten in den dar­auf­fol­gen­den Tagen Durch­fall und Bauch­schmer­zen. Das Gesund­heits­amt stell­te eine Mas­sen­le­bens­mit­tel­ver­gif­tung fest. Alle Pati­en­ten wur­den durch Cam­py­lo­bac­ter-Bak­te­ri­en ver­gif­tet. Ins­ge­samt wur­den 49 Per­so­nen zwi­schen 8 und 41 Jah­ren krank. 3 Per­so­nen muss­ten sogar hos­pi­ta­li­siert wer­den. Es sind jedoch alle auf dem Weg der Bes­se­rung. Das Gesund­heits­amt hat ange­kün­digt, dass man künf­tig noch deut­li­cher auf die Gefah­ren auf­merk­sam machen werde.

Cam­py­lo­bac­ter als Ursache

Noch vor den Sal­mo­nel­len zäh­len Cam­py­lo­bac­ter-Bak­te­ri­en heu­te zu den häu­figs­ten Ursa­chen für eine Erkran­kung nach dem Ver­zehr von rohem Hüh­ner­fleisch. Typi­sche Sym­pto­me bei einer sol­chen Lebens­mit­tel­ver­gif­tung sind Durch­fall, Bauch­weh, Fie­ber, Erbre­chen oder Kopf­schmer­zen. Die Krank­heit tritt frü­hes­tens zwei Tage nach dem Ver­zehr ein und ver­heilt gewöhn­lich nach ein paar Ruhe­ta­gen von selbst. Bei Kin­dern und älte­ren Men­schen, die weni­ger Wider­stands­kräf­te besit­zen, besteht jedoch die Gefahr, dass sich dar­aus eine schwe­re­re Krank­heit entwickelt.

Die Zahl der Cam­py­lo­bac­ter-Infek­tio­nen durch den Ver­zehr von Tori­sa­shi in Japan kann nur geschätzt wer­den. Das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um gibt in sei­nen offi­zi­el­len Sta­tis­ti­ken zu den jähr­li­chen Lebens­mit­tel­ver­gif­tun­gen ledig­lich all­ge­mei­ne Zah­len an. Die Sank­ei Shim­bun schätz­te in einem Arti­kel von 2011, dass es jähr­lich zu rund 500 Cam­py­lo­bac­ter-Infek­tio­nen nach dem Kon­sum von rohem Hüh­ner­fleisch komme.

Hohe Dun­kel­zif­fer

Die Nik­kei Shim­bun geht der­weil von viel höhe­ren Zah­len aus. Das Pro­blem hier­bei sei, dass die aller­meis­ten Erkrank­ten gar nie zum Arzt gin­gen, da sich die typi­schen Beschwer­den wie Durch­fall oder Bauch­weh gewöhn­lich erst eini­ge Tage nach dem Ver­zehr zei­gen und nach ein paar Ruhe­ta­gen wie­der ver­schwin­den wür­den. Selbst bei einer ärzt­li­chen Unter­su­chung gehe man der eigent­li­chen Ursa­che nicht immer auf den Grund.

Die Zei­tung schätzt auf­grund einer Stu­die des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums, dass es jähr­lich zu 3 bis 5 Mil­lio­nen Cam­py­lo­bac­ter-Infek­tio­nen kommt. Das sind weit­aus mehr als die jähr­li­chen 2000 Erkran­kun­gen, die die offi­zi­el­le Sta­tis­tik angibt. Und weil typi­sche Risi­ko­ge­rich­te wie rohe Rinds- oder Schweins­le­ber inzwi­schen offi­zi­ell ver­bo­ten sind (Asi­en­spie­gel berich­te­te), ver­mu­tet die Nik­kei Shim­bun, dass der Ver­zehr von rohem oder nicht genü­gend gebra­te­nem Hüh­ner­fleisch heu­te wohl für einen nicht zu unter­schät­zen­den Anteil an Cam­py­lo­bac­ter-Infek­tio­nen ver­ant­wort­lich ist.