Die Begriffe Inklusion und Integration werden oft gleichbedeutend verwendet, verwechselt oder vermischt. Inklusion bedeutet eine Umgebung zu schaffen, die allen Menschen gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht. Integration bedeutet Zugehörigkeit, die mit Anpassung an die Umgebung einhergeht. Exklusion bedeutet Ausschluss und Separation bedeutet Trennung. Show
2. Integration – Inklusion – Exklusion – Separation: Erklärungen zu den Begriffen2.1. IntegrationIntegration bedeutet Einbindung in die Gesellschaft. Die Rahmenbedingungen bleiben dabei wie sie sind. Bei der Integration ist das Ziel, auf das es ankommt, die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Die eingebundenen Personen dürfen dabei sein, auch wenn sie anders sind als sich viele den "normalen Menschen" vorstellen. Integration verlangt dabei ein gewisses Maß an Anpassung an die Rahmenbedingungen und die Gesellschaft. Beispiele:
2.2. InklusionInklusion bedeutet Einschluss im Sinne einer Anpassung der Umwelt an die einzelnen Menschen und ihre Bedürfnisse, sodass alle Menschen, so wie sie sind, teilhaben können. Beispiele:
2.3. ExklusionExklusion bedeutet Ausschluss. Gemeint ist, dass Menschen aus einer Gruppe oder von der Teilhabe ausgeschlossen werden. Exklusion liegt z.B. vor, wenn:
Näheres unter Behinderung > Schule.
2.4. SeparationSeparation bedeutet Trennung und ist eine mildere Form der Exklusion. Sie liegt z.B. vor, wenn:
Näheres unter Behinderung > Schule.
Die Separation ist zwar Inklusion insofern, dass die Betroffenen an bestimmten Lebensbereichen teilhaben können, z.B. an Bildung oder Berufstätigkeit. Gleichzeitig ist die Separation Exklusion, denn die davon Betroffenen sind z.B. aus der allgemeinen Schule oder dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen. 3. Inklusion und gemeinsamer UnterrichtIm Alltag werden die Begriffe Inklusion und auch Integration häufig als Synonyme für gemeinsame Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung verwendet. Dabei geht es bei Inklusion nicht nur um Bildung und es geht auch nicht nur um Menschen mit Behinderungen. Es geht um alle Menschen und um alle Lebensbereiche. Außerdem sagt der bloße Besuch der selben Schule oder Klasse noch nichts darüber aus, ob dort Exklusion, Integration oder Inklusion stattfindet. Beispiel: Ein Kind, das im Unterricht mit den anderen in der Klasse sitzt, dem Unterricht aber wegen einer Behinderung nicht folgen kann, wird von Möglichkeiten der Bildung ausgeschlossen. Das ist Exklusion trotz gemeinsamen Unterrichts. 4. Wer hilft weiter?Die unabhängige Teilhabeberatung unterstützt, wenn es darum geht, das Recht auf Inklusion durchzusetzen. 5. Verwandte LinksBehinderung Behinderung > Schule Schulbegleitung Teilhabe an Bildung Leistungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen Bei den Themen Inklusion und Integration gibt es kleine aber wesentliche Unterschiede. Welche unterschiedlichen Ziele die Konzepte verfolgen und was sie dennoch gemeinsam haben, erfahren Sie hier. Auf beide Begriffe stoßen Sie häufig in der Soziologie und Sozialpolitik, aber auch im Bereich der Pädagogik. Obwohl sie beide im Allgemeinen die gesellschaftliche Teilhabe fördern, setzen sie an unterschiedlichen Punkten an.
In mancher Hinsicht kann die Integration, zum Beispiel der Geschlechter am Arbeitsmarkt, als Vorstufe zur Inklusion betrachtet werden. Erfahren Sie in einem weiteren Beitrag, was unter dem Begriff "Gender Mainstreaming" zu verstehen ist. Themen des ArtikelsBedeutungDefinitionWortschatz
Inklusion und Integration – die beiden Begriffe sind schon seit längerer Zeit in aller Munde. Sowohl in der Politik und im gesellschaftlichen Kontext als auch im pädagogischen Bereich findet man sie inzwischen regelmäßig. Obwohl sie sehr ähnlich klingen und auf den ersten Blick auch „irgendwie“ das Gleiche zu bedeuten scheinen, gibt es jedoch einen großen Unterschied zwischen Integration und Inklusion. Inhaltsverzeichnis Begriffe, die im Zusammenhang wichtig sind:
In Hinsicht auf den Unterschied zwischen Integration und Inklusion heißt dies in Kurzform: UN-Behindertenrechtskonvention – Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit BehinderungVor allem die UN-Behindertenrechtskonvention, die sich für ein umfassendes Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen einsetzt, zeigt auf, worum es in Zukunft gehen soll. Am 13. Dezember 2006 wurde das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (CRPD) beschlossen. Nicht die bloße Integration von Menschen, die aufgrund einer Behinderung ausgegrenzt werden, ist das angestrebte Ziel, sondern allen Menschen die Teilnahme an allen Aktivitäten zu ermöglichen – und das uneingeschränkt. Eine Behinderung sollte zudem nicht negativ verstanden werden. Für ein gemeinsames sowie gleichwertiges Leben aller Menschen ist es notwendig, dass sich die Gesellschaft an den Einzelnen mit Behinderung anpasst und nicht umgekehrt. Unterschied zwischen Integration und Inklusion: Theorie und PraxisDoch diese Theorie ist nicht unumstritten, vor allem, wenn es um den Bildungsbereich geht. Im Artikel 24 der Konvention garantieren Staaten, die diesen Vertrag unterzeichnet haben, “ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen” und dass Kinder “nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen werden” (Artikel 24 Abs.2 a). Das heißt in der Theorie, dass das allgemeine Schulsystem jedem Kind zugänglich sein soll – ohne Ausnahme. Doch in der Praxis ist dieses Ziel dennoch oft schwer umzusetzen. Der Unterschied zwischen Integration und Inklusion liegt darin, dass zum Beispiel in der schulischen Integration zwar Kinder mit Behinderungen in den Unterricht eingebunden sind – aber trotzdem nicht den gleichen Unterricht erhalten. Sie arbeiten deshalb eher nebeneinander und nicht gemeinsam. Über der Integration steht immer das Konzept „Wiederherstellung eines Ganzen“. In Deutschland wird dies seit gut 25 Jahren praktiziert, die Erfahrungswerte sind hoch. Bei der Integration sollen Kinder mit Behinderungen sich Fähigkeiten eher autodidaktisch durch Nachahmung beibringen. Innerhalb des schulischen Integrationsansatzes gibt es ebenfalls noch unterschiedliche Konzepte: zieldifferente (die Bildungsziele unterscheiden sich) sowie zielgleiche (alle streben das gleiche Bildungsziel an) Integration. Spielanlagen und Inklusion – was ist zu beachten?Die Relevanz von Inklusion auf Spielplätzen und -anlagen ist klar: Planer sollten deshalb Spielplätze schaffen, die für alle gleich zugänglich und auch benutzbar sind. Doch wie sollen Spielanlagen Inklusion berücksichtigen? Einige Ansätze:
Jedes Kind sollte den Spielplatz nutzen können, ob mit oder ohne Behinderung. Außerdem soll sich kein Kind ausgeschlossen fühlen, weil sein individueller Zustand es am Spielen hindert. Ein guter Impuls für dieses Umdenken ist auch die veränderte Formulierung: Früher sagte man, ein Mensch sei „behindert“, es wurde ihm gar die Menschlichkeit abgesprochen – denn er war nicht zuerst Mensch, sondern ein „Behinderter“. Jetzt ist der Mensch Mensch – und er (oder sie) hat eine Behinderung. Sie gehört dazu, definiert ihn aber nicht vollends. Und genauso sollte das Umfeld auch auf Menschen mit Behinderungen zugehen und eine Umgebung kreieren, die die jeweiligen Bedürfnisse wahrnimmt. Mehr zum Thema Inklusion auf dem Spielplatz sowie tolle Beispiele für barrierefreie Spielgeräte finden Sie in unserem Blogbeitrag „Barrierefreie Spielgeräte: Inklusion auf dem Spielplatz“. Bild: SeventyFour / Essentials Kollektion / istockphoto.com |