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Blasen- und Nierentee verspricht schnelle Besserung bei Harnwegsinfekten. In Tests wurden neben den pflanzlichen Wirkstoffen aber auch Pestizide gefunden. Wir zeigen, mit welchen Heilpflanzen du eigenen Blasen- und Nierentee herstellen kannst. Blasen- und Nierentee soll bei Harnwegserkrankungen helfen, an denen vor allem Frauen häufig leiden. Die Symptome sind unter anderem ein erhöhter Harndrang sowie ein unangenehmes Brennen beim Wasserlassen. Betroffene können zunächst versuchen, die Entzündung mit Hausmitteln zu bekämpfen und Blasen- und Nierentees aus der Apotheke oder Drogeriemärkten zu verwenden. Diese Tees bestehen oft aus einem Granulat, das pflanzliche Wirkstoffe enthält – mit klassischem Tee hat es allerdings nur wenig gemein. Blasen- und Nierentee: Diese Pflanzen stecken im TeeGoldrute ist in vielen Blasen- und Nierentees enthalten.(Foto: CC0 / Pixabay / Arcaion) Für Blasen- und Nierentees gibt es keine einheitliche Rezeptur. Damit die Tees als Arzneitee verkauft werden können, dürfen sie nicht mehr als sechs Heilpflanzen enthalten. Häufig werden die Tees aus folgenden Pflanzen zusammengesetzt: Diesen Pflanzen wird eine harntreibende Wirkung nachgesagt. Sie zählen damit zu den sogenannten natürlichen Diuretika. Das bedeutet, dass du durch die Anwendung mehr Flüssigkeit ausscheidest, als du zu dir nimmst. Dieser Effekt hilft, die Blase und die Harnwege durchzuspülen. So scheidet der Körper Keime schneller aus. Blasen- und Nierentee kann eine gute Unterstützung für deinen Körper sein. Wenn dennoch weiter Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Beckenschmerzen oder Blut im Urin hinzukommen, solltest du unbedingt zum Arzt gehen. Wirkung von Blasen- und Nierentee kaum belegtBlasen- und Nierentees versprechen Hilfe – sind aber häufig mit Schadstoffen belastet.(Foto: CC0 / Pixabay / Up-Free) Öko-Test hat 36 verschiedene pflanzliche Produkte gegen Harnwegsinfekte getestet, darunter auch zahlreiche Blasen- und Nierentees. Das Ergebnis ist ernüchternd: Nur ein Tee ist „gut“, gleich fünf Tees sind dagegen durchgefallen.
Das beste Ergebnis erzielte der Bad Heilbrunner Blasen- und Nieren Tee („gut“). Er ist der einzige Tee im Test, der frei von Pestiziden und anderen schädlichen Stoffen ist. Wissenschaftliche Belege für die Wirkung von Blasen- und Nierenteesin verschiedenen Kulturen haben Heilpflanzen eine lange Tradition.(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels) Für die Wirksamkeit einzelner Blasen- und Nierentees gibt es keinen Nachweis durch Studien. Die Anwendung einiger Heilpflanzen und deren Wirkstoffe beruht ausschließlich auf Tradition und Erfahrungsberichten. Laut Öko-Test solltest du Blasen- und Nierentees daher nicht zur Behandlung, sondern ausschließlich unterstützend verwenden. Professor Heinz Schilcher (Experte der Phytotherapie) betont im Interview, dass die Tees „traditionell einen hohen Stellenwert“ besitzen und besser wirken, als von Öko-Test behauptet. Er sieht die Wirkung durch verschiedene klinische Studien belegt, zum Beispiel durch Experimente am Hund. Er führt außerdem eine Studie von 1984 mit 120 Patienten an, die zum Beispiel nach Operationen über Harnwegsbeschwerden geklagt hatten. Sie haben einen (inzwischen nicht mehr erhältlichen) Nieren- und Blasen-Tee bekommen. 84 Prozent der Patienten haben die Therapie als „sehr gut“ oder „gut“ beurteilt. Unklar ist aber, ob wirklich der Tee für die Genesung verantwortlich ist und falls ja, in welchem Umfang. Außerdem ist fraglich, inwieweit diese Studie auf Personen übertragbar ist, deren Harnwegsbeschwerden nicht auf eine Operation zurückzuführen sind, sondern andere Ursachen haben. Für Birkenblätter, Ackerschachtelhalm und Goldrute haben Studien eine entzündungshemmende Wirkung inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen. Aufgrund der stetig wachsenden Zahl antibiotikarestistenter Keime, sind pflanzliche Arzneimittel eine gute Alternative. Allerdings solltest du die Anwendung genau wie bei pharmazeutischen Mitteln mit deinem Arzt absprechen. Sollten sich die Beschwerden nicht bald bessern, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Eigenen Blasen- und Nierentee selber machenBirkenblätter eignen sich durch ihre harntreibende Wirkung gut für Blasen- und Nierentees.(Foto: CC0 / Pixabay / kiesganne) Du kannst dir deine eigene Teemischung für Blasenbeschwerden zusammenstellen. Wir empfehlen dir dafür Birkenblätter, Goldrute und Ackerschachtelhalm zu verwenden. Die Pflanzen sind umfassend untersucht und ihre harntreibende Wirkung nachgewiesen. Alle drei Pflanzen sind in Deutschland heimisch und kommen häufig vor. Du kannst die Pflanzen daher auch selber sammeln und trocknen. Alternativ erhältst du die bereits getrockneten Pflanzenteile in der Apotheke. Wir empfehlen, sie möglichst in Bio-Qualität zu kaufen, da in der ökologischen Landwirtschaft chemische Pestizide verboten sind.
Deine Beschwerden sollten sich innerhalb einer Woche deutlich bessern. Ist das nicht der Fall, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Weiterlesen bei Utopia: Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. |