Show Machen wir uns nichts vor: Der offensichtlichste Grund für die tägliche Arbeit ist und bleibt das Geld. Natürlich müssen wir arbeiten, um unsere Miete zu bezahlen, Essen im Haus zu haben und uns gelegentlich etwas Besonderes leisten zu können, was nicht nur die Grundbedürfnisse abdeckt.
1. Wert der Arbeit: wie wir sie erleben 2. Sinnvolle Arbeit – ein Muss? 3. Jede Arbeit ist prinzipiell sinnvoll 4. Beruf mit Sinn: Beispiel Projektmanager 5. Dauerhaft Sinn findet, wer ständig neue Wege sucht 6. Sinn der Arbeit finden: so geht‘s 7. Projekt s.mile: unser Beitrag zum Sinn der Arbeit Der erhebende Effekt von Arbeit ist nachweisbar: In Deutschland geben Erwerbstätige fortwährend eine um knapp 25 Prozent höhere Zufriedenheit im Leben an als Arbeitslose, so die Ergebnisse der Langzeitbefragung SOEP 2011 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Wer arbeitet, scheint also glücklicher. Die Studie „Wertewelten 4.0“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales untersuchte, wie wir die heutige Arbeitswelt und unseren Beruf erleben und welche Arbeitswelt wir uns für die Zukunft wünschen. Dabei wurde deutlich, dass materielle Sicherheit durch arbeiten vielen Menschen in Deutschland weiterhin sehr wichtig ist, aber eben auch Selbstentfaltung und eine gute Work-Life-Balance. Sinnvolle Arbeit – ein Muss?Der Beruf ist weiterhin für viele Menschen zum Geldverdienen da. Doch ein zeitgemäßeres Verständnis von Arbeit wird in unserer Gesellschaft immer populärer. „Why?“ lautet die Frage der jüngeren Generation Y, der zwischen 1980 und 1995 Geborenen. Geht Ihnen das auch so, dass Sie nach dem Warum der Arbeit fragen und wann Arbeit sinnvoll ist? Die junge Generation möchte nicht nur den Sinn in ihrer Arbeit erkennen, sondern auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und individuellem Lebensstil – bei gleichzeitig sicherem Arbeitsplatz. Dies gilt ebenso für Berufswechselnde, die nach einer erfolgreichen Karriere mehr von ihrem Job wollen als nur ein attraktives Gehalt. Am neuen Arbeitsplatz soll nun alles besser werden – und dazu gehört auch eine sinnvolle Tätigkeit. Wohin die höheren Ansprüche geführt haben? Dass insbesondere in verantwortungsvollen Positionen Freizeit und Arbeit nicht länger einander gegenüberstehen – sie verschmelzen, Work-Life-Integration statt Work-Life-Balance wird gelebt. Eine sinnvolle Arbeit, mit der sich die eigenen Interessen und der Job unter einen Hut bringen lassen, trägt dann viel zu einer hohen Zufriedenheit im Leben bei. Unternehmen reagieren auf diese Entwicklung und realisieren immer häufiger neue Formen der Arbeitsorganisation: Dazu zählen flexible Arbeitszeiten, Home Office, virtuelle Meetings oder Sabbatical-Regelungen. Sicherlich sind auch Sie bereits über das Konzept und das Schlagwort „New Work“ gestolpert, das den Beitrag von Arbeit in unserem Leben neu definiert und unsere Zukunft umschreibt: Weniger Lohnarbeit, mehr Selbstversorgung sowie sinnvolle Arbeit, die man wirklich machen will. Arbeitgeber begreifen die neuen Arbeitsmodelle als Chance, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden. Darüber hinaus profitieren Unternehmen auch hinsichtlich ihrer Produktivität von Angestellten, die einen Sinn in ihrer Arbeit sehen und motiviert sind. Schon 2007 hatte eine Studie des Psychologen Adam Grant eindrucksvoll bewiesen, dass Mitarbeiter, denen gezeigt wurde, wer in welcher Form von ihrer Tätigkeit profitiert, deutlich bessere Verkaufserlöse erzielten. Jede Arbeit ist prinzipiell sinnvoll!Jemand, der sich beruflich für das Wohl von Mensch, Tier oder Umwelt engagiert, hat in der Regel weniger Schwierigkeiten damit, einen Sinn in seiner Arbeit zu sehen – obwohl auch hier lästige Routinearbeiten das Sinnerleben verwässern können. Doch wie sieht es in Berufen der Verwaltung, Logistik oder im Verkauf aus? Wie erleben Sie das Thema Sinn in Ihrem Beruf? Kann man wirklich in jeder Arbeit einen Sinn finden? Man kann, davon ist die Sinnforscherin Tatjana Schell überzeugt. Sie stellt in einem Interview mit der Wirtschaftswoche vier Merkmale vor, anhand derer wir die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit erkennen. Wann wir unsere Arbeit als sinnvoll empfinden:
Beruf mit Sinn: Beispiel ProjektmanagerWenn diese Merkmale zutreffen, kann prinzipiell jede Tätigkeit als sinnvoll empfunden werden, so Schell. Als Beispiel kann der Projektmanager in einem Pharmaunternehmen dienen: Seine Aufgaben, wie die Überwachung der Zielvorgaben, mögen kaum etwas mit dem eigentlichen Unternehmensziel – der Herstellung von Medikamenten – zu tun haben. Dennoch, ohne seine Arbeit könnten seine Kollegen keine Arzneimittel produzieren und das Unternehmen würde nicht funktionieren. Damit macht seine Tätigkeit Sinn. Auch ist der Projektmanager unter Umständen selbst nur sehr zurückhaltend mit Medikamenten, vielleicht aber stolz auf die fairen Herstellungsbedingungen. Dadurch kann er sich trotzdem gut mit seinem Arbeitgeber identifizieren. Überprüfen Sie selbst einmal, wie sehr die drei Merkmale Bedeutsamkeit, Kohärenz und Orientierung auf Ihre eigene berufliche Tätigkeit zutreffen. Punkt vier, die Zugehörigkeit, können wiederum stark Vorgesetzte am Arbeitsplatz beeinflussen: Wahrnehmung und Anerkennung durch Kollegen und Chefs verleihen dem eigenen Job Sinnhaftigkeit.Dauerhaft Sinn findet, wer ständig neue Wege suchtMöchten Sie Ihr Leben und Ihren Beruf sinnvoll gestalten und als sinnhaft erleben? Dann ist es wichtig, sich die relevantesten Zusammenhänge immer wieder bewusst zu machen. Denn unsere Lebenssituation ändert sich laufend und mit ihr die eigenen Prioritäten. So bevorzugt eine Programmiererin mit 25 Jahren vielleicht, freiberuflich an anspruchsvollen Projekten zu arbeiten. Wenn sie später allerdings Kinder hat, werden Urlaubszeiten, Altersvorsorge und kalkulierbare Aufgaben wichtiger. Unsere Einstellungen, Ansprüche und wir selbst verändern uns mit der Zeit – daher müssen wir immer wieder nach neuen Lösungen suchen, um den Sinn in unserer Arbeit zu sehen. Besinnungspausen sind wichtig, aber auch die Möglichkeit, sich laufend persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Die Haufe Akademie engagiert sich mit dem Projekt s.mile aktiv dafür, Sinn und Arbeit erlebbar zu machen und Menschen ihre Entwicklung zu erleichtern.Sinn in der Arbeit finden: so geht´sFür alle, denen es nach wie vor schwer fällt, Sinn und Wert der eigenen Arbeit zu erkennen, haben der New York Times-Kolumnist David Brooks und Arthur Brooks vom American Enterprise Institute die folgenden sechs Tipps zusammengetragen: 1. Verbinde deine Arbeit mit deinen IdealenVersuchen Sie, Ihren Job als einen Beitrag zu einem größeren Zweck zu betrachten. Was hat deine Arbeit möglicherweise an Einfluss, auch außerhalb der Arbeit. 2. Erkenne bedeutsame MomenteMachen Sie Bereiche Ihrer Arbeit aus, die Ihnen etwas bedeuten und Sie erfüllen. Konzentrieren Sie sich auf diese kleinen Momente und auch unangenehme Tätigkeiten werden erträglicher. 3. Diene anderen oder diene deiner ArbeitBeschwören Sie das Gefühl herauf, Ihren Mitmenschen, der Gesellschaft oder auch der guten Arbeit selbst mit Ihrem Engagement zu dienen. 4. Denke darüber nach, warum du das tust, was du tustErkennen Sie das „Warum“ Ihrer Karriere und was Sie motiviert. Wenn Sie wissen, was Sie antreibt, wird es Ihnen leichter fallen, Ihre Arbeit als sinnvoll zu empfinden. 5. Sei dir unterschiedlicher Abschnitte im Leben bewusstFinden Sie heraus, wie die Taktung für Ihren Berufsweg aussieht und passen Sie sich der Geschwindigkeit an. Wer zu früh zu viel erreichen will, frustriert sich am Ende. Jedes Mehr an Erfahrung wird Sie beruflich weiterentwickeln, akzeptieren Sie das. 6. Investiere nicht alles in deine ArbeitBrooks und Brooks empfehlen, das eigene Glück möglichst in allen vier Hauptbereichen des Lebens zu suchen: Spiritualität, Familie, Gemeinschaft und Arbeit. Driften Sie, wenn möglich, nicht zu sehr in eine einzige Richtung ab. Und: Sinn bei der Arbeit ist kein Luxus. David Brooks beschreibt es so: „Es gibt kein Einkommensniveau, auf dem Menschen nicht dringend Sinn benötigen.“ Als Anbieter für Qualifizierung und Entwicklung von Menschen und Unternehmen beschäftigt uns die Frage nach dem Sinn von Arbeit intensiv. Um unsere Arbeit und ihren Sinn für uns im Unternehmen erfahrbarer zu machen, startete die Haufe Akademie im Sommer 2016 ein ungewöhnliches Projekt: Zwölf ganz unterschiedliche Menschen erhalten mit dem Projekt s.mile (=smart mile) von uns die Möglichkeit, über den Zeitraum von zwei Jahren kostenfrei das komplette Qualifizierungs- und Entwicklungsangebot der Haufe Akademie zu nutzen. |