Welche autos können super e10 tanken

Der europäische Autohersteller-Verband ACEA hat die Liste der Fahrzeuge aktualisiert, die den stark ethanolhaltigen Kraftstoff E10 tanken können. Das erste Update seit dem Sommer 2018 nennt für alle relevanten Marken die für E10 freigegebenen Fahrzeugen beziehungsweise die Ausnahmen. Zu finden ist sie in englischer Sprache hier. Zugriff und Download sind kostenfrei und ohne Registrierung möglich.

Bei E10 handelt es sich um konventionellen Super-Kraftstoff, der bis zu 10 Prozent aus biologischen Quellen erzeugtes Ethanol enthält. Der Großteil der Pkw-Flotte verträgt die Alkohol-Beimischung, einige ältere Fahrzeuge jedoch nicht, darunter etwa bestimmte Motorisierungen und Produktionsmonate des Golf V, eine von 2003 bis 2007 gebaute Variante des Ford Mondeo oder der 2,2-Liter-Benziner des Opel Signum. Diese Fahrzeuge sollten daher mit Super E5 betankt werden, das nur halb so viel Ethanol enthält. (Text: hh/sp-x, tv | Bilder: Hersteller)

E10 ist bleifreies Normalbenzin, dem zwischen 9 und 10 Prozent Ethanol beigemischt ist. Bei Ethanol handelt es sich um einen farblosen Alkohol. Bioethanol wird als alternativer Kraftstoff verwendet und gilt als erneuerbares Benzin – allerdings nur, wenn es aus landwirtschaftlichen Quellen hergestellt wird. Die bislang gebräuchlichste Anwendung für Bioethanol liegt in der Hygiene, da der Alkohol eine hervorragende keimtötende Wirkung gegenüber Erregern besitzt. Das zur Herstellung von E10 verwendete Ethanol stammt zumeist aus der Fermentierung von Stärke, also aus der Verarbeitung von Weizen zu Mehl. Ethanol fällt hier als Abfallprodukt an.

E10 ist ein sicherer und zuverlässiger Treibstoff, der mit den meisten benzinbetriebenen Fahrzeugen auf der Straße kompatibel ist.

Super E10 hat einen um 5 Prozent höheren Ethanolgehalt als E5, welches als das reguläre Benzin gilt. Das ist der einzige Unterschied zwischen den beiden Kraftstoffen. Ist ein Auto E10-konform, können E5- und E10-Kraftstoffe sogar gemischt getankt werden.

Fahrzeuge, die bis 2010 produziert wurden, vertragen in den meisten Fällen den Kraftstoff E10 nicht. Diese Autos sind also E5-konform, müssen daher auch nur mit E5 betankt werden. Grund hierfür ist, dass bei der Verwendung von E10 Motor- und Kraftstoffsystemschaden entstehen könnte.

Für das Benzin E10 eignen sich im Grunde alle Autos ab dem Baujahr 2011. Dies gilt jedoch nur für Fahrzeuge, die für den deutschen und europäischen Markt entwickelt und verkauft werden. Bei Importfahrzeugen ist es deshalb sehr hilfreich, sich darüber zu informieren, ob diese Fahrzeuge E10 geeignet sind.

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH hat zudem eine verbindliche Liste für die E10 Verträglichkeit von Kraftfahrzeugen veröffentlicht. Hier findest du eine komplette Übersicht zum Thema E10 Verträglichkeit!

Bei allen Fahrzeugen mit einem Baujahr ab 2011 sollte in der Bedienungsanleitung unter der Rubrik Technische Angaben ein Verweis auf den zu nutzenden Kraftstoff enthalten sein.

Die Autohersteller sind jedoch erst seit 2018 gesetzlich verpflichtet, in der Bedienungsanleitung ihrer Fahrzeuge Angaben über die E10-Verträglichkeit zu machen. Bei Fahrzeugen Baujahr 2010 und älter bleibt nur die Nachfrage beim Händler oder beim Autohersteller. Zudem liegen an vielen Tankstellen Informationen zum Tanken von E10 aus, wozu auch Positivlisten für die gängigsten Fahrzeugmodelle gehören. Wenn du direkt wissen möchtest, ob dein Auto E10 kompatibel ist, kann diese Webseite helfen.

Insbesondere ältere Modelle solltest du nicht mit E10 betanken. Einen Überblick bieten wir dir hier.

Bei diesen Fahrzeugen solltest du kein Risiko eingehen

  • Oldtimer
  • Youngtimer
  • Modelle mit Vergasermotor

Bei diesen Modellen ist eine Rücksprache zu empfehlen

  • getunte Autos
  • Einzelfertigungen
  • Oktanzahl von 95

Super E10 ist ein Biokraftstoff, der zu 90 Prozent aus bleifreiem Regelbenzin und zu 10 Prozent aus Ethanol besteht. Das Ethanol wird aus landwirtschaftlichen Produkten gewonnen. Um Ethanol für die Herstellung von E10 bereitstellen zu können, werden beispielsweise Zuckerrüben und Weizen gezielt hierfür angebaut. Das bedeutet, dass landwirtschaftliche Nutzflächen nur dafür verwendet werden. Werden zum Ausgleich für die Landwirtschaft dann bestehende Naturräume wie Moore oder Wälder geopfert und erschlossen, wirkt sich dies folgenschwer auf die CO₂-Bilanz aus. Außerdem könnte sich dies teuer auf Nahrungsmittel auswirken.

Aus diesem Grund wurde in der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung festgeschrieben, dass eine Treibhausgas-Minderung von mindestens 60 Prozent vorliegen muss. Wird dies nicht erreicht, darf der Kraftstoff innerhalb der EU nicht verkauft werden.

Welche autos können super e10 tanken
  • Bioethanol ist insgesamt umweltfreundlicher als Benzin
  • jährliche Ersparnis von über 3 Millionen Tonnen Kohlendioxid, wenn alle geeigneten Pkws E10 tanken würden
  • im Durchschnitt 5 bis 6 Cent günstiger als E5

Welche autos können super e10 tanken
  • geringer Brennwert im Vergleich zu Benzin
  • Ethanol lagert sich unter hohem Druck ab, insbesondere bei Motoren mit Direkteinspritzung, wenn als Material Aluminium verbaut wurde
  • Ethanol kann Dichtungen und Schläuche im Kraftstoffsystem beschädigen (hauptsächlich bei älteren Fahrzeugen)
  • Verlust von Kraftstoff
  • akute Brandgefahr

Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass sich bei der Verwendung von E10:

  • der CO₂-Ausstoß um rund 1 Prozent verringert.
  • die Stickoxide im Abgas um etwa 25 Prozent reduziert sind.
  • die Feinstaubbelastung im Abgas um circa 70 Prozent geringer ausfällt.

Des Weiteren wird durch den Anbau von Pflanzen zur Erzeugung von Ethanol die Produktion von nicht genmanipulierten Futtermitteln rentabel. Die Zuckerrüben und Weizen, die zur Herstellung von Ethanol verwendet werden, können nur zu ein Drittel zu Ethanol verarbeitet werden. Der Rest wird zur Herstellung für medizinischen Alkohol oder Futtermittel genutzt.

Das Bundesverkehrsministerium gibt an, dass 2020 die Automobile in Deutschland allein 23,82 Milliarden Liter Benzin verbraucht haben. Hätten alle Fahrzeuge ausschließlich E10 getankt, wäre es demnach möglich gewesen, knapp 2,4 Milliarden Liter Benzin zu sparen, welches auf Basis von Rohöl hergestellt wird.

Die verschiedenen Benzinsorten sind durch ein Nummernsystem gekennzeichnet (91, 94, 95, 98, 105, usw.). Diese gibt die Oktanzahl des Kraftstoffs an. Die Oktanzahl ist ein Maß für die Qualität des Benzins. Es gibt zwei Arten von Oktan-Werten – die Motoroktanzahl (MON) und die Research-Oktanzahl (ROZ). Die ROZ ist die gebräuchlichere Angabe, die oft auf den Zapfpistolen und -säulen der Tankstellen angebracht ist.

Je höher die Oktanzahl ist, desto seltener ist die unkontrollierte Verbrennung des Benzins, was unter Fachleuten auch als “Klopfen” oder “Klingeln” beschrieben wird. Eine höhere Oktanzahl führt zu einer vollständigeren Verbrennung des verfügbaren Treibstoffs und damit zu einer Maximierung der Motoreffizienz.

Das in Deutschland angebotene E10 Super hat eine Oktanzahl von ROZ 95.

Bleifreies Normalbenzin hat ROZ 91, wird aber nur an wenigen Tankstellen angeboten. Die meisten seit 1986 verkauften Benzinfahrzeuge wurden für den Betrieb mit ROZ 91 entwickelt. Da diese Benzinmotoren für ROZ 91 ausgelegt sind, sind diese auch mit E10 kompatibel, was aber allein die Klopffestigkeit betrifft. Es kann sein, dass ein Motor sehr wohl mit Super E10 betrieben werden kann, der Autohersteller es aber trotzdem verbietet. Grund dafür ist, dass in solchen Fällen überwiegend das Kraftstoffsystem durch das aggressivere E10 beschädigt werden könnte, speziell die Dichtungen oder die Schläuche.

Wenn der Hersteller die Verwendung von bleifreiem Super empfohlen hat, sollte entweder ROZ 95 oder ROZ 98 getankt werden.

Die Fahrzeughersteller konstruieren die Motoren so, dass sie mit einer Mindestoktanzahl betrieben werden können. Wird bei einem Motor, der für 98 Oktan konzipiert wurde, ein Treibstoff mit lediglich 91 Oktan verwendet, entzündet sich dieser zum falschen Zeitpunkt. Eine Folge kann ein schwerer Motorschaden sein. Deshalb sollten Autos immer Benzin mit einer Oktanzahl verwenden, die mindestens der vom Hersteller angegebenen Kraftstoff entspricht. Die Oktanzahl eines Motors ist in der Regel im Fahrzeughandbuch nachzulesen. Bei einigen Fahrzeugen finden sich diese Angaben auch auf der Innenseite der Tankklappe. Alternativ gibt die Website des Autoherstellers Auskunft.

Es gibt eine beträchtliche Anzahl von zumeist älteren Fahrzeugen, bei denen es zu Problemen kommen kann. Besonders wenn E5-konformen Fahrzeugen kann es passieren, dass die hohe Löslichkeit von Bioethanol die Gummidichtungen und Kunststoffe im Kraftstoffsystem angreift. Auch der Kaltstart des Motors kann betroffen sein, da Ethanol die Verbrennung allgemein beeinträchtigt.

Nach dem Tanken können Schäden oft nicht direkt festgestellt werden. Erst nach mehreren Tausend Kilometern ist die Unverträglichkeit zu sehen, daher solltest du nicht in Panik geraten. Im Regelfall ist es außerdem kein großes Problem, ein ungeeignetes Auto versehentlich mit etwas E10 zu betanken. Eine kleine Menge E10 führt meist zu keinen größeren Schäden. Nur, wenn mit E10 vollgetankt wurde, sollte der Treibstoff aufgepumpt und ersetzt werden. Der Grund: E10 kann dazu führen, dass das Fahrzeug unruhig läuft, insbesondere bei Kaltstarts. Experten empfehlen, E5 in den Tank zu füllen, sobald dafür Platz vorhanden ist, sodass sich die Kraftstoffe vermischen. Anschließend wird ganz normal weiter E5 getankt, sodass sich keine größeren Schäden ergeben sollten.

Das bleifreie Normalbenzin E10 ist ein Gemisch mit rund 10 Prozent Bioethanol. Die Verwendung von dem Kraftstoff E10 ist abhängig von dem Auto, das genutzt wird. Viele Autos ab dem Baujahr 2011 sind jedoch E10 kompatibel. Dennoch gibt es Fahrzeuge, die nur E5 geeignet sind. In dem Text wurden die Vorteile sowie auch die Nachteile von E10 genannt und erklärt.

Um eine Fehlbetankung zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich vorerst über die E10-Verträglichkeit des eigenen Fahrzeugs zu informieren, um Schäden zu vermeiden.

Bei Fahrzeugen ab dem Baujahr 2011 befindet sich in der Bedienungseinleitung meist ein Verweis auf den zu nutzenden Kraftstoff.