Was hüpft von baum zu baum und hat nur unsinn im kopf ?

Try the new Google Books

Check out the new look and enjoy easier access to your favorite features

Was hüpft von baum zu baum und hat nur unsinn im kopf ?


Page 2

Wiener Obst- und Gemüsemarkt | Erdäpfel 1550 Wagen, Gemüse 6000 vom 20. Juni bis 20. Juli 1884. Die Wagen. Die Preise während dieser Zeit Zufuhr betrug: an Obst 900 Wagen,

waren für

Obst: Kirschen

p. K. i. —.12 bis —.40 Erdbeeren, Wald- p. K, A. --.40 bis —.80 Amarellen -.18 -.40 Himbeeren

-.25 -.80 Weichsel -.15 -.60 Johannisbeeren

-.15

-.40 Aprikosen

-.20 --.60 Stachelbeeren

-.30 Pfirsiche, ital. ..35 2.- Heidelbeeren

-.10

-.16 Plaumen -.15 -,40 Melonen, Zucker- p. St. -.30

2.Birnen, ital.

-.16 --.35

Gemüse: Kohl p. 30 St. A. -.40 bis 1.20 Rüben, gelbe

4-40 St. A. -.10 Kraut

A. 6.- Gold-

3-40

--.10 Kohlrabi

-.15 bis -.50

rothe 20 St, fl. -.15 bis -20 Blumenkohl,

2. 10.- Sellerie

p. 30 St.

-.30 1.Spinat .12 -.20 Petersilie

4-50 St. A. -.10 Sauerampfer .06 -.08 Porree

15-50

-.10 Häuptel-Salat p. 30 St. -.15 -.50 Schnittlauch

30 Büsch. -.10 Bind-.15 -.50 Bertram

20-30

-.10 Erbsen, gr. i. Hülsen p. K.

.14 -.20 Petersilie

20-30

-.10 ausgelöst p. L. -.25 1.- Dillenkraut

20-30 Fisolen, grüne p. K.

-.30 Kuttelkraut

304-50

-.10 Gurken, Einschn.p.100 St.

9. Kren

p. 100 St. A.

5. bis 20.- Einleg- -.60 2. Zwiebel

p. 100 K.

7.

9. Paradeisäpfel, ital. p. K. --.10 .30

roth

7.

8. Rettig, kleiner

20 -40 St. A. Knoblauch

12.

15. schwarzer

3-15

-.10 Erdäpfel, runde

-.04 -.08 Rüben, weisse

5--15 -.10 Kipfel-

-.06

-.10

Berichte und Kataloge. Ernst Bahlsen in Prag. En gros- L. Späth in Berlin. Verzeichniss

Offerte von Haarlemer Blumenzwiebeln. Nr. 57 selbstgezogener und Haarlemer

Verzeichniss Nr. 94. 4. (4 S.)

Blumen-Zwiebeln. Folio. (4 S.) Friedr. Roemer in Quedlinburg. Louis van Houtte in Gent. Katalog

Blumen- und Gemüsesämereien, Zwiebeln Nr. 208. Zwiebel- und Knollen-Orchi-


etc. lloch-Fol. (2 S.) Doppel- u. dreispalt. deen und Frühjahrsgewächse.

Personalnachrichten. Dem Präsidenten des Clubs der Land- Nizza; Bryat, Conservator und und Forstwirthe, Christian Graf Kinsky, Mehrer der Museums-Sammlungen der ist der österreichische Orden der Eisernen landwirthschaftlichen Sammlungen daKrone II. Classe verliehen worden. selbst; Med. Dr. Millardet, Professor Die französische Regierung bat die der Botanik an der Facultät zu Bordeaux. Decoration des „mérite agricole” ver- Der bayerische Hofgärtner Kaspar liehen an Fabriksbesitzer Julius Robert Lidl in Berchtesgaden erhielt die in Seelowitz; L. E. Foucard, Ehrenmünze des königlich bayerischen Präsident der Gartenbau - Gesellschaft Ludwig-Ordens. des Loiret; an J. K. Carrazé, Horti- Die aus Anlass der St. Petersburger culteur, Garten-Director und Professor Ausstellung verliehenen russischen zu Tarbes; an

J. May rarge,

Decorationen werden im nächsten Director der Blumen - Gesellschaft in Hefte verzeichnet erscheinen.

Berichtigung: Im Juli: Hefte S. 318, erste / S. 321, erste Spalte, 2. 19 (bei Benthamia)
Spalte, Z. 17 lies richtig Ageratum, und


Page 3

IllustrirtcGarten-Zeitung

Salix Humboldtiana Wild. Wenn wir die verschiedenen Stand- die Weide (oder den Felberbaum, wie orte der Weiden in's Auge fassen und sie der Oesterreicher nennt) verkennen. ihnen meistens in kalten

Salix Humboldtiana in Ländern, an feuchten, oft

ihrer typischen Form ist überschwemmten Stellen,

von den Cordilleras der an Bach- und Flussrändern,

Anden von Venezuela bis zum Theil im Wasser

zur Magellan'schen Meerselbst wachsend begegnen,

enge heimisch; man findet wird sich diesen

sie auch in Brasilien und Baum kaum unter den

in den La Plata-Staaten. Breitegraden der heissen

Von ihren drei HauptZone wachsend und

Spielarten wächst S. H. deihend vorstellen können:

Martiana (mit breiteren umso eigenthümlicher ist

Blättern) hauptsächlich in aber erst das Vorkommen

den Thälern des Amazoneneiner Art, die ebenso in

stromes in Brasilien; S. der heissen wie in der

H. falcata (mit sichelkalten Zone, sowohl am

förmig gekrümmten Blät Meeresufer unter dem

tern) in den sandigen Aequator als auf dem über

Regionen von Peru bei 3000m hohen Plateau der

Trujillo und S. H. oxyAnden, und von der Ma

phylla in Mexico und auf gellan'schen Meerenge bis

Cuba. Wir müssen, durch nach dem nördlichen

den Raum beengt, es uns Mexico verbreitet ist!

versagen, P. André's BeDies Alles findet bei der

richt über verschiedene Salix Humboldtiana statt,

heterogene Standorte wiederen Tracht, wie die

derzugeben, auf denen Abbildung Fig. 60 zeigt,

eigentliche Verschiedendie Art und Gattung voll

heiten der Tracht nur in kommen charakterisirt;

den Dimensionen vor Niemand wird in Tracht,

kommen und allenfalls Fig. 60. Salix Humboldtiana. Blättern, der glänzenden

eine buschigere oder Rinde, den vorstehenden röthlichen leichtere Verzweigung aufrecht oder Augen, dem weichen dehnbaren Holze abwärts geneigt, schmälere oder

30

Wieper Illustrirte Garten -Ztr.


Page 4

macht sie eben auch zu ganz beson- mittellehre vielfach verwendet wurde. deren Zierden in der Gärtnerei; die Er heisst Königlicher Traubenfarn, mächtigen Baumfarne decoriren Königsfarn, Maiträubel und Walpurselbst an die königlichen Palmen heran- giskraut; seine fruchttragenden Wedelreichend unsere Krystallpaläste, die spitzen, Juli Osmundae, sowie das zierlichst gefiederten Wedel schmücken weisse Mark des Stockes, Medulla raunsere Kalthäuser; die reizendsten Moos- dicis Osmundae waren Wundmittel; farne (Selaginellen) tapeziren Boden der Stock selbst und der Wurzelexund Wände unserer Warmhäuser und tract wurde und wird noch in mehreren selbst im freien Lande lassen sich Krankheiten gebraucht. schattige, lauschige Plätzchen auf Diese Wedel sind doppelt gefiedert; ganz ungewöhnliche Weise mit Farnen unfruchtbare Fiederchen, lanzettlich, ausschmiicken.

fast ganzrandig, am Grunde fast geUnd welch herrliche Beigabe ist öhrt, die untersten gegenständig mit erst ein Farnwedel zu dem duftigsten gabelspaltigen Adern; die endständigen weissen, zu dem farbenreichsten Pracht- fruchtbaren Fiedern verschmälert, längbouquet!

lich dem etwas hervortretenden Unter den mannigfaltigen und edlen Rande zusammengehäufte Sporangien Urzeitformen der in unseren Wäldern tragend, die Form einer traubigen Rispe vorkommenden Farne ist der stattliche nachahmend. Königsfarn, Osmunda regalis L.,

diesem Farne die einer der interessantesten. Er gehört Obigem hervorgehenden Culturbedinnämlich nicht zu jener allgemeinen gungen gewähren kann

Schatten, Classe, welche ihre Sporen an der Feuchtigkeit, Moorerde – wird man Unterseite der Wedel in Häufchen prachtvolle, wirkungsreiche Massen oder Linien tragen, sondern zeigt die hervorrufen können und selbst im Tendenz, die Fruchtbildung von den Topfe werden dieselben (auch die Wedeln zu sondern und das Laub. schöne Varietät Osm, regalis cristata artige da verkümmern zu lassen, wo Hort.) ganz ausserordentlichen Effect es sich ausbildet. Wir sehen daher hervorrufen. Ebenso sind die Wedel bei allen Osmundaceer, die man des- für Bouquet und Kränze, wie für allerhalb gipfelfrüchtige Farne nennen lei Decorationen ganz etwas Seltenes könnte, dass ein uberster Wedel sich und Eigenthümliches. gipfelig aufrichtet und völlig in eine In der Cultur und Härte, sowie im braune Fruchtähre oder Fruchtrispe Gebrauche stehen diesem heimischen umgewandelt hat, mit welcher diese

Königsfarne die nordamerikanischen Farne etwa wie unsere Melden oder

Arten nicht nach; ja sie zeichnen sich Amaranthen prangen.

vielmehr noch durch stärkeres WachsOsmunda regalis L. hat, obwohl thum und reichere Belaubung aus. er selten auf Sumpf- und Moorboden Seitdem nordamerikanische Pflanzen vorkommt (im

(im nördlichen Europa in Massen nach Europa kommen, sind etwas mehr), verschiedene deutsche diese Traubeufarne: Os. spectabilis Namen, da er in der alten Arznei- Willd. der ansehnliche, Osm. Clayto


Page 5

tiefen Graben wie die Grube her. Auf diese Weise können in einer Sollte der Bachschotter erst in einer

Woche 800 bis 1000 Kubikmeter Wasser Tiefe von 3 bis 4m zu finden sein,

ablaufen. so braucht nur die Grube bis zum

Will man einen so situirten Teich Schotter ausgegraben zu werden, der

Baden benutzen, welches doch Graben zum angeführten Beispiel mit wenigstens ein Ablassen und Reinigen 1.5m Wasserstand kann in einer Tiefe vor jeder Badesaison erfordert, von 2:1m bleiben. Es wird sich nun mauert man Grube und Graben mit ein Stützen der Seitenwände noth- Trockenmauern aus, deckt beides mit wendig erweisen; bei schwerem Lehm- Pfosten und bepflanzt die Umgebung boden muss dieses an allen Wänden mit einer Strauchgruppe. Eine solche vorgenommen werden, dagegen genügen

Cisterne braucht dann nur vor jedem bei leichterer Bodenart ein paar

Brett- Auslassen des Wassers gereinigt werstücke, mit zwei in der gehörigen Länge den und kann auch das etwaige Ueberabgeschnittenen Baumpfählen gegen

fallwasser hineinlaufen. Es ist nur seitig verbunden, vollkommen. Auf noch zu bemerken, dass bei diesem den geebneten Schotter in der Grube Verfahren das zulaufende Wasser für bringt man nun einen quadratischen

die Zeit des Reinigens leicht abgesperrt Kasten ohne Boden, derselbe soll den werden kann, bei Wasserleitungen ist Schotter von der Erde an den Seiten- dieses besser möglich, als bei Gräben wänden isolirt halten; er wird ausser- und Bächen. dem mit Lehm an den äusseren Wänden Wasserbecken, die durch Grund verlegt und mit einigen Steinen be- wasser gespeist werden, sind schwert. In den Graben kommt eine Betonirung nicht geeignet, sie veraus zwei Brettern zusammengefügte schlammen sich sehr bald und ihre Rinne, mit einem Gefälle

von 10cm

Oberfläche ist manchmal mit Equisetum zur Grube.

Ist diese Arbeit beendet, und Potamogeton dicht bewachsen, so nimmt man ein gebogenes Rohr darum haben sie als Bad und Veroder besser einen entsprechend langen schönerungsmittel des Gartens wenig Saugschlauch, verstopft das eine in oder gar keinen Werth. den Graben hineinreichende Ende, Grössere Gartenseen in bergigen füllt den Schlauch mit Wasser an und Gegenden, die den starken Zufluss steckt das andere Ende in den Wasser- eines Gebirgsbaches besitzen, werden spiegel. Hierauf wird der Schlauch im sich selten gesundheitsschädlich zeigen, Graben geöffnet und die Ausmündung es dürfte daher schon wegen des Kostendes Wassers in die Rinne so regulirt, punktes eine Reinigung seltener vordass gerade das Quantum abläuft, das

genommen werden. sich im Sand leicht versetzen kann. Gebirgsbäche geben Anlass Nie darf der Kasten überlaufen oder mancherlei Wasserfällen, hüte gar vielleicht die Grube mit Wasser sich, diese zu hoch anzulegen, es wergefüllt sein. Die Erde würde sogleich den vielmehr kleinere, mit Piloten Schlamm bilden und die Sandschichte hergestellte Schleusen, maskirt mit in kurzer Zeit undurchlässig machen. Felsenstücken, eine grössere Wirkung


Page 6

Poduriden und Sciaren als Feinde der Champignon

Cultur.

Professor Dr. C. 0. Harz in München.

(Aus der Zeitschrift des landwirthschaftlichen Vereines in Bayern.) In den hervorragenden Hand- und Vilmorin (Th. Rümpler) warnt Lehrbüchern über Champignonzucht 1 vor den Staphyliniden, indem er sagt: findet man vorzugsweise die folgenden „Auch muss man alle Schwämme Thiere als verderblich für jene in wegwerfen, welche zu alt und auf der erster Reihe aufgezählt: Oniscus Asel- unteren Seite schwarz geworden, anlus L., Kellerassel; von Käfern: die gefressen oder von Larven derjenigen Staphilinida oder Brachyelytra, sodann Käfer bewohnt sind, welche die WissenAphodius fimetarius und Dermestes se

schaft unter dem Namen der Kurztesselatus F. Endlich ist noch hin flügler, Brachyelytra, zusammenfasst." und wieder der nackten Wegschnecke Nicht aufgeführt finde ich in den Limax agrestis L. Erwähnung gethan. betreffenden Werken den gemeinen Lebl warnt vor Allem

Regenwurm, Lumbricus terrestris L., Kellerasseln, welche in der That, wie sowie zwei nicht selten vorkommende ich selbst gesehen, grossen Schaden Feinde der Champignons: Die Juliden anzurichten vermögen. Diese Thiere und die Scolopendriden. Diese, Tausendfressen, wo sie sich stark vermehren, füsser" habe ich bisher fast immer in die Pilzfrüchte in Menge auf. Man Champignonculturen zu sehen Gelegenkann sich ihrer indessen

leicht er

heit gehabt. Namentlich die ersteren wehren, indem man ihnen Fangstellen dürften sich gerne von Pilzen ernähren in der Form ausgehöhlter Kartoffel-, und würden daher einige Beachtung Rüben-, Topinamburstücke herrichtet, seitens der Gärtner verdienen, da sie unter denen sie sich mit Vorliebe ver- bei starker Vermehrung gewiss besammeln. Täglich sieht man dann merkenswerthen Schaden anzurichten einigemale nach und tödtet Alle, die vermögen. man vorfindet.

Unlängst erhielt ich von einigen herSehr leicht sind die Schnecken zu vorragenden Champignonzüchtern Münbeseitigen, da sie ihrer Grösse wegen chens die Mittheilung, dass ihre Culsofort erblickt und leicht gänzlich turen seit einer Reihe von Jahren ausgerottet werden können.

von eigenthümlichen, kleinen lausartigen Thieren heimgesucht werden

und durch sie ungemein grossen Scha1 Nietner, Gemiisebau. Berlin 1840.

Meyer, Rationeller Pflanzenbau Bd. 6. den erleiden. Beseitigung dieser ChamErlangen 1860. Bouché, Zeitschr. f. pignonfeinde wäre nach ihrer Angabe Acclimatisation. Berlin 1870. Rümpler,

von hohem Werthe. Illustr. Gemüse- und Obstgärtnerei. Berlin

Ich erbat mir zunächst eine Anzahl 1879, p. 316. Lebl, Champignonzucht. Berlin 1879, p. 58 – Vilmorin - Andrieux,

der fraglichen Thiere und sammelte Culture du Champignon. Paris 1882. und beobachtete sie an Ort und Stelle


Page 7

nicht billiger liefern, denn mehr als am Rhein aus, der über die Zubereitung die Hälfte des Betrages gehört den auf der Hamburger Obstausstellung im Eisenbahnen, deren Interesse dem all- Herbste 1883 ausführlich berichtete. gemeinen Interesse geradezu entgegen- Reihen wir hieran das Aufbewahren gesetzt ist.

ganzer Früchte nach der Appert'schen Der Obsthandel ist also darauf an- Methode in Zucker, Wasser, Branntwein, gewiesen, sich auf andere Weise zu Rum, Cognac und Essig; das Aufhelfen, vor Allem durch genossenschaft- bewahren von Aepfeln gleichzeitig mit lichen Betrieb des Trocknens oder Sauerkraut und das Einsäuern von Conservirens. Durch das Trocknen wird Birnen in der Art, wie es mit den das Obst beträchtlich leichter, der Trans- Gurken geschieht, so bleibt nur noch port bedeutend billiger; durch das zu betrachten übrig, wie die flüssigen Trocknen kann unser Obst auch im Obstsäfte verwertbet werden können. Auslande wieder Absatz finden und der Da ist nun

zuvörderst der Verbrauch Züchter von der Sorge um den Absatz in Haushaltungen durch Herstellung von ganz befreit werden, weil die Genossen- Himbeer-, Kirsch- und Erdbeersaft, von schaft in der Lage sein wird, Alles, Weichsel-, Cassis-, Birn-, Nuss- und was ihr gebracht wird, zu übernehmen. anderen Liqueuren ziemlich beträchtlich; Aber auch noch andere Vortheile wird freilich ist die Bereitung der letzteren, die Einführung grosser Trockenapparate obgleich mit nur geringer Mühe verzur Folge haben. Denn da das Schälen bunden, nicht allgemein bekannt und und Befreien

den Kernhäusern verbreitet. Wichtiger ist jedenfalls der mittelst kleiner Maschinen automatisch Verbrauch durch Gewinnung eines Branntbewirkt wird, bleiben grosse Quantitäten weins im Grossen, wie des Slivowitz aus von Abfällen, deren Verwerthung sehr Zwetschken, des Jaržebinka aus Vogelleicht ist, wenn man sie auf sogenanntes beeren, des Persico etc. und durch Obstkraut, Gesulz oder Gelée verarbeitet Bereitung von weinartigen Getränken. oder zum Ansetzen von Obstessig ver- Dass dieser Art der Obstverwerthung wendet. Auch diese Verarbeitung des eine hohe Bedeutung beigelegt wird, Obstes wird sich bald Bahnbrechen, das zeigte die in Berlin vom 28. Juni denn mit dem Angebot wird die Nach- bis 3. Juli 1884 abgehaltene Sommerfrage wachsen und es wird manche obstausstellung, indem sie Obst- und Familie bald den Vortheil erkennen, Beerenweine mit in ihr Programm einder ihr daraus erwächst, wenn sie für zog. Können wir von dieser schönen die Kinder statt frischen Obstes Mus, Ausstellung auch nur das Beste sagen, sie Gesulz oder Obstkraut einkauft. An diese würde hinter einer gleichzeitig in Wien Methode reiht sich das Eindicken des arrangirten doch weit zurückbleiben, ganzen zerkochten Obstes oder des denn der Wiener Obstmarkt bietet früher ausgepressten Obstsaftes und die während dieser Zeit eine solche Fülle Umwandlung derselben in Obstpasten. und Verschiedenheit von Obst aus UnDiese sind nun wohl auch keine ganz garn, Görz, Triest, Mähren, Böhmen neue Erfindung: In Arabien und Aegypten und Tirol, wie sie in Berlin kaum zu hat man schon lange die Dattelpaste, finden sein dürfte. Nur in Erdbeeren in Japan die Kakipaste, in Griechen- würden wir zurückgeblieben sein, da land den Quittenkäse, in Italien die um Wien die Cultur derselben fast aufTomatenpaste etc., im ganzen übrigen gehört hat und von fernen Punkten Europa aber strebt man erst in der wegen der leichten Verderblichkeit der neuesten Zeit darnach, unsere gewöhn- Waare und wobl auch der Unlichen Obstgattungen in Obstpasten kenntnis der richtigen Sorten, die Zuumzuformen. Eine Hauptanregung hierzu fuhr eine sehr geringe ist, wogegen ging von Director Goethe zu Geisenheim die Kirschen bei uns viel schöner und


Page 8

dass

unseren geschätzten Lesern leicht; aber auch zum Auspflanzen in's erspriesslicher sein werde, selbst hin- Freie ist sie schon ihrer decorativen zugehen und die Herrlichkeiten mit Eigenschaften wegen geeignet. Es ist eigenen Augen zu bewundern. Der nur nothwendig, durch Versuche zu liebenswürdige siebenundsiebzigjährige erforschen, unter welchen Bedingungen Papa Hooibrenk zeigt seine Schätze man sie auch im Freien zum Fruchtmit dem Stolze und der Freude eines tragen heranbilden und verwenden könnte, jugendlich strebsamen Anfängers und was jedenfalls zu erzielen ist. Das Gebleibt unermüdlich im Erklären, Be- wicht der Früchte ist 80 bedeutend, lehren, Beschreiben und Erzählen. dass man die Pflanzen mit Pfählen und

Carica Papaya. In der Gattung anderen Hilfsmitteln stützen muss, Carica, zu der natürlichen Familie der mehr, als das Holz dieser Art brüchig, Papayaceen gehörig

schwammig und kaum und den Begoniaceen

verholzt ist. Die ziemlich nahe ste

Blüthen sind eingehend, ist es beson

schlechtig, manchmal ders Eine Art, die

nur diöcisch, so dass unser Interesse in

zur Blütbezeit Anspruch nimmt. Ca.

Sorge tragen muss, rica Papaya, Fig. 66,

dass die weiblichen aus Brasilien stam

Blüthen mit männ. mend, der gemeine

lichen Pollen beMelonen- oder auch

fruchtet werden. Mamoebaum, bildet

Hierbei drängt sich einen Strauch oder

die Frage auf, ob kleinen Baum

nicht möglich 2 bis 4m Höbe mit

wäre, die Früchte fingerförmigen, ge

von Carica Papaya lappten, an Ricinus

durch Kreuzungen erinnernden Blät

zu verbessern, resp. tern. Die oft meh

zu verändern, indem rere Kilo wiegenden

man die weiblichen Früchte ähneln der

Carica - Blüthen mit grünen Cavaillon

Pollen von gewissen Melone, sind läng

Cucumis-Arten, nalich-oval, an beiden

mentlich Melonen Enden zugespitzt Fig. 66. Carica Papaya.

bestaubt, da die Paund hängen vom Baume herab; ihr payaceen mit den Cucurbitaceen ohnedies Fleisch ist musig, saftig, von gelblicher sehr nahe verwandt sind.

N. Farbe und süss weinsäuerlichem Ge- Dianella coerulea. Diese Neu-Seeschmacke, in welches die zahlreichen. länder Asphodelee formt einen ungefähr dem Caviar täuschend ähnlichen Samen 60cm hohen Klumpen von binsenartigen eingebettet liegen. Sie werden gewöhn- vielverzweigten Blättern, zwischen denen lich in längliche Schnitte getheilt und die Blumenähren hervorspriessen, die bilden mit Zucker, Rum, Branntwein ziemlich unansehnliche weisse Blüthen oder Kirschwasser gewürzt einen ganz tragen, denen aber hübsche intensiv eigenthümlichen Nachtisch von frischem, dunkelblaue Beeren, in der Grösse einer sehr angenehmem Geschmacke.

ansehnlichen Erbse, folgen, welche im Die Carica Papaya wächst sehr kräftig September der Pfanze ein anziehendes und trägt im Kalthause, wenn man sie Ansehen geben und sie als effectvolle in den freien Grund setzen kann, sehr Decoration des temperirten Hauses er


Page 9

nicht an, für deren Wiederverbreitung auf verästelt, licht behaarte Stengel. einzutreten. Sie blüht das ganze Jahr, Die Blätter haben 6cm Länge bis / cm wird sehr leicht im Glashause über- Breite, sind stiellos, linear länglich wintert und im Frübjahre in's Freie eingerollt. Die violettblauen Blumen, gesetzt, wie allenfalls eine Fuchsie, wo zem lang, sind in wirtelförmigen Endsie bald wieder ihr unterbrochenes trauben, untermischt mit zahlreichen Blühen erneuert. Stecklinge und Samen blattartigen Brakteen, reich und schön dienen zu ihrer Vermehrung. Ihr helles zusammengestellt. Der trompetenartige glänzendens hibiscusähnliches Laub, Kelch ist 1cm lang und theilt sich in herzförmig, fast dreilappig, einzeln ab- fünf lineare Abschnitte. Die Corolle stehend, ziert ungemein. Auch die zuerst eng, erweitert sich und bildet scharlachrothen Blumen zweier nahen zwei Lippen, deren obere zweilappige Verwandten Malvaviscus mollis Art. und helmartig gestaltet ist, während die Malvav. pilosa Swat aus Jamaica werden untere drei Lippen aufweist, von denen ebenso benützt und sind gleich prächtig. die mittlere grössere weissblau gerandet

Loasa hispida (L.ambrosiaefolia) und weisse Punkte bat. Die Staubfäden eine einjährige Pflanze, gleich den an- sind weiss, mit langen weissen Haaren deren (nur L. lateritia

besetzt, die Staubbeutel als Ausnahme zählenden)

baben schwarze Haare und Arten dieser den Familien

weissliche Pollen. Es ist eine nainen tragenden Gattung

lieblich schöne Staude, die ist in Südamerika heimisch

allgemein empfohlen werden und kann sowohl als

kann.

Eingeführt durch Zwergbusch, wie als Klim

Veitch & Sons 1880, mer gezogen werden. Mit

beschrieben und abgebildet steif scheinenden bräun

in Gardeners Chronicle", lichen Stacheln bewehrt,

August 1879. stechen sie

Wir können diese im Brennesseln ; die runden

Freien gut fortkommende Stiele sind von angenehm

Pflanze

Anbau emweisslich - grüner Farbe,

Fig. 67. Achania Malva

pfehlen; sie gehört, wie die

viscus. hie und da durch kurze

wenigen anderen Dracocebraune Längenstreifen unterbrochen; die phalus zu den schönsten niedrigen Blätter fiederschuittig, fiederschuittig, unregelmässig

unregelmässig Freilandpflanzen. Man hat davon auch gegenständig, rauh und unangenehm schon eine nette weisse Varietät. anzufühlen; die Winkel sind stumpf, Anemonopsis macropylla. Diese, die oberen wellig. Die Blüthen sind ihrer vermeintlichen Heimat halber vollkommen geruchlos; die Kelch-Ab- auch A. japonica genannte Perenne, schnitte schmal, zugespitzt, haarig und ist die einzige Art ihrer Gattung und gelb; die Grundfarbe der Nectarien erst vor kurzer Zeit für den Gartenbau weiss, mit rothen und grünen Flecken gewonnen, obwohl sie schon vorlängst panachirt, die in gleicher Entfernung von Siebold im nördlichen China von

einander stehen. Die aufrecht entdeckt worden war, aber seitdem für stehenden Antheren entleeren ihre Cultivirung verloren schien. Mit CimiPollen im Anschluss die Narbe,

cifuga und Coptis nahe verwandt und worauf sie sich nach und nach in die scheinbar eine Verbindung mit Anemone Bogen der Petale zurückziehen.

und Ranunkel bildend, besitzt sie den (, Th. Gdn.") * Blattcharakter der ersten und die grosse Dracocephalum Ruyschiana var. Petalenform der letzten. Als aufrecht japonicum. Eine

harte krautartige wachsende krautige Ranunculacee Pflanze, 45 bis 60cm hoch, von unten wechselt ihre Höhe von 30 bis 75cm;


Page 10

der Gartenarbeits-, sowie der Zeit- und auch mit verdienter Empfehlung geThätigkeitskalender in der bewährten

leiten.

Φ Form, das Verzeichniss der gärtnerischen

Ueber Organbildung im Pflanzenreich. Von

Dr. Hermann Vöchting, o. 8 Professor Lebranstalten von Oesterreich - Ungarn, an der Universität Basel. 2. Theil. gr. 8. sowie der daselbst und in Deutschland

(200 S.) Mit 4 Tafeln und 8 Holzschn.

Bonn 1884. Verlag von E. Strauss. bestehenden dem Gartenbau gewidmeten

Das Studium des zweiten Theiles dieses Vereine in möglichster

sehr interessanten und Vollständigkeit und die

bedeutenden Werkes Rubrik „Allerlei aus

kann Fachmännern und

allen Denjenigen, die Garten- und Obstbau"

sich für die Principien durch neue und wis

des Baumwachsthums senswerthe Fachartikeln

interessiren, nicht warm vertreten erscheint. Also

genug empfohler

den. Besonders aber kein „Lob", aber der

dürften Pomologen es bescheidene Wunsch

mit Nutzen lesen, denn für Fortdauer der bis

der Verfasser entwickelt herigen Theilnahme und

darin die Resultate fernerer grosser Ver

jahrelanger Versuche, Φ

auf welche breitung

eine Die Zimmer- und Haus

vollständige Theorie

des Obstbaumschnittes gärtnerei, Verfasst von

aufbaut. Wilh. Müble, Kunstund Handelsgärtner.

Pomologen, welche

sich mit der Spaliergr. 8. (64 S.) Temesvár. Selbstverlag des Ver

zucht beschäftigen und fassers.

ihre Bäume nach der Dem kurzen Vorworte

Methode von Meistern,

wie Lepère, schneiden, gemäss, erscheint dies

werden mit Freuden Werkchen als kleiner

erkennen, dass die Rathgeber für Garten

Wissenschaft bestätigt, und Blumenfreunde,

wie im Laufe langer Hausfrauen und Dilet

Jahre die Männer der

Praktik das Richtige zu tanten, welche sich für

finden wussten, um die Blumenzucht und Gar

Ertragsfähigkeit ihrer tenbau interessiren" und

Bäume mit Form yollwill, ohne Anspruch auf Fig. 73. Blumenkorb mit Stock, endung zu verbinden. Gleichstellung mit vielen von bewährten

Wie aber erst im Laufe vieler Jahre und erfahrenen Fachmännern herausgege

der Obstbau, namentlich die Spalier

zucht auf ihre heutige Höhe gebracht benen Werken, nur , kurz, bündig und

wurden, ersieht

man, wenn leichtfasslich das Wichtigste über Haus- letzten Abschnitt liest, der von

der gärtnerei in allen seinen Einzelheiten Geschichte und Theorie des Obstbaumbringen". Dieser löblichen Absicht finden schnittes handelt. wir auch mit Glück und Geschick ent- Der Verfasser erwähnt darin die gesprochen und können dies Büchlein daher ringen Nachrichten über Baumschnitt,


Page 11

welche die Schriften der Alten, Pli- , wozu die vier Tafeln mit guten Abnius und Theophrast, enthalten. In bildungen wesentlich beitragen. Möge den letzten drei Jahrhunderten sind es es recht verbreitet werden und besonbesonders die Franzosen, welche, be- ders Denen, die sich mit Spalierzucht günstigt durch ihr schönes Klima, Her- beschäftigen, nochmals warm empfohlen vorragendes leisteten und alle anderen sein.

Nettlau. Nationen übertrafen. In neuerer Zeit haben auch die Deutschen sehr be

II. Neue Erscheinungen.

Zu beziehen durch die k. k. Hofbuchhandlung deutende Pomologen aufzuweisen, deren Arbeiten allgemeine Anerkennung fanden. Der gelehrte Verfasser urtheilt nur

Boettner, die Obstweinbereitung. 2. Aufl.

Oranienburg. A. –.60. gerecht, wenn er sagt, dass diese

Fritzgärtner, J., der Obstmost, seine BeMänner, ,ohne eigentliche Kenntniss der reitung und Kellerbehandlung. Mit vielen wirkenden Ursachen, welche die Wachs.

Abbildungen. Octav, Dresden. A. –.30. thumserscheinungen des Baumes be

Klotz, M., die Obstbaumzucht und die Be

bandlung der Zierbäume und Sträucher, dingen, durch tiefe, treue Naturbeobach

nebst Auleitung zur Anlage und Pflege tung und lange Erfahrung dahin gelangten, des Blumengartens, 2. Auf. Mit 10 Illustr. Regeln und Vorschriften für die Zucht

31 S. Danzig. A. –.30. des Baumes zu entwickeln, welche die

Die Rosenzucht. Anleitung für Laien u.

Liebhaber. 2. Aufl. 46 S. Danzig. A. –,30. Theorie selbst nicht vollkommener hätte

Mas, A., Pomologie générale. Vol. X. Pommes. aufstellen können".

A. 7.20. Das Werk ist so geschrieben, dass

Sänger, J. G., die Obstbaumzucht. 2. Aufl.

76 S. mit 1 Tafel. Schopfheim. fl. –.48. jeder gebildete Leser, namentlich der

Schindowski, Rob., die Blumenzucht im Pomologe es leicht verstehen kann, Zimmer. 61 S. Danzig. A. -.30.

Mittheilungen und Correspondenzen. Zur Theilnahme an der Welt-Aus- im botanischen Garten der bekannten stellung in Antwerpen 1885, wobei Universitätsstadt, dem Dr. J. A. Henauch Acker- und Gartenbau vertreten riqués vorsteht. sein werden, sind durch die nieder- Als erste Preispflanzen in den Ausösterreichische Handels- und Gewerbe- stellungen der königlichen Gartenkammer die

Einladungen versendet bau-Gesellschaft in London verzeichnen worden und sind die bezüglichen An- wir vom 8. Juli: Cattleya Gaskelliana alba meldungen an die dafür im Schosse der (Crawshay); Aerides illustre (Sir Trevor Kammer fungirende Oesterreichische Lawrence), etwas feuriger in der Farbe Commission” zu richten.

als A. Schroederi; Cypripedium Curtisi Die naturwissenschaftliche Gesell- | (Tr. Lawrence), eine verbesserte dischaft zu Chemnitz (Sachsen) feiert stincte Art; Cattleya caluminata (Tr. Sonnabend den 18. October ihr fünf- Lawrence), vom Typus der C. Aclandiae, undzwanzigjähriges Stiftungsfest, wozu mit Flecken auf blassrosa Grund; Median alle ordentlichen, correspondirenden nilla Trysmaniana, durch Farbe und und Ehrenmitglieder und die mit ihr Pracht von M. magnifica verschieden, in Verkehr stehenden Vereine und Ge- mit aufrechten Rispen; Indigofera florisellschaften die Einladung ergiug. bunda alba, harter, in Laub und Blüthe

Eine botanische Gesellschaft zu schöner Strauch; Spiraea purpurea mit Coimbra hat sich unter dem Namen, kleineren Blättern als Sp. palmata und der Brotérianischen, zu Ehren des purpurgeaderter Zwergform; Iris Earl berühmten portugiesischen Botanikers Granville, 1. Princesse Maud und I. Brotéro, constituirt und hat ihren Sitz Anderson, vom Typus der I. Kaempferi,


Page 12

Gemüse: Kohl p. 30 St. A. -.20 bis 1. Rüben, Gold

5-40 St. fl. --.10 Kraut, weiss

-.40 4.

rothe

20 St. A. -.15 bis - 50 roth

1.-- 4. Sellerie

p. 30 St.

-.40

1.80 Rohlrüben ..10 bis -.50 Petersilie

5--50 St. A. Blumenkohl,

2.- 10.- Porree

20-50 Sprossenkohl

-.60 Schnittlauch

30 Biisch. Spinat -.08 -.14 Bertram

20-30 Sauerampfer ..06 ..10 Dillenkrant

20-30

-.10 Feldsalat

.60

-.80 Kuttelkraut 30-50 Häuptel-Salat p. 30 St.

.80 Kren

p. 100 St. A.

4. bis 20 Bind-.20 -.80 Zwiebel weiss p. 100 K. 6.

9. Gekrauster,

-.30 -.60

roth

5.50 Erbsen, gr. i. Hülsen p. K. .12

-.20 Perlzwiebel p.

-.25 ausgelöst p. L. ..15 .80 Schalotten

-.30 -.35 Fisolen, grüne p. K. .08 -.25 Knoblauch

p. 100 K. 12.

14. Mais, jung i. Kolb. 100 St.

Erdäpfel, p. 100 K.

3.50 5.50 Kürbis

04 -.12

Kipfel

6

9.Gurken, Einschn.p.100 St. -.30

2.- Hollunderbeeren

.06

.08 Einleg-.50 6. Schwämme, Pilslinge p. K. -.30

80 Paradeisäpfel, ital. p. K.

.08 -.20

Röthlinge

10 hiesige -.06 -.20

Hallimasch,

-.08 Melongenen

-.04 --.06 Rettig, kleiner 20-40 St. .

Preise bei Cirio. schwarzer

5-12

-.10 Artischoken (franz.)

p. S. fl. -.50 Rüben, weisse

5-30

-.10 Sellerie (engl.)

.50 gelbe

5-40 -10 Melongenen (griechisch)

-.10

Berichte und Kataloge. Fr. Burvenich père in Gent- Friedr. C. Pomrencke in Altona: brugge: Topfreben, Freilands- und

Haarlemer Blumenzwiebeln. Mosaikculturpflanzen. 8. (8 S.)

Rovelli Fratelli in Pallanza: C. H. Eldering & Söhne in Heem- Bäume und Sträucher. stede und C. M. Hildesheim in Soupert & Notting in Luxemburg: Arnstadt: Haarlemer Blumenzwiebeln. Rosen - Katalog Nr. 76. 8. (126 S.)

A. M. Jongkindt Coninck in L. Späth in Berlin: Haarlemer Dedemsvaart: Coniferen und Zierstr. Blumenzwiebeln.

Ferdinand Jühlke's Nachfolger Graf Thun - Hohenstein'scher in Erfurt: Haarlemer Blumenzwiebeln, Schlossgarten zu Tetschen a. d. Elbe:

Klenert & Geiger in Graz: Ro- Freiland-, Kalt- und Warmhauspflanzen. sen, Obstbäume, Obst wildlinge etc.

C. de Vos (K. Wezelenburg) in Korselt & Cie. in Turnau: Haar- Hazerswoude: Diverse Pflanzen. Folio. lemer Blumenzwiebeln.

Weinlaube”, Administration der, in Emil Liebig in Dresden: Azaleen, Klosterneuburg: Maschinen, Geräthe, Camellien, Rhododendron, Rosen. Instrumente etc. für Weinbau, Keller

Chr, Lorenz in Erfurt: Haarlemer wirthschaft und Obstbau. Blumenzwiebeln,

H. Weyringer's Nachfolger in Wilh. Pfitzer in Stuttgart: Rosen Wien: Haarlemer Blumenzwiebeln. und holländische Blumenzwiebeln. 8. Wolfner & Weisz in Wien: Haar

C. Platz & Sohn in Erfurt: Haar- lemer Blumenzwiebeln. lemer Blumenzwiebeln.

Personalnachrichten Aus Anlass der St. Petersburger Kaiser von Russland verliehen worden: internationalen Ausstellung sind vom dein Delegirten Ungarns Professor Dr.


Page 13

mit sehr kleinen, kurz gestielten | Mittheilungen und Polemiken gab. Blüthen, aufrechten, in schönen Blüthen- Gewiss ist nur die Herkunft von einem rispen stehenden Trauben. Noch wenig Steckling aus Adam's Gärtnerei in in Cultur und seine Härte noch nicht Paris. Ueber eine Eigenthümlichkeit bestimmt.

dieser Spielart wird in einer Notiz Eine vierte Art Laburnum Adami dieses Blattes an anderer Stelle be(Cytisus Adami Poiteau) ist zweifellos

richtet. eine Hybride zwischen L. vulgare und Für die in Dalmatien heimische Cytisus purpureus, wie denn manche Art Laburnum Weldeni Grisebach seiner Zweige oft in die Stammart (Cytisus ramentaceus Siebold) ist ein rückkehren, so dass beiderlei Blumen

Genus Petteria" aufgestellt sorten auf ein und demselben Baume worden, auf welches wir demnächst vorkommen, was Anlass zu zahlreichen zurückzukommen hoffen.

Zur Cultur der Chineserprimel.

F. Schmidt in Jessnitz. Die Cultur der rothblühenden, ge- Noch vor fünfundzwanzig Jahren füllten Chineserprimel hat sich allge- war in Gärten unseres Continents kaum mein als etwas schwierig gegenüber eine andere, rothgefüllte Chineserprimel, jener fabrikmässigen Massencultur als die gewöhnliche nichtgefranste, erwiesen, welcher man die weissen

auch gegenwärtig noch in manchen und zartrosa blühenden, gefüllten Sorten Handelsgärtnereien mit gutem Erfolg derselben Pflanze gewöhnlich noch im Grossen angebaute Form bekannt, mit Glück unterworfen hat, um selbige während es heute nur wenige reiche als fleissigste Lieferanten von Winter- Gärtnereien geben mag, in welchen flor, hauptsächlich für Binderei, be- nicht mehr oder weniger zahlreiche, nutzen zu können. Es erscheint des- gefillte, gefranste Formen in prächhalb nun zwar wohl einigermassen ge- tigen Stufen des Lilaroth bis zum rechtfertigt, wenn oft behauptet wird, glänzendsten Carmoisin, darunter sogar die ersteren seien für Handelsgärtnerei bunte aus Samen, gewonnen worden nicht praktisch, indess darf damit nicht wären. auch gesagt sein sollen, dass man die- Thatsächlich

erzeugen

sich auf selben für die Binderei stets gerne solche Weise öfter roth- als weissgefüllte entbehre und noch weniger ist fest- Varietäten, jedoch während man von zuhalten, dass dieselben auch selbst

letzteren bereits fünf oder sechs Sorten ständig nicht als dankbarste Zier- als dauerhaft, mit Erfolg im pflanzen einen sehr erwünschten Winter- grossen Anbau führt, zeigen sich schmuck gewähren und es iiberhaupt erstere trotz aller Schönheit der Blüthen nicht lohnen könne, wenn

man der

zumeist als viel weniger leicht erhaltCultur derselben etwas mehr als ge- bar. Je dichter und brillanter die meine Aufmerksamkeit zuwendet. Blüthen, desto unvollkommener und


Page 14

Mehrzahl nach krautige, ausdauernde Obwohl diese Hauptcharaktere Pflanzen, deren Stengel im Winter scheinend nicht sehr wichtig scheinen, verschwinden. Viele Arten lassen sich gestatteten sie den Botanikern doch als Ornamental-Freilandspflanzen cul- zwölf Sectionen oder Subgenera auftiviren und bilden starke Tuffs, deren zustellen, die sie Pelargonium D. C., rothe, weisse oder blaue Blüthen je Hoarea Sweet, Dimacria Lindl., nach der Art sehr wirkungsreich er- Cynobasta D. C., Peristeria D. C., scheinen; strauchig sind sehr Ofidia Lindl., Polycatium Lindl., wenige, und eine solche Ausnahme Isopetalum Sweet, Campyla Sweet, ist das schöne Geranium anemonae- Myrrhidium D. C., Jenkinsonia Sweet folium Lher., deren halbstrauchiger, und Chorisma Lindl. nannten. einfacher, aufgerichteter Stiel in eine Zu dieser allgemeinen Uebersicht grosse runde Dolde von eleganten der Unterschiede zwischen Geranium Blüthen ausläuft. In Madeira heimisch, und Pelargonium wäre noch hinzuzuerfordert ein temperirtes oder fügen, dass die Pelargonien grösstenKalthaus.

theils halbstrauchig, einige wenige Auch G. canariense und G. Lowi gewunden, selbst knollenwurzig mit (letzteres sehr klein) sind holzige einjährigen Stielen und mitunter sogar oder halbstrauchige Arten. Die Ver- fleischig mit abfallenden Blättern sind; breitungszone der Geranien ist eine doch zählen diese zu den Ausnahmen sehr grosse

und die bekannten G. und sogenannten , botanischen" Arten. lucidum L., G. dissectum L., G. Die Verbreitung ist eine so ungemein rotundifolium L., G. molle L., G.

grosse, dass sie sich kaum präcisiren Robertianum L. kommen als ein- lässt; sehr viele Arten sind auf dem jährige; G. pyrenaicum L., G. palustre Cap der guten Hoffnung heimisch, L, G. reflexum L., G. sylvaticum L., auch sonst in Afrika, dann in NeuG. pratense L., G. striatum L, G. holland und auf den Südsee-Inseln nodosum L., G. cinereum L. und kommen deren vor und sie können G. sanguineum L. als perennirende jedenfalls als exotische Gewächse Arten fast in allen Theilen Europas; gelten, unter denen manche fälschlich G. macrorhizon L., G. argenteum L. Geranium genannt wurden. Die beiden und G. phaeum L. aber auf den Alpen Haupt-Abtheilungen zonale Willd. und und Voralpen vor.

inquinans Ait., die in Form und RandDie Pelargonien haben mehr oder zeichnung ursprünglich sehr distinct minder unregelmässige Blüthen mit waren, verwischen sich durch Sämfünf, selten durch Abortus vier Petalen, linge und künstliche Befruchtungen genagelt und meist ungleich. Von den immer mehr; doch sind ausser diesen zusammengewachsenen (einbrüderigen, in zahlreichen Formen und Spielarten monadelphischen) zehn Staubgefässen vorkommenden Sectionen unter den sind vier bis sieben fruchtbar; Eier- in Verkehr gebrachten vor Allem auch stock mit fünf Kapseln, beim Auf- noch die aus der Art P. grandiflorum springen mit dem bärtigen Theile auf Willd. entsprungenen zu bemerken, der Vorderseite spiralig zurückgerollt. die in die grossblüthigen und in


Page 15

ganz zu Boden, ihre Blätter haben

erscheint es fraglos, dass wir in diesem eine krankhaft gelbgrüne Färbung, Spaltpilze und der durch ihn im welche sich dann bald in ein schmutziges Aeussern der Gewebe hervorgerufenen Braun verwandelt, endlich vertrocknet Fermentation die eigentliche Krankdas Laub

ganz
und

gar und hängt heitsursache anzusprechen haben, . dürr an den Stengeln herab. Dass Was nun die Ursachen der Entunter solchen Umständen an ein Reifen stehung des Uebels anbetrifft, der Früchte nicht zu denken ist, liegt scheinen hier die Temperatur- und auf der Hand. Am untersten Theile Feuchtigkeitsverhältnisse eine grosse des Hauptstammes und ebenso am An- Rolle zu spielen. Ist das Frühjahr heftungspunkte der grösseren Seiten- besonders nass, so entwickeln die jungen zweige bemerkt man mehr oder minder Pflänzchen sich sehr üppig, schiessen grosse krebsartige Stellen, durch deren stark in die Höhe und bekommen Wucherung erst die Aussenpartien, äusserst wasserreiche Gewebe; diese dann später auch das Innere der dehnen sich dann übermässig aus, Stengel zerstört wird. Je mehr an platzen und zerreissen schliesslich und diesen inficirten Punkten die Gewebe leiten so eine Fäulniss ein, die, wie erweicht und aufgelöst werden, desto wir gesehen haben, sich immer mehr weniger können sie ihren Ernährungs- ausbreitet und endlich dem Gewächse functionen nachkommen und alle ober- den Tod bringt. Ueberall, wo halb befindlichen Theile der Pfanze Tomaten in sehr lockerem, dem Wasser müssen naturnothwendig, in Folge

in Folge | genügenden Abfluss gewährendem Erdungenügend zugeführter Nahrung, zu reiche stehen, wird die Krankheit Grunde gehen. Die mikroskopische entweder gar nicht oder doch Prüfung der Gewebetheile an diesen ganz unbedeutend auftreten, umgekehrt feuchten Krebsstelen zeigt uns eine

aber in schwerem, wasserhaltigem Gummosis der Gewebe und zugleich Boden sich in bedeutendem Umfange eine hieraus resultirende faulige Fer- einstellen. Grundstücke, auf denen mentation. Gummipartikelchen erfüllen

das Uebel sich einmal stark eingefunden, Gefässe wie Zellen und zwischen den- werden auch noch in den nächstfolgenden selben finden sich Myriaden eines Jahren nur kranke Pflanzen tragen, Mikro-Organismus, und zwar der näm- denn das Erdreich wird durch zahllichen Bacterie, welche Comes auch lose Gummibacterien inficirt sein, früher schon im Innern aller jener welche nur auf eine günstige GelegenHolzgewächse gefunden hat (Feigen- heit warten, die neu eingesetzten und Olivenbäume, Maulbeeren, Wein- Pflanzen zu befallen. Uebrigens sind reben u. 8. w.), die an „Gummosis" Tomaten durchaus nicht etwa die einleiden und deren Urheber

zigen krautartigen Gewächse, die unter Bacterium Gummis Com. sieht. Da den Angriffen der „Bacterien-Gumauf keinem Theile der erkrankten und mosis" zu leiden haben und ihr auch sodann bald absterbenden Pflanzen zumeist erliegen. Comes hat das Uebel auch nur eine Spur irgend eines an- nämlich auch auf dem spanischen deren Parasiten aufzufinden ist, so Pfeffer (Paprika), auf Kartoffeln, gelben


Page 16

Busch, einem grossen Croton ähnlich. folge. Später erfolgt das Umsetzen in Die Vermehrung ist insofern nicht ohne 5 bis gem grössere Töpfe, die genügend Schwierigkeit, als Stecklinge nicht ein- drainirt werden. Da diese Mussaenda, wurzeln,

sie nicht schon mit der Familie der Rubiaceen angehörend, drei Gelenken versehen, d. i. schon

den heissen Gegenden Indiens zu einem Drittel entwickelt sind. In stammt, darf ihr auch genügende Wärme kleinen Töpfchen in Sand gesetzt, sind nicht fehlen, die ihr auch bei der sie unter Glas in

Kästen zweiten Blüthe (zu Ende des Sommers) bis zur Saftbildung zu lassen, dann nicht entzogen werden darf. müssen sie einer Wärme von 75 Grad F.

(,, Th. Gdn.") * (43 Grad R.) unterzogen und beschattet, Caladium l'Automne. Einer sowie der Sand feucht und doch nicht unerschöpflichsten Caladium-Züchter ist nass erhalten werden; sind sie einge. wohl der bekannte Horticulteur Bleu, wurzelt, müssen sie allmälig an frische der eine Serie von rothen, rosenfarbenen, Luft gewöhnt und in 12 cm grosse Töpfe ponceau- und scharlachrothen, grünen in eine Mischung von faseriger Moorerde und weissen Nuancen in der reizendsten und Sand eingesetzt werden.

Abwechslung zu erzeugen wusste. Eine Mussaenda frondosa B., einer der schön- seiner neuesten Spielarten brachte unsten, doch eigenthümlichsten immergrünen

längst die „Revue horticole” in lithoSträucher, trägt Büscheln von hell

chromischer Abbildung, und zwar die gelben Blumen, in der Form der Pentas obengenannte, welche zuerst auf der carnea nicht unähnlich, doch kleiner, die Mai-Ausstellung des Jahres 1882 in Paris auf einem Paar weigser Deckblätter vorgeführt wurde. Sie erinnert durch ruhen, welche jede Blume umgeben; ihre Nuancen an die blassgelben Pappeldiese Deckblätter ähneln wohl in der blätter, welche zu Anfang des Winters Form den Laubblättern des Strauches, abfallen; auf ihren vollkommen geformten welken aber zugleich mit der Blume, die Blättern von gelbweisser und grauweisser ungefähr drei Wochen lang ihre Blüthe Farbe hebt sich die rein weisse Nerbehält. Als Raum bedarf die Pflanze, vatur ab, die ein dunkelblauer Faden deren Durchmesser selten 60 bis 75cm durchzieht. Die ganze Oberfläche ist überschreitet, eben keinen grossen, und von zahlreichen breiten, durchsichtigen der Blüthenreichthum sowohl, als der Flecken bedeckt, deren Farbton bläulich, anziehende Contrast, den die blassgrünen mitunter sogar blassrosa ist. Das Ganze Laub- mit den weissen Deckblättern erscheint ebenso zart als zierlich und und schön gelben Blumen bieten, lassen Caladium l'Automne steht hinter keinem die bisherige seltenere Verwendung dieses seiner Vorgänger zurück. Nicht uninterStrauches bedauern. Die Vermehrung essant dürfte Bleu's auf Erfahrung geschieht gleich wie bei der vorigen gegründete Bemerkung sein, dass bei mittelst Stecklingen mit schon drei Ge- Hybridisirung einer Pflanze das Resultat lenken, die im Monat April abgenommen, ein gleiches sei, ob die eine die Rolle in eine Mischung von Lebmerde und des Vaters und die andere die Mutter Sand unter Glasglocken gesetzt und feucht vorstelle oder ob dies umgekehrt stattgehalten, sowie beschattet werden müssen ; finde: eine Behauptung, die mehrfachen als nächtliche Temperatur sind 65 bis Widerspruch findet, da für gewöhnlich 70 Grad F. (33 bis 38 Grad R.) noth- eine sozusagen antherisirte Pflanze eine wendig. Wenn sie eingewurzelt sind, andere Form als die pistillisirte liefert. muss ihnen mehr Luft gegeben werden, Veitch z. B. erzählte, dass Seden und

erst zwei Paar Blätter er- ein einzigesmal und nur bei Cypripedium scheinen, sind die Spitzen der Schosse Sedeni ein gleiches Resultat trotz der zu pinciren, damit die Pflanze nicht gewechselten Exemplare zur Befruchtung ihrem Hange zur Ausbreitung zu sehr durch Staub- oder Fruchtblüthe erhielt.


Page 17

Diese Daphne fordert im Winter die breitetem fünfspaltigen Saum; die ZungenOrangerie; im Sommer wird sie im Topf in blüthen zweilappig, oben ausgebreitet eine Lage von Sand oder Gries im freien dreizähnig, von schön hellvioletter Farbe, Grund gebracht, wo sie jedoch vor Sonne unten wollig. Der Pappus von zahlund starken Regengüssen Schutz bedarf. reichen aufrechten steifen Borsten geSowohl grosse Trockenbeit, als zu viel bildet, die Achaenen kolbig, gefurcht, Nässe schaden der Pflanze; sie muss seidenhaarig. daher in ziemlich grosse, gut drainirte Obwohl die Gattung Onoseris nur Töpfe gesetzt und vorsichtig umgetopft Kalthauscultur bedarf, ist sie in Gärten werden, namentlich sind die Wurzeln doch wenig verbreitet; André weiss vor Beschädigung zu bewahren.

nicht, ob die im Jahre 1830 nach EngOnoseris Drakeana André, eine land gebrachten Arten 0. odorat, Hook hübsche Composite-Mutisiacee, wurde & Arn., 0. reflexa Less. und 0. advon dem berühmten Botaniker Eduard

pressa Le88. dort noch cultivirt werden. André während seiner Reisen in Neu- Eine schon früher von Tria na aus Granada auf den Felsen von Dorotés Neu-Granada gebrachte und von ihm und den steilen Ufern des Rio Mayo, / anfänglich als neue Gattung (Isotypus in einer unfruchtbaren und mager be- rosiflorus) benannte Art wurde als wachsenen Gegend bei 1170m Meeres- 0. purpurata Willden. erkannt und von höhe entdeckt und gesammelt. Da einige J. Linden im Jahre 1860 in Handel Samenkörner neuester Zeit keimten gebracht. Ausserdem sind noch 0. hy880. und Blüthenexemplare brachten, so fand pifolia H. B. K. und 0. hieracioides André Gelegenheit, die Pflanze eingehen- D. C. als lebend eingeführt zu der als im Herbar studiren und zeichnen, während fünf andere Arten überzeugte sich bald, dass sie von Onoseris zum Theil vielleicht nur Synonyme der speciosa H. B. K., für die er sie anfangs genannten enthalten dürften. gehalten, verschieden sei, wonach sie Die Vermehrung geschieht durch unter

ihm zu Ehren des um die süd- Glocken geschlossen gehaltene Stecklinge amerikanische Flora hochverdienten und sollte deren Einwurzelung SchwierigBotanikers Emanuel Drake del keiten bieten, so empfiehlt sich, sie vor Castillo Onoseris Drakeana genannt der Trennung von der Mutterpflanze und bei der in der ,, Rev. hort.” gebrachten einwurzeln zu lassen. Gegenwärtig wird lithochromischen Abbildung folgender- 0. Drakeana durch Bréauté zu Bléré massen beschrieben wurde: Fast strauch- (Indre et Loire) in Verkehr gesetzt. artige Pflanze mit arm- oder schwachästi- Beaufortia sparsa R. Br. (B. splengen runden, weisswolligfilzigen Stengeln; dens Baxt?) gehört zu jener artenwechselständigen Blättern, die oval lan- reichen Gruppe von Neuholländer-Myrtazett- oder etwas spiessförmig, ganzrandig ceen, welche, die Gattungen Callistemon, oder kaum schwach gezähnt sind, mit Metrosideros, Melaleuca in sich fassend, runden, nackten oder am Grunde leicht nach der eigenthümlichen Stellung ihrer geflügelten Blattstielen, die Blattfläche Staubgefässe in England den Trivialweissgraulich überzogen; der Schaft,

Bottle-brushes (Flaschen1 bis 3 Blütben auf langen aufgerichteten Bürsten) führen. Scheint auch die Zeit dünnen einköpfigen Stielen tragend vorüber, wo diese jedenfalls auffallenden und unten sparsam mit pfriemlichen Gewächse in Ausstellungen oder GrünDeckblättchen besetzt. Die länglich häusern prangten, so sind sie in ihrer kreiselförmige Hülle mit geschindelten, Formen- und Farbenpracht doch zu schön, aufrecht angedruckten Schuppen be- um ganz vernachlässigt zu werden, und wir deckt, die spitz lineal und trockenhäutig glauben ein oder das andere von ihnen sind. Die Blüthen- oder Central-Corolle wieder den Gartenfreunden in's Gedächtzwitterig, blassgelb, röhrig mit ausge- niss rufen zu dürfen. Bei Beaufortia sp.


Page 18

sich dort auch der erwähnte H. argo- eines starken lehmigen Grundes und phyllus als leichten Frösten undGallwespen einer mehr oder minder schattigen Lage, widerstehend bewährte. H. orgyalis DC., daher ihr leichter Boden im Sonnenist durch seine zierliche Tracht, die kleinen schein schädlich ist. Eine H. scabra hellgelben, eigenthümlich gefärbten genannte Spielart, mit etwas rauheren Blumen und die schmalen, wirthlichen Blättern und mehr behaarter Hülle blüht, drahtförmigen braungefärbten Blätter gleich der vorigen, im August und Sep(Fig. 80) besonders anziehend; er wird tember. Auch Harpalium rigidum blüht vom 1.80 bis 3m hoch, ist glattstengelig Anfang August bis October oder Nound die sitzenden gegenständigen Blätter vember und ist als schätzbarer Herbstwerden 8 bis 15cm lang, während die blüher im Beete oder zu Bindezwecken Blüthen gem im Durchmesser halten. gleich verwendbar. Sie wird über 90 cm Als vierte der empfohlenen Sonnenblumen hoch und jede Einzelblume hat mindenennen wir noch die nordamerikanische stens 12cm im Durchmesser. Sie wird Perenne H. angustifolius Michx., die wohl durch Wurzeltheilung oder an der Basis nur in trockener Lage als winterhart gelten abgenommene Stecklinge vermehrt. kann. Sie wird 60 bis 120cm hoch und Zum Schlusse erwähnen wir als einhat schlanke

jäbrige Composite noch zweigte Aeste. Von den

des neumexikanischen dunkelgrünen lanzett

Xanthocephalum gymnolichen Blättern sind die

spermoides (Gutiernezia unteren mitunter eiför

g.), dessen zahlreiche mig; der Rand ist zu

Blüthen die des rückgerollt und die

Erigeron erinnern, nur Mittelrippe vorstehend.

sind sie schön goldgelb Die schön hellgelben,

und der Strauch höher, ungefähr 5cm im Um

60 bis 120cm fange haltenden Strah

erreicht. Die Blumen lenblüthen umgeben eine

wachsen doldenartig auf dunkle, fast schwarze

den verzweigten Stielen; Scheibe, und floriren

die Blätter, die vom August bis Ende Fig. 79. Gamolepis Tagetes.

gefähr handlang sind, October, und erhalten

haben eine schmale, die sich abgeschnitten lange im Wasser. Die untersten eine spatelige Form, gegen die Tracht dieser Art eignet sich sehr gut Spitze gesägt, sonst ganzrandig. Die zur Topfcultur.

Pflanze blüht im August und Septeinber Hierher gehört auch Heliopsis laevis, und wäre eine sehr verwendbare. Beeteine Miniatur-Sonnenblume und krautige zierde,

(,,Th. Gdn.") * Perenne von besonderer Schönbeit. Mit Nene blaue Blume. Wenn wir Helianthus nahe verwandt, ist sie doch in das „Vergissmeinnichtblau" als eine allen ihren Theilen viel kleiner und daher der schönsten Färbungen im Bluauf jenen Stellen zu verwenden, wo die menreiche verzeichnen und wirklich Sonnenblumen zu hoch und schlank Myosotis azorica Kaiserin Elisabeth eine stünden. In Nordamerika heimisch, wird herrliche Nuance nennen müssen, sie bei uns 60 bis 90cm hoch, hat eine reihen sich diesen doch einige Lithobuschige Tracht und gegenständige, spermum an, bei denen das Blau ebenovale dreinervige Blätter; jeder Stamm falls wundervoll genannt werden kann. trägt gewöhnlich nur eine, mitunter aber Hübsch und grossblumig ist Lith. purauch zwei bis drei Blüthen, die selten pureo-coeruleum, dessen dunkle, enzianweniger als 5cm im Durchmesser halten blaue Blumen sich in Purpur verfärben; und dunkelorangegelb sind. Sie bedarf es wird unterhalb der Burg bei Mödling,


Page 19

nun auch L. pycnostachia, deren Heimat verwandte Arten, Ram. serbica und Ram. die Prairien des Staates Indiana sind, Natalie, in der neuesten Zeit aus dem zugesellt werden soll. Sie ist eine Balkan einführte, die man aber, unPerenne mit Wurzelknollen, aus der geachtet sie so reich und dankbar blüht, sich Tuffe von nur wenig starken, auf- sehr wenig antrifft. Sie hat grosse Aehnrechten,

1m oder noch mehr hohen lichkeit mit den Streptocarpus-Arten: Stämmen entwickeln. Die an den Stengel aus der breiten Rosette der rauben gedrückten Blätter sind besonders gegen Wurzelblätter erheben sich 15 bis 20cm die Spitze schmal lineal, flammig oder hohe Blüthenstengel, gleichwie bei den je nach der Varietät kahl; die In- Primeln, vollblühend mit grossen blauen florescenz besteht aus einer sehr ver- Blumen, etwa wie beim Boretsch, dem längerten Aehre mit angedrückten, die Pflanze auch pahe steht. Sie ist sitzenden, schön rosa-violetten Blüthen- zur Topfcultur und zum Frühtreiben köpfchen; die Schuppen der Hülle an- ausserordentlich geeignet, lässt sich gedrückt und gegen

die Spitze leicht durch Samen vermehren und überrauh anzufühlen. Die Freilands-Cultur wintert auf trockenen Felsenpartien sehr fordert sandigen, frischen, nicht zu leicht im Freien, besonders wenn man reichen Grund; einige andere, mehr sie in schneelosen Wintern etwas mit südlich vorkommende Arten bedürfen Tannenreis bedeckt. Dieser sehr schönen im Winter Fensterschutz; doch wären empfehlenswerthen und seltenen Pflanze auch für L. pycnostachia bei strengem hat sich nun eine prachtvolle, grossWinter Bedeckung rathsam. Die Ver- blumige Varietät mit reinweissen, breitmehrung durch Stecklinge ist am besten petaligen Blumen zugesellt, die in den im Frühjahr vorzunehmen,

berühmten Alpenpflanzenculturen Ramondia pyrenaica

pyrenaica f. albo, 0. Fröbel & Co. in Neumünster bei Cyclamen europaeum fl. albo. Sowohl Zürich aus Samen gefallen ist und in auf dem freien Schmuckbeete im Garten, diesem Herbste zum erstenmale in den als auch im Topfe zwischen den Zimmer- Handel gebracht wird. Sebr kräftig pflanzen des Blumentisches und in allen wachsend und reich blühend, ist diese feinen Bindereien verschaffen sich die Seltenheit eine der schönsten und effectweissen Varietäten der meisten unserer vollsten Alpenpflanzen, welche offerirt Zierpflanzen ein gerechtfertigtes Ansehen, werden kann und wird selbe, weil sie eine rücksichtslose Anerkennung. Wie eben auch zur Topfcultur und feinen schön z. B. die überaus reiche Bouquetbinderei geeignet ist, die allStammvarietät von Tigridia Pavonia in gemeinste Verbreitung finden. Scharlachroth prangen mag, die neue Wir kommen hier noch auf eine andere weisse Sorte bringt neben ihr im Freien Seltenheit zu sprechen, das echte, wohleinen ganz angenehm überraschenden riechende, einheimische Alpenveilchen Effect hervor, und wie herrlich sich oder Cyclamen. Fröbel & Co. ist die auch Lapageria rosea in einem Bouquet | einzige Firma, die dasselbe besitzt ausnimmt, es ist gar kein Vergleich und in kräftigen blühbaren Knollen zu damit, wie unendlich prächtiger in einer sehr billigem Preise (24/2 Francs per feinen solchen Zusammenstellung die Stück) verkauft; sie warnt aber, dass weisse Lapageria rosea alba wirkt. man dasselbe nicht mit dem weiss

Als ganz neu müssen wir in dieser Art blühenden geruchlosen Cyclamen hederaeRamondia pyrenaica mit grossen schnee-folium fl. albo verwechseln möge, welches weissen Blumen nennen. Ramondia pyre. 80 oft als das echte Cycl. europaeum fl. naica, auch Verbascum Myconi Lin. albo angeboten wird. Myconia Lapeyr. Chaixia Lapeyr. Gleichzeitig beantworten wir hiermit genannt, ist wohl eine ältere Pflanze der eine an die Redaction gestellte Frage, südlicheren Gebirgsflora, von der man nahe nämlich, dass die kleinste der Magnolien,

Wiener Illustrirte Garten-Ztg.


Page 20

überall im Garten gut anbringen lassen bleibt niedrig und liebt es, auf beiund zugleich eine Art Ornamentation gesteckte Erbsenreiser hinaufzukriechen; bringen, dürften sie in mancher Beziehung er muss gestiefelt, d. h. mit verästelten den Vorzug der gewöhnlichen Reisern besteckt werden. Seine Früchte Stangen - Cultur verdienen. (Fig. 81 sind gross, in der Form einer Birne, und 82.)

ein bischen an zwei Seiten abgeflacht, Neuer Paradeisapfel. Wir sahen von karminrother Farbe und bildet vor Kurzem in der Nähe von Wien ganz ansehnliche Trauben. Das Fleisch eine grosse Planzung einer neuen Para- ist sehr voll und fest und enthält nur deisapfelsorte Tomate Roi Humbert", wenige Samen. Die Frucht ist von auswelche der Beachtung werth

zu sein

gezeichnetem, sehr angenehmem Gescheint. Sie ist aus

schmacke und erserordentlich reich

hält sich sehr lange tragend und wird

frisch, wenn man sie dabei nicht sehr

richtig behandelt; hoch, ist aber dicht

ein nicht genug zu mit den grossen,

schätzender Vortraubenartig bei

zug. sammenstehenden

Frühzeitigkeit der birnförmigen Früch

Frucht erlaubt die ten besetzt. (Siehe

Cultur dieser Sorte Fig. 83). Dabei hat

auch in ziemlich sie einen ausge

kalten Gegenden zeichneten Ge

und selbst in den schmack und sehr

ungewöhnlichsten schöne scharlach

Jahreszeiten. Alle rothe Färbung. Die

diese Eigenschaften glatten, zeitlich

geben dieser Variereifenden Früchte,

tät einen

ganz sind ebenso gut

ausnahmsweisen Füllen wie

Werth. Diese zum Einlegen und

Beschreibung passt wegen der wenigen

auch ziemlich gut Samenkörner auch

auf die ,, Tomate Roi zur Bereitung von

Humbert", welche Salsen und Pasten

ich in so prächtizu verwenden. Fig. 81 und 82. Drahtgestell für

gem Fruchtstande Eine ähnliche, Stangenbohnen.

gesehen habe, dass aber noch vorzüg

ich überzeugt bin, lichere Sorte unter dem Namen ,,1

Merveille diese Neuheit werde trotz ihrer südlichen d' Italie", welche nächstens in den Handel Herkunft auch bei uns sich als vorgebracht werden soll, wird von Dammann züglich erweisen.

-y. & Co, in Portici bei Neapel folgender- Ferala communis. Von den Bemassen beschrieben: Der Paradeisapfel wohnern Algiers wurde und wird noch „Wunder von Italien" ist sehr frühzeitig, anstatt des Blumenkobls der jugendliche, sehr starkwüchsig und ausserordentlich einen halbrunden Kopf bildende Blüthenwitterungshart; er hatte noch nie von stand von Ferula communis L. gegessen, einer der bei den Paradeisäpfeln jetzt indem sie denselben unter der Asche auftretenden Krankheiten zu leiden, die rösten. Die europäischen Ansiedler besonders bei den grosswüchsigen Sorten

lieben diese Blüthenstände jedoch wegen die Ernte so oft in Frage stellen. Er ihres harzigen Geschmackes nicht. Auf


Page 21

Abstimmung, welche mit 54 von 71 Die im 17. Jahrhundert in Frankabgegebenen Stimmen für Verhandlung reich cultivirten Rosen werden von und Protokoll den Status quo beschloss, dem berühmten Gärtner Ludwig's XIV., während die Form der Herausgabe des La Quintinye, folgendermassen beJournals dem leitenden Comité nannt und aufgezählt: Die wohlriechende Berathung und Schlussfassung und um Rose, die geruchlose Rose, die hollängerechten Wünschen zu entsprechen dische Centifolie, die milchweisse Rose, (afin de répondre à des voeux légitimes) die rothgelb-weisse (roux-blanc) oder zugewiesen wurde.

virginische Rose, die gefleckte weisse Der Gärtner - Unterstützungs-Ver- Rose, die blassrothe Rose, die fleischein leider nicht der Niederöster- farbene Rose, die dunkelrothe (rouge reichische, sondern der königl. Gärtner. couvert) Rose oder Rose von Provins, Unterstützungs - Verein in England, die panachirte Rose, die Capucinerverfügte im Jahre 1883 über ein Ein- Rose, die Monatsrose, die eine Art kommen von 13.465 Liver Sterling, ') rother Muscatrose ist und ihre Blüthen wonach 64 neue, über 80 Jahre alte als Strauss trägt, die sogenannte grosse unterstützungsbedürftige Pensionäre" Rose, endlich die Damascener- oder aufgenommen werden konnten; bei Be- Muskat-Rose. (R. d. l'h. b.) * ginn des Jahres wurden 97 männliche, Die Baumpflanzungen an den 337 weibliche „Arbeiter”, 8 Kinder und Landstrassen in Frankreich. Nach 75 Haushaltungen unterstützt. Wenn der der von der Strassenbau-Direction des Berichterstatter eines belgischen Blattes Ministeriums der öffentlichen Arbeiten zur Einführung eines ähnlichen Wohl- herausgegebenen Statistik beträgt die thätigkeits-Institutes in seinem Vater- Gesammtlänge der französischen Reichslande auffordert, 80 dürfen wir wohl strassen” 37.500 Kilometer, von welchen der bescheidenen Ansprüche unserer 14.500 bereits bepflanzt und 9000 in Anvaterländischen Anstalt erwähnen, der griff genommen sind; es erübrigen sonach zu ihrem Thätigkeits-Beginne (bei 6000 A. 14.000 Kilometer, auf denen die Bodenösterr. Rente) noch 40% fehlen! beschaffenheit keine Anlagen gestattet.

Eine grosse Ausstellung gärtneri- Die Zahl der bisher gesetzten Bäume scher Erzeugnisse wird im nächsten beträgt 2,678.603. Die vorzüglich anJabre in Berlin veranstaltet werden. gewendeten Gattungen sind: Ulme, Wie wir hören, ist beschlossen worden, Pappel, Akazie, Platane, Esche, Feige dieselbe in den Tagen vom 5. bis 15. (Sykomore) und Linde; übrigens haben September 1885 abzuhalten. Es sollen einzelne Departements auch noch specielle hierzu die gesammten Räumlichkeiten Arten, wie

B. in Ain, Allier, der ehemaligen Hygiene-Ausstellung be- Hautes-Alpes, Aube, Cher, Doubs, Gers, nützt werden, wo die gärtnerische Kunst Gironde und Hérault Nussbäume; Hauteslandschaftliche Anlagen der prächtigsten Alpes, Aube, Charente, Corrèze und Art bereits geschaffen hat. Die Teiche, Corsica Kastanien; Côte d'or und Felspartien, Wasserfälle bieten eine Marne den Apfelbaum; Pyrenées oriengrossartige Gelegenheit für eine gärt- tales, Haute-Marne und Puy de Dôme nerische Ausstellung im Freien, die Maulbeerbäume; Doubs, Indre, Jura, kolossalen Räume der Ausstellungshalle Landes, Loires und Basses Pyrenées desgleichen für Warmhauspflanzen und den Kirschbaum; Eure und Marne man darf erwarten, dass hier die Gärt- Birnbäume und Haute-Loire Ebereschen. ner Berlins und der Umgegend zeigen

(R. d. l'h.b.) * werden, was sie zu leisten im Stande Farbiger Naturselbstdruck von sind.

Pflanzen. Nach dem Journal des

Débats" hat Cyme in Marseille unter dem 1) à 12 A. 15 kr. rund 159,480 1. ö. W. Namen Phytochromotypie ein Verfahren


Page 22

Wiener illustrirte Gartenzeitung 1884.

Von Naghin's Leckerbissen,

Lucas VI. 2. 3.

(Ex horto Rosenthaliano.) 1-2 cerkklesbuchhandlung Wilhelm FE

Lith. u. Druck v. Eduard Sieger kk. Hoflieferar: cn


Page 23

überfliessend saftreich und angenehm aber zur Hochstamm-Cultur nicht, bildet gezuckert, gewöhnlich ohne jegliche auf Quitte veredelt schöne Pyramiden Spur von Granulationen, deren ich nur und Palmetten, besonders schön sind in schlechten Jahren und bei unvoll. Cordons, welche wegen des regelkommenen Früchten, aber auch nur mässigen büschelförmigen Fruchtanin geringer Menge, gefunden habe. satzes wirklich von Früchten strotzen; Kernhaus: Geräumig und schön

die Sommertriebe sind schlank, wenig geformt, mit kurzer bobler Achse und gekniet, braunroth und grau punktirt; regelmässigen, stets gut entwickelten, die Blätter sind glänzend grün, unzapfenförmig gespitzten Kernen. merklich gezahnt, eiförmig oder ellip

Reifezeit und Nutzung: Zeitigt tisch, 60 bis 65mm lang und 40 bis gegen Mitte November und hält sich 45mm breit, unterseits glatt, mit stark 6 bis 8 Wochen, in guten Localen hervortretender Mittelrippe; die Holzwohl auch noch

augen sind spitz um 14 Tage län

und abstehend, ger; die Frucht

die Fruchtaugen barkeit ist nicht

kurz und stumpf

2 nur alljährlich sehr

gespitzt; der Baum reich, sondern die

ist gegen

Frost Früchte sitzen

gar

nicht emauch meist

pfindlich, hat den Zweien und Dreien

Winter von 1880 an einem Triebe;

auf 1881 und bei einer Pal.

1

die verheerende mette, welche

Ueberschwemheuer 82 Früchte Fig. 84. Farnzucht" aus Sporen.

mung mitgemacht, hatte, habe ich

1. Pflanzschüssel. 2. Glasglocke. 3. Töpfchen obne im Gering

mit Etiquetten. 9 gezählt, die ein

sten Schaden zu zeln hingen, alle andern waren in Bü- leiden, und kann er deshalb scheln. Ist eine vorzügliche Tafelfrucht. häufigsten Anpflanzung empfohlen Eigenschaften des Baumes:

werden. Wächst ziemlich kräftig, eignet sich

Farne aus Sporen gezogen.

Die von einem englischen Garten- ohne Drainage. (1) Oeffnungen an, züchter geübte und im „Garden”, 80- bereite eine Anzahl kleiner Saattöpfchen

uns in Figur 84 gebrachte (3) vor, die bequem unter der Glocke Cultur wird folgendermassen be- in der Scbüssel stehen können, und schrieben:

setze die Töpfchen dann in den Grund Man schaffe sich eine gut geformte wo sie mit siedendem Wasser durch Glasglocke (2) und eine irdene Schüssel eine feine Brause gut begossen werden,


Page 24

Eug. J. Peters. Bei dem offenbaren Bestreben unserer pflanzen gezahlt werden, angehörend, Zeit, auch im Bereiche der Zierpflanzen- bildet diese bereits vor längerer Zeit cultur den grössten

aus ihrer Heimat, dem Eifer, die meisten

wärmeren Südamerika, Mittel etc. nur auf das

gebrachte Neuauftauchende

Pflanze leider eine verwenden und dabei

Seltenheit in unseren viele ältere, wirklich

Glashäusern. Und doch schöne Gewächse zu

verdiente sie ein bes. rückzusetzen, so dass

seres Los, da sie leicht solche nur mehr ganz

zu ziehen ist, bei der vereinzelt, fast nur in

Ueberwinterung keiner den Sammlungen bo

Sorgfalt bedarf und tanischer Gärten oder

sehr schöne, grosse, besonderer Liebhaber

reinweisse Blumen heranzutreffen, erscheint

vorbringt, welche einen als Plicht eines

so starken, dabei jejeden Freundes guter, Fig. 91. Hedera helix aurantiaca. doch sehr angenehmen schönblühender, älterer

Duft aushauchen, dass Zierpflanzen, auf solche von Zeit zu eine einzige dieser Blüthen genügt, Zeit die Aufmerksamkeit zu lenken um ein ganzes nicht zu grosses Glasund sie vor dem unverdienten Schick- haus vollkommen mit ihrem Wohlsale gänzlichen Vergessenwerdens zu geruche zu erfüllen. bewabren.

Aus der oft ansehnlich grossen und Eine solche wirklich empfehlens- schweren, in ibrer Gestalt fast an eine werthe Pflanze ist Dolichodeira tubi- Kartoffel erinnernden Knolle, die lange flora Hanst. et Kl. (Gloxinia tubiflora | Ausläufer erzeugt, an denen sich wieder Hook.); der grossen, weit verbreiteten an mehreren Stellen Verdickungen und Familie der Gesneriaceae, von welcher neue Knollen bilden, treibt im Frühbekanntlich mehrere Gattungen und jahr der mit weichen Haaren bedeckte,

beliebtesten Zier- röthlich gefärbte, mit gegenüberstehen


Page 25

minder auch zahlreiche Bälge der sich Ausdehnung zu vergilben und dann wiederholentlich häutenden Blattläuse, fallen auch alsobald die Blätter ab, sowie jene ihrer diversen Feinde, der so dass zuweilen bereits Ende August Larven von Marienkäfern, Florjung. die meisten Zweige sich kahl gen fern, Schwabfliegen und ähnlichen Himmel strecken. Irgend ein Remedium Thieren. Die wichtigste Folge ist je- gegen diese Schädlinge dürfte es kaum doch, dass durch den , Honigthau" und geben. die sich darauf niederschlagenden di- Im äusserlichen Effect, mit der durch

fremden Körper die Spalt- diese Schildlaus bewirkten Calamität öffnungen der Blätter verstopft werden, so ziemlich übereinstimmend, nämlich dadurch natürlich aber die Blattfunc- auch ein Vergilben der Blätter am tionen: Aufnahme und Verarbeitung Baume mit bald darauf folgendem der Kohlensäure, Ausathmung des Ausathmung des Herabfallen, schon

Herabfallen, schon im Hochsommer, Sauerstoffes, kurz der Gasaustausch verursachend, ist die Ahorn-Blattvollständig gehemmt werden. Die im fleckenkrankheit, hervorgerufen „Honigthau” erstickten Blätter müssen durch Septoria Aceris Berk. et Br., abfallen! Ein starker, längere Zeit einen mikroskopischen Schmarotzerpilz. andauernder Regen kann viel

Abweichend von dem Exterieur fast Verminderung des Uebels beitragen, aller anderen Blattfleckenpilze, docudenn er spült den klebrigen Saft mit- mentirt diese Species sich nicht durch sammt allem daran haftenden Unrath leichtin die Augen fallende ausgebleichte ab; treten aber solche Niederschläge weissliche oder hellgraue runde Flecken, nicht beizeiten ein, muss

in deren Centrum die dunklen Gehäuse suchen, sie durch ausgiebiges Bespritzen des Pilzes stehen, vielmehr sind bei zu ersetzen. Zu dieser Manipulation ihr keine eigentlichen Flecken vor. möge man dann aber die Nachtzeit handen, sondern sehr ähnlich der wählen, da alsdann das Wasser auf Septoria Aesculi Westd. auf Rossden Blättern weniger schnell verdunstet kastanien - stehen immer eine grössere und sohin kräftiger als auflösendes Anzahl Perithecien des Pilzes dicht Mittel wirken kann.

bei einander und formen nur da ihre Nicht selten vermag auch eine kleine Farbe dunkelbraun ist einen kleinen, Schildlaus, Aleurodes Aceris Bè, den meist unregelmässig viereckigen Fleck Ahornbäumen verderblich zu werden; von mattbrauner Färbung, ohne jeden sie setzt sich im Hochsommer in Gesell- helleren Hof rund herum. Da dieser schaften von zwanzig bis fünfzig In- Flecken nun aber auf jedem Blatte dividuen auf der Blattunterseite längs eine unendliche Menge vorhanden sind, den Rippen fest. Durch das gemeinsame so erscheint das ganze Blatt da unaufhörliche Saugen dieser unersätt- auch die nicht von dem Schmarotzer lichen Parasiten bleichen die Blätter occupirten Zwischenstellen sehr schnell erst an den direct attaquirten Stellen, gelb werden

- alsbald braunscheckig so dass längs der Nerven blassgrüne oder grob punktirt. Im Inneren der Streifen entstehen, bald aber beginnt erwähnten dunkelbraunen Pilzgehäuse die Blattfläche in ihrer gesammten finden sich sehr zahlreiche stäbchen


Page 26

die Geschlechtsorgane enthaltend. Die die im Verblühen begriffen sind, haben Frucht (Hülsen) ungefähr 4 bis 5cm einen Durchmesser von 5 bis 6cm und lang, an beiden Enden kurz zugespitzt, sind wundervoll schneeweiss. Die Knospen durch die zahlreichen starken kurzen und im Aufblühen begriffenen Blumen Haare sehr steif und rauh; die Körner sind über dem Weiss mit einem so (Bohnen) klein, fast kreisförmig, leicht zarten verschämten" Rosabauch überabgeplattet mit lederiger, schwarzer, flogen, dass die Blume erst in einem glänzender Ilaut.

weissen Bouquet den schönsten Effect Die Blüthezeit des Adenocarpus hervorruft und Leben hineinbringt. Es decorticans ist Mai und Juni; die sehr ist ein Ton, feiner noch als der der kräftige, buschige Art stammt aus der so zarten Malmaisonrose und 80 recht Sierra Nevada in Spanien, wo sie Boissier geschaffen, die bräutliche Stimmung zu neben dem Pinus Pinsapo wachsend repräsentiren. Mit vollständiger Er. fand. Als vorzüglicher Ornamentalstrauch kenntniss dieser köstlichen Färbung ist bedarf er, mindestens in der Jugend, diese Nelke Brautnelke" genannt worHeideerde als Grund

den, die sich gewiss und verträgt die

bald allgemein verVerpflanzungen nicht

breiten und ein Begut, daher Topf

dürfniss jedes Boucultur vorzuziehen

quetgeschäftes werist, um ihn so mit

den wird, Erfolg im freien

Oxalis. Die SauerGrund ziehen

klee-Arten siebt man können. Die Ver

weniger in Gärten, mehrung findet durch

als es sein könnte und Samen statt, die

als es ihrer vielseitischnell emporschies

gen Verwendbarkeit sen. In der Pariser

halber sein sollte. Umgebung winter

Unter den vierthalbhart, hat er nament

hundert Species, die lich den strengen

die Botaniker kenWinter 1879/1880

nen, werden nur wein den Culturen des Fig. 92. Oxalis floribunda.

nige in europäischen Etablissements Thi

Culturen gezogen. In baut & Keteleer in Sceaux im freien Deutschland wachsen vier Arten, von Grund ohne Schaden überstanden.

denen der gemeine Sauerklee, HasenBrautnelke. Wir können diese Neu- ampfer, Alleluja, Buchampferkraut am züchtung als eine der schönsten remon- bekanntesten ist. Er gibt in schattigen tirenden Nelkensorten bezeichnen, welche Stellen ein treffliches Materiale zum bis jetzt erzogen und zur Weiterver- Ueberziehen des Bodens mit Grün, zur breitung vermehrt wurden.

Darstellung einer Wiese im Walde und wärtigen Augenblicke, Mitte November, unter Bäumen. Zu diesem Zwecke sollte steht eine grosse Anzahl von Pflanzen, er mehr benützt werden. Wohl breitet von einer Frühjahrsvermehrung stammend, er sich durch die kriechenden Wurzeln in prächtiger Blüthe. Die einzelne Pfanze, und die fortspringenden Samen weit in kleinen, 6cm im Durcbmesser halten- aus, aber er lässt sich durch einige den Töpfchen, ist kaum gem hoch und Aufmerksamkeit ganz gut beschränken. zeigt eine grosse Anzahl bis 20 Von den Kindern wird er gerne geTriebe, über die sich die dichtgefüllten gessen; die såuerlichen Blätter sind grossgezähnten Blumen nur 4 bis gem angenehm. Von dem ebenfalls heimischen erheben. Die grössten Blumen davon, Oxalis corniculata hat man die Varietät