Wie wird der winter 2022 22 in berlin

Try the new Google Books

Check out the new look and enjoy easier access to your favorite features

Wie wird der winter 2022 22 in berlin


Page 2

Aenderung des Gesetzes möglich sein, durch Die wichtigsten Bestimmungen dieser Verwelche in Fällen tatsächlicher Gefahr für Leib ordnung sind folgende: und Leben der Arbeiter oder des Publikums

Musterschutz wird nur den auf dem Aeußeren überhaupt im Gegensatz zu „Nachteilen“ der Industrieartikel anbringbaren sog. Geoder „Belästigungen“ des Publikums – die

schmacksmustern erteilt. Es sind dies flache Möglichkeit auch eines nachträglichen Schutzes

oder erhabene Muster. Musterschutz genießen der Arbeiterschaft und des Publikums

Industrieartikeln angebrachte reichend gewährleistet wird. Da eine solche

Muster. Die Dauer des Schutzes erstreckt sich direkte Gefahr für Leib und Leben füglich nur höchstens auf drei Jahre. Bloße Nachahmungen bei Sprengstoffabriken bestehen bezw. entstehen

künstlerischer Arbeiten genießen keinen Schutz. kann, so dürfte am zweckmäßigsten und ein- Es ist dem Ermessen des Petenten anheimgefachsten dieser Schutz durch eine in die Ge

stellt, die Zeitdauer innerhalb der 3 Jabre zu werbeordnung (am besten wohl in § 16

$

bestimmen, jedoch kann die einmal schon festoder $ 25) aufzunehmende besondere Be

gesetzte Zeitdauer nicht verlängert werden. stimmung etwa folgenden Inhalts erreicht wer

Das Recht des ausschließlichen Musterschutzes den können:

wird durch Hinterlegung und Registrierung er„Für Sprengstoffabriken (Fabriken zur Her- langt. Die Hinterlegung muß bei jener Handelsstellung von Schwarzpulver, Nitropulver, Spreng

und Gewerbekammer erfolgen, in deren Gebiet zündhütchen, nitroglycerinhaltigen Stoffen) können

der Petent seine gewerbliche Niederlassung hat. seitens der Konzessionsbehörden nachträgliche

Ausländer müssen ihre Muster bei der BudaAuflagen zum Schutz von Leib und Leben der pester Handels- und Gewerbekammer hinterlegen Arbeiter und des Publikums überhaupt auch

und registrieren lassen, und zwar durch einen dann gemacht werden, wenn die Anlage ohne inländischen Vertreter. wesentliche Veränderung der Betriebsstätte oder Die Anmeldung des Musters kann sowohl des Betriebes in den Grenzen der erteilten Ge- mündlich als auch schriftlich erfolgen. Der nehmigung betrieben wird.

Anmeldung muf das gewerbliche Muster in Während die Unternehmer einer nach In

3 Exemplaren beigefügt werden und zwar entkrafttreten einer solchen Gesetzesbestimmung

weder in Gestalt des Industrieartikels, auf neu zu errichtenden Sprengstoffabrik von vorn

welchem es angebracht wurde, oder in einer herein mit der im Gesetz vorgesehenen Mög- durch welche Vervielfältigung immer geschehene lichkeit späterer, unter Umständen erheblicher

Darstellung (Zeichnung, Photographie usw.). Beschränkungen rechnen müssen und daher Beim Deponieren ist der Hinterleger verkeinen Anspruch auf Schadensersatz in Fällen pflichtet, eine Erklärung darüber abzugeben, solcher Beschränkung erheben dürfen, müsste

auf wie viele Jahre er den Schutz beansprucht, jedenfalls darauf Bedacht genommen werden,

und für jedes einzelne Muster und jedes Jahr den Inhabern der am Tage des Inkrafttretens

des Schutzes i Kronc als Registrierungsgebühr der Bestimmung bereits bestehender Spreng

zu entrichten. stoffabriken durch einen entsprechenden Zusatz Von den drei Exemplaren des Musters wird zu obiger Bestimmung einen Schadenersatz

eines mit der Registrierungsbescheinigung der anspruch einzuräumen für den Fall, daß sie auf

Partei zurückgestellt, das zweite Exemplar in Grund der Gesetzesnorm nachträglich

der Mustersammlung der Handels- und Gewerbekostspieligen Beschränkungen und neuen Auf- kammer aufbewahrt, das dritte Exemplar an lagen unterworfen werden. Denn die einmal

das beim Königl. ung. Patentamt eingerichtete erworbene gewerbliche Sachkonzession ist

Zentralregistrierungsamt geleitet. was in der Praxis freilich zuweilen übersehen Die Muster können sowohl offen als auch wird ein Rechtsgut, welches ebenso, wie verschlossen, einzeln oder in Paketen hinterjedes andere wohlerworbene Recht in einem legt werden. Die geschlossenen Pakete werden Verfassungsstaate nur dann angetastet werden jedoch nach Ablauf eines Jahres eröffnet und darf, wenn die Allgemeinheit, zu deren Vor- ihr Inhalt in der offenen Mustersammlung teil die nachträgliche Beschränkung geschieht,

hinterlegt. den durch dieselbe Betroffenen den ihnen In Paketen dürfen mehr als 50 Muster nicht durch die hierin liegende Antastung ihres Rechtes deponiert werden. erwachsenen Vermögensschaden in vollem Um- Die geheimen Muster werden durch einen fange ersetzt.

[B. 3783.]

beeideten Offizialen in geschlossenen Fächern verwaltet und dürfen außer der berechtigten Partei nur durch die amtlich einschreitende Ge

werbebehörde eröffnet werden. Die ungarischen Vorschriften über den Die vorschriftsmäßig hinterlegten und regiMusterschutz.

strierten Muster dürfen auf Industrieartikeln aus

schließlich nur durch den im Register legitiBis zum Erlaß eines neuen Musterschutz- mierten Eigentümer angebracht werden, und gesetzes in Ungarn hat der ungarische Handels- solange das Gegenteil nicht erwiesen wird, wird minister auf Grund der ihm mit dem Gesetzartikel der Registrierte als rechtmäßiger Eigentümer 54 vom Jahre 1907 erteilten Vollmacht die An- angesehen. gelegenheit des Musterschutzes auf dem Ver- Das Muster muß innerhalb eines Jahres auf ordnungswege geregelt.

in Vertrieb gebrachten Industrieartikeln ange


Page 3

Von Verfahren zur Darstellung von Soda Nach dem D. R. P. Nr. 182 299 ist wenig Neues zu berichten.

G. Schicht in Wien sollen bei der Herstellung In dem E. P. Nr. 18 899 vom Jahre 1904 Krystallsoda und Glaubersalz in die von A. P. PIOLUNOWSKY wird wieder einmal Krystallisiervorrichtung schmale, zweckmäßig die Darstellung von Soda bezw. Alkalicarbo- dünnwandige, laschenartig gestaltete Zellen in naten durch Umwandlung des Chlorids in Sul- deren Innern eine Kühlflüssigkeit zirkuliert, in fat, Reduktion des letzteren zu Sulfid und Zer- größerer Zahl nebeneinander eingehängt werden, setzung des Sulfids mit Kohlensäure unter Ver- zu dem Zwecke, an der Außenwand dieser wertung des entwickelten Schwefelwasserstoffs Zellen eine rasche Bildung von Krystallen zu zur Schwefeldarstellung geschützt. Seit etwa erzielen, welche durch Ausheben der Zellen 1815 dürfte dieses Verfahren mit geringen mit diesen selbst der Lösung entfernt Modifikationen in England wobl schon mehr werden können. Auf diese Weise soll der als i Dutzendmal patentiert worden sein. Krystallisationsprozeß unabhängig

den Den gleichfalls längst bekannten Umweg

wechselnden Temperaturverhältnissen der Luft über die Aluminate zur Darstellung von Al- in räumlich beschränkten Gefäßen in der kalicarbonaten bezw. kaustischen Alkalien kurzen Zeit von wenigen Stunden durchgeführt schlägt SINDING-LARSEN im Norw. P. Nr. 15757

werden. ein, und zwar geschieht die Herstellung des

Eine solche Kühlvorrichtung soll übrigens Aluminates direkt durch Behandlung eines

angeblich (s. Chem. Ztg. Bd. 31, S. 413) schon kochsalz-Tonerdegemisches mit überhitztem seit 1895 in einer deutschen Zuckerraffinerie Wasserdampf; das erhaltene Aluminat wird in benützt worden sein. bekannter Weise durch Kohlensäure zerlegt

Nach dem Zusatz D. R. P. Nr. 184 228 zu und die regenerierte Tonerde von neuem

obigem Patente sind die Kühizellen mit seitAluminatbildung verwendet.

lichen, auf dem Behälterrande aufliegenden Im E. P. Nr. 15 792 vom Jahre 1904 haben

Armen versehen, die gleichzeitig als Rinnen II. und N. WRINKLE eine von bekannten nur

für den Zu- und Abfluß der Kühlflüssigkeit ausunwesentlich abweichende Bauart eines Soda

gestaltet sind. schmelzofens geschützt.

H. OSTERMAJER (1). R. P. Nr. 182 462) ver

zur Darstellung von fein krystallisierter Bezüglich des Ammoniaksoda prosesses bringt die Patentliteratur schon seit geraumer Zeit so

Soda ohne Hinterlassung von Mutterlauge die

konzentrierte Sodalösung mit gelösten kieselgut wie nichts; wie ja bisher auch über den Betrieb nur Spärliches in die Oeffentlichkeit

sauren Alkalien (etwa 5 pít. einer konzentrier

ten Lösung derselben), wobei die ganze Lauge drang, werden naturgemäß auch alle sich aus

im Verlaufe einiger Stunden einem Brei den Betriebserfahrungen ergebenden Fort

von kleinen Krystallen erstarren soll, ohne schritte sorgfältig geheim gehalten. Um so in

daß ein Rühren oder eine künstliche Kühlung teressanter ist daher die in jeder Beziehung

nötig wäre. erschöpfende Darstellung des praktischen Betriebes

Für die Berechnung der Dichten von Sodader Ammoniaksodafabrikation, die

und Aetznatronlösungen bei verschiedenen K. W. JURISCH in einer Reihe von Aufsätzen

stellen Temperaturen

WEGSCHEIDER in der Chem. Ztg. (Bd. 30; S. 681, 719, 799,

und 821, 880, 895, 1073, 1091, 1143, 1270) gibt.

WALTER (s. Chem. Ztg. Bd. 29, S. 477 und An dieser Stelle muß leider ein Hinweis ge

Bd. 30, S. 20) neue Interpolationsformeln auf. nügen. In gleich ausführlicher Weise bespricht

Um die Zersetzung des bei der PottascheJURISCH in dieser Ztschr. (Chem. Ind. Bd. 30,

darstellung nach dem Magnesiaverfahren als S. 146 und 174) das Ammoniaksodaverfahren

Zwischenprodukt auftretenden Kaliummagnesium

carbonats auch mittels schwer reagierender System POLLACZEK. Ueber Fortschritte der Ammoniaksodaindustrie, hauptsächlich

Magnesia rasch durchfübren zu können, wird

für dieses Verfahren gemäß D.R. P. Nr. 172 313 technisch-wirtschaftlichen Standpunkte berichtet

des SALZBERGWERKES NEUSTASSFURT eine H. SCHREIB (Chem. Ztg. Bd. 30, S. 1099). Ost (Chem. Ztg. Bd. 31, S. 67) bemerkt u. a.,

höhere Arbeitstemperatur als bisher, nämlich daß die Ergebnisse der neueren theoretischen

50° C, angewendet.

Verschiedene konstruktive Abänderungen Arbeiten für die Praxis der Ammoniaksodage

Pottasche

an Apparaten zum Auslaugen von winnung wenig Bedeutung haben, da diese sich

bringen die Am. P. Nr. 788 689, 796 902, die günstigsten Arbeitsbedingungen in den 40 Jahren ihres Bestehens längst festge

803 058, 818 752 und 832 252. stellt hat.

Das F. P. Nr. 371 506 von E. Grün betrifft

die Darstellung hochprozentiger Pottasche aus In der Fabrikation von Krystallsoda sind Schlempekohle; von dem Gegenstande desselben einige bemerkenswerte Vorschläge zu

ist nur jenes Verfahren nen, nach welchem in zeichnen.

die Lauge nach einer teilweisen Abscheidung der Um eine Beschleunigung der Ausscheidung Nebenprodukte bei einer Konzentration von minkleinkrystallinischer Soda durch Ausrühren bei destens 40° Bé und einer Temperatur von etwa gleichzeitiger Kühlung zu erzielen, wird nach 30°— 50°C Kohlensäure, ev. unter Druck eingedem Oest. P. Nr. 19 526 von HOFMANN & BRO leitet wird; dabei soll aus der entsprechend gedie warme Luft an der Oberfläche der Lösung kühlten Flüssigkeit Kaliumbicarbonat ausfallen, durch mit einer Saugleitung verbundene worauf die zurückbleibende Lauge konzentriert, Trichterrohre kontinuierlich abgesaugt.

das Natriumbicarbonat durch Erhitzen in Carbo


Page 4

alkalis bezw. zur völligen Absättigung des crhöhen, zu beseitigen, wird das Diaphragma darin enthaltenen Siliciums und Fluors mittels eines Flüssigkeitsstrahles abgespült. forderlich war. Das Verfahren kann auch so Einige interessante Kostenberechnungen für modifiziert werden, daß der Zusatz schon

die elektrolytische Chlorgewinnung mit Harwährend der Darstellung des Alkalis bezw. greaveszellen u. a. bringen HARRISON (s. Chem. kohlensauren Alkalis erfolgt.

Ztg. Bd. 31, S. 86, Rep.) sowie ZERR und Durch diesen Kalküberschuß werden die WHITHAM (s. Ztschr. f. Elektroch. Bd. 12, sonst durch Salzsäure nur sehr unvollständig

S.

450). zersetzlichen Rückstände leicht löslich und die Nach Fritz-GERALD (Ztschr. f. angew. Chem. Kieselflußsäure kann leicht vollkommen wieder- Bd. 18, S. 1741) hat die konkurrenz auf dem gewonnen werden.

Gebiete der elektrolytischen Gewinnung von Eine vorteilhafte Art der Entwässerung

Chlor eine lebhafte Erfindertätigkeit zur Vervon Aetzalkalien gibt die BiDISCHE ANILIN- &

wertung des Chlors hervorgerufen; da ChlorSODA-FABRIK im D. R. P. Nr. 182 201 an, und kalk wegen der Ueberproduktion keinen nennenszwar sollen die konzentrierten wäfrigen Lö

werten Nutzen mehr abwirft, stellt z. B. die sungen oder die wasserhaltigen Produkte statt

ACKER Co. Tetrachlorkohlenstoff und Zinnin Schmelzkesseln im Vakuum erhitzt werden.

chlorid her; die ROBERTS GHEMICAL Co. ge100 Teile Natronlauge bezw. Kalilauge von

winnt aus dem Wasserstoff und Chlor Salz

säure. 50° Bé werden bei 180° bezw. 260° C in mit Rührwerk versehenem Vakuum so lange erhitzt,

P. A. Guye (F. P. Nr. 360 435) führt zur als noch Wasser abdestilliert.

elektrolytischen Aetzalkaligewinnung den Elek

trolyten kontinuierlich durch die Kathodenabteile Elektrolytische Chlor- und Netzalkaligewinnung:

einer Reihe von Diaphragmenapparaten, deren

jeder für sich einen selbständigen in einen Die bekannten typischen Verfahren und

eigenen Stromkreis eingeschalteten Elektrolyseur Apparate, welche in dieser Industrie, die mit

bildet; die Größe der wirksamen Kathodenihren Produkten bereits den Weltmarkt be

flächen ist so bemessen, daß die Stromdichte herrscht, dominieren, erfuhren wohl nur Aus

im Sinne der Bewegung des Elektrolyten regelgestaltungen konstruktiver Natur, von denen einige allerdings recht bemerkenswert sind.

mäßig abnimmt. Im E. P. Nr. 12 22 I vom Jahre 1905

Behufs möglichst vollständiger Umwandlung G. G. HERPNIX und der VATHER AND PLATT

des Alkalichlorides in Hydroxyd ordnet M. Lim. ist die bekannte typische Form der ur

YASUDA (E.P. Nr. 22 460 vom Jahre 1905) die sprünglichen Glockenapparate für intermittie- ;

Kathode in einem, durch eigenartig eingebaute renden Betrieb geschützt“.

Zwischenwände und Leitungsröhren geteilten Ge

fäße am Boden desselben derart an, daß von Diaphragmenverfahren, verschiedene Verfahren. der verdünnten Alkalilösung, welche durch den Ein Apparat zur Elektrolyse von Chlor

entwickelten Wasserstoff an die Oberfläche ge

führt wird, der größte Teil des bereits gebilalkalien mit Diaphragma ist im Schweiz. P. Nr. 31 770 von C. P. TOWNSEND beschrieben.

des Kathoden

deten Hydroxyds außerhalb Danach sind in einem Behälter durch wenigstens

bereiches als konzentriertere Lauge zu Boden ein Diaphragma und wenigstens eine an diesem

sinkt, während das noch unzersetzte Chlorid anliegende durchlässige Kathode mindestens

bezw. eine schwächere Lauge wieder in den zwei Räume abgetrennt, von denen der eine

Kathodenraum zurückgelangt, wo weitere Hyzur Aufnahme der zu elektrolysierenden Lösung

droxydbildung eintritt, die Lösung abermals an dient und der andere ein Oel enthält, um das

die Oberfläche gelangt u.s.f. bis die gewünschte Kathodenprodukt der Elektrolyse unter Oelab

Hydroxydkonzentration erreicht ist. schluß sich bilden und sammeln zu lassen. In

L. LIÉNARD (F.P. Nr. 356 862) beugt der einem Vortrage

über die Arbeitsweise mit Bildung von Cl-O-verbindungen in der Kathodendiesem Apparat (s. Ztschr. f. Elektroch. Bd. 12,

lauge durch größtenteils bekannte Maßnahmen S. 191) gibt TOWNSEND 99,6 pCt. als Ausbeute

Anode und Kathode sind von separaten an; die Bildung von Cl-O-Verbindungen sei | Diaphragmen umgeben, wobei das anodische minimal, obwohl das Diaphragma bedeutend nach unten offen und auf geringen Leitungsschwächer dimensioniert ist, als z. B. jenes der

widerstand gebaut ist, während das die Kathode Hargreaveszelle.

umschließende gegen den Elektrolyten allseits Bei der Elektrolyse von

Chloralkalien in

abgeschlossen und von geringer Durchlässigder bekannten HARGREAVESschen Zelle

keit ist; weiter wird zu dem gleichen Zwecke

setzt derselbe nach E P. Nr. 25 331 vom Jahre 1904 1

die Höhe der Elektroden möglichst gering bedem Elektrolyten zur Zersetzung von gebildetem

und die Kathodenlauge rasch erneuert. Hypochlorit ' bezw. Chlorat, Bisulfat und Einige konstruktive Ausgestaltungen in der führt behufs Austreibung des in Lösung befind- Apparatur für die Beschickung und Gasableitung lichen Chlors diese Lösung in eine Kammer,

bei Diaphragmenapparaten sind im E.P. Nr. 4716 in welcher ein partielles Vakuum erzeugt wird, Vom Jahre 1906 von F. Mc Donald beschrieben. wobei die Lösung noch erhitzt oder in die- Details an elektrolytischen Apparaten mit selbe Luft eingeblasen werden kann. Um auf | Diaphragma sind ferner in den Am.P. Nr. 792 597 dem Diaphragma entstehende Ablagerungen von J. KELLY, 793 138 von A. B. LARCHAR und unlöslicher Substanzen, welche den Widerstand F. J. Briggs beschrieben; nur

ganz unbedeu


Page 5

Kathode cine zusammenhängende Quecksilber- richtungen für elektrolytische Zellen mit ruhenden schicht zu erzeugen, wird nach dem D. R. P. Quecksilberkathoden enthält das D. R. P. Nr. Nr. 172 682 von A. SINDING-LARSEN der Träger 172 403 von M. WILDERMANN. aus einem gegen das Quecksilber isolierten, zweckmällig amalgamierten Metallnetz her- Elektrolyse reschmolzener Alkalisalse. gestellt; letzteres wird derart mit Quecksilber K. ARNDT (Ztschr. f. Elektroch. Bd. 12, S. 337) bestrichen, daß sowohl die Maschen o. dergl. berichtet über Leitfähigkeitsmessungen an gedamit ausgefüllt, als auch die einzelnen Metall- schmolzenen Salzen. drähte völlig davon umgeben sind.

In Fortsetzung seiner Untersuchungen über Um den an die Quecksilberkathode bezw.

die Natur der Elektrizitätsleitung in geschmoldas Amalgam grenzenden Teil der zu

zenen Salzen berichtet LORENZ in Gemeinschaft setzenden Alkalichloridlösung möglichst rein zu

mit W. RUCKSTUHL (Ztschr. f. anorgan. Ch. Bd.

1. 52, erhalten, wird dieser Teil nach dem Oe. P. S. 41) weiter über die Elektrolyse von geschmolNr. 28 158 von J. J. Rink von dem an die

zenen Salzgemengen. Im Schlufkapitel seines Anode grenzenden mittels eines Diaphragmas

Merkes „Die Elektrolyse geschmolzener Salze", abgetrennt und werden beide Teile mit je ci

einem Halle 1906, welches das größtenteils in seinen Konzentrationsbehälter, und zwar der an die

eigenen Mitteilungen niedergelegte TatsachenKathode grenzende mit einem chlorgasfreien, material zusammenfast, gibt LORENZ die Grundverbunden.

lage einer Theorie der Elektrolyse geschmolzener

Salze. Obwohl bisher mangels eines geeigneten Nach dem Am. P. Nr. 803 263 von H. S.

indifferenten Verdünnungsmittels die Bestimmung ANDERSON wird für das Quecksilberverfahren ebenfalls Anoden- und Kathodenraum durch ein

der Jonenkonzentrationen nicht einwandfrei ausDiaphragma getrennt, zu dem Zwecke, Alkali

geführt werden konnte, steht es fest, daß die

Elektrolyse geschmolzener Salze denselben Gesulfate zur Elektrolyse verwenden zu können und dabei die anodisch gebildete Schwefelsäure

setzen gehorcht, wie die der Lösungen, und das vom Kathodenraum möglichst fernzuhalten. Die

selbst in festen Salzen, falls sie leiten, Dissoübrigen Einrichtungen (Waschraum, Exzenter

ziation anzunehmen ist. rad, Zufluß für den Elektrolyten) bringen nichts

J. KEMERER (s. Chem. Ztg. Bd. 30, S. 700) er

klärt die Tatsache, daß bei der Elektrolyse Neues. W. E. HARMON (Am. P. Nr. 814 692) will

von geschmolzenem Natriumchlorid Anoden aus die Bildung von Alkali an der Quecksilber

Graphit nur wenig angegriffen, hingegen die kathode dadurch verhindern, daß er in die Zelle

Kathoden selbst aus Achesongraphit rasch vergepulverte Kohle einführt, welche auf der Ober

braucht werden, dadurch, dass das freiwerdende

Natrium mit dem Kohlenstoff der Kathode fläche des Quecksilbers schwimmt, und also

Carbid bildet, welch letzteres bei der hohen mit letzterem sowie mit dem Elektrolyten in Berührung ist, und die in dem Maße als sie

Temperatur des Bades rasch zerfällt. verbraucht (?) wird, dauernd erneuert wird.

Nach D. R. P. Nr. 165 487 von J. WUNDER

werden in Alkalihydroxyd oder Alkalicarbonat Im Am. P. Nr. 790 922 von Ch. W. ROEPPER

leicht überführbare Alkaliverbindungen neben und W. E. HARMONS (AMERICAN ELECTROLYTIC

Chlor unter Abänderung des im D. R. P. Nr. Co.) wird das Rad, welches die Zirkulation des

120 687 beschriebenen Verfahrens dargestellt. Quecksilbers zu besorgen hat, aus gut leitendem

Es werden sulfatfreie Mischungen aus AlkaliMaterial (Eisen, Nickel, Kohle) hergestellt und

chloriden und Kieselerde ungefähr bei der ihm gleichzeitig eine solche Form gegeben, daß

Alkalichloride einem die Kontaktfläche und damit die Entladungs-Schmelztemperatur der

elektrischen Strom ausgesetzt. fläche zwischen dem Rade und dem Quecksilber eine möglichst große wird, wodurch die Amal

Chlor. gamzersetzung sehr beschleunigt wird.

Der weitaus größte Bedarf an Chlor wird Im D. R. P. Nr. 158 590 von R. F. ANDERS- heute wohl schon durch die elektrolytische, SON wird die bereits im Am. P. Nr. 652 761

man kann sagen Ueber"produktion gedeckt. beschriebene Anwendung eines magnetischen Von nichtelektrolytischen Verfahren sind in Feldes zur Bewegung der flüssigen Kathode technischer Hinsicht eigentlich nur einige auf bei der Alkalichlorid-Elektrolyse derart modi- die Erhöhung der Wirksamkeit des Chlors fiziert, daß die Pole des Elektromagneten außer- bezügliche Neuerungen zu erwähnen. halb des Elektrolyseurs so angebracht sind, E. C. PARAMORE, der sich mit der Erdaß sie von diesem abwärtsgehende, Kathoden

höhung der chemischen Wirksamkeit des Chlormaterial aufnehmende Vertiefungen oder Taschen

im E. P. Nr. 2039/1901 (siehe umfassen, aus deren Boden der die Elektroly- Bericht vom Jahre 1902) beschäftigte, besierung bewirkende Strom abgeleitet wird.

schreibt im E. P. Nr. 7034/1905 neuerlich einen Die bereits aus z. B. E. P. Nr. 5718 (1902) Apparat, der dazu dienen soll, das Chlor bekannte Vorrichtung zum Formieren und Aus- stillen elektrischen Entladungen auszusetzen. waschen von Quecksilberkathoden unter gleich- Den gleichen Zweck strebt die Firma mäßigen Bedingungen von P. LA COUR und B. MARGULIES & Co. in Wien gemäß Oest. P. J. Rink ist diesen durch D, R. P. Nr. 158 968, Nr

21 966 dadurch an, daß sie das Chlor allerdings in wesentlich eingeschränktem Um- bezw. das Chlor entwickelnde Reaktionsgemisch fange, auch in Deutschland geschützt.

der Einwirkung von an ultravioletten Strahlen Unwesentliche Abänderungen an

Rührvor- reichem Licht aussetzt.


Page 6

Mit einem Schutzmantel umkleidetes Gefäß Nr. 194 864 vom 23. Dezember 1906. CHEMISCHE aus Paraffin zur Aufbewahrung von Flußsäure. FABRIK GRIESHEIM-ELEKTRON in Frankfurt

Patentanspruch: Mit einem Schutzmantel umkleidetes Gefäß aus Paraffin zur Aufbewahrung Verfahren zum Entfernen des Arsens aus und zum Transport von Flußsäure, dadurch ge- Flüssigkeiten und Gasen, in denen das Arsen kennzeichnet, daß als Material für den Schutz- als Chlorid oder Fluorid vorhanden ist. mantel Hartgummi verwendet wird.

Patentanspruch: Verfahren zum Entfernen

des Arsens aus Flüssigkeiten und Gasen, in Nr. 194 327 vom 6. Juni 1906. Dr. GEORGE denen das Arsen als Chlorid oder Fluorid vor. FRANÇOIS JAUBERT in Paris.

handen ist, dadurch gekennzeichnet, daß man Verfahren zur Darstellung von Sauerstoff die Flüssigkeiten oder Gase mit Benzol oder oder sauerstoffreichen Gasgemischen aus Chlo

Derivaten davon behandelt. raten oder Perchloraten.

Gegenüber der Verwendung von MineralPatentanspruch: Verfahren zur Darstellung ölen zu dem gleichen Zwecke besitzt das Benzol von Sauerstoff oder sauerstoffreichen Gasge- den Vorzug, sich durch Waschen mit Wasser mischen durch Entzünden pulverförmiger, mit vollkommen von den aufgenommenen Arsenkatalytisch wirkenden oder die Verbrennung verbindungen befreien zu lassen; außerdem wirkt unterhaltenden Stoffen und einem inerten Stoffe, es nicht verfärbend auf die Schwefelsäure, um wie z. B. gebrannte Infusorienerde, gemischter deren Entarsenierung es sich im wesentlichen Chlorate oder Perchlorate, dadurch gekenn- handelt. Um Gase von ihrem Arsengehalt zu zeichnet, daß die Gemische innerhalb einer gas- befreien, wendet man zweckmäßig Dichlordurchlässigen, gegen hohe Temperaturen wider- benzol an, dem man die Gase in Türmen entstandsfähigen Umhüllung (Asbestgewebe) ent- gegenströmen läßt. zündet werden.

Die Infusorienerde kann ganz oder teilweise durch die gerösteten Oxyde des Mangans oder

Nr. 194 326 vom 26. Juli 1902. WESTDEUTSCHE Eisens

THOMASPHOSPHAT - WERKE, G. M. B. H. in ersetzt werden, welche den Vorzug

Berlin. haben, daß sie auch die Verbrennung unterhalten können und dadurch den Zusatz von

Verfahren zur Darstellung von StickstoffKohle o. dgl. zu der Chloratmischung entbehr

sauerstoffverbindungen durch Einwirkenlassen lich machen.

elektrischer Entladungen auf Luft oder andere,

freien Stickstoff und Sauerstoff enthaltende Gas. Nr. 193 722 vom 4. Juni 1905.

DEUTSCHE

gemische. GOLD- UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORM.

Patentanspruch: Verfahren zur Darstellung RÖSSLER in Frankfurt a. M.

von Stickstoffsauerstoffverbindungen durch EinVerfahren zur Darstellung von Natriumper

wirkenlassen elektrischer Entladungen auf Luft

oder andere, freien Stickstoff und Sauerstoff entborat. Patentanspruch: Verfahren zur Darstellung

haltende Gasgemische, dadurch gekennzeichnet, von Natriumperborat, dadurch gekennzeichnet,

daß man die Luft oder das Gasgemisch vor Bedaß man Alkalipercarbonat auf Alkaliborate zur

handlung mit den elektrischen Entladungen auf

mindestens 1000° C erhitzt. Einwirkung bringt. Das Percarbonat setzt sich mit Alkalimeta

Die Vorteile der Vorwärmung beruhen zuborat nahezu quantitativ zu Alkaliperborat um.

nächst darin, daß der Lichtbogen ohne Er

höhung der zugeführten elektrischen Energie Nr. 194 879 vom 28. Juni 1906. Dr. RUDOLF

vergrößert wird, da heiße Gase besser leiten FRANK in Grunewald b. Berlin.

als kalte. Hiermit ist aber eine wesentliche Verfahren zur Darstellung von Schwefel

Steigerung der Ausbeute an Stickoxyden vertrioxyd.

bunden, da der Lichtbogen infolge seiner DehPatentansprüche:

nung in der gleichen Zeit mit einem größeren 1. Verfahren zur Darstellung von Schwefel

Luftvolumen in Berührung kommt. Schon bei trioxyd aus schwefliger Säure und Sauer

Erhitzung auf 1000 – 1200° C werden erhebstoff unter Druck, dadurch gekennzeichnet,

lich günstigere Resultate erzielt, und bei 1800 daß ein Gemisch von Schwefeldioxyd und

bis 2000° C wird ein Optimum der Ausbeute

erreicht. zweckmäßig überschüssigem Sauerstoff einem Druck von über 100 Atmosphären ausgesetzt wird.

Nr. 194 446 vom 27. April 1907. CHEMISCHE 2. Die Darstellung festen Schwefeltrioxyds FABRIK „SCHLEMPE“ G. M. B. H. in Frankunter Benutzung des Verfahrens nach An

furt a. M. spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dat das Verfahren zur Herstellung steinharter und auf über 100 Atmosphären komprimierte widerstandsfähiger Cyanbriketts. Gemisch bezw. Gas einer plötzlichen Ent

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung spannung unterworfen wird, wobei sich das steinharter und widerstandsfähiger Cyanbriketts Schwefeltrioxyd kondensiert und erstarrt. aus Cyanalkalien, dadurch gekennzeichnet, daß

Die Bildung des Schwefeldioxyds erfolgt man die Briketts nach dem Verlassen der Briquantitativ; die bei der Kompression freiwerdende kettpresse unter starker Luftleere mehrere Wärme kann zum Vorwärmen des Gasgemisches

Stunden lang erwärmt. verwendet werden.


Page 7

Nr. 194 328 vom 28. Oktober 1906. FARB

CH
WERKE VORM. MEISTER LUCIUS & BRÜNING in Höchst a. M.

C,H,O,NHg =

0+2HgCl2 + 2H,0. Verfahren zur Darstellung von Phenanthroanthrachinon. Patentanspruch: Verfahren zur Darstellung

Das Anthranil wird in Form des Chlorhyvon Phenanthroanthrachinon, dadurch gekenn

drats als farblose Krystallmasse abgeschieden; das zeichnet, daß man Phosphorsäureanhydrid auf

Salz spaltet an der Luft Salzsäure ab unter HinterPhenanthrylbenzoyl - 0 - carbonsäure einwirken

lassung eines Oeles, welches aus Anthranil beläßt.

steht. Letzteres findet zur Darstellung von AnDie Phenanthrylbenzoyl-o-carbonsäure, ber

thranilsäure Verwendung. stellbar nach dem üblichen Verfahren Phenanthren, Phthalsäure und Aluminiumchlorid,

Nr. 194 533 vom 17. März 1907. F. Hoffbildet ein schwach gelbliches Pulver, das bei MANN-LA ROCHE & Cie. in Basel. 150° schmilzt. Im Gegensatz zur Phthalsäure Verfahren zur Herstellung von Doppelsalzen löst sie sich leicht in kaltem Chloroform und aus Coffein und metaphosphorsauren Alkalien. wird aus dieser Lösung durch Petroleumäther Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung vollständig gefällt. Um sie in Phenanthro- von Doppelsalzen aus Coffein und metaphosphoranthrachinon überzuführen, wird sie mit Phosphor- sauren Alkalien, darin bestehend, daß man in säureanhydrid auf 150° so lange erhitzt, bis Alkalimetaphosphatlösungen Coffein unter geeine Probe sich als alkaliumlöslich erweist. Das lindem Erwärmen auflöst und die Lösung, zweckPhenanthroanthrachinon ist ein schwacher gelber mäßig im Vakuum, eindampft. Küpenfarbstoff. Nr. 194 767 vom 27. Oktober 1906. Zusatz

Nr. 194 365 vom 30. September 1906. Dr. ALzu Nr. 184 635 (Chem. Ind. 1907, S. 257).

FRED EINHORN in München. Frühere Zusatzpatente: Nr. 185 933 (Chem.

Verfahren zur Darstellung von Diamino- und Ind. 1907, S. 597), Nr. 187 684 (Chem. Ind.

alkylierten Diaminobenzoylalkaminen. 1907, S. 569), Nr. 189 261 (Chem. Ind. 1907,

Patentanspruch: Verfahren zur Darstellung S. 597). CHEMISCHE FABRIK VON HEYDEN, AKT.

der m-p-Diamino- und alkylierten DiaminobenzoeGes. in Radebeul b. Dresden.

säurealkaminester: Verfahren zur Darstellung von Fettsäure

1. durch Veresterung der m-p-Diamino- bezw. isobornylestern aus Pinenhydrochlorid oder

alkylierten Diaminobenzoesäuren mit Alka-bromid.

minen, Patentanspruch: Weitere Ausbildung des

2. durch Reduktion der m-p-Dinitro, m-p-Nidurch Patent 184 635 geschützten Verfahrens

tramino- und Nitroalkylaminobenzoesäure

alkaminester, zur Darstellung der Fettsäureester des Isoborneols aus Pinenhydrochlorid oder -bromid, darin

3. durch Erhitzen von m-p-Diamino- und alkybestehend, daß man Pinenhydrochlorid oder

lierten Diaminobenzoesäurehalogenalkylester -bromid mit Fettsäuren, Halogenzink und den

mit Aminen, Erd- und Schwermetallsalzen von Säuren be

4. durch Erhitzen der m-p-Diamino- und alkyhandelt, welche stärker als Fettsäuren sind,

lierten Diaminobenzoesäureester mit Alka

minen. mit Ausnahme der Zinksalze solcher Säuren. Gegenüber der alleinigen Anwendung von

Die neuen Verbindungen bilden neutral reaChlorzink wird insofern ein wesentlicher Fort

gierende Salze, welche lokalanästbesierend schritt erzielt, als die Ausbeuten erheblich ver

wirken; gegenüber den Monoaminoalkaminestern bessert werden und in vielen Fällen sogar der

(z. B. Novokain) zeichnen sie sich bei gleicher Theorie sebr nahe kommen. Als Zusätze sind

Reizlosigkeit durch geringere Giftigkeit und geeignet: Kobaltchlorür, Kupfer-, Mangan-, Eisen

längere Wirkungsdauer aus. chlorür, Blei-, Aluminium-, Cadmiumchlorid, Ferrooxalat, Mangan., Aluminiumsulfat u. a.

Nr. 194 748 vom 15. Januar 1905.

Zusatz zu

Nr. 179 627 (Chem. Ind. 1907, S. 21); frühere Nr. 194 364 vom 28. November 1906. KALLE&Co. Zusätze Nr. 180 291 (Chem. Ind. 1907, S. 66) AKT.-GES. in Biebrich a. Rh.

und 180 292 (ebenda). FARBWERKE VORM. Verfahren zur Darstellung von Anthranil. Meister LUCIUS & BRÜNING in Höchst a. M.

Patentanspruch: Verfahren zur Darstellung Verfahren zur Darstellung von p-Aminovon Anthranil, darin bestehend, daß man die benzoesäurealkaminestern. nach dem Verfahren des Patentes 182 218, Patentanspruch: Weitere Ausbildung des Klasse 12 (Chem. Ind. 1907, S. 192) erhält- durch Patent 179 627 und dessen Zusatz 180 291 liche Diquecksilberverbindung des o-Nitrotoluols geschützten Verfahrens zur Darstellung von poder deren Chlorhydrat mit starker Salzsäure Aminobenzoesäurealkaminestern, darin bestehend, behandelt und das Reaktionsprodukt mit Wasser daß man p-Aminobenzoesäurehalogenalkylester zersetzt.

mit sekundären Basen umsetzt. Die Spaltung der Diquecksilberverbindung Die als Ausgangsprodukte dienenden p-Aminodes o-Nitrotoluols, welche mit starker Salzsäure benzoesäurehalogenalkylester werden entweder schon in der Kälte leicht von statten geht, unmittelbar durch Veresterung der p-Aminodürfte sich nach folgender Gleichung abspielen: benzoesäure mit den Halogenhydrinen in Gegen


Page 8

Die Einnahmen des Patentamtes waren die sol. genden: 1886: 8556 Yen; 1865: 22 065 Yen; 1904: 125 167 Yen.

(B. 384.)

(2 431 051), Sodaverbindungen 1 890 254 £ (1607857), Schwefelsäure 34 679 € (41 481), Weinsteinsäure 11 098 € (7417), nicht besonders genannte Chemikalien, einschließlich schwefelsaurer Tonerde, Cal. ciumcarbid und Salpeter 2 792 782 € (2 772 033).

(Nach The Chemical Traile Journal und Accounts ! relating to Trade and Navigation of the United Kingdom.)

[B. 3801.)

Rumänien. Rumäniens Petroleumgewinnung im Jahre 1907

Die Rohölförderung Rumäniens wies im verflossenen Jahr eine weitere Steigerung auf. Sie hat in den letzten 10 Jahren betragen:

Menge

Zunahme

gegen das Vorjahr Tonnen

pCt. 1898.

180 000 1899.

250 000 39 1900.

250 000 1901

270 000 1902 .

310 OCO 14/2 1903

384 302 24 1904 :

508 561 31 1905

614 870 23 1906.

887 091

44 1907 .

I 130 000 271/2. Die Preise des Rohöls haben sich während des letzten Jahres in der Höhe von 400 bis 425 Fros., pro Waggon von 10 coo kg erhalten.

Die Produktion des Jahres 1907 kann auf etwa 50 Millionen Francs geschätzt werden.

Bei Ablauf des Geschäftsjahres 1907 bestanden in Rumänien 34 Aktiengesellschaften und 29 Syndikate oder Anteilsvereinigungen, die zusammen ein Kapital von 224 Millionen Francs aufwiesen, wovon in Wirklichkeit 2 1 2 Millionen ausgegeben worden sind.

Außer den Aktiengesellschaften und den Anteilsvereinigungen gibt es in Rumänien etwas mehr als 109 Privat-Ausbeutungsunternehmungen, deren Kapitalien mit zirka 6 Millionen Francs berechnet werden können.

Die Gesamtsumme des in der rumänischen Petroleumindustrie in Wirklichkeit angelegten Kapitales kann also mit 218 Millionen Francs angegeben werden.

(Moniteur du Pétrole Roumain.) [B. 3802 ]

Kanada. Die Cellulosefabrikation in Kanada.

Ein Bericht des norwegischen Vizekonsuls in Montreal enthält über die Cellulosefabrikation in Kanada die nachstehenden Ausführungen:

Kanada wird sich ohne Zweifel in absehbarer Zeit zu einer führenden Stellung in der Holzstoffund Papierfabrikation emporschwingen. Des Landes Bestände an gutem Fichtenholz zeigen sich als geradezu unerschöpflich, dabei stehen gewaltige Wasserkräfte zur Verfügung. Es besitzt auch große Schwefelkieslager, welche allerdings bisher noch nicht in der Sulfitstoffabrikation Verwendung gefunden haben. Außerdem ist es reich an Kohlen, und seine Verkehrsmittel verbessern sich stetig. Die Arbeit wird durch die sozialistische Arbeiterorganisationen nicht behindert. Regierung und Kommunalverwaltungen lassen es sich angelegen sein, die Anlage von ausländischem Kapital in kanadischen Unternehmungen zu fördern. So z. B. kann eine neue Betriebsanlage mit der Befreiung von kommunalen Abgaben für einen Zeitraum von 10 Jahren rechnen.

Die Vereinigten Staaten sind Kanadas bester Markt für Sulfitcellulose, da die Wälder im erstgenannten Lande zum großen Teil abgeholzt sind und den Inlandsbedarf nicht zu decken vermögen. Zurzeit gelangt zwar noch zur Holzstoffbereitung geeignetes kanadisches Holz in ansehnlicher Menge zur Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten, es ist jedoch vorauszusehen, daß Kanada in nächster Zeit die Einführung eines Exportzolles auf solches Holz beschließen oder auf andere Weise diesem Export einen Riegel vorschieben wird.

Die Provinzen Quebeck und Ontario eignen sich am besten zur Anlage von Cellulosefabriken, da sie über reichliche Wasserkraft und die besten Ver. kehrswege zu Wasser und Lande verfügen. Schwesel kostet etwa 22 $ pro Ton, loco Fabrik, eine Ausgabe, die sich bei Ausnutzung der Schwefelkieslager beträchtlich verringern würde. Kohlen werden von den Fabriken mit 4-4,50 $, Kalk mit 2,50 $ pro Ton bezahlt. Die Arbeitslöhne sind in Kanada etwa 50 pCt. höher als in Norwegen, es wird jedoch im Durchschnitt eine größere Arbeitsleistung verlangt. Die Eisenbahnfracht für Cellulose nach den Vereinigten Staaten schwankt je nach den Entfernungen zwischen 1,50—3 $.

Die Anlagekosten einer Sulfitstoffabrik mit einer täglichen Produktionsfähigkeit von 50 Tons können auf ungefähr eine halbe Million Dollar veranschlagt werden,

Bisher hat man in Kanada in gleicher Weise wie in den Vereinigten Staaten größeren Wert auf die Steigerung der Produktionsmenge gelegt als auf die Verbesserung der Qualität. Es kann jedoch keinem Zweisel unterliegen, daß es sich besser rentieren dürfte, mehr Arbeit auf die Erzielung eines qualitativ guten Holzstoffes zu verwenden, da in den Vereinigten Staaten für feinen deutschen Sulfitstoff hohe Preise bezahlt werden und die Aussichten auf Absatz einer erstklassigen Vare dort günstig liegen.

Die Mehrheit der kanadischen Sulfitstoffabric kanten hat bisher noch nicht mit sonderlich gutem Erfolg gearbeitet, was dem Mangel an theoretischer und praktischer Erfahrung zugeschrieben werden muß. In letzter Zeit ist jedoch in dieser Beziehung eine große Veränderung eingetreten und manche Fabriken rentieren sich jetzt sehr gut.

(B. 3781.]

Japan. Eintragung von Handelsmarken in Japan.

Die Eintragung der Handelsmarken ist eine not. wendige Bedingung für jede ausländische Firma, welche ins japanische Geschäft kommt. Nicht nur ist die Gefahr der Nachahmung in Japan besonders groß, sondern es scheint hier auch eine Gruppe von Personen zu bestehen, welche es gewerbsmäßig betreibt, nicht geschützte Marken in eigenem, japanischem Namen zu registrieren, um alsdann den Verkauf des echten Artikels zu untersagen und derart Geld zu erpressen.

Die Zeitdauer des Schutzes beträgt für ein Patent 15 Jahre, für ein Muster 10 Jahre, für ein Warenzeichen 20 Jahre und für ein Gebrauchsmuster 3 Jahre, gerechnet vom Datum der Eintragung in das amtliche Register. Für Patente und Muster ist eine jährlich aufsteigende Gebühr, für Warenzeichen und für Gebrauchsmuster eine einmalige Eintrags. gebühr zu zahlen. Die Eintragungen haben wie folgt zugenommen: 1885 99 eingetr. Patente 949 eingetr. Warenzeichen 1895 223

923 1905 1654

2492 in den Zahlen für 1905 sind 487 Patente an Ausländer und 460 ausländische Warenzeichen eingeschlossen,

Ein- und Ausfuhr von Rohstoffen und Erzeugnissen der chemischen Industrie im deutschen Zollgebiet

für das 4. Vierteljahr 1907.

Farbhölzer in Blöcken, Wurzeln. Blauholz. Gelbholz. Rotholz Farbhölzer, zerkleinert; ange-

goren (fermentiert) Gerbrinden, auch gemahlen;

Harze usw. Algarobilla und Bablah; ander-

weit nicht genannte Gerbstoffe;

Kino Dividivi. Eckerdoppern, Knoppern, Valonea Gallapfel Myrobalanen Sumach (Schmack) Catechu Terpentin- und andere Hartharze Weich- und Gummiharze Gummilack . Schellack Akazien-, Acajou., Kirschgummi Tragantgummi Kuteragummi, Bassoragummi Kautschuk, roh oder gereinigt . Guttapercha, roh oder gereinigt Balata, roh oder gereinigt Kautschuk, Guttapercha- und

Balataabfälle Campher; Manna .

1 788 41 209 110 417

25 010 133 133 41 987 37 199 914 357

7 578

625

2 078 240 45 595 4 434 119 953 525

26 986 1 393

139 912 2 319

48 797 2 844 226 360 1059 400

8 208

II 907 12 179

33 147

243 4 614

533 1 546 2 350

3018 250 008 4 872

714 13 038 21 381 2 364

149 731 57 743

42 592 I] 123 243

8 781 13013 36 329 40 379 6 260

9 158 085 14 724 6 066

29 750 33 891 5 455

9 133 503

5 844

9 144 285 12 966 5 464

97 g. 98 a. 98b. 98 c. 98 d.

Erden. 224 a. Ocker, roh

5 333

5 646 7887

5 954 Bolus, Sieneser und Veroneser Erde, roh

2 198

2 507

569 11

2 5,36 793 224 C. Andere Farberden, roh; Eisenoxyd, künstliches, roh

9417 8 284 10 052

10 658

1 2 808 224 d. Kreide, weiße, rohe.

24 721 131 730

28 266

144 291 29 191 224 e. Graphit,roh,gemahlen,geschlämmt 17 657 241 555

20 200 264 312

21 745

294 045 227c. Magnesit (natürliches kohlensau

res Magnesium), auch gebrannt (Bitter., Talkerde)

25 719 257 599 290 207

308 570 227 d. Witherit, auch gebrannt, Strontianit

47 546 12 094 51 245

55 919 227e. Calcium, natürliches phosphorsau

res (Phosphorit, Apatit, Kopro

lith, Navassit, Sombrerit usw.) 13 566 4 327 544 14 374 5048 331 14 939 5 795 052 228 a. Gips (schwefelsaures Calcium)

114 743

131 759 707 365 146 619 228 b. Superphosphatgips.

2 008

2 008

852 2 264 852 230. Portland, Romanzement usw.;

Tripolith; gemahlener Kalk 5 976 222 2 164 527 6 462 982 2 329 810 6 929 816 2 414 154 231b. Asbest (Berg., Erdflachs) roh; Asbestsasern

12 обз 84 826 98771

110 957 232 a. Barium, Strontium, natürliches schwefelsaures (Schwerspat u.

: Cölestin)

896 1 23 119 458 1 005 055

I 112 093

125 884 236а,

Boraxkalk' (borsaures Calcium,

Borkalk, Bɔraxkreide, Borocal- cit), borsaurer Natronkalk (Bo- ronatrocalcit, Tinkalzit). 1 934 107 931 2 130

6 619 7 579 923

592 904 410

Mineralöle und sonstige fossile

Rohstoffe Schmieröle, mineralische (Lubri-

kating-, Paraffin-, Vaselin-, Vul.

kanöl usw.) :
Rückstände der Destilla-

tion der Mineralöle, teerartige;

Bergteer, natürlicher. Harzöl, roh oder gereinigt Erdöl, roh Erdöl, gereinigt (Brennerdöl (Ke-

rosen) Rohnaphtha, Rohbenzin Mineralöle, gereinigt (Gasolin,

Benzin, Ligroin, Petroleum

äther, Putzöl usw.) Gasöl zum Motorenbetrieb oder

zur Carburierung von Wasser

gas. . Schwerbenzin zum Motorenbe.

trieb Patentterpentinöl

und andere Mischungen, nicht unter 260

fallend Braunkohlenteeröl, Torföl, Schie

feröl und sonstige anderweit

nicht genannte Mineralöle. Asphalt, fester, Asphaltsteine Asphaltmastix, Asphaltkitt, Harz-

zement, Holzzement Erdwachs (Ozokerit), rob, auch

umgeschmolzen, Montanwachs

bitumen
Pech (ohne Steinkohlenpech

244 b), Pechsatz; Schwarz

wachs.
Im Wasser sinkende pechartige

Rückstände von der Mineralöl.

destillation. . Teer aus erdpechhaltigem Schie-

fer; Braunkohlenteer Torsteer; Holzteer, Dagget (Bir-

kenteer)

Steinkohlenteer, Steinkohlen- teeröle und Steinkohlenteer-

stoffe. 244 a. Steinkohlenteer

Steinkohlenpech. 245 a.

Benzol (Steinkohlenbenzin) Cumol, Toluol und andere leichte

Steinkohlenteerôle; Kohlen

wasserstoff. 2450. Anthracen-, Carbol., Kreosot.

und andere Steinkohlenteeröle,

schwere, Asphaltnaphtha 24ба. Naphthalin. 246 b. ' Anthracen 246 с.

Phenol (Carbolsäure, Phenylal

kohol), roh oder gereinigt 246 d.

Kresol (Methylphenol) .
246 e. Anilin (Anilinöl), Anilinsalze 246f. Naphthylamin 246 g Naphthol.. 246 b. Anthrachinon, Nitrobenzol, Tolu-

idin, Resorcin, Phthalsăure und andere Teerstoffe .

Zubereitetes Wachs, feste Fett. säuren, Paraffin und ähnliche Kerzenstoffe, Lichte, Wachs. waren, Seifen und andere unter Verwendung von Fetten, Oelen oder Wachs hergestellte Waren. Bienen- u. anderes Insektenwachs,

zubereitet; Wachsstumpfen. Pflanzenwachs, zubereitet, Baum

wachs (Wachskitt); Abfälle von

Pflanzenwachs Abfälle und Rückstände von der

Zubereitung des Bienenwachses Erdwachs (Ozokerit), gereinigt,

Ceresin in Blöcken

Wachsstumpfen hiervon Stearinsäure (Stearin); Palmitin

säure (Palmitin) und ähnliche

Kerzenstoffe . Paraffin, roh (Paraffinschuppen,

-butter usw.)od.gereinigt(s.251) Weichparaffin Lichte (Kerzen); Wachsfackeln,

Nachtlichte. Wachsblumen usw., fein geformte

Wachswaren u. andere nicht be.

sonders genannte Wachswaren Sprechmaschinen-(Phonograph.-,

Grammophon- usw.) Platten und

-Walzen aus Wachs u. Ceresin Wachsmasken . Schmierseife, gemeine weiche,

Oele u. flüssige Fette (Waschmittel), Türkischrotöl, Seifen

ersatzstoffe, in Fässern usw. Flüssiges Kreolin und ähnliche

Reinigungs- usw. Mittel, flüssig,

in Fässern usw. Schmierseife; flüssiges Kreolin

und ähnliche Wasch- u. Reinigungsmittel, sowieSeifenersatz

stoffe, Türkischrotöl, in Fässern Feste Seife, Kreolin u.ähnl. Reini

gungs- usw. Mittel, fest, Fett

laugenmehl, Seifenersatzstoffe Seifen usw., zum Gebrauche ge

formt oder in Büchsen, Flaschen

usw.; flüss.Seife auß. der in 254a Seisenpulver; Seifenblätter (Sei

fenpapier); Seifenersatzstoffe,

anderweit nicht genannt Glycerin (Oelsüß), roh. Glycerin, gereinigt Unterlauge von Seifensiedereien Paraffinsalbe, Vaselin, Vaselin

salbe Lanolin und Lanolinverbindungen

Brom

984 Jod

371 Phosphor, gewöhnlicher (weißer) und roter.

I 423 Schwefel, Spencemetall

12 183 Ammoniakwasser (Gaswasser) 12 082 Salmiakgeist (Ammoniakflüssig. keit, Hirschhorngeist)

10 725 Salzsäure, Salpetersalzsäure

132 833 Schwefelsäure, Schwefelsäure- anhydrid .

406 013 Salpetersäure.

12 891 Borsäure (Boraxsäure, Sedativ-

salz, toskanische), Borax, roh (Tinkal).

4 090 Borsäure, Borax, gereinigt

25 585 Oxalsäure(Kleesäure),oxalsaures Kalium

38 496 Essigsäure Essigsäure, bis zu 30 v. H. Gehalt (technische)

I 309 Essigsäure, über 30. v. H. Gehalt (Eisessig); Essigsäureanhydrid

9 612 Milchsäure, Milchsäuresalze.

6 531 Weinsäure (Weinsteinsäure)

12 317 Citronensäure

3 207 Salz, Salzsole; Mutterlauge, Pfan- nenstein, Steinsalzwaren

2 300 353 Abraumsalze, sogen. Staßfurter

(Hartsalz, Kainit, Kieserit usw.) 6 377 203 Chlorbarium (Bariumchlorid, salzsaurer Baryt).

33 321 Jodkalium (Kaliumjodid), Jodna-

trium (Natriumjodid), Jodam.

monium (Ammoniumjodid). I 248 Bromkalium, Bromnatrium, Brom

ammonium, Bromeisen Kohlensaures Ammonium (Hirsch- hornsalz, Riechsalz)

I 237 Soda, roh

23 700 Soda, calciniert, gereinigt; Bleich-

soda; sodabaltige Kesselstein

gegenmittel. Doppeltkohlensaures Natrium (Natriumbicarbonat)

14 490 Aetznatron Aetzkali . Pottasche; Schafschweißasche 110 696 Schlempekohle

28 460 Chlorkalk, Bleichlaugen u. a. Hy- pochlorite

210 910 Bariumsuperoxyd . Wasserstoffsuperoxyd

2 283
Chlorsaures Kalium, nicht in Hülsen usw..

10 782 Schwefelsaures Natrium u. saures schwefelsaures Natrium

537 423 Schwefelsaures Kalium (Kalium- sulfat).

331 531 Phosphorsaures Kalium (Kalium- 11 phosphat).

839 Kupfervitriol (blauer Vitriol), ge- "mischter Kupfer- und Eisen- vitriol

18 627 Eisen vitriol (grüner Vitriol

53 414 Zinkvitriol (weißer Vitriol)

3665 Ammoniak, Kali-, Natron-Ton


Page 9

Chemische u. pharmazeutische Erzeugnisse, anderweit nicht

genannt. 372. Eiweiß, getrocknet, gepulvert, Ei-

weißstoffe, tier. u. pflanzl.a.n.g. 373 Käsestoff (Casein) und Zuberei

tungen aus Käsestoff, nicht

zum Genusse 374.

Rohleim. 375a. Leim (ohne Eiweißleim)

Gelatine Oblaten (Mundlack), Trocken-

platten für photographische Zwecke und andere geformte

Gegenstände aus Gelatine. . 377.

Elastischer Leim zu Buchdruck

walzen usw., Druckplatten für

Vervielfältigungsvorrichtungen Holzteer- und Torfteerkreosot Verdichtete Kohlensäure Anderweit nicht genannte

dichtete Gase 380a. Chinin, Chininsalze und Chinin-

verbindungen 380b.

Andere Alkaloide, Alkaloidsalze

und Alkaloidverbindungen. 381.

Kollodium, Celloidin 382.

Chloroform, Chloralhydrat 383. Bromoform, Jodoform 384 a. Eichen., Fichten-, Kastanienholz

auszug .

Gallapfelauszug, rein, flüssig 384 b,1 Galläpfel-, Sumachauszug und an. d. u. e. I

dere Gerbstoffauszüge 384c. Quebrachobolzauszug Sumachauszug, rein

(Ausfuhr s. 384 b) 384 e. Andere Gerbstoffauszüge (Aus

fubr s. 384 b) 385a. Süßholzsaft, versetzt, oder in Auf

machungen für den Kleiaver.

kauf; Brustkuchen, Brustteig Anderer Süßholzsaft, roh oder

gereinigt Balsame, künstliche; Auszüge,

Wässer usw., nicht wohlrie- chend, zum Gewerbe- oder

Heilgebrauche . 387. Säfte von Früchten und Pflanzen,

zum Gewerbe od. Heilgebrauch,

äther. oder weingeisthaltig 388.

Zubereitete Arzneiwaren und son

stige pharmazeutische Erzeug

nisse, a. n. g. 389. Geheimmittel 390 a.

Acetanilid (Antisebrin), Antipyrin Chemische Erzeugnisse, a. n. g.

zum Heilgebrauche 390c.

Chemische Erzeugnisse, a. n.g.

für photographische Zwecke. Chemische Erzeugnisse, a. n. g:

für and. Zwecke (Süßstoffe usw.) Chemische und pharmazeutische

Erzeugaisse a. n. g. unvollstän- dig angemeldet


Page 10

INHALT: Vereins-Angelegenheiten. Noch ein Wort zum Petroleummonopol. Von Prof. Dr. G. KRAEMER.

Preisausschreiben. Bericht über die Fortschritte der Gärungsgewerbe (ausgenommen Spiritusfabrikation) in den Jahren 1904 und 1905. Von G. BODE. Die Streikversicherung der Arbeitgeber. Von WILLY BRACHVOGEL. Bericht über die vom 1. bis 15. Februar 1908 ausgegebenen Patente aus dem Gebiete der chemischen Industrie. Von Dr. FRITZ SPITZER. Industrie, Handel und Verkehr. Rußlands Ausfuhr von Terpentin im Jahre 1906, Griechenlands Einfuhr chemischer Produkte im Jahre 1906, Vereinigte Staaten von Amerika, Rußland. Verkehrswesen: Deutschland. Zollund Steuerwesen: Nicaragua. Neue Bücher. Bibliographie.

VEREINS-ANGELEGENHEITEN.

Beschäftigung nicht erst beim Abgange“, sondern bereits „vom Tage der Kündigung an“ zu for

dern, ist als begründet anzuerkennen. Die in der Nummer XLV der Anlage B zur

Absatz 2 dieses Paragraphen ist aber dieses Eisenbahn-Verkehrsordnung enthaltenen Sicher

Zeugnis auf Verlangen der Arbeiter auch auf heitsvorschriften für die Beförderung von ver

ibre Führung und ihre Leistungen auszudehnen. dichtetem Sauerstoff und dergl. auf den

Eine solche Bescheinigung schon vor der tatdeutschen Eisenbahnen sind unter Mitwirkung

sächlichen Beendigung des Dienstverbältnisses des Vereins zur Wahrung der Interessen der

auszustellen, erscheint weder berechtigt, noch im chemischen Industrie Deutschlands getroffen

Interesse der Disziplin erwünscht. Es wird desworden. Insbesondere entspricht die Vorschrift

halb bezüglich des Führungsattestes die bis. in Ziffer i dieser Nummer, wonach die zur Be

herige Bestimmung aufrecht zu erhalten sein. förderung verwendeten Stahlzylinder höchstens

IV. Zu Artikel 4 wird die Wiederherstellung 2 m lang sein dürfen, einem vom Verein ge

des bisherigen Absatzes 3 des $ 120e sowie die machten Vorschlage.

Streichung des $ 120 f beantragt. Diese Höchstlänge der Stahlflaschen genügt angeblich nicht mehr dem Bedürfnis der be

Begründung: Durch $ 120f soll die bisherige Beteiligten chemischen Industrie, weshalb beim

fugnis des Bundesrats, für gewisse Gewerbe Dauer, Reichseisenbahnamt die Zulassung einer Länge

Beginn und Ende der zulässigen täglichen Ar

beitszeit und der zu gewährenden Pausen vorvon 2,10 m beantragt ist. Bevor das Reichseisenbahnamt Weiteres in

zuschreiben, nicht nur auf alle Landeszentralder Angelegenheit veranlaßt, wünscht es vom

behörden, sondern auch auf alle nach § 155 Verein eine Aeußerung darüber, ob tatsächlich

zuständigen Polizeibehörden ausgedehnt werden.

Mit vollem Recht wird in den Motiven des vor. ein Bedürfnis besteht, bis 2,10 m lange Stahlflaschen zuzulassen, und ob und wie viele mehr

liegenden Gesetzentwurfs selbst darauf hingeals 2 m lange Stahlflaschen schon jetzt ver

wiesen, daß es bedenklich sei, eine so tief einwendet werden.

schneidende Maßregel in die Hände einzelner Die an dieser Angelegenheit interessierten

Polizeibehörden zu legen, und daß man es desVereinsmitglieder werden gebeten, ihre Stellung

halb bisher für notwendig erachtet habe, die nahme zu dem erwähnten Antrag dem Vereins

Ermächtigung zum Erlaß solcher Vorschriften bureau mitzuteilen.

ausschließlich dem Bundesrat vorzubehalten. [B. 3810.]

Trotzdem glaubt die Vorlage sich über diese

Bedenken hinwegsetzen zu sollen, weil angeblich Gemäß dem Beschluß des Gesamtausschusses

das Bedürfnis für eine Verkürzung der Arbeits(vgl. Chem. Ind. Nr. 3, S. 80) bat der Verein

zeit im gesundheitlichen Interesse der Arbeiter folgende Eingabe bezüglich des Entwurfs eines

unter Umständen nur in gewissen Gegenden Gesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbe

oder in einzelnen Betrieben hervortreten könne, ordnung, an den Reichstag gerichtet:

die Vorschriften des Bundesrats aber sich auf Berlin, den 28. Februar 1908. das ganze Reichsgebiet erstrecken müßten.

Diese Begründung erscheint schon deshalb binDen Hohen Reichstag

fällig, weil die in Betracht kommenden Tatbittet der ergebenst unterzeichnete Verein, bei sachen, die zu einer Beschränkung der täglichen der Beschlußfassung über den Entwurf eines Arbeitszeit Anlaß geben können, doch lediglich Gesetzes, betreffend die Abänderung der Ge- in der Art des Betriebes überhaupt oder in werbeordnung (Drucksache Nr.552), nachstehende einem bestimmten Fabrikationsverfahren geAbänderungsvorschläge geneigtest berücksich- geben sein müssen, und es völlig unerfindlich tigen zu wollen.

ist, weshalb die Arbeiter dieser gesundheitsI. Zu Artikel 1 wird beantragt den Ab- schädlichen Betriebsart oder dieses Fabrikationssatz 2 des $ 113 wie folgt zu fassen: Dieses verfahrens in Breslau oder Chemnitz weniger Zeugnis ist auf Verlangen der Arbeiter bei ihrem geschützt werden sollen als in Nürnberg oder Abgange auch auf ihre Führung und ihre Lei- Mannheim. Gesundheitsschädliche Momente, die stungen auszudehnen.

sich lediglich aus örtlichen Verhältnissen, aus Begründung: Die von den Verbündeten Regie- mangelhafter Anlage oder Einrichtung einer rungen vorgeschlagene Abänderung des § 113 einzelnen Fabrik ergeben, können aber bereits Absatz 1, nach welcher die Arbeiter berechtigt sein durch die Konzessionsbedingungen oder auf sollen, ein Zeugnis über die Art und Dauer ihrer Grund des $ 120a ausgeschlossen oder be


Page 11

brennen. Wir wissen auch, daß die etwa noch spaltet, das andere ihre Zersetzung in Alkohol unverbrannt gebliebenen Anteile, welche mit den und Kohlensäure bewirkt. Ist eine Neubildung Auspuffgasen entweichen, von gewissen Lösungs- der Enzyme, wie beim Pressaft, unmöglich, so mitteln aufgenommen oder wirksam kondensiert hängt es nur vom physiologischen Zustande der werden können.

Hefe ab, ob beide Enzyme in genügender Ein oder der andere der angedeuteten Wege Menge vorhanden sind, um beide Produkte der mag beschritten werden, damit das Ziel der

Gärung zu fassen. gestellten Aufgabe erreicht wird.

(B. 3806.)

P. MAZÉ") vertritt ebenfalls die Ansicht, da als Zwischenprodukt bei

der Gärung

Milchsäure entsteht. Bericht über die Fortschritte der Gärungs

BUCHNER und MEISENHEIMER 2) bestätigen

ihre früheren Befunde, daß die Milchsäure beim gewerbe (ausgenommen Spiritusfabrikation) Zerfall des Zuckers eine hervorragende Rolle in den Jahren 1904 und 1905.

spielt. Versuche, eine Zwischenstufe zwischen Glykose und Milchsäure zu fassen, führten nicht

zum Ziel. Verff. schließen sich der Anschauung G. Bode.

von A. Wohl und Nep an, daß Methylglyoxal a) Gärungserreger und technische Mykologie.

als das erste Umwandlungsprodukt der Glykose

bei der Gärung zu betrachten ist. In dem Maße, wie die Gärungsgewerbe Auch E. ERLENMEYER JUN. 3) vertritt die mehr und mehr dazu übergegangen sind, den Ansicht, daß die Milchsäurebildung über MethylGärprozeß mit Hilfe der Reinkultur durchzu

glyoxal geht. führen, mehrte sich auch das Interesse, das Weiter suchten E. BUCHNER und W. ANTONI+) von seiten der Wissenschaft und der Technik

festzustellen, aus welchen Gründen Hefepresden Trägern der Gärungsvorgänge entgegen- saft beim Stehen an der Luft innerhalb weniger gebracht wurde. Man könnte, wie DELBRÜCK ') Tage seine Gärkraft einbüßt. Einleiten ausführte, annehmen, daß, wenn eine gewisse Sauerstoff und Wasserstoff blieb ohne Einfluß. Menge von Hefezellen einer bestimmten Rasse

Ferner gelang die Trennung der im Pressaft entvorhanden sind, dann diese Hefezellen auch eine haltenen Zymase und Invertase nicht. Gleichzeitig gewisse Gärkraft ausüben müssen. Das ist

verfolgten Verff. die Einwirkung verschiedener aber nicht der Fall. Bleibt auch die Eiweiß- Stoffe, wie Formaldehyd, Natriumfluorid, Chininernährung der Hefe auf jeden Fall die Grund

chlorhydrat, Alkohol und Aceton auf die Gärlage der Gärwirkung der Hefe, so ist doch kraft der Hefe. der Zymasegehalt nur unter ganz bestimmten A. HARDEN 5) nimmt an, daß bei der Verhältnissen hoch, der Eiweißgehalt Zymasegärung ein Koenzym beteiligt ist, das hoch ist. Es ist der jeweilige physiologische hitzebeständig ist und bei dessen Abwesenheit Zustand der Hefe das Ausschlaggebende, und die Zymase ihre zuckerspaltende Kraft einbüßt. man hat es in der Hand, diesen physiologischen

BUCHNER und ANTONI") wollen jedoch die Zustand in weitgehendem Maße dem gewollten

Existenz eines Koenzyms nicht gelten lassen, Zwecke anzupassen. Weiter gilt es, die äußeren

sondern nehmen an, daß der die Zymase beUrsachen, die die Enzymtätigkeit beeinflussen,

günstigende Einfluß durch die Phosphorverbinzu regeln, die durch die Gärungsprodukte, dungen des abgekochten Pressaftes bedingt Alkohol, Kohlensäure usw., selbst oder durch

wird. äußere Mittel hervorgerufenen Reizwirkungen auf die enzymatische Wirksamkeit der Gärungs

A. HARDEN und W. JOUNG?) untersuchten erreger je nach Wunsch zu fördern oder zu

hierauf die Einwirkung der Phosphate auf die mindern.

Vergärung durch Hefenpresaft. Sie fanden, Daher auch bedürfen gerade die auf dem

daß ebenso wie durch Zugabe von gekochtem

und filtriertem Hefensaft auch durch Zusatz Gebiete der Enzymologie liegenden Arbeiten der Berücksichtigung der Technik. Eine Reihe

von Kalium- oder Natriumphosphat oder irgend solcher Arbeiten verdanken wir BUCHNER und

einem durch Magnesialösung fällbaren Phosphat seinen Mitarbeitern.

die Anfangsentwickelung stark erhöht wird, und EDUARD BUCHNER und JACOB MEISEN

zwar scheint sich anfangs auf jedes Atom HEIMER) berichten über die chemischen Vor

Phosphor ein Molekül Kohlensäure gānge bei der alkoholischen Gärung. Es ist

wickeln. Nach der Gärung ist der Phosphor den Verff. gelungen, bei der Zuckergärung Silberlösung fällbaren Form vorhanden.

nicht mehr in einer durch Magnesia- oder durch Pressaft das Auftreten von Essigsäure und Milchsäure festzustellen. Milchsäure tritt A. HARDEN und W. J. YOUNG %) stellten als Zwischenprodukt der alkoholischen Gärung

Gärversuche init Prensaft aus obergäriger auf. Die Verschiedenheiten im Verhalten des

Der Unterschied zwischen dem von Pressaftes, der bald das Verschwinden, bald BUCHNER aus untergäriger Hefe bergestellten die Bildung der Milchsäure bewirkt, führte zur Annahme, daß zwei Enzyme wirksam sind, von


Page 12

züchtung der Hefe aus einer Zelle ein kombi- Von G. JOHNSON und P. R. HARE") (Engl. niertes Verfahren vor, darin bestehend, daß man Patent Nr. 10093) wird ein Gärungserreger, zuerst auf das Deckgläschen eine Gelatineschicht der wegen seiner Fähigkeit, hohe Temperaaufträgt und auf diese dann genügend verdünnte turen (76,7° C) ertragen zu können, ohne abHefeemulsion mittels einer Glaskapillare in Form zusterben, Saccharomyces Termantitonum gekleiner Tröpfchen auftupft.

nannt ist, durch Eintauchen von EukalyptusUeber Untersuchungen an säuernden und blättern in Zuckerlösung gewonnen. Er kann gärenden Hefemaischen berichtet HENNEBERG'). zur Vergärung von Bierwürze oder FruchtVerfasser studierte besonders das Verhalten des säften und auch zum Erzeugen von Spiritus in Kulturmilchsäurebacillus, Bac. Delbrücki bei den Brennereien verwendet werden. verschiedenen Temperaturen.

K. SAITO2) fand einen

technischen C. A. P. SCHEPELERN 2) befreit die Hefe von Pilz, Rhizopus oligosporus im Reismehlkuchen, schädlichen Einwirkungen der Pilze, Fäulnis- den die Chinesen zur Herstellung des Reisbakterien usw., indem er die Hefe mit Wasser weines benützen. anrührt und unter Umrühren eine 3 proz. Wasser- Nach Roos und HINSBERG 3) ist die therastoffsuperoxydlösung zusetzt. Eine starke Sauer- peutisch wirksame Substanz der Hefe auf das stoffentwicklung tritt ein, und nach kurzer Zeit die abführende Wirkung der Hefezellen bedinsind alle schädlichen Organismen vernichtet, gende Neutralfett, das sogenannte Cerosin, zuwährend die Hefe keinen Schaden erlitten hat. rückzuführen. Dieses geht in den alkoholischen

W. HESS3) vermischt nach seinen amerika- Auszug über und wird als leicht dosierbares nischen Patenten No. 785733/34, um die Ab- Abführmittel empfohlen. Es soll auch der scheidung des Inhaltes aus den Hefezellen zu wirksame Bestandteil der Hefe bei Furunkulose bewirken, feuchte oder mit

150—100 pCt. und ähnlichen Hautkrankheiten sein. Wasser verrührte Hefe mit einer kleinen Menge (etwa 5 pCt.) einer gegen das Plasma indiffe

b) Brauerei. renten, flüchtigen organischen Flüssigkeit, z. B.

Von den in der Brauerei verarbeiteten RohAethylacetat, und läßt dieses bis zur Verflüssi

stoffen nimmt naturgemäß die Gerste die erste gung der Hefe einwirken. Darauf wird die

Stelle ein. Dementsprechend sind auch die Flüssigkeit von den leeren Hefezellen getrennt

Gerste betreffenden Arbeiten in großer Zahl und eingedampft.

ausgeführt worden. M. ELB 4) ist ein Verfahren zum Entbittern

Bei der Verarbeitung der Gersten des abvon Hefenextrakt durch Oxydationsmittel durch

norm trockenen Jahres 1904 zeigten sich trotz Patent geschützt. Die aus Bierhefen gewonnenen, der guten Farbe, des niedrigen Eiweiß- und häufig von den Bestandteilen des Hopfenharzes

Wassergehaltes ganz

erhebliche bitteren und dem Fleischextraktähnlich schmecken

Mißstände. Das Getreide erhitzte sich beim den Extrakte werden mit Oxydationsmitteln be

Lagern und erhöhte infolge lebhafter Atmung handelt, wodurch ein Verharzen und Aus

seinen Wassergehalt erheblich. Auf der Tenne scheidung der Bitterstoffe eintritt, die alsdann

zeigte es schlechte Keimung, und das Wachsabfiltriert werden können. Hierzu sind Ozon,

tum blieb unregelmäßig und hörte häufig bald Sauerstoff im Entstehungszustand und Super

auf. Die aus den Malzen hergestellten Biere. oxyde, besonders Wasserstoffsuperoxyd ge

zeigten häufig einen weißen Schleier, der nach eignet.

WINDISCH+) auf die Unterreife der Gerste zuGEORGES JACQUEMIN5) hat ein neues Ver- rückzuführen sein dürfte. Die Gerste des fahren der Akklimatisation von Hefe an größere

Jahres 1905 hingegen verarbeitete sich trotz Mengen antiseptischer Stoffe gefunden, und

eines höheren Eiweiß- und vor allem Wasser

gehaltes im allgemeinen besser. 1. Kupfersalze von Mineral- und organischen Mehrere Arbeiten befassen sich mit dem Säuren, insbesondere schwefelsaures

Einfluß der Düngung und des Saatgutes auf und essigsaures Kupfer,

die Beschaffenheit der Gerste. II. ein Gemenge von Ameisensäure und Kiesel

So erörtern C. BLEISCH und P. REGENSfluorwasserstoffsäure,

BURGERS) den Einfluß verschiedener Düngungsund ferner die Verwendung dieser Hefe im

mittel auf den Brauwert der Gerste, praktischen Betriebe studiert.

HJALMAR VON FEILITZEN) stellte Versuche Erfinder will durch sein Verfahren eine

über den Einfluß des Saatgutes, des Bodens Hefe herstellen, welche bei hoher und niedriger und der Düngung auf die Beschaffenheit des Dichte, bei hohem und geringem Säure- und

Mehlkörpers des geernteten Kornes bei SomAlkoholgehalt der Gärflüssigkeit von gleicher merweizen und Gerste an. Im Brauereibetrieb Wirkung ist.

gilt die mehlige Gerste als proteinärmer und Abgetötete Hefezellen, die ganz oder teil

stärkereicher und wird daher der glasigen vorweise ihres Inhaltes beraubt sind, benutzen

gezogen. Verfasser konnte diese Annahme beCLOWES und HATSCHEK“) zum Entfärben und


Page 13

Der Verein Deutscher Arbeitgeberverbände deutscher Metallindustrieller, welche sich als hatte bei seiner Begründung in seinen Satzungen Verbände im ganzen der Gesellschaft angedie Bestimmung aufgenommen, daß „die Er- schlossen haben, sowie auch diejenigen Mitrichtung und Ausgestaltung von Gesellschaften glieder vorstehender Verbände, welche als für Entschädigung bei Arbeitseinstellungen an- ' Einzelfirmen dieser Gesellschaft beigetreten zuregen und zu fördern, sowie zum Anschluß sind, ohne daß ihr Bezirksverband oder ihre an bereits bestehende Gesellschaften dieser Art Vereinigung als Ganzes der Gesellschaft angeaufzufordern und wenn angängig eine Ver. ; hört.“ Die Mitgliedschaft verpflichtet bindung dieser Gesellschaften herbeizuführen Zahlung des Jahresbeitrages und gegebenenfalls ist.“ Schon im ersten Jahre des Bestehens des Nachschusses. Das Eintrittsgeld beträgt wurde an die Erfüllung der hier vorgezeich- 25 Pfg. für je 1000 Mk. der Jahreslohnsumme, neten Aufgabe herangetreten. In einer Vor- welche das Mitglied bei seiner BerufsgenossenStandssitzung des Vereins Deutscher Arbeit- schaft angemeldet hat, der jährliche Mitgliedsgeberverbände am 12. Dezember 1904 im beitrag i lk. pro 1000 Mk. derselben JahresKaiserhof zu Berlin schlug der Referent, Land- lohnsume. Ein klagbarer Rechtsanspruch auf tagsabgeordneter MENCK, vor, daß sämtliche Entschädigung ist ausdrücklich ausgeschlossen. Mitglieder des Gesamtverbandes deutscher | Ueber den Antrag auf Entschädigung entscheidet Metallindustrieller ihren Anschluß an die Leip- | nach gewissenhafter Prüfung der Sachlage nach ziger Gesellschaft zur Entschädigung bei Arbeits- billigem Ermessen der Aufsichtsrat, gegen einstellungen erklären sollten. Durch den Ein- dessen Entscheidung die Berufung an den Austritt des Gesamtverbandes deutscher Metall- schuf des Gesamtverbandes möglich ist. Der industrieller in die Leipziger Gesellschaft würde Aussichtsrat kann für jeden durch die Arbeitsdie Streikversicherung mit einem Schlage für einstellung ausfallenden Arbeitstag eine Entdie Metallindustrie zur vollen Wirklichkeit ge- schädigung von i lk. pro Arbeiter bewilligen, bracht werden.)

wobei die Höhe der Löhne angemessene BeJene „Gesellschaft zur Entschädigung bei

rücksichtigung findet. Am 9. März 1906 ist Arbeiseinstellungen zu Leipzig“ nun wurde im

der erste Geschäftsbericht der Gesellschaft des Jahre 1900 gegründet und war ursprünglich

Gesamtverbandes deutscher Metallindustrieller allen Industriezweigen zugänglich, unter

zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen“ schiedener Bemessung der Beitragssätze bei

erstattet worden, dem Folgendes zu entfinanzieller Selbständigkeit der einzelnen Ab

nehmen ist: teilungen. In der Gesellschaft waren baupt- „Die am 1. Juni 1905 errichtete „Gesellschaft sächlich die Leipziger Metallindustrie und

des Gesamtverbandes deutscher Metallindustrieller Holzindustrie vertreten, aber auch einzelne

zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen" Firmen außerhalb Leipzigs. Die Organisation

hat die Zahl der angeschlossenen Firmen von wurde noch im gleichen Jahr geändert und die 742

mit 119 443

Arbeitern und einer LohnGesellschaft auf die Metallindustrie beschränkt.

summe von 139 Millionen Mk. am 1. Januar 1906 Ende 1903, nach vierjährigem Bestehen, hatte

auf 1048 mit rund 160 000 Arbeitern und 185 die Gesellschaft es erst auf 13008 M. Jahres

Millionen Mark Jahreslohn gesteigert. Die beiträge gebracht, also eine Summe, die ein Mitglieder verteilten sich, abgesehen von örtlicher Branchenstreik im Handumdrehen ver- ! Einzelmitgliedern, auf 29 Bezirksverbände. Der schlingt. Und diese Versicherungssumme sollte

Wunsch nach Einführung einer obligatorischen das Aequivalent für eine Jahreslohnsumme von Streikversicherung innerhalb des Gesamtver13 Millionen Mark sein, die die beitragspflich

bandes ist im Wachsen. Die Streikentschädigungstigen Mitglieder an ihre Arbeiter leisten." Daß, ansprüche von 235 Firmen wurden anerkannt, man mit 13 000 Mk. gegenüber 13 000 organi

und zwar

313 539 durch Streik und sierten Arbeitern keineswegs vor Streikver: 612 741 durch Aussperrung verlorene Manntage lusten gesichert sei, sahen die Metallindustriellen zu entschädigen. Zur Deckung erwies sich soauch ein.

fortige Einziehung eines Nachschusses

2 Mk auf In Anlehnung an das Leipziger Vorbild trat

1000 Mk. Jahreslohnsumme notdann nach den Vorschlägen

MENCK

wendig. Künftig soll als Beitrag von

herein statt i Mk. 3 Mk. auf das Tausend der am 17. März 1905 die „Gesellschaft des Gesamtverbandes deutscher Metallindustrieller zur

Jahreslöhne eingezahlt werden. Da der EntEntschädigung bei Arbeitseinstellungenins

schädigungssatz für den verlorenen Manntag Leben. Zweck der Gesellschaft ist, „Arbeits

auf 50 pCt. der satzungsmäßigen Höchstsumme einstellungen in den Betrieben ihrer Mitglieder

vereinbart wurde, beanspruchte die Gesamtmöglichst zu verhindern und die wirtschaftlichen

entschädigung 534 060 Mk. Der Liquidations

foi der Gesellschaft enthielt am 1. Folgen von unvermeidlichen Arbeitseinstellungen

Januar 1907 zu mildern, indem sie ihren Mitgliedern die da

42 305 Mk. Am 28. Mai 1906 hat die Streikdurch entstehenden Verluste nach Maßgabe

entschädigungsgesellschaft des Gesamtverbandes dieser Satzungen tragen helfen will.

der Metallindustriellen mit vier anderen gleich

Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb ist ausgeschlossen.“

artigen Gesellschaften anderer Industrien zur „Mitglieder der Gesellschaft sind diejenigen

Rückversicherung die Gesellschaft des Vereins Mitglieder der Bezirksverbände und der ange

Deutscher Arbeitgeberverbände zur Entschädischlossenen Vereinigungen des Gesamtverbandes

gung bei Arbeitseinstellungen“ gegründet. Die

angeschlossenen Gesellschaften zahlen zurzeit 1) Deutsche Arbeitgeberzeitung 1905, Nr. 2 und ff.

50 Pfg. auf das Tausend der Jahreslohnsumme


Page 14

In färberischer Beziehung zeigen die neuen Calcinierung, dadurch gekennzeichnet, daß Derivate große Aehnlichheit mit den Tri. und man das Mahlgut so, wie es aus der Mühle Tetrabromderivaten.

kommt, also ohne vorherige Trennung von der alkalischen Lauge, calciniert, die cal

cinierte Masse mit Wasser versetzt, mit Nr. 195 291 vom 12. April 1907.

Ebenso wie vorstehendes Patent Zusatz zu Nr. 193 +38

verdünnter Säure behandelt, die unlöslichen (Chem. Ind. 1908, S. 106). GESELLSCHAFT

Bestandteile von der Lösung trennt, trocknet

und vermahlt. FÜR CHEMISCHE INDUSTRIE IN BASEL in Basel. Verfahren zur Darstellung von llexahalogen

2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach derivaten des Indigos.

Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

man die aus der calcinierten Masse mit Patentanspruch: Abänderung des durch

Wasser gewonnene Lösung von dem festen Patent 193 438 geschützten Verfahrens zur Dar

Rückstand trennt und Lösung und Rückstand stellung von Tri- und Tetrabromderivaten des

getrennt weiter auf Schwärze verarbeitet. Indigos, darin bestehend, daß man hier zwecks Gewinnung Hexahalogensubstitutionsprodukten des Indigos p-Dihalogenderivate des In

Klasse 23. Fett- und Oelindustrie. digos bezw. Tri. und Tetrahalogenderivate, Nr. 193 562 vom 10. März 1904:

Firma PAUL welche 2 Atome Halogen in Parastellung zum

Horn in Hamburg. Carbonyl enthalten, unter Verwendung von Ni- Verfahren zur Herstellung neutraler Seifen. trobenzol als Lösungs- bezw. Suspensionsmittel Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung in der Wärme mit entsprechenden Mengen Brom neutraler Seifen, gekennzeichnet durch die Verbehandelt.

wendung einer alkoholischen Lösung des aus

Casein durch Behandeln mit Alkali und Fällen Nr. 194939

14. März 1905.

JOSEF

mit Säure erhaltenen Spaltungsproduktes als MACHTOLF in Böblingen, Württemberg.

alkalibindenden Mittels. Verfahren zur Herstellung von Ruß mit besonders wertvollen Eigenschaften.

Klasse 29. Gespinstfasern. Patentansprüche:

Nr. 195 295 vom 30. April 1907.

Zusatz zu 1. Verfahren zur Herstellung von Ruß mit be- ! Nr. 180 396 Dr. Fritz Fuchs in Bad Lan

sonders wertvollen Eigenschaften durch die deck i. Schl. durch Zündung erfolgende Zerlegung von Verfahren zur Gewinnung spinnbarer Fasern Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeich

aus Schilf oder Binsen. net, daß die zu zerlegenden Kohlenwasser- Patentanspruch: Ausführungsform des Verstoffe vorgewärmt und gleichzeitig einem fahrens nach Patent 180 396, dadurch gekennbeliebig zu ändernden Druck unterworfen zeichnet, dal Aufschließung der werden.

wendeten Pflanzen

alkalischer Lauge 2. Eine weitere Ausbildung des Verfahrens andere zur Aufschließung von Pflanzenfasern

nach Anspruch 1, darin bestehend, daß bekannte Stoffe, z. B. Calciumbisulfit, Magneman den erst bei höheren Temperaturen siumbisulfit u. dergl., verwendet werden. durch Zündung zersetzbaren Kohlenwasser- Die hiermit gewonnenen Fasern besitzen stoffen solche Gase zumengt, welche sich zwar eine weiße Farbe, haben jedoch eine gebei niedriger Temperatur durch Zündung

ringere Festigkeit als die mit Alkalilauge herzersetzen, und zwar mit größeren Mengen gestellten. beginnend und diese mit steigender Temperatur des Zersetzungsgefäßes allmählich

Klasse 39.

Kautschuk. Horn. verringernd, bis die zur Zersetzung der

Nr. 195230 vom Februar 1906.

BERNHARD unvermiscbten Kohlenwasserstoffe erforder

Gritz in Berlin. liche Temperatur erreicht ist.

Verfahren zur Gewinnung von reinem Kaut3. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach

schuk, reiner Guttapercha u. dergl. aus roher Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Ver

Handelsware. wendung von Oelgas, dem anfangs Ace

Patentansprüche: tylen oder Luft beigemengt ist. Bei einer Vorwärmung des Zersetzungszylin

1. Verfahren zur Gewinnung von reinem Kaut

schuk, reiner Guttapercha u. dergl. aus ders auf 300° genügt es, dem Oelgas 10 pCt.

roher Handelsware, dadurch gekennzeichnet, Acetylen beizumischen, während bei 350--380

daß zum Zweck des Trennens der als nur noch Spuren von Acetylen zur Einleitung

Nebenprodukt verwendbaren harzigen, ölder Explosion nötig sind.

und wachsartigen Bestandteile vom Rein

kautschuk, der Gutta usw. die Ware mit Nr, 195292 vom 23. März 1906. RUDOLPH KOEPP Anilin oder einem alkylierten Anilin be& Co. in Oestrich, Rheingau.

handelt wird. Verfahren zur Herstellung von Schwärze aus 2. Verfahren der Gewinnung von Kautschuk Steinkohle.

u. dergl. nach Anspruch 1, dadurch gePatentansprüche:

kennzeichnet, daß die Ware mit Anilin in 1. Verfahren zur Herstellung von Schwärze der Wärme bei einer Temperatur unter

aus Steinkohlen durch Behandeln mit Aetz- halb des Schmelzpunktes des Guinmis bealkalien in einer Mühle und darauffolgende handelt wird.


Page 15

3. Ausführungsweise des Verfahrens nach An

spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zweck der Tiefhaltung der Temperatur dem Anilin niedrigsiedende, Gummi nicht lösende Mittel (Wasser, Aceton, Alkohole) zugesetzt werden, die fällend auf Gummi

bezw. Gutta oder Balata wirken. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach An

spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung der Gutta aus der Anilinlösung nach dem Abfiltrieren eventuell vorhandenen Kautschuks durch Abkühlen oder durch ein Fällmittel (Wasser, Aceton, Alkohole) erfolgt.

2. Ausführungsform des Verfahrens nach An

spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß schwach konzentrierte aufgefrischte Nitriersäuren verwendet werden, zu dem Zweck, einen ruhigeren und gefahrloseren Verlauf der Nitrierung herbeizuführen.

Die Verwendung aufgefrischter Nitriersäure gewährt eine beträchtliche Erhöhung der Ausbeute an Nitroglycerin gegenüber frischer Nitriersäure der gleichen Zusammensetzung. Und zwar wird die Ausbeute um so höher, je reicher die aufgefrischte Säure an Abfallsäure ist.

Nr. 195417 vom 2. Dezember 1906. GEORG WUNDERLICH in Leipzig-Reudnitz.

Verfahren zum Regenerieren von Kautschukabfällen.

Patentanspruch: Verfahren zum Regenerieren von Kautschukabfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle mit durch Einkochen verdickten trocknenden Oelen im Dampf- oder Wasserbade erhitzt werden.

Der Firniß hat den Zweck, den Schwefelgehalt aufzunehmen; sein Zusatz muß daber um so größer sein, je höher die Abfälle vulkanisiert sind. Das Verfahren liefert ein festes, trockenes Produkt, das in CS, und Benzin völlig lösbar ist und in seinen Eigenschaften dem Rohgummi sehr nahe kommt.

Klasse 48. Chemische Metallbearbeitung. Nr. 195 255 vom 28. November 1906. HARRY SCHMIDT in Cöln,

Elektrolytisches Verfahren zur Herstellung galvanischer Metallniederschläge unter zeitweisen Aenderungen der Stromdichte.

Patentanspruch: Elektrolytisches Verfahren zur Herstellung galvanischer Metallniederschläge unter zeitweisen Aenderungen der Stromdichte, dadurch gekennzeichnet, daß diese Aenderungen in derart relativ abgegrenzten Zeiträumen erfolgen, daß eine Aufeinanderlagerung von kompakten Metallniederschlägen entsteht, die durch möglichst dünne Trennschichten aus amorphem, lockerem oder sprödem, oder bei böheren Spannungen abgeschiedenem Metall oder aus Metallverbindungen getrennt und so am Verwachsen miteinander verhindert sind, zum Zwecke, leicht zerreibliche und doch dichte Metallflitterchen zu erhalten.

Klasse 89. Zucker-, Stärkegewinnung. Nr. 195 072 vom 5. August 1906. Max GOLLMERT in Schöneberg b. Berlin.

Verfahren zur enzymatischen Spaltung von Raffinose und raffinosehaltigen Produkten.

Patentanspruch: Verfahren zur enzymatischen Spaltung von

Raffinose und raffinosehaltigen Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß die Raffinose durch Einwirkung von Emulsin oder emulsinhaltigen Stoffen oder gleich wirkenden Enzymen in Rohrzucker und Galaktose übergeführt wird.

[A. 2817.)

INDUSTRIE, HANDEL UND VERKEHR.

Klasse 78. Sprengstoffe. Zündwaren.
Nr. 195 231 vom 13. Februar 1904. DYNAMIT-

AKTIEN-GES. VORM. ALFRED Nobel & Co, in Hamburg Verfabren zur Nitrierung von Glycerin.

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Nitrierung von Glycerin,

darin bestehend, daß man anstatt frischer Nitriersäure die bei einer früheren Nitrie- rung von Glycerin erhaltene Abfallsäure

verwendet, nachdem diese auf die ursprüng-


liche Zusammensetzung der Nitriersäure aufgefrischt worden ist.

Russlands Ausfuhr von Terpentin im

Jahre 1906. Rußland. Der Export von Terpentin hat im Jahre 1906 seine Zunahmetendenz beibehalten, er betrug 358 coo Pud im Werte von 1 008 ooo Rubel gegen 290 oco Pud im Werte von 750 000 Rubel des Vorjahres. Die Ausfuhr von Kienöl, die sich auf ungefähr 0,5 Millionen Pud im Werte von ca. I 300 oco Rubel beläuft, ist stationär geblieben. Als

die beste Ware gilt das nordrussische Produkt, ihm | zunächst steht der Güte nach das sibirische und

daon der polnische Terpentin. Trotzdem die Klagen über die schlechte Reinigung im Berichtsjahre nicht verstummten, haben doch die Preise infolge der starken Auslandsnachfrage eine Steigerung erfahren.

Zu Ende des Berichtsjahres fand in Minsk eine Versammlung der zehn bedeutendsten Terpentinerzeuger des Minsker Gouvernements statt. Der Zweck dieser Zusammenkunft war, einen möglichst engen Zusammenschluß der Produzenten vorzube. reiten. Wie bei dieser Gelegenheit ausgeführt wurde, sind die Terpentinerzeuger meistens kleinere Leute, die gewöhnlich nur über je einen Kessel verfügen und wenig kapitalskräftig sind. Ihre Abnehmer sind einige in Minsk und in Slonim wohnhafte Agenten, die ihnen Vorschüsse erteilen und die Preise nach Gutdünken festsetzen. Da auf dem Weltmarkte die Preise von Terpentin erheblich gestiegen sind und im Auslande eine rege Nachfrage nach dem russischen Produkte herrscht, haben die Aufkäufer naturgemäß gute Geschäfte gemacht. Die Versammlung kam zum Schlusse, daß dieser Zwischenhandel nach Möglichkeit auszuschalten sei. Es wurde ein besonderes Komitee gewählt, welches sich mit den ausländischen Abnehmern von Kienöl und Terpentin direkt ins Einvernehmen setzen soll. Dasselbe Komitee wurde auch beauftragt, einen Kartellvertrag auszuarbeiten. Zur Zentralstelle wurde die Minsker Handelsbank gewählt.

Griechenlands Einfuhr chemischer Produkte

im Jahre 1906. Griechenland, Die Einfuhr Griechenlands an chemischen und pharmazeutischen Produkten ist in den letzten fünf Jahren ziemlich stabil geblieben mit einem Wert von 61/2 und 7 Millionen Frcs. Im Berichtsjahre ist sie etwas gestiegen: der Wert betrug rund 7 1/2 Millionen Fros. Am meisten beteiligt sind England, Frankreich und Deutschland, auch Italien beteiligt sich seit einigen Jahren mit Erfolg. Einige chemische Produkte, wie Schwefelsäure, Schwefel. kohlenstoff, Eisen- und Kupfervitriol werden auch im Lande erzeugt.

Soda ist einer der wichtigsten Einfuhrartikel. Sie wird geliefert von Belgien und England; wenn in der griechischen Statistik auch Deutschland als an der Einfuhr mit umfangreichen Posten beteiligt angeführt erscheint, so ist dies wohl auf den Umstand zurückzuführen, daß der Artikel zum nicht geringen Teile durch deutsche Dampfer zum Import gelangt. Der Wert der eingeführten Soda erreichte ca. 2 Millionen Fres. jährlich.

Salpeter. Der Wert der Einfuhr wird mit ca. 150 000 Fros. beziffert. Den Artikel liefert haupt. sächlich Hamburg, auch Italien und Frankreich sind an dem Import beteiligt.

In den verschiedenen Säuren findet ebenfalls ein ziemlich bedeutender Import statt, der den Wert von 1 Million Fros. jährlich übersteigt. Gereinigte Säuren werden sowohl von England und Deutschland, als auch von Oesterreich-Ungarn, wie von Italien bezogen. In ungereinigten Säuren geben die Färbereien wegen der leichteren Transportgelegenheit per Segler aus Marseille der französischen Provenienz den Vorzug.

Kupfervitriol. Der Import erreichte den Wert von über 1 Million Fres. Den größten Anteil an der Lieferung hat England, kleinere Quantitäten kommen aus Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Der Artikel wird in großen Mengen zur Bespritzung der Korinthen- und Weinpflanzungen gebraucht und wird auch im Inlande erzeugt, doch geben die Landwirte dem ausländischen Produkte wegen seiner größeren Wirksamkeit den Vorzug.

Die Einfuhr von Stärke ist im Berichtsjahre fast um 30 pct. zurückgegangen. Belgien, welches seinerzeit den Markt beherrschte, hat nur unbedeutende Quantitäten geliefert; den Vorrang hat gegenwärtig Deutschland, auch Oesterreich-Ungarn ist an dem Importe gut beteiligt, und auch Frankreich hat im Berichtsjahre einiges geliefert.

Anilin/arben. Die griechische Industrie verbraucht ziemlich viel von diesem Artikel, und der

Import darin ist im Wachsen; man schätzt den Wert der Jahreseinfuhr gegenwärtig auf 250000 Fres. Für den Handel liefert die Anilinfarben ein Eta. blissement in Piräeus-Athen, welches die Teerderivate aus dem Auslande kommen läßt. Oesterreich-Ungarn war an dem Importe seinerzeit ziemlich gut beteiligt, auch Frankreich lieferte ein beträchtliches Quantum; seit einiger Zeit tritt aber Deutschland immer mehr in den Vordergrund. Es hat dadurch den Vorrang zu erwerben und zu behalten gewußt, daß es von Zeit zu Zeit fachmännisch gebildete Reisende nach Griechenland sendet, die langere Zeit in Griechenland verbleiben, mit den Vertretern die verschiedenen Etablissements besuchen und den Interessenten das Färben zeigen; dieses Vorgehen empfiehlt sich, weil die griechischen Industriellen mit wenigen Ausnahmen über keine Chemiker, sondern nur über Praktiker verfügen und somit allein an der Hand der Prospekte das Verfahren in den verschiedenen neuen Farben nicht erproben können. Anilinfarben werden zumeist in Fässern à 50 und 100 kg, cif. Piraeus mit sechsmonatlichem Ziel geliefert.

Für den Absatz von Arzneiwaren sind die Aussichten günstige; da jedoch in Griechenland eine unverhältnismäßig große Anzahl Apotheken existiert, hat man oft Anlaß, über die Zahlungsweise der Kundschaft in dieser Branche zu klagen, doch sind hierin definitive Zahlungseinstellungen eine Seltenheit. Für Lieferungen an die Regierung sowie an die öffentlichen Spitäler muß man durch einen griechischen Vertreter das Terrain vorbereiten lassen, da Lieferungsausschreibungen in der Regel nicht erlassen werden. Das Hauptgeschäft machen Deutschland und Frankreich. Deutschland liefert hauptsächlich Extrakte und Alkaloidpräparate, Frankreich hingegen Spezialitäten, wird aber darin in der letzten Zeit von Italien bedrängt. Im allgemeinen haben die deutschen Präparate einen besseren Ruf als die französischen, die sich hauptsächlich durch ihre Billigkeit halten.

Chinin ist ein sehr wichtiger Handelsartikel. Das Sumpffieber hat namentlich in den letz en Jahren in Griechenland eine derartige Ausdehnung angenommen, daß sich eine Gesellschaft zur Bekämpfung desselben in Athen gebildet hat, welche im Berichtsjahre die Idee der Monopolisierung des Chinins durch den Staat aufgeworfen hat, wodurch der Ver. teuerung sowie der schwunghaft betriebenen Verfälschung des Artikels gesteuert werden soll. Es ist bezeichnend für den Verbrauch des Chinins in Griechenland, daß die Landbewohner in manchen Gegenden das Heilmittel stets in der Tasche mit sich tragen. Die Importeure des Artikels sind nicht so sehr unter den Apothekern, als unter den in Piräeus bestehenden Händlern in den sogenannten Kurzwaren zu suchen, welche den Artikel an die Gemischtwarenhändler in der Provinz zum Detail. verkauf weiter abgeben. Im Jahre 1902 betrug die Einfuhr 3493 kg im Werte von 279440 Fres. und stieg im Jahre 1906 auf 8 376 kg, hat sich somit seither mehr als verdoppelt. Fast der gesamte Import stammt aus Deutschland, doch kommt einiges auch aus England und Frankreich.

Essenzen und ätherische Oele. Die Einfuhr beträgt jährlich 2000-3000 kg im Werte von 70000--100000 Frcs. Auch in diesem Artikel steht Deutschland oben an, hat aber einen starken Kon. kurrenten in Frankreich und auch an OesterreichUngarn. Essenzen werden seit einigen Jahren auch in Piräeus erzeugt.

Ricinusöl ist auch einer der wichtigsten Importartikel der pharmazeutischen Branche. Der Wert der Einfuhr übersteigt den Betrag von 500 000 Fros. jährlich. Im Berichtsjahre ist der Import von VERKEHRSWESEN.

Deutschland. Abänderung der Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung:

Auf Vorschlag des Reichseisenbahnamts hat der Bundesrat einige Aenderungen der Anlage Bzur Eisenbahnverkehrsordnung beschlossen.

In Nr. XIV ist ,Plastrotyl“ (ein Gemenge aus Trinitrotoluol, Dinitrotoluol, Kollodiumwolle und Lärchenterpentin), das ähnlichen Zwecken wie die Pikrinsäure dient, aufgenommen.

Die Nr. XXXV a Ziffer 6 ist durch die Aufnahme von Patronen aus „nitrobenzolhaltigen Gelatinedynamiten“ und aus ,,Cosilit“ ergänzt, auch sind die Vorschriften über die Zusammensetzung des Sprengstoffs Silesia geändert. Unter „A. Verpackung. Zu 6" sind Erleichterungen für die kein Nitroglycerin enthaltenden dynamitartigen Stoffe eingetreten.

Die Nr. XXXV c ist durch die Aufnahme von Patronen aus „Thornit“, „Titanit III“,

„Titanit IV“ und „Gelatine-Westfalit" ergänzt; die Vorschriften über die Zusammensetzung des Ammon-Carbonits haben einen Zusatz erhalten.

Durch eine Fassungsänderung der Nr. XXXV e ist klargestellt, daß die Vorschriften auch für durchgelatinierte Pulverfäden gelten.

Die neue Nr. XXXVg enthält leichtere Vorschriften für Patronen aus dem Sprengstoffe Silesia bei Aufgabe in Mengen bis zu 200 kg: Voraussetzung dabei ist, daß dem Sprengstoff höchstens 75 pCt. Kaliumchlorat beigemi sind.

Die Vorschriften der Nr. XLV A sind auf dichtete Luft (Preßluft)" ausgedehnt. Die Aenderungen treten sofort in Krast.

(B. 3809.]

65000 Oka im Jahre 1905 auf 49000 Oka gesunken, doch sind diese Importschwankungen in den einzelnen Jabrgängen öfters zu beobachten. Frankreich liefert das. Hauptkontingent, die deutschen Importe sind ebenfalls ziemlich bedeutend; nach der offiziellen Statistik beteiligt sich auch OesterreichUngarn an dem Importe.

Oele, nicht flüchtige, vorwiegend Mandelöl und Lebertran, werden zum größten Teile in Deutschland und auch in Frankreich und England bestellt. Die Einfuhr der letzten Jahre schwankte zwischen 15 oro und 20000 Oka im Werte von 100 000 bis 120000 Fros. (B. 3770] Vereinigte Staaten von Amerika.

Gewinnung von Nebenprodukten in den Koksanstalten der Vereinigten Staaten.

Wiederbolt sind Befürchtungen laut geworden dahin gehend, daß durch die Zunahme der Errichtung von Koksanstalten mit Nebenproduktengewinnung in den Vereinigten Staaten die Grundlage für eine große Teerdestillationsindustrie geschaffen, und daß die Einfuhr von Kohlenteerprodukten bedroht werde. Diese Annahme soll indessen nach einem Bericht des Handelssachverständigen beim deutschen Generalkonsulat in New York nicht zutreffen.

Für die Kokserzeugung der Vereinigten Staaten komme in der Hauptsache der alte Bienenkorbofen in Betracht. Die Errichtung von Retortenöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten finde in größerem Maaßstabe seit etwa 10 Jahren statt. Während des Jahres 1901 waren 1165 Retortenöfen vollendet und 1533 solcher Oefen im Bau, von denen 498 im Laufe des Jahres 1902 vollendet wurden. Am Schluß des Jahres 1902 waren 1346 Retortenöfen im Bau, von denen 293 im Jahre 1903 sertiggestellt wurden. Ende 1903 waren 1335 Retortenöfen im Bau, von denen 954 vor dem 1. Januar 1905 in Betrieb kamen. Anfang 1905 waren nur noch 829 Retortenöfen im Bau, am Schluß des Jahres 1905 nur 417 und am Schluß des Jahres 1906 war die Zahl der im Bau begriffenen Oefen auf 112 gesunken, die seitdem in Betrieb genommen sind. Im Jahre 1906 wurden dagegen 5893 neue Bienenkorböfen vollendet, und am Schluß desselben Jahres befanden sich weitere 4407 Bienenkorböfen im Bau. Für den augenscheinlichen Rückgang in der Errichtung Deuer Nebenproduktenöfen wird der Umstand angeführt, daß in den Vereinigten Staaten kein genügender Absatz für Teer sei. Trotz des hohen Verbrauches von Kohlenteerprodukten in den Vereinigten Staaten und der Möglichkeit, den Kohlenteer im Lande selbst zu erzeugen, hat, wie der genannte Sachverständige berichtet, weder die Teerdestillation noch die weitere Verarbeitung der Destillate bemerkenswerte Fortschritte gemacht. . Unter den heutigen Verhältnissen werden z. B. die Kreosotöle für Holzimprägnierung zum größten Teil vom AusJande bezogen und die Eniwicklung der Kohlen. brikettindustrie wird durch den Mangel an Kohlenteerpech gehemmt. Das einzige, zurzeit schwebende große Projekt ist die Errichtung von 1000 Nebenproduktenöfen eines besonderen Types in den Neuanlagen der United States Steel Corporation in Gary City, Ind.

[B. 3782.] Rußland. Pakelverkehr nach Rupland.

Nach einer Mitteilung der russischen Postverwaltung ist es zur Vermeidung von Schwierigkeiten bei der Zollabfertigung erwünscht, daß jedem Paket pach Rußland eine besondere Postpaketadresse beigegeben, von der Versendung mehrerer Pakete mittels einer Postpaketadresse also abgesehen wird.

[B. 3795.]

Nicaragua. Zollerhöhungen für gewisse Waren.

Laut Dekret des Präsidenten der Republik vom 18. November v. · J. sind die Einfu

zölle um

10 v. H. auf ihren Gesamtbetrag, wie er zurzeit erhoben wird, erhöht und der Zolltarif, insoweit er Chemikalien betrifft, in folgender Weise geändert worden: Nummer Waren

für 1 kg

Pesos 257 Terpentinöl und Terpentingeist .. 0,20 1535 Ultramarin in Pulver oder Kugeln 0,20 1538 Stiefelwichse, fest oder flüssig . . 0,20 1560 Farben in Pulver wie Bleiweiß,

Mennige und die übrigen unter dieser Nummer aufgeführten Waren

0,20 1563 Farben aller Art, mit Oel zubereitet,

nicht besonders aufgeführt . . 1397 Patentmedizinen, nicht besonders aufgeführt ...

1,50 1412 Parfümerien aller Art, nicht be

sonders aufgeführt. 701 Petroleum aller Art und gereinigtes Mineralöl

0,10 153 154 Kerzen und Lichte aus Walrat und Stearin

0,30. In den vorstehend aufgeführten neuen Zollsätzen ist die besondere Abgabe für das öffentliche Volksschulwesen eingeschlossen, die für einige der vorstehend aufgeführten Waren durch das Gesetz vom 19. Mai 1905 eingeführt ist.

Das Dekret ist am 20. November v. J. in Kraft getreten, soll aber keine Anwendung finden auf Waren, die nachweislich vor dem 20. November v. gesandt sind.

(Gaceta Oficial.) (B. 3807.)

H. Wislicenus, Ueber die Grundlagen technischer

und gesetzlicher Maßnahmen gegen Rauchschäden. 80 S. 80. Berlin, 1908. PAUL PAREY. Preis 1,20 Mk.

Die hier angezeigte Broschüre bildet das erste Heft einer von dem Verfasser veranstalteten Samm. lung von Abhandlungen über Abgase und Rauchschäden und entwickelt gewissermaßen das Programm und die Tendenz dieser Sammlung. Die rasche Entwicklung und das baldige Erscheinen derselben ist im Interesse aller Beteiligten sehr zu wünschen, denn für eine gründliche Klärung der Rauchschaden: frage, welche immer und immer wieder zum Gegen. stand langwieriger und kostspieliger Streitigkeiten wird, ist es nachgerade höchste Zeit geworden.

Der Verfasser, welcher bekanntlich Professor an der Forstakademie zu Tharandt ist, s'ellt sich durchweg auf einen streng objektiven Standpunkt und berichtigt in seinen Ausführungen eine große Anzahl tief eingewurzelter Irrtümer. Er zeigt, daß die Rauchschäden durchaus nicht so weit verbreitet sind, wie vielfach behauptet wird, daß sie meist örtlich begrenzt und gewöhnlich leicht auf bestimmte Ursachen zurückzuführen sind. Er stellt sich ferner auf den Standpunkt. daß sie fast immer durch geeignete Vorkehrungen verhütet werden können. Dieselben werden eingehend besprochen. In einem Schluß. kapitel werden endlich noch die einschlägigen Rechtsverhältnisse erörtert.

Es ist wohl kaum erforderlich, eine Veröffentlichung, welche so sehr wie diese mit vitalen Interessen der chemischen Industrie sich befaßt, den Lesern dieser Zeitschrift besonders zu empfehlen. Zweifellos ist schon dieses erste Heft der Sammlung dazu berufen, Segen zu stiften und für ihre Weiterführung ein warmes Interesse wachzurufen. (A. 2818.)

Olio N. Witt.

Gmelin-Krauts anorgan. Chemie. 7.

Aufl. C.FRIEDHEIM. 38.-43. Lfg. Heidelberg, C. WINTER,

Verl. Je 1,80 Mk. Heermann, Dr. Paul: Färbereichemische Unter.

suchungen. Anleitung zur Untersuchung u. Be. wertung der wichtigsten Färberei., Bleicherein, Druckerei- und Appretur-Materialien. 2., erweit. u. umgearb. Aufl. 8. (XII u. 344 S. m. 5 Fig. u. 3 Taf.) Berlin, J. SPRINGER. Geb, in Leinw. 9 Mk.

· Jahresbericht üb. die Leistungen der chemischen

Technologie von RUD. V. WAGNER, fortgesetzt v. FERD. FISCHER. Generalregister üb. Bd. 41–50.

Gr. 8°. (200 S.) Leipzig, O. WIGAND. 9 Mk, Jahresbericht der Chemie.

1901.

2. und 3. Heft. Braunschweig, FRIEDR. VIEWEG & SONH. Je 12 Mk. Kommentar till Svenska farmakopén. Supplement.

Kort handledning i. titreroch viktsanalys. 8o.

Stockholm, BEIJER. 3 Kr. Landauer, Dr. J.: Die Lötrohranalyse. Anleitung

zu qualitativen chem. Untersuchungen auf trokkenem Wege. 3., verb. u. verm. Aufl. 89. (VII, 183 S. m. 30 Fig.) Berlin, J. SPRINGER. Geb.

in Leinw. 6 Mk. Lassar-Cohn, Prof. Dr., Einführung in die Chemie

in leichtfasslicher Form. 3., verb. u. verm. Aufl. Gr. 8°. (XII u. 301 S. m. 60 Abbildgn.) Hamburg,

L. Voss. 3 Mk.; geb. 4 Mk. Melichar, Sekt.-R. 'Di. L.: Arzneizubereitungen u.

pharmazeutische Spezialitäten. Ein Verzeichnis der in Oesterreich u. Ungarn zum Apothekenvertriebe zugelassenen, sowie der in Oesterreich verbotenen Arzneizubereitgn., kosmet. u. Mittel. 2., vollständig umgearbeitete u. vermehrte

Aufl. 8° (XV u. 146 S.) Wien, F. DEUTICKE, 5 Mk. Merck's Reagenzien-Verzeichnis, enth. die gebrāuch

lichsten Reagenzien u. Reaktionen, geordnet nach Autornamen. Zum Gebrauch f. chem., pharmazeut., physiolog. u. bakteriolog. Laboratorien sowie f. klinisch-diagnost. Zwecke. 2. Aufl. Lex.-80. (VI u. 326 S.) Berlin, J. SPRINGER. Geb. 5 Mk. Olmedilla y Puig, J.: Tratado de farmacia prática

galénica y de algunas asuntas relacionadas con la misma. 4o. Madrid, SUCESORES DE HERNANDO.

Slingervoet Ramondt, Chemiker-Ing. Assist. A.:

Zur Geschichte der Kautschukforschung. Zusammenstellung der wissenschaftlichen Veröffentlichungen aus dem Gesamtgebiet des Kautschuks. 80. (V u. 70 S.) Dresden, STEINKOPFF & SPRINGER.

Neu erschienene Bücher.

Mitgeteilt von der Weidmannschen Buchhandlung, Berlin SW. Arzneitaxe, deutsche, 1908. Amtliche Ausgabe. 8°.

(96 S.) Berlin, WEIDMANNsche Bh. Geb. in Lein

wand 1,20 Mk. Baltá, R. de Céla, J.; Compendio de electroqui

mica y electrometalurgia. Barcelona, SUCESORES DE MANUEL SOLER.

12 pes. 50c. Fendler, G., u. O. Kuhn: Neue Studien üb. Kaut

schuk u. Kautschuk - Untersuchung. Mitteilung aus dem pharmazeut. Institut der Universität Berlin. (Aus: „Gummi-Ztg.“) 8°. (42 S.) Dresden, STEIN

KOPFF & SPRINGER. I Mk. Formular pharmaceutischer Spezialitäten, hrsg.

vom Luxemburger Apothekerverein 1907. 2. verb. u. verm. Aufl.

(70 u. XV S.) Luxemburg, (Pelikanapotheke, H. GUSENBÜRGER). (Nur direkt.)

Geb. 2 Mk. Fresenius, Geh. Reg.-R. Prof. Dr. H.: Chemische

u. physikalisch-chemische Untersuchung des Glas-. häger Mineralbrunnens sowie Untersuchung desselben auf Radioaktivität. Ausgeführt im chem. Laboratorium FRESENIUS. Gr. 8°. (26 S.) Wiesbaden, C. W. KREIDEL. 0,80 Mk.

Waldheim, Dr. Max von, Nach Autoren u. Sach

namen geordnete Sammlung der wichtigsten Reagenzien u. Reaktionen für Chemie, Pharmazie, Physiologie etc. Im Anschlusse u. als Ergänzung älterer Sammelwerke dieser Richtg., besonders v. E. MERCKS Reagenzienverzeichnis. Zusammengestellt u. bearb. 2. Folge. (Aus: „Pharmazeut. Praxis“,) Lex. 80. (III u. 72 S.) Wien, F. DEUTICKE.

2 Mk. Zellner, Gewerbesch.-Prof. Dr. Jul.: Chemie der

höheren Pilze. Eine Monographie. Gr. 80. (VI

u. 257 S.) Leipzig. W. ENGELMANN. Zerr, Geo.: Bestimmung von Teerfarbstoffen in

Fa,backen. Eine Uebersicht sämtl. in der Farbe lack-Fabrikation verwendeter Teerfarbstoffe in ihrem Verhalten gegen bestimmte Reagenzien. 2 Tle., in e. Bd. geb. Gr. 80. (X u. 212 S.) Dresden, STEINKOPFF & SPRINGER. Geb. 12 Mk.

[A. 2800.)

Abdruck nur mit Bewilligung der Redaktion und unter Angabe der Quelle gestattet.

Verantwortlich für den chemisch - technischen Teil (A) Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. OTTO N. WITT, Charlottenburg, Kgl. Techn. Hochschule; für den wirtschaftlichen Teil (B) Dr. jur. RICHARD BRAUER. Berlin W., Sigismundstraße 4, für den

Inseratenteil THEODOR MOVIUS, Berlin SW., Zimmerstraße 94. In Kommission bei der Weidmannschen Buchhandlung, Berlin SW. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Hofbuchdrucker., Berlin W.

INHALT: Vereins · Angelegenheiten. Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie. Der Staats

sekretar des Innern über den Entwurf eines Gesetzes über Arbeitskammern. Der Entwurf des Gesetzes über den Geheimmittelverkehr und die chemische Industrie. Von Patentanwalt Dr. JULIUS EPHRAIM. Bericht über die Fortschritte der Gärungsgewerbe (ausgenommen Spiritusfabrikation) in den Jahren 1904 und 1905. Von G. BODE. (Schluß.) Bericht über die vom 16. bis 29. Februar 1908 ausgegebenen Patente aus dem Gebiete der chemischen Industrie. Von Dr. FRITZ SPITZER. Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung. Amtliche Verordnungen: Australien. — Industrie, Handel und Verkehr. Handelsnachrichten und statistische Mitteilungen: Die Phosphatproduktion im Jahre 1907. Mexikanische Petroleumlager. Verkehrswesen: Canada, Japan. – Zoll- und Steuerwesen: Deutschland, Canada, Die Bauxit- und Aluminiumproduktion usw. Neue Bücher. Bibliographie.

Erstattung von Gutachten unterstützen, erforderlichenfalls Erhebungen über die gewerblichen und wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrem Bezirk veranstalten dürfen, die ihre Angelegenheiten berührenden Wünsche und Anträge beraten, Maßnahmen zur Hebung ihrer wirtschaftlichen Lage anregen und an Einrichtungen, die der Wohlfahrt der Arbeitnehmer dienen, mitwirken. Angelegenheiten einzelner Betriebe dürfen nicht in den Kammern zur Erörterung gelangen. Des ferneren sollen sie als Einigungsämter fungieren können, falls ein Gewerbegericht in ihrem Be. zirk nicht besteht oder die Verhandlungen vor einem solchen erfolglos verlaufen sind. Die Errichtung der Kammern erfolgt durch Beschluß des Bundesrats für einen oder mehrere Gewerbezweige und zwar in Anlehnung an die Einteilung in die Bezirke der Berufsgenossenschaften. Den Vorsitz in der Kammer führt ein von der Aufsichtsbehörde ernannter Beamter. Wie groß die Zahl der Beisitzer sein soll, die zu gleichen Teilen aus den Kreisen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu berufen sind, ist im Gesetz nicht festgelegt.

Was das aktive und passive Wahlrecht anlangt, so werden die Arbeitgeber von den Vorständen der Berufsgenossenschaft bezw. der Sektionen gewählt. Die Arbeitnehmer werden gewählt zur einen Hälfte aus den ständigen Arbeiterausschüssen, zur andern Hälfte von denjenigen Vertretern der Arbeitnehmer, welche gemäß den Bestimmungen des Gew.-Unf.-Vers.Ges. zur Beschlußfassung über Unfallverhütungsvorschriften gewählt sind. Passiv wahlberechtigt ist jeder Deutsche, der das 30. Lebensjahr zurückgelegt hat, im Bezirke der Kammer tätig ist, mindestens seit einem Jahr dem Gewerbezweige, für welchen die Kammer bestimmt ist, angehört, und im letzten Jahre vor der Wahl keine Armenunterstützung empfangen hat.

Die Wahlperiode erstreckt sich auf 6 Jahre.

Die Kosten für die Arbeitskammern sollen von den Berufsgenossenschaften getragen werden. Die Beschlüsse der Kammer werden mit Stimmen. mehrheit gefaßt, bei Stimmengleichheit soll die Stimme des Vorsitzenden entscheiden.

Nehmen bei der Erstattung eines Gutachtens oder bei Beratung eines Antrages, der an Behörden, an Kommunalverbände oder an die gesetzgebenden Körperschaften gerichtet werden sollen, sämtliche Arbeitgeber einerseits und sämtliche Arbeitnehmer andererseits einen entgegengesetzten Standpunkt ein, so soll eine Beschlußfassung nicht stattfinden.

Der Staatssekretär des Innern über den Entwurf eines Gesetzes über Arbeitskammern.

Der Gesetzentwurf über Arbeitskammern, der im Einvernehmen mit der Preußischen Regierung im Reichsamt des Innern ausgearbeitet ist, ist unterm 1. Februar dem Bundesrat zur Beschlußfassung vorgelegt und gleichzeitig der Oeffentlichkeit übergeben worden, um den berufenen Kreisen Gelegenheit zur Stellungnahme zu ihm zu geben.

Der Inhalt des Gesetzes läßt sich in Kürze wie folgt skizzieren:

Die Arbeitskammern sollen den wirtschaftlichen Frieden pflegen, die gemeinsamen, gewerblichen und wirtschaftlichen Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer wahrnehmen; insbesondere sollen sie ein gedeihliches Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern herbeiführen, Behörden durch Mitteilungen und


Page 16

Ausgenommen von den Bestimmungen des Mensch leisten kann. (Sehr richtig!) Wenn Sie, Arbeitskammergesetzes sind Betriebe, die unter meine Herren (zu den Sozialdemokraten), die der Heeres- und Marineverwaltung stehen.

Sie den Vorwurf einseitiger InteressenEs ist nicht möglich, aus dem Inhalt des

vertretung machen, die Sie es als Ihren Ruhm Entwurfes und den ihm beigegebenen recht

ansehen, die einzigen Vertreter des Arbeiterdürftigen Motiven sich auch nur einigermaßen

standes zu sein (sehr richtig! bei den Sozialein klares Bild von den Aufgaben und der Ge

demokraten), wenn Sie auch einmal etwas von staltung der Arbeitskammern zu machen. Unter

Ihrer Einseitigkeit lassen wollten (sehr gut! diesen Umständen war es zu begrüßen, daß der

rechts), um die Dinge so zu beurteilen, wie sie Staatssekretär des Innern die erste Gelegen

sich im Zusammenhang des menschlichen und heit ergriffen hat, einen erläuternden Kommentar

gesellschaftlichen Daseins darstellen (Zuruf zu dem Gesetz zu geben. Er hat dies in der

rechts: Können sie gar nicht!), dann würden Sitzung des Reichstages vom 4. März bei Ge

wir weiterkommen. (Sehr gut! sehr richtig! legenheit der Beratung des Etats des Reichs

rechts und links.) amts des Innern getan. Daß es ihm gelungen

Meine Herren, der Kern der gesamten Arsei, ein klareres Bild von der zu schaffenden

beitskammerfrage scheint mir darin zu liegen, staatlich anerkannten Interessenvertretung der

ob man die Arbeitskammern fachlich oder terriArbeitnehmer zu zeichnen, dürfte indessen

torial organisieren will, und, wenn man beide kaum behauptet werden können. Wir be

Organisationen anstrebt, welches die primäre schränken uns zunächst darauf, seine Aus

Organisation sein soll. Die Antwort auf diese führungen im Wortlaut hier wieder zu geben,

Frage wird sich meines Dafürhaltens am und behalten uns vor, auf diese und auf den

treffendsten finden, wenn man die Funktionen Entwurf als solchen demnächst ausführlich zurück

übersieht, welche den Arbeitskammern überzukommen.

tragen werden sollen und übertragen werden

können nach ihrem ganzen Begriff. Der Staatssekretär führte aus:

Der Ausgangspunkt bei der Frage der BilDurch die Veröffentlichung des Entwurfs dung von Arbeitskammern ist ja wohl der

gehabe ich unmittelbar dokumentiert, daß wesen, daß man dem Arbeiterstand als solchem mir dringend daran liegt, die Stimmen der eine gesetzlich sanktionierte Vertretung schaffen Oeffentlichkeit

diesem zweifellos nicht will, welche ihn in den Stand setzt, seine speleicht zu erledigenden Gegenstand zu erhalten. ziellen ständischen Interessen in derselben Weise Die Kritik hat sich ja auch ziemlich reichlich zur Geltung zu bringen, wie es anderen Berufsdarüber hergemacht. Von einer Seite, von ständen in den bereits bestehenden OrganisatioIhrer Seite, meine Herren, der sozialdemo- nen, beispielsweise den Landwirtschaftskammern, kratischen Fraktion, ist der Entwurf den Aerztekammern, den Apothekerkammern, vornherein in Grund und Boden

getreten den Handelskammern usw., schon jetzt ermög(Zurufe von den Soz.; sehr richtig! rechts) als licht ist. Dabei wird die Sphäre der vom Arein Produkt des Scharfmachertums (Zurufe von beiterstand zu vertretenden Interessen so weit den Soz.: Nicht nur von uns!) ich komme gegriffen, wie sich überhaupt ein Interesse des auch noch auf die andere Kritik! –, als ein Arbeiterstandes als solchen konstruieren läßt. Produkt des Scharfmachertums, als ein Entwurf, Erfaßt werden sollen nicht nur die Verhältnisse der vom Zentralverband deutscher Industrieller des Arbeiters zum Arbeitgeber nicht des diktiert sei, und damit hängt ja wohl auch Einzelnen, sondern in der Gesamtheit –, nicht zusammen,

daß sowohl neulich der Herr nur diese Verhältnisse in allen Beziehungen, Abg. MOLKENBUHR, als auch gestern der Herr seien sie öffentlich-rechtlicher, seien sie privat. Abg. SCHMIDT außerordentlich ausführlich sich | rechtlicher Natur, in allen Beziehungen, welche mit dieser Arbeitgeberorganisation beschäftigt sich aus dem Arbeitsvertrage ergeben, sondern haben und dabei der Reichsregierung, der Reichs- darüber hinaus die Gesamtheit der Interessen verwaltung den Vorwurf gemacht haben, sie des Arbeiterstandes als solchen, wo er mit anstände nun einmal wieder gänzlich unter der Patro- deren, mit staatlichen, mit kommunalen, mit nage dieser Arbeitgeberorganisation. (Lebhaftes wirtschaftlichen Interessen und Interessenkreisen Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten in Berührung kommt. So sollen die ArbeitsLachen rechts und bei den Nationalliberalen.) kaminern so denkt man sich die Sache Meine Herren, wenn Sie noch so oft „sehr tätig werden nicht nur auf dem Gebiete der richtig“ rufen diese Vorwürfe treffen mich Lohnbewegungen, der Tarifverträge, sondern nicht und lassen mich gänzlich kalt. (Bravo! ' sie sollen ihre Wirksamkeit auch bei allen denrechts.) Meine Herren, ich suche meine Direk- jenigen Wohlfahrtseinrichtungen äußern, die, tiven nicht einseitig etwa in Ihren Reden oder seien sie nun von Kommunen, seien sie vom in Ihren Schriften und ebensowenig in den Staate in die Hand genommen, im besonderen Aeußerungen, in den Wünschen von Arbeit- Maße das Interesse des Arbeiterstandes begeberorganisationen; ich versuche mich auf treffen, so das Wohnungswesen in den einzelnen beiden Seiten zu unterrichten (sehr gut! rechts Kommunen, die Gestaltung der Verkehrsverhältund links) und versuche danach dasjenige zu nisse, die Ausgestaltung des Sparkassenwesens, tun, was ich im Dienste der Allgemeinheit für Volksbibliotheken, Volksbäder usw. Kurz, man das Richtige halte. (Lebhaftes Bravo rechts denkt sich die Sache so, daß die Arbeitskammer und links.) Wenn ich das tue, wenn ich das das Sprachrohr sein soll, durch das die Arbeiteranstrebe, so leiste ich das, was überhaupt ein schaft ihre Wünsche, auf welchem speziellen oder


Page 17

bei den Bestimmungen des Strafgesetzbuches hiernach nichts weiter übrig bleiben, als auch ausdrücklich angegeben, was das Objekt der diese Frage im Gesetze zu regeln. Man würde Ausbeutung sein soll. Die Unterlassung dieses dementsprechend sagen: Ilinweises im vorliegenden Falle muß als be- „Einzelne Mittel (von bestimmten Betriebsdenklich angesehen werden. Es entsteht die stellen bezw. deren Rechtsnachfolger unter Gefahr, da13 man unter dem Begriff unrichtige bestimmter Bezeichnung vertriebene Stoffe Dinge versteht und schließlich zu einer unrich- bestimmter Zusammensetzung.“) tigen Entscheidung gelangt. Treffen will man 4. Es bedarf auch noch einer Angabe, in augenscheinlich eine Ausnutzung der Leicht- welcher Richtung sich das Verbot oder die Begläubigkeit und Unkenntnis über den tatsäch- schränkung des Verkehrs bewegen soll. Die lichen, wirtschaftlichen Wert.

Mittel, welche zur Verhütung von Krankheiten Die Fassung des Gesetzes würde vorteil- und dergleichen dienen sollen, können nämlich haft sein:

auch ganz anderen technischen Zwecken dienen. „in einer auf Täuschung über die Zusammen

Es sei daran zu erinnern, daß Phenol und dersetzung, Wirkung, Herstellung, Schutz sowie gleichen nicht nur zu Arzneizwecken, sondern Ausbeutung der Unkenntnis über die Wirkung

in viel ausgedehnterem Maße für gewerbliche

Zwecke dienen. und den Geldwert hinzielenden Art vertrieben

Dies kann selbstverständlich werden.“

auch für derartige Mittel der Fall sein, bei denen sogar von

derselben Betriebsstätte aus 3. Von Bedeutung ist auch die Frage, was

für therapeutische Zwecke unzulässige Matunter einem einzelnen Mittel" zu verstehen ist.

nahmen getroffen werden. Es würde hierbei Es ist anzunehmen, das nur ein Verbot be

außerdem ungerechtfertigt sein, wenn die Verziehungsweise eine Verkehrsbeschränkung gegen

kehrsbeschränkung sich auch auf die gewerbeinen einzelnen Gegenstand, das heißt gegen

liche Verwendung beziehen sollte. Es müste das besondere Fabrikat eines bestimmten Fabri

auch hier eine besondere Angabe in dem Gekanten, erlassen wird. Ein generelles Verbot,

setze gemacht sein. derart, daß allgemein Mittel bestimmter Art beschränkt werden sollen, beispielsweise Salze

III. bestimmter Säuren oder dergleichen, würde

l'eber den Wert und die Gefahren, welche unzulässig sein. Allerdings zeigt sich die

aus der Verkehrsbeschränkung zu erwarten sind, Schwierigkeit, ob diese Gesetzesbestimmung auch

kann man eigentlich erst abschließend dann wirklich beachtet wird. Die Verordnung, welche den Verkehr mit Geheimmitteln und dergleichen

urteilen, wenn man das Verfahren, welches dem

Erlasse des Verbotes vorangeht, beurteilt. Es bisher regelte, sollte auch nur einzelne Mittel

handelt sich im wesentlichen darum, ob es sich in ihren Bereich ziehen. Trotzdem wurde eine

um eine reine Verwaltungsfrage, oder um eine Ausnahme bei „Pain-expeller" gemacht. Ob es

Rechtsentscheidung handeln soll. Da es sich sich hierbei um eine Absicht oder um ein Ver

um den Erlaß eines allgemein für Deutschland sehen handelt, läßt sich natürlich nicht feststellen.

maßgebenden Verbotes oder sonstiger BeJedenfalls zeigt sich aber, daß die Begriffs- schränkung handelt, ist es ganz klar, daß die bestimmung des einzelnen Mittels auch im Ge

Ausführung dem Bundesrate überlassen wird. setze gegeben werden muß. Diese Begriffsbe

Trotzdem wird man aber den Standpunkt einstimmung ist noch nach einer anderen Richtung

nehmen müssen, daß die Grundlage für die notwendig. In den vom Bundesrat am 23. Mai

Maßnahme des Bundesrates eine Rechtsentschei1903 und 27. Juni 1907 aufgestellten Normativ

dung sein muß, die

nur

nach bestimmten bestimmungen wird in Si, Absatz 2, gesagt:

Rechtsgrundsätzen und bestimmten GesetzesDie Anwendung der nachstehenden Vor- vorschriften erlassen werden kann. Der Gesetzschriften auf diese Mittel wird dadurch nicht

entwurf hat auch unstreitig den Versuch geausgeschlossen, daß deren Bezeichnungen bei macht, auf dieser Grundlage die Frage zu lösen. im wesentlichen gleicher Zusammensetzung Der Versuch ist aber nicht als konsequent geändert werden“.

durchgeführt anzusehen. Man wird zwar dem Hiernach wird also eigentlich das Fabrikat Gesetzentwurf darin beistimmen können, da13 eines bestimmten Fabrikanten getroffen, selbst die Einzelheiten der Verfahrensvorschriften, die dann, wenn es nach außen als von seinen später der Bundesrat zu erlassen hat, demselben bisherigen Fabrikaten abweichend bezeichnet. I vorbehalten bleiben können. Trotzdem nun Es entsteht für die Handhabung des Gesetzes das Gesetz sich in bestimmterer und ausführselbstverständlich die Frage, ob eine ähnliche licherer Weise über das einzuschlagende VerAnschauung, wie sie in dem angeführten Bundes- fahren aussprechen. Im Entwurfe ist vorgeratbeschlusse maßgebend sein soll, auch hier An- schlagen (S 5 Abs. 3 1. 5): wendung findet. Es entsteht noch die weitere „Zur Mitwirkung bei Ausübung der dem Frage, wie bei der Rechtsnachfolge des ur- Bundesrate nach Abs. I zustehenden Befugnis sprünglichen Fabrikanten verfahren werden soll. wird bei dem Kaiserlichen Gesundheitsamt Diese Fragen sind von besonderer Bedeutung, eine Kommission gebildet. Die Kommission um eine Umgehung des Gesetzes zu verhindern. besteht aus Beamten, welche die Befähigung Der Wechsel der Firma, Rechtsnachfolger und zu dem Richteramt oder zum höheren Verdergleichen ist selbstverständlich sehr leicht waltungsdienst besitzen und aus

aus Sachverauszuführen, wenn damit eine Umgehung des ständigen aus dem Gebiete der Medizin, der Gesetzes erreicht werden kann. Es würde Tierheilkunde und der Pharmazie. Die Mit


Page 18

Das Gesetz vermeidet die Definition der Ge- wenn der Gesetzentwurf in der vorliegenden heimmittel Die neuere Gesetzgebung vermeidet Form Gesetz würde. Aus diesem Grunde kann im allgemeinen die Definition derartiger Begriffe. nur dringend angeraten werden, daß alle beTrotzdem ist im vorliegenden Falle die be- teiligten Kreise sich mit dem Gesetz eingehend treffende Bestimmung zu ungenau und dehnbar. befassen.

(B. 3808.] Der Gesetzentwurf gibt eigentlich selbst zu, daß es sich um eine Unklarheit handelt. Allerdings enthalten die Motive gerade über diesen Punkt

Bericht über die Fortschritte der Gärungseinen ernsten Widerspruch. Einmal wird erklärt auch die Rechtsprechung der Gerichte gewerbe (ausgenommen Spiritusfabrikation) ließe die wünschenswerten Eigenschaften ver

in den Jahren 1904 und 1905. missen, zumal eine genaue Begriffsbestimmung des Geheimmittels fehle. Auf der anderen

G. Bode. Seite wird aber erklärt, „von einer Begriffs

(Schluß.) bestimmung des Ausdruckes Geheimmittel ist

Auch die Untersuchung des Malzes hat Abstand genommen. Dies empfiehlt sich um so wiederum eine Reihe von Vorschlägen gezeitigt. mehr, als der Ausdruck im ärztlichen Verkehr

O. MOHR) weist auf die großen Vorteile zu einem technischen geworden ist, der seine

hin, die bei Ausführung von Malzanalysen die ursprüngliche Bedeutung verloren hat“.

Temperatur von 15° und die Verwendung der Gerade aus diesen Widersprüchen zeigt sich mit weitestgehender Genauigkeit aufgestellten eigentlich, welche Gefahren die ungenaue Defi- WINDISCHschen Tabellen bieten. nition bietet, und das Gegenstände unter das A. SCHIFFERER?) hatte vorgeschlagen, die Gesetz gebracht werden können, die nach der

Malzanalyse durch einen Gärversuch jetzigen Anschauung nicht darunter fallen sollen.

weitern. Hiermit kann sich jedoch O. GRAF 3) nicht Man könnte sehr wobl angeben, wann die einverstanden erklären, da die Vergärung der Bestandteile oder die Gewichtsmenge der Mittel

Laboratoriumswürzen und der Betriebswürzen als geheimgehalten angesehen werden. Eine der

häufig erheblich verschieden ist. artige Erklärung wäre umso notwendiger, als

H. A. HUNICKE 4) bespricht die bei der Exauch die Rechtsprechung eine Reibe von Wider

traktbestimmung eines Malzes auftretenden Fehlersprüchen zeigt. Beispielsweise ist einmal er

quellen. klärt worden, daß ein Mittel, dessen Herstel

C. BLEISCH und P. REGENSBURGER 5) machen lungsverfahren patentiert ist, kein Geheimmittel Vorschläge zu einer Reform der Malzanalyse. ist. Es gibt aber auch gerade über diesen

BERGDOLT“) bespricht die verschiedenen Punkt eine gegenteilige Entscheidung, wobei zu Verfahren zur Bestimmung des Extraktgehaltes bemerken ist, daß die Frage des Einflusses der im Malz. Patentierung auf das Vorliegen einer Geheim

ARTHUR LIND und TH. RENDLE7) stellten haltung nicht allgemeingültig ein für alle Mal zu

Untersuchungen über den Nachweis entscheiden ist.

Malze vorgebildetem Zucker an. Ferner wurden Zu größerem Bedenken gibt noch der Aus- | die Gründe klar zu stellen gesucht, aus denen druck „verschleiert“ Veranlassung. Dieser Be

sich die mehr oder weniger große Menge von griff ist zweifellos noch dehnbarer als der Be

vorgebildetem Zucker im Malz herleiten. griff der Geheimhaltung. Umso mehr müßte irgend

G. BODE') hat die Methode Priors zur Beeine nähere Angabe im Gesetz gemacht werden.

stimmung der Mürbigkeit des Darrmalzes, die Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß

auf der Bestimmung des durch Aussieben eres Mittel gibt, deren Zusammensetzung über- haltenen Mehlanteils eines Schrotes, das mittels haupt nicht angegeben werden kann. Beispiels

der Seckmühle erhalten wird, basiert, einer weise würde es nicht gelingen, die Zusammen

Nachprüfung unterzogen und gefunden, daß die setzung eines Heilserums anzugeben. Man sieht

Resultate stark durch den jeweiligen Wasseralso, daß das Gesetz teilweise geradezu Unmög

gehalt beeinflußt werden. liches fordert.

Einen geschichtlichen Ueberblick über die

Sudhausarbeit, speziell über die Entwicklung VI.

des Maischprozesses gab C. J. LINTNERY). Die Absicht des Gesetzes ist zweifellos als

Das Einmaischen des Malzes geschieht in gut zu bezeichnen. Es muß auch ohne weiteres

i der Brauerei zumeist mit Hilfe eines Vormaischers. zugegeben werden, daß eine Regelung des

WINDISCH ") hält dieses Verfahren, da in den Gegenstandes wünschenswert und notwendig ist.

Bottichen heute zumeist Propeller vorhanden Auf der einen Seite muß aber erklärt werden,

sind, nicht mehr für nötig, sondern befürwortet daß das Gesetz zu weit geht und Dioge trifft,

das direkte Einbringen des Schrotes durch ein die durchaus als erlaubt anzusehen sind, während


Page 19

drei so erhaltenen Würzen werden getrennt im Auch CH. LAURENT') kommt zu dem Schlusse, Vakuum eingedampft und dann vereinigt. Dieser daß die Veredelung bei den von ihm unterExtrakt soll klar und in lauwarmem Wasser suchten Weinen keinen günstigen Einfluß geleicht löslich sein, das Vorhandensein von Milch- habt hat. säure, das Auskrystallisieren von Zucker ver- SEIFERT und REINSCH?) haben bei der alkohindern und den Vorzug besitzen, daß er ohne holischen Gärung des Traubenmostes die Bilkostspielige Vorsichtsmaßregeln aufbewabrt dung des Glycerins quantitativ verfolgt und werden kann.

kommen zu folgenden Schlüssen: Die Glycerin

bildung ist zur Zeit der intensivsten Gärung c) Weinbereitung.

und Hefevermehrung am größten und findet sonach

in den ersten Stadien der Gärung statt, wähDie Witterungsverhältnisse des Jahres 1904

rend sie gegen Ende der Gärung fast auf Null waren für die Vegetation des Weinstockes

herabsinkt. Mit der Alkoholbildung steht die überall sehr zufriedenstellend. Der Winter

Glycerinbildung in keinem Zusammenhang, 1903/4 war ziemlich mild, das Rebholz reif.

das Glycerin ist also kein Gärungsprodukt, Frühjahrsfröste blieben aus. Der Sommer war

sondern ein Stoffwechselprodukt, dessen Menge heil, fast zu trocken für die Entwickelung der

der Lebensenergie und Eigenart der Trauben. Die Lese erfolgte meist bei trockenem

Hefe abhängt. Größere Mengen AlWetter. Pilzkrankheiten traten fast nirgends

kohol schwächen die Glycerinbildung stark, auf, doch richteten Heu- und Sauerwurm stellen

verhindern sie aber nicht vollständig. Stoffe, weise große Verheerungen an.

die in günstiger Konzentration die Lebensenergie K. WINDISCH') berichtet in ausführlicher

der Hefe steigern, wie z. B. Zucker, rufen auch Weise über die Moste des Jahrganges 1904

eine erhöhte Glycerinbildung hervor. aus den deutschen Weinbaugebieten.

J. SCHINDLER ) bringt Beiträge 3

BeEs sei hier auch auf die im Kaiserl. Gesund. į heitsamt bearbeiteten Ergebnisse der Wein urteilung der Naturreinheit von Weinen auf

Grund der chemischen Analyse. Da Weine von statistika) hingewiesen. Auch das Jahr 1905 lieferte trotz der großen geringem Ursprung oft zu falscher Beurteilung

das noch besser | Versuchsweinen

führen, so bereitete sich Verf. eine Anzahl von Nässe ein gutes Ergebnis, das noch besser

den geringsten Lagen hätte Verden können,

nicht vielerorts

Tirols. Nach den angeführten Ergebnissen Schädlinge wie Reblaus und Sauerwurm in ver

hielten sich die ermittelten Werte mit einer heerender Weise aufgetreten wären. Auch das

Ausnahme innerhalb der in Oesterreich vorungünstige nasse Wetter zur Zeit der Lese

geschriebenen Grenzen. setzte das Ergebnis vielfach herab, so daß das

Victor DORN 4) erhielt ein Patent auf ein Vorjahr nicht erreicht wurde.

Verfahren zur Veredelung von Gärungsprodukten K. WINDISCH 3) vergleicht die Beschaffenheit

durch Anwendung von Sauerstoff und InfluenzMosten der Jahrgänge 1900 bis

elektrizität, 1903 denselben Weinbergslagen. Die

Das A. FUCHS, DATTENBERG 5) geschützte Witterungsverhältnisse geben unter sonst gleichen

Verfahren zur Vergärung von Rotweinmaische Verhältnissen (gleiche Traubensorte, Lage,

besteht darin, daß die Vergärung in einem ge. Bodenbeschaffenheit usw.) den verschiedenen

schlossenen und zum Teil mit Maische gefüllten Jahrgängen ihren besonderen Charakter.

Faß vorgenommen wird und daß während der Ferner berichtet K. ASCHOFF 4) über die 1903 er Moste und ihre Entwickelung:

Gärung das Faß in liegender Stellung um seine

Längsachse oder in aufrechter Stellung um seine ED. CROUZEL 5) studierte den Einfluß der

Querachse zeitweise gedreht wird. Niederschlagwässer auf die Traubenlese und die Zusammensetzung des Weins. Trauben, die MEISSNER') hat festgestellt, daß die chemibei Regen, Nebel oder Tau gelesen werden,

sche Zusammensetzung eines Weines in allen können bis zu 10 pCt., faule Trauben bis zu

Teilen des Fasses eine gleiche ist, sobald der 12 pCt. Wasser aufnehmen. Moste und Weine

Wein vergoren ist. Auch alte Rot- und Weißwerden dadurch verdünnt, die Gärung durch

weine zeigen die gleiche Erscheinung: Abkühlung verlangsamt.

P. CARLES ) verfolgte die Verminderung des G. CURTEL“) macht einige Angaben über Gehaltes an Schwefliger Säure. Sie kann erden Einfluß des Pfropfens auf die Zusammen- folgen einmal durch Lüftung, dann aber auch setzung der Trauben.

durch Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd. Ed. Hotter) untersuchte den Einfluß der

Emm. Pozzi-Escot) und PH. MALVERIN amerikanischen Unterlagsreben auf die Qualität

sind den Ursachen, die das Altern der Weine des Weines. Wesentliche Unterschiede ließen sich nicht feststellen, am auffälligsten war der

bewirken, nachgegangen und haben die Ver

fahren untersucht, mit denen ein künstliches höhere Phosphorsäuregehalt der aus wurzel

Altern geschehen kann. echten Reben erhaltenen Moste.


Page 20

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung

!

Versicherung) den Ablader betreffs der Qualität der von Körpern aus Silicium- oder Borcarbid nach Ware verpflichtete. Die Sydneyer Handelskammer Patent 173 066, dadurch gekennzeichnet, daß

z. B. nahm an, daß auch bei einem derartigen Verman zwecks Beschleunigung des Silicierens aus

| trage die Verpflichtung des Verkäufers ihr Ende

erreiche, sobald er die Ware an Bord des Schiffes einem Gemisch von Koble mit amorphem Car

abliefere, so daß sie gänzlich für Rechnung und borund, anderen siliciumreichen Stoffen oder

Gefahr des Käusers reise, Im Produktenhandel reinem Silicium Stücke formt, diese brennt und (Erzeugnisse der Landwirtschaft, Molkerei usw.) dann nochmals in dem elektrischen Ofen, in war die Gepflogenheit eine andere. Da schloß ein eine Mischung aus Kohle und Sand oder in Cif.-Vertrag für den Verkäufer die Verpflichtung ein, amorphes Carborund eingebettet, brennt und Qualität abzuliefern. Verlor die Ware unterwegs, siliciert.

so konnte der Käufer nicht gezwungen werden, sie abzunehmen, da man annahm, daß bei einem Cif.

Vertrag die Ware erst bei Ankunft im BestimmungsNr. 195 772 vom 13. November 1906. Erich

hafen in den Besitz des Käufers übergehe. Dieser VON Seemen in Paris.

letzteren Auffassung schloß sich vor kurzem das Verfahren zur Herstellung keramischer Gegen- Obergericht des Staates Neu-Südwales an. stānde aus durch Schmelzen künstlich hergestellten Neuerdings hat sich nun auch der oberste Gerichtskrystallinischen Verbindungen.

hof des Australischen Bundes (The High Court of Patentansprüche:

Australia) mit der Frage beschäftigen müssen und 1. Verfahren

Er dabei die obige Entscheidung aufgehoben. zur Herstellung keramischer Gebrauchsgegenstände aus durch Schmelzen

nimmt an, daß der Verkäufer sich lediglich, um den bei hohen Temperaturen künstlich krystal

Käufer zu verpflichten, darauf einlasse, die Ware

für ihn zu versichern und zu verschiffen, ihm sonst linisch hergestellten Verbindungen von Kiesel

aber nach wie vor frei an Bord verkaufe und auf säure und Tonerde, Kieselsäure und Magnesia, den dafür festgesetzten Preis nur seine Auslagen für Magnesia und Tonerde, gegebenenfalls in Fracht und Versicherung schlage. Da ein derartiges Gegenwart von Kalk, dadurch gekennzeich- Entgegenkommen die Pflichten des Verkäufers nicht net, daß der zur Verformung der gekörnten

beeinflussen könne, gehe die Ware in dem AugenStoffe erforderliche plastische Zustand und

blick, wo der Verkäufer sie an Bord des Schiffes die Bindung im Brande durch Beimengung

liefere, in den Besitz des Käufers über, der ja auch

die Fracht und Versicherung tatsächlich bezahle. der geschmolzenen Verbindungen in staub

Aus diesem Grunde könne der Verkäufer nicht da. förmiger Zerkleinerung herbeigeführt wird.

für verantwortlich gemacht werden, wenn die Ware 2. Ausführungsform des Verfahrens nach An

unterwegs aus irgend einer Ursache verliere oder spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verändere. Eine Ausnahme sei nur in solchen zu verarbeitende Masse zusammengesetzt

Fällen zulässig, wo der Käufer den Beweis erbringen wird aus geschmolzenen Verbindungen von

könne, daß er sich tatsächlich darauf verlassen habe, verschieden hohem Schmelzpunkt, die er

daß der Verkäufer nur derartige Ware verschiffen halten werden durch Abänderung der

würde, welche, ohne sich zu verändern, die Reise

überstehen könne. Mengenverhältnisse ihrer Bestandteile.

Diese Entscheidung wird in Zukunft für alle Bundesstaaten maßgebend sein. Selbstverständlich befreit sie den Verkäufer nicht von der Verpflichtung,

die vertragsmäßige Qualität an Bord zu liefern. Klasse 89. Zucker. Stärke,

(Bericht des Handelssachverständigen beim KaiserNr. 195 694 vom 19. Dezember 1906. Dr. JEAN

lichen Generalkonsulat in Sydney.) EFFRONT in Brüssel.

[B. 3813 ] Verfahren Reinigung

Runkelrübensaft.

Patentanspruch: Verfahren zur Reinigung INDUSTRIE, HANDEL UND VERKEHR. von Runkelrübensaft, dadurch gekennzeichnet, daß der Rübensaft der gemeinsamen Einwirkung

HANDELSNACHRICHTEN UND STATISTISCHE von Hefe und Mineralsäure bei einer Temperatur von 55 bis 65° ausgesetzt wird.

MITTEILUNGEN. In Gegenwart der Säure bewirkt die Here Die Phosphatproduktion im Jahre 1907. eine Koagulation der Pektinstoffe, wodurch der Geschmack und die Haltbarkeit des Sirups

Die Hauptproduktionsgebiete von Phosphat sind

Amerika, Tunesien, Algerien, Belgien, Frankreich günstig beeinflußt wird.

[A. 2819) und einige Südseeinseln. Wie aus Sydney berichtet

wird, sollen neuerdings auf der Paumotugruppe

ausgedehnte Phosphatablagerungen, deren VorGESETZGEBUNG, VERWALTUNG UND

handensein man vermutete, tatsächlich gefunden

worden sein. Auf der Lokalité- und Makatéinsel RECHTSPRECHUNG.

(Aurora-Insel) soll ein festländischer Unternehmer

von den Eingeborenen die Erlaubnis zum Abbau AMTLICHE VERORDNUNGEN.

der Ablagerungen erhalten haben. Außerdem werden Australien Rechte und Pflichten aus dem Phoshate noch, allerdings nur in geringen Mengen; Lieferungsverlrage nach australischem Recht. in Norwegen, Spanien, Rußland und auf einigen In den australischen Handelskreisen war

kleinen Inseln der Antillen gewonnen. sich bisher nicht darüber einig, inwieweit ein Cif.. Im verflossenen Jahr stellte sich die gesamte Lieferungsvertrag (Cif. Cost, insurance, freight, Produktion an Phosphaten im Vergleich zu der des d h. Kostpreis der Ware einschließlich Fracht und Jahres igo), wie folgt:


Page 21

Bauxit wird in erster Linie zur Herstellung von

Pfund

Pfund Aluminium verwandt, die geringeren Sorten dieses

1883

83 1896

I 300 000 Minerals dienen ferner zur Herstellung feuerfester

1884 150 1897

4 000 000 Backsteine.

1885 283' 1899

5 200 005 In der nachstehenden Tabelle ist die Menge und

1886 3 000 1899

6 500 000 der Wert des in der Union seit 1889 geförderten

1887 18000 1900

7 150 000 Bauxits aufgeführt:

1888 19 OCO 1901

7 150 000 1889

47 468 1902 Menge des Wert

7 300 000 Wert Jahr

61 281

1890 geforderten Bauxits

1903

7 500 000 in long tons

$ $ 1891 150 000 1904

8 600 000 1889 728 2 366

3,25 1892 259 885 1905

II 37 000 1890

1 844 6 012

1893 333 629 1906

14 910 000 1891 3 593 11 675

3,25 1894

550 000

Zusammen 83 319 779. 1892

10 518 34 183 3,25

1895

920 000 1893 9179 29 507 3,21

Der Wert der seit 1904 exportierten Aluminium1894 I1 066

3,24

waren betrug: 166 876 $ im Jahre 1904, 290 777 $ 1895 17 обо

2,57

im Jahre 1905 und 364 251 $ im Jahre 1906. 1896

47 338 2,57

Entwickelung der Aluminiumindustrie, In der 1897

Union ist Aluminium zum erstenmal praktisch ver1898 25 149 75 437

3,00

wertet worden, als der Brigadegeneral GEORGE 1899

125 598

D. DAVIS im Jahre 1884 einen Säulenkopf aus 1900

23 184 89 676

Aluminium am Washingtondenkmal in Washington, 1901

79 914
4,22

D. C., anbringen ließ. Der Kopf ist pyramiden1902 27 322 120 365

4,40

förmig, wiegt 100 Unzen, ist 8,9" hoch und unten 1903

48 087
171 306 3,56

5,6" breit.

Das Material zu diesem Säulenkopf ist 1904

235 704 4,94

von einem in Frankford, Pa, lebenden deutschen 1905

48 129 240 292 4,99

Chemiker namens FRESCHMUTH geliefert worden. 1906

75 332 363 311

Der Kopf hat dieselbe Farbe wie der zum Denkmal Verbrauch. In den letzten 5 Jahren sind fol- verwendete Marmor, oxydiert nicht und nimmt weder gende Mengen Bauxit (einheimisch und importiert) Schmutz noch Rost an. in der Union verarbeitet worden:

Später ist Aluminium in der Union nach zwei Einheimisch Importiert Zusammen verschiedenen patentierten Verfahren hergestellt Jahr Menge Wert Menge Wert Menge Wert

worden. Das HALLsche Patent, Nr. 400 766, ist am long tons long tons

long tons 1902 27 322 120 366 15 790 54 410

174 776

2. April 1889 auf 17 Jahre ausgestellt und bis jetzt 1903

48 087 171 306 14 889 49 681 62 976 220 990 nicht erneuert worden. Das BRADLEYsche Patent, 1904 235 704 15 374 49 257

63 035 285 961

Nr. 468 148, läuft am 2. Februar 1907 ab. Beide 1975 48 129 240 292

11 726 46 517

59 855 286 809 1906 75 332 368 311 17 809 03 221 93 141 431 532.

beruben auf der Erhitzung von Bauxit im Ofen, Fundstellen. Die wichtigsten Bauxit-Fundstellen

einer Methode, durch welche die Kosten der Her. in der Union befinden sich in den Staaten Arkan.

stellung bedeutend verringert worden sind, und bei der sas, Alabama uod Georgia. Im Jahr 1906 ist Bauxit

keine Schmelztiegel mehr zur Verwendung kommen. auch in den Staaten Tennessee, Virginien, Pennsyl

Marktpreis. Vor dem Jahre 1886 betrug der vanien, Kentucky (EDMONSON Co.) und Kalifornien

Marktpreis eines Pfundes importierten Aluminiums (SHASTA CO.) gefördert worden. Die Fundstellen

15 $. Er ist seitdem stetig gefallen, namentlich in Tennessee befinden sich auf Missionary Ridge,

seit 1888, als die Anlagen der PITTSBURGH REferner bei East Lake und Sherman Heights in der

DUCTION Co. in Betrieb gesetzt worden waren. Nähe von Chattanooga.

Diese Gesellschaft hat den Preis des Metalls auf 2 $ Der Bauxit aus dem Georgia --Alabama-Distrikt

pro Pfund festgesetzt. Im Jahre 1893 schwankte ist gleichförmiger als der in Arkansas geförderte;

der Preis zwischen 65 und 75 Cents, in den Jahren er ist daher besser als dieser für die Herstellung

1901 bis 1906 zwischen 33 und 38 Cents. Im Jahre von Alaun und Aluminiumsalzen geeignet.

1907 ist dagegen der Marktpreis 99 prozentiger Nachdem im Jahre 1891 der Staatsgeologe Dr.

Barren auf 49 Cents pro Pfund gestiegen. J. C. BRANNER in Little Rock, Ark., die Aufmerk

Die weitere Entwickelung der Aluminiumindustrie samkeit auf die Bauxitlager im Staate Arkansas ge

hat zu einer wesentlichen Erweiterung der „ALUlenkt hatte, erwachte zugleich das Interesse an deren

MINIUM CO. OF AMERICA“, früher „PITTSBURGH REkommerziellen Ausbeutung, so daß bereits

DUCTION CO.“, geführt. Demnächst schreitet diese Jahre 1899 an eine Statistik über die Förderung

Gesellschaft zur Gründung einer Musterfabrikstadt in dieses Minerals geführt werden konnte. Seit dem

Massena, N.-Y., mit 200 Wohnhäusern für ihre Arbeiter Jahre 1993 sind im Staate Arkansas größere Mengen

und einer bei Tag und Nacht zu betreibenden WalzBauxiterze gefördert worden als in den Staaten

mühle für Aluminiumplatten in New Kensington, Pa. Georgia und Alabama zusammen,

Mit Ausnahme der Fabrikation von Draht hat Arkansas-Bauxit kommt in den verschiedensten Zu

sich die genannte Gesellschaft bisher nur mit der sammensetzungen vor und läßt sich daher vielseitiger

Herstellung von Aluminium befaßt, das in Barren an verwenden als der in Alabama und Georgia geförderte.

andere Fabriken verkauft und dort zu den verDie Bauxitadern sind im allgemeinen 10 bis 12'

schiedenartigsten Gegenständen verarbeitet wird. , von aus

Herstellung gesprengt und mit Picke und Schaufeln Weiters befeuerfester Backsteine verwendet, ferner beim Mapo arbeitet werden. Das zur Herstellung von Alaun

schinenbau, zur Herstellung von Kurbelheften, Triebdienende Erz wird daon zermalmt und getrocknet,

werk kasten an Kraftwagen, elektrischem Leitungswährend Bauxit für Aluminium nach der Zermalmung

draht, Metallegierungen, Farbstoffen, Metallplatten behufs Entfernung der Kieselsäure gewaschen wird.

und Blitzableitern.

Dem vorstehenden Bericht ist die Broschüre „The Aluminium.

Produktion of Bauxite and Aluminium in 1906", Die nachstehende Tabelle gibt eine Uebersicht

veröffentlicht in der geologischen Abteilung des über die Menge des in der Union seit 1883 herge

„Department of the Interiorin Washington, D. C., stellten Aluminiums:


Page 22

2. Trennung der Glasbasis

Das Verhältnis von Tonerde zu Kieselsäure von dem krystallisierten Anteil mit Flußsäure.

ist bei Probe i 1:0,77, bei 2 1:0,83.

Es wurde also beide Male weniger SiO, geSchon H. BEHRENS ') sagt: „Läßt man Flußsäure in gehöriger Verdünnung auf Porzellan

funden, als dem Verhältnis von A1,03 : SiO, im

Sillimanit (1:1) entspricht. Es rührt dies schliffe einwirken, so löst sie die krystallinischen

offenbar daher, daß im Feldspatglase gelöstes Ausscheidungen in der glasigen Grundsubstanz viel langsamer, als den Quarz und das Glas,

Aluminiumoxyd sich mit Flußsäure zu unlöslichem

Aluminiumfluorid umsetzt und so die Menge der wobei sich natürlich Kieselfluorkalium und Kieselfluorcalcium abscheiden, welche durch konzen

Tonerde im Rückstande vermehrt, während die trierte Schwefelsäure zerstört werden müssen."

nicht an Tonerde gebundene Kieselsäure voll

ständig in Lösung geht. Und ROSENBUSCH?) weist darauf hin, daß beim

Es mußte daher

eine Methode gefunden wer. Eintragen eines Gesteinspulvers in konzentrierte

den, die gebildeten Fluorverbindungen vom Flußsäure die Gemengteile des Gesteins in bestimmter Reihenfolge angegriffen würden, zuerst

Rückstande zu trennen, so daß am Schlusse der

reine Sillimanit übrig blieb. Dies gelang durch die glasigen Basisbestandteile, dann die Feldspate, darauf der Quarz und zuletzt die Pyroxen-,

Behandlung des Flußsäurerückstandes mit Am

moniak und Natronlauge. Durch Erwärmen Amphibol- und Olivinfamilien. Es ist also die Möglichkeit gegeben, mit Hilfe bestimmt kon

mit 5-10 proz. Ammoniak bildet sich Ammo

niumfluorid, das in Lösung geht, während die zentrierter Flußsäure verschiedene Silicate zu trennen und krystallisierte Silicate aus glasiger Rückstände durch verdünnte Natronlauge in

Durch Grundmasse zu isolieren.

Lösung gebracht werden konnten. Auf Porzellan wurde diese Methode syste

wiederholte Behandlung bleibt zum Schlusse matisch noch nicht angewandt.

ein reines krystallinisches Pulver zurück, das

unter dem Mikroskop als aus lauter feinen NädelDurch mehrere Versuche wurde die zweck

chen bestehend sich erweist. entsprechendste Konzentration der Flußsäure

Die Analysen dieser gereinigten Rückstände auf 25-50 pCt. festgelegt. Das Porzellan wurde nicht feingepulvert,

ergaben: sondern in größeren Stücken in Flußsäure ein

A102 gelegt und einer 3-8 tägigen Einwirkung aus. gesetzt. Das Porzellan wird dadurch weich

1. Porzellan und kann mit dem Finger zerdrückt werden.

der kgl. Infolge der filzartigen Struktur behält das Hart

Manuf. 1. 61,1 pCt. 34,8 pCt. 4,13 pCt 100,03pCt. porzellan vollkommen seine Gestalt, während

2. 63,2 34,2

97,4 Weichporzellan und die Emaillen, in denen die Tonsubstanz durch äquivalente Mengen Ton- Nach erneuter erde ersetzt ist, zu einem lockeren weißen Einwirkung Pulver zerfallen. Schon aus diesem augenfäl

Flußsäure

auf ligen Kennzeichen können bei der Prüfung eines

den Rück Porzellans wichtige Schlüsse gezogen werden.

stand 3. 64,2

99,3 Der Flußsäurerückstand wurde anfangs bei

Das Verhältnis 120° getrocknet, der Fluorgehalt nach MILLER

von A1,02 : SiO, ist bei i und Kiliani durch Verflüchtigung von SiF4 be

1:0,97, bei 2

1:0,93

bei

3 1:0,91. Der

isolierte Rückstand ist also auch chemisch stimmt und im Rückstand Tonerde und Kiesel- 1 säure analysiert.

Al,SiOs, und auch durch erneute Einwirkung

von Flußsäure auf den isolierten Rückstand Untersucht wurden zunächst das technische Porzellan der königlichen Porzellanmanufaktur |

ändert sich, wie Probe 3 beweist, die Zusamund ein Porzellan von ROSENTHAL & Cie, zwei

mensetzung nicht. sehr hoch gebrannte, anerkannt gute Fabrikate.

A1,03 Sio,

1. Porzellan

der kgl. Manufaktur (55 Tons., 22,5 Quarz, 22,5 Feld

spat) 57,6 pCt. 25,9 pCt. 16, 4 pCt. 99,9 pCt. 2. Porzellan

vonROSENTHAL & CIE (53.5 Tons.,

1 26,5 Feld.

! spat, Quarz). 54,6 27,4 :) Pogg. Ann. Bd. 60 S. 386.

II. Porzellan von Ro. SENTHAL, & CIE 1. 68,2 pCt. 31,7 pCt. 99,9 pCt. 2. 64,4 34,5

98,9 Das Verhältnis von Tonerde zu Kieselsäure ist bei 1 1:0,8, bei 2 1: 0,9, also auch dieser

Rückstand stimmt auf die Formel Al,SiOs.


Der Menge nach wurde der Gebalt an Sillimanit in diesen beiden Porzellanen zu 8 bis 10 pCt. bestimmt. Jedoch sind diese Werte nicht ganz genau, da der Sillimanit in diesen winzig kleinen Kryställchen gegen Flußsäure nicht absolut widerstandsfähig ist.

Es wurden auch die Flußsäurerückstände von Seger-Porzellan und niedrig gebranntem sehr feldspatreichem Porzellan analysiert; sie zeigten jedoch eine vollständig abweichende Zusammensetzung, und auch die mikroskopische Prüfung


Page 23

säuren oder deren Salze bei Gegenwart von

Borsäure mit Hilfe von Natriumamalgam, MagneNr. 196 016 vom 19. Oktober 1905. Zusatz zu siumamalgam oder ähnlich wirkenden Reduk

Nr. 192075 (Chem. Ind. 1907, S. 641). KALLE tionsmitteln, sei es in fertiger Form oder durch & Co., Akt.-Ges. in Biebrich a. Rh.

Elektrolyse einer Salzlösung erzeugt, behandelt. Verfahren zur Darstellung der 3-Oxy( 1 )thio- Die Borsäure hat die Eigentümlichkeit, die naphthen-2-carbonsäure.

Reduktion der Salicylsäure, ihrer Salze und Patentanspruch: Eine Ausbildung des Ver- analoger Verbindungen zu den entsprechenden fahrens nach Patent 192 075 zur Darstellung Aldehyden so zu beeinflussen, daß sie industriell der 3-Oxy(1)thionaphthen-2-carbonsäure, darin verwertbar wird. Zur Erzielung einer guten bestehend, daß man ein pulveriges Gemisch von Ausbeute ist es vorteilhaft, den jeweilig gePhenylthioglykol-o-carbonsäure oder eines ihrer bildeten Aldehyd durch gleichzeitiges AusAlkalisalze und Aetzalkali erbitzt.

schütteln mit einem Lösungsmittel oder durch

Ueberführung in ein schwerlösliches KondenNr. 196 017 vom 17. Februar 1906. Zusatz zu sationsprodukt mit einem substituierten Ammo

Nr. 184635 (Chem. Ind. 1907, S. 257). Frühere niak (z. B. p-Toluidin) der weiteren Reduktion Zusatzpatente: 185933 (1907, S. 597), 187684 zu entziehen. Auch ein Zusatz von Neutral. (1907, S. 569), 189 261 (1907, S. 597) und salzen, wie z. B. NaCl, wirkt günstig auf die 194 767 (1908, S. 139). CHEMISCHE FABRIK Ausbeute. VON HEYDEN, AKT.-Ges. in Radebeul bei Dresden.

Klasse 22. Farben. Lacke, Klebmittel. Verfahren zur Darstellung von Fettsäureiso

Nr. 196 349 vom 27. April 1907. BASLER CHEbornylestern aus Pinenhydrochlorid oder -bromid.

MISCHE FABRIK in Basel.
Patentanspruch: Abänderung des durch
Patent 184 635 geschützten Verfahrens zur Dar-

Verfahren zur Darstellung bromhaltiger roter stellung der Fettsäureester des Isoborneols aus

Küpenfarbstoffe. Pinenhydrochlorid oder -bromid durch Erwärmen Patentanspruch: Verfahren zur Darstellung dieser Körper mit Fettsäuren und Zinksalzen,

bromhaltiger roter Küpenfarbstoffe, dadurch dadurch gekennzeichnet, daß man Zinksalze gekennzeichnet, daß das Kondensationsprodukt starker organischer oder anorganischer Säuren,

3-Oxy(1)thionaphthen bezw. Phenylthio

. mit Ausnahme der Zinksalze der Halogenwasser glykol-o-carbonsäure und Acenaphthenchinon stoffsäuren und der als Oxydationsmittel wirken

mit Brom bei höherer Temperatur in einem inden Säuren, anwendet.

differenten Lösungsmittel behandelt wird. Es lassen sich beispielsweise die Zinksalze

Wird eine Suspension des Kondensationsder Schwefelsäure, Phosphorsäure, organischer produktes in Nitrobenzol mit Brom versetzt, so Sulfonsäuren usw. mit Vorteil verwenden. Durch färbt es sich alsbald dunkelgrün, ohne daß Zinknitrat, -chromat usw. wird der Isobornyl

Bromwasserstoff entweicht. Die Bromwasserester weiter oxydiert zu Campher.

stoffentwicklung beginnt erst beim Erhitzen auf

etwa 140°; man steigere die Temperatur dann Nr. 196 152 vom 6. Februar 1907

Zusatz zu

allmählich bis zum gelinden Sieden des Nitro. Nr. 189 840 (Chem. Ind. 1907, S. 619). J. D.

benzols und halte sie auf dieser Höbe bis zur Riedel, AKT.-Ges. in Berlin.

Beendigung der Gasentwicklung (etwa eine Verfahren zur Darstellung der neutralen Stunde). Beim Erkalten scheidet sich der broCamphersäurealkylester.

mierte Farbstoff in rotbraunen Kryställchen aus, Patentanspruch: Weitere Ausbildung des die durch Waschen mit Alkohol gereinigt werdurch Patent 189 840 geschützten Verfahrens

den. In fein verteilter Form wird er durch zur Darstellung der neutralen Camphersäure- alkalische Hydrosulfitlösung bei gelindem Eralkylester, darin bestehend, daß man nicht auf wärmen leicht zu einer violetten Küpe gelöst, die Salze der Rechtscamphersäure, sondern auf

aus der Baumwolle in der Kälte blauviolett andiejenigen der inaktiven Camphersäure in wāß

gefärbt wird. Die Färbung geht an der Luft, riger oder alkoholischer Lösung Dialkylsulfate

rascher bei höherer Temperatur oder beim Beoder Arylsulfonsäureester einwirken läßt. handeln mit Oxydationsmitteln, in gelbrote Töne Der optisch inaktive neutrale Campbersäure

über, welche in der Uebersicht gelbstichiger methylester stellt ein wasserklares Oel dar, das sind als die mit dem Ausgangsmaterial erhältim spezifischen Gewicht (1,075 bei 22°) und im

lichen Färbungen. Siedepunkt (145–147° unter 22 mm Druck) dem aus Rechtscamphersäure gewonnenen Ester

Nr. 196 466 vom 14. Juni 1907.

MARIO TESTA gleicht, jedoch einen schwächeren, weniger an

in Berlin. Campher erinnernden Geruch besitzt.

Verfahren zur Entfernung von Naturflecken aus Alabaster.


Page 24

Patentanspruch: Verfahren zur Entfernung GESETZGEBUNG UND VERWALTUNG, von Naturflecken aus Alabaster, dadurch gekennzeichnet, daß diese Gesteinsarten nach dem

Deutschland. Verbot der Essigessens. Waschen mit Spiritus zunächst in einer Aufschlämmung von Wiener Kalk in Wasser ge

Der Reichstag hat in seiner Sitzung vom 13. März

einer Resolution der Abgg. ROESICKE und Gen. kocht und sodann mit einer Aufschlämmung von

zugestimmt, die folgenden Wortlaut hat: Magnesia in Wasser überstrichen werden, worauf

Der Reichstag wolle beschließen: die verbündeten nach dem Trocknen ein Nachwaschen mit Spi

Regierungen zu ersuchen, durch baldigen Erlaß einer ritus erfolgt.

Bundesratsverordnung auf Grund des § 5 des GeDas Verfahren bezweckt, die an gewissen setzes vom 14. Mai 1879 die Abgabe von Essigessenz Stellen des Alabasters auftretende Transparenz, zu Speisezwecken aus den Fabriken zu verbieten die weder durch Fett noch durch Schmutz ver- und den Kleinhandel mit Essig und essigsäureursacht wird, aufzuheben.

haltigen Flüssigkeiten einheitlich dahin zu ordnen, daß dieser Verkehr nur unter den folgenden Be

dingungen stattfinden darf: Klasse 26. Gasbereitung.

1. Als Essig oder Speiseessig darf nur eine Nr. 196 209 vom 3. August 1906. ALEXANDER

Flüssigkeit in den Kleinhandelsverkehr geBASTIAN in Hagen i. W.

bracht werden, die aus Alkohol oder alkohol. Verfahren zur Erzeugung von Acetylengas haltigen Flüssigkeiten durch Gärung hergeauf trockenem Wege aus Carbid und Soda.

stellt ist und mindestens 3' 2 pCt. und höchstens Patentanspruch: Verfahren zur Erzeugung

15 pCt. Essigsäurehydrat enthält. von Acetylengas auf trockenem Wege aus Carbid 2. Die Benennung Bieressig, Weinessig, Fruchtund Soda, dadurch gekennzeichnet, daß salzhaltige essig, Obstessig usw. ist nur für solchen zu Soda in fein krystallisierter Form verwendet wird.

i erwähnten Essig zulässig, dessen BeschaffenDas Verfahren soll eine rapide Gasentwick

heit ergibt, daß die Art seiner Herstellung

diese Bezeichnung rechtfertigt. lung ermöglichen. Einzelheiten über Ausführung und Effekt sind nicht angegeben.

3. Andere essigsäurehaltige Flüssigkeiten, die

durch Verdünnung aus Essigessenz hergestellt

sind, dürfen nur mit einem Gehalt von Klasse 48. Chemische Metallbearbeitung.

mindestens 3% pCt. und höchstens 15 pCt. Nr. 196 098 vom 22. September 1906. AKTIE

Essigsäurehydrat und nur unter solcher Kenn

zeichnung ihres Ursprunges oder ihrer Her. SELSKABET BURMEISTER & WAIN'S MASKIN

stellungsweise in den Kleinhandelsverkehr OG SKIBSBYGGERI in Kopenhagen.

gebracht werden, die eine Verwechslung mit Verfahren zur Verhinderung der Rostbildung

Gärungsessig ausschließt, z. B. Kunstessig, in verzinnten Eisenbehältern.

gereinigter Holzessig, Kunstspeiseessig, KunstPatentanspruch: Verfahren zur Verhinde.

weinessig usw.

(B. 3827-) rung der Rostbildung in verzinnten Eisenbehältern, die zur Aufbewahrung und Behandlung oder zum Versand von Eisen angreifenden

PATENT-, MARKEN- UND MUSTERSCHUTZ. Flüssigkeiten bestimmt sind, dadurch gekenn

Ungarn. Bezüglich des ungarischen Warenzeichnet, daß auf der inneren Seite, z. B. in

zeichenrechtes sind in dem zwischen Oesterreich und Vertiefungen von passender Größe, ein Metall

Ungarn unterm 8. Oktober v. J. abgeschlossenen

Staatsvertrage einige Bestimmungen getroffen, die oder eine Legierung angelötet wird, welches

auch für ausländische Interessenten von Bedeutung elektropositiver als das Eisen ist.

sind. Es sind im wesentlichen folgende: Zum Füllen der erwähnten Vertiefungen

Ausländer können ihre Warenzeichen entweder für eignet sich am besten Zink.

das Gebiet des ungarischen oder aber für das Gebiet

des Österreichischen Staates und selbstverständlich Klasse 85. Wasserreinigung.

auch für beide Staatsgebiete registrieren lassen, wenn Nr. 196 390

dies in ihrem Interesse liegt. Die für Ungarn gültige 25. pril 06. ALFRED

Registrierung besorgt die Handels- und GewerbeVOGELSANG in Dresden.

kammer in Budapest, falls dem Ausländer das Recht Verfahren zur biologischen Reinigung von hierzu durch internationales Vebereinkommen geAbwässern mittels Oxydationskörper, durch sichert ist. Die Ausländer müssen jedoch gelegentwelche das Wasser im Gegenstrom zur Luft lich der Anmeldung ibrer Marken einen mit spezieller hindurchfließt.

Vollmacht versehenen inländischen Vertreter be. Patentanspruch: Verfahren zur biologischen nennen, widrigenfalls ihrem Registrierungsanspruch Reinigung von Abwässern mittels Oxydations

nicht Folge geleistet wird. In Streitfällen urteilen

ausschließlich ungarische Behörden. Falls eine aus. körper, durch welche das Wasser im Gegen

ländische Unternehmung, die in Ungarn eine regelstrom zur Luft hindurchfließt, dadurch gekenn

mäßig registrierte Schutzmarke besitzt, sich durch zeichnet, daß der Luft vor ihrem Eintritt in den

eine Marke österreichischen Ursprunges in ihrem Oxydationskörper Ozon in einer den biologischen Rechte verletzt fühlt, so steht der verletzten aus. Prozeß nicht hindernden Menge zugesetzt wird, ländischen Unternehmung das Recht zu, ihre Klage bei zu dem Zweck, die Leistungsfähigkeit des bio- der ungarischen Behörde vorzubringen, welche hierlogischen Körpers zu erhöhen.

über entscheidet; sie braucht aber nicht die österDie Anwendung des Ozons gestattet, die reichischen Behörden in Anspruch zu nehmen, sofern Größe der Klärkörper auf ein Viertel und mehr

sich ihr Interesse nur auf Ungarn beschränkt. Der zu reduzieren, ohne daß ihre Leistungsfähigkeit

Schutz eines jeden in Budapest registrierten aus


Page 25

Staaten von Amerika und 17 068 dz aus (ester- wissenschaftliche Ausarbeitung geschaffenen Mareich-Ungarn nachgewiesen sind. Bei dieser terials mit Bezug auf die Brauchbarkeit in der Sachlage bat das Ministerium eine Benachteili- Praxis bedingt ist als in früherer Zeit, ist leicht gung der inländischen Holzverkohlungsanstalten verständlich. Wenn nun die Textilindustrie unter aus der Zulassung des beantragten Veredelungs- den Erzeugnissen der Farbenfabriken heutzutage verkehrs nicht befürchten zu müssen geglaubt, jeder auch noch so strengen Anforderung Geund es ist daraufhin die Zulassung des Verkehrs nüge leistende Produkte findet, so ist dies nicht auf Grund des § 6 der Veredelungsordnung für wenig dem innigen Konnex zwischen den Preußen vorläufig erfolgt.

Produzenten und Konsumenten der Farbstoffe Neuerdings haben die Handelskammern in zu verdanken, welcher es ermöglicht, daß die Arnsberg und Hannover an das Ministerium Wünsche und Erfordernisse der Textilindustrie Eingaben gerichtet, in denen sie die Aufhebung seitens der Farbenfabriken schnell erkannt und des Veredelungsverkehrs nachsuchen. Zur in zweckentsprechender Weise erfüllt werden Begründung wird angeführt, das der Zoll von können, 5 M. auf amerikanischen Rohholzgeist, der am Die statistische Zusammenstellung der im 1. Juli v. J. in Kraft getreten sei, für die Er-Jahre 1907 erschienenen neuen Farbstoffe und zeuger von Holzgeist aus deutschem Abfallholz Patente ergibt folgendes Bild:-) von größter Bedeutung sei und daß diese durch die Bevorzugung, die durch diesen Veredelungs

Farbstoffe verkehr dem amerikanischen Holzgeist gewährt werde, erheblich geschädigt würden.

Azofarbstoffe, substantiv

54

5

sauerziebend Der Verein ist vom preußischen Herrn Mi

chromierbar

37 nister für Handel und Gewerbe ersucht worden,

basisch die Angelegenheit seinerseits vom Standpunkte

für Lack

5

6 des gesamten heimischen Wirtschaftslebens einer

auf der Faser Prüfung zu unterziehen und über das Ergebnis erzeugt zu berichten.

Triphenylmethanfarbstoffe

8

5 Pyroninfarbstoffe .

4 Wir bitten die Interessenten, ihre Stellung. Acridinfarbstoffe nahme zu dieser Angelegenheit dem Vereins- Nitrosofarbstoffe bureau möglichst bald milzuteilen.

Oxyketon- bezw. Anthracen. [B. 3834.] farbstoffe

16

32 Indophenolfarbstoffe

Oxazinfarbstoffe Ueber die Fortschritte auf dem Gebiet der Thiazinfarbstoffe .

Azinfarbstoffe . künstlichen organischen Farbstoffe im Jahr

Indigo- und Thioindigofarb- 1907. stoffe

28 Schwefelfarbstoffe

37 Von

Farbstoffe unbekannter Kon. Dr, L. Lehmann. stitution

3 Die wissenschaftliche und praktische Aus

Sa. .

207

157 beute auf dem Gebiet der künstlichen organischen Farbstoffe ist auch im Jahre 1907 nicht

Die weitverzweigte Klasse der Azofarben hinter derjenigen früherer Jahre zurückgeblieben;

hat wieder quantitativ den reichsten Zuwachs

bekommen, in erster Linie an neuen verbesserten insgesamt sind 208 neue Farbstoffe bezw. Mar

Marken schon bekannter und eingeführter Farbken von den Farbenfabriken in den Handel ge

stoffe; auch einige chemisch neue Produkte sind bracht und 157 Patente aus fast allen Farb

auf dem Markt erschienen. stoffklassen erteilt worden. Schon aus diesen Zahlen kann man schließen, daß die erfinderische

) Bezüglich des Einteilungsprinzips sei auf das in dieser und forschende Tätigkeit der Chemiker der ver- Zeitschrift Jahrg XXX (1907), s. 199 Gesagte verwiesen; als scbiedenen Farbenfabriken in unverminderter

Literaturquellen dienten die interessanten und reichhaltigen

Veröffintl chungen der verschiedenen Farbenfabriken, sowie Kraft weiter lebt; aber auch die Qualität der die „Färberzeitung“ von A. Lehne, die „Zeitschrift für Farben. neuerschienenen Farbstoffe läßt einen Rück

chemie“ von BUNTROCK, die „Chemiker Zeitung“ und für die

Patente ,Die Chem. Ind.“. schluß zu auf die immense Arbeit, die jahraus

Für die Namen der Fabriken, welche die Farbstoffe in jahrein in den chemischen Laboratorien und Be

den Handel gebracht haben bezw. die Patentinhaber sind,

wurden die gleichen Bezeichnungen wie in den Tabellen von trieben geleistet wird, denn fast jeder neu in SCHULTZ-JULIUS (1902) gewählt. Es bedeuten:

A. - ACTIENGESELLSCHAFT FÜR ANILINFABRIKATION, Berlin. den Handel kommende Farbstoff bedeutet eine

B.= BADISCHE ANILIN- UND SODAFABRIK, Ludwigshafen Verbesserung älterer Produkte in irgend einer Hinsicht.

By.= FARBENFABRIKEN VORM. FR. BAYER & Co., Elberfeld. Mit der gewaltig angeschwollenen B.C.F.= BASLER CHEMISCHE FABRIK, Basel. Zahl der künstlichen Farbstoffe sind gleichzeitig

C.=CASSELLA & Co., Frankfurt a. M

G.= ANILINFARBENFABRIKEN VORM. J. R GEIGY, Basel. die Ansprüche an die Echtheit stetig gewachsen; J.= GESELLSCHAFT FÜR CHEMISCHE INDUSTRIE, Basel. die moderne Textilindustrie stellt ganz neue,

K. = KALLE & Co, Biebrich a. Rh.

L. = FARBWERK MÜHLHEIM VORM. LEONHARDT, Mühlheim, viel strengere Anforderungen an die Farbstoffe, M,= FARBWERKE

MEISTER LUCIUS & BRÜNING, denen diese gerecht werden müssen, wenn sie


Page 26

mit verschiedenen Azokomponenten sehr echte sulfosäuren und B-Naphthol) liegt in der KombiFarbstoffe, namentlich Schwarz, liefern (189513, nation von m-Chloranilinsulfosäure und B-Naph1905 (J.)]. - In sehr konzentrierter Lösung ]

thol vor (186 257, 1904 (A.)). vereinigen sich die schwer kuppelnden Diazo- Dem Typus der Ponceaulacke (aus Aminen verbindungen der I. 2- und 2 • 1-Amidonaphthol- bzw. Aminosulfosäuren und Naphtholsulfosäuren) sulfosäuren leicht mit R-Naphthol, den Naphthol- entsprechen die Produkte aus Diazoverbindungen sulfosäuren, 1.5- und 1: 6-Dioxynaphthalin, den mit 1.8-Acidylamidonaphtholsulfosäuren, die sich Dioxynaphthalinmono- und Disulfosäuren, wenn durch außerordentlich lebhaften, den Eosinlacken die genannten Azokomponenten in überschüssigem ähnlichen Farbton auszeichnen [180 089, 1904 Alkali gelöst angewandt werden. Es entstehen (By.). dabei sehr licht-, walk- und pottingechte Bronzierende Farbwirkungen, wie sie bisher Schwarz [188 645, 190 693, 1904 (K.)].

mit Metallen hergestellt wurden, lassen sich mit Die Patente 185 277 und 189 211, 1904 (B.)

schwerlöslichen, Bronceglanz zeigenden Azofarbbeziehen sich auf die vorzüglich lichtechten Pa

stoffen erzielen. Diese Eigenschaft haben viele latinchromblau aus Palatinchromschwarz und

Lacke, z. B. solche aus p. Nitranilin-o-sulfosäure Säureviolett").

und p-Naphthol, p-Nitranilin und 8-OxynaphtoeDurch Nachbehandlung mit Kupfersalzen

säure, Benzidin und 2 Mol. B-Naphtholdisulfosäure

2:36,p-Amidosalicylsäure und B-Naphthol usw. sebr echte violette Nuancen liefernde neue Farbstoffe entstehen aus dem Ausgangsprodukt für

(180 680, 1904 (M.)).

An die Lackfarbstoffe schließen sich eigenThioindigorot, dem 3-Oxy-1-thionaphthen; als

artige fettlösliche Azofarbstoffe an, die aus den Komponenten finden sowohl 0-Amidophenolals auch o-Amidonaphtholderivate Verwendung.

Aryliden von Fettsäuren entstehen. Stearinsäure

anilid z. B. wird durch Nitrieren und Reduzieren [193 724, 1906 (M.)].

in die Amidoverbindung übergeführt, diese dann Als basischer Azofarbstoff ist Janus- diazotiert und mit Aminen oder Phenolen geschwarz D (M.) anzuführen, das in erster Linie kuppelt. Die so entstandenen Produkte bezum Färben von Seide bestimmt ist.

sitzen gleichzeitig die Eigenschaften von FarbBasische, besonders für tannierte Baumwolle, stoffen und Fetten, sie sind in allen LösungsLeder, Jute usw. geeignete Monoazofarbstoffe mitteln der letzteren löslich, mischen sich mit erhält man aus den Diazoverbindungen von Fetten, Wachs, Paraffin usw. und bieten einen Aminobenzimidazolen oder ihren im hetero

vorteilhaften Ersatz für die nur mechanisch in zyklischen Ring am Kohlenstoff durch Alkyl Fett gelösten Farbbasen [188 909, 1906, (Sulzsubstituierten Derivaten der allgemeinen Formel. BERGER). NH

Bezüglich der Erzeugung von Azofarb

stoffen auf der Faser liegen als Neuheiten NH, - C6H, C-X

vor Dunkelbraunsalz Rund G (M.), welche durch Entwickeln mit diazotiertem p-Nitranilin

tiefere Brauntöne liefern als die älteren Marken (worin X= Wasserstoff oder Alkylradikale) Braunsalz R und G. durch Kuppeln mit Phenylmethylpyrazolon Durch bessere Reib-, Licht- und Chlorecht[181 783, 1906 (By.)]. – Diazotierte Amino- heit gegenüber den gewöhnlichen Eisfarben benzyldialkylamine schließen sich mit Phenyl- zeichnen sich die Azofarbstoffe aus, welche durch methylpyrazolon zu gelben basischen Monoazo- Anwendung eines Kondensationsprodukts von farbstoffen zusammen. [187 149, 1906 (By.)]. Phenol und Formaldehyd an Stelle der Naphthol.

Von Azofarbstoffen für Lacke sind präparation entstehen (186 933, 1905 (BLUMER)!. nennen Autolechtorange (B.) von großer Licht

Leicht ätzbares Naphthylaminbordeaux stellt echtheit, guter Deckkraft und feuriger Nuance, man durch Verwendung geringer Zusätze von ferner das hervorragend lichtechte Primazin

B-Naphtholsulfosäuren, zweckmäßig 2.7-Säure, orange (B.). - Zur Darstellung von leuchtenden

bei der Naphtholpräparation dar [181 721, 1906 und echten orangefarbenen Lacken dient Meta- (C.)]. nitranilin R. (B.). Ein neues Glied der öl- Auf dem Gebiete der Hydrosulfitätze sind unlöslichen Lackfarbstoffe ist Lackbordeaux B. nun die Patente erschienen, nach denen Natrium(M.). – Normalgelb 5 GL (M.) von citronen- hydrosulfit unter Zusatz von starken Alkalien gelber Nuance, wird für Steindruck und Ta- [186 442, 1904 (B.)], Kochsalzlösungen [186 443, petenfabrikation empfohlen.

1904 (B.), Zucker, Syrup, Melasse [192 431, Die Patentliteratur bringt wenig Neues; zur

1905 (B.)], Glycerin (191 495, 1904 (B.)] zum Klasse der Autol- bzw. Pigmentfarben, die aus

Aetzen verwendet wird '); ferner das Patent, Aminen und B-Naphthol entstehen, gehört der

betreffend die Präparation des zu ätzenden Azofarbstoff aus o-Chlor-p-nitranilin und -Naph

Stoffes mit Aminobenzylbasen (Solidogen, Rothol, der sehr lichtechte orangefarbene Lacke dogen) (180 727, 1905 (M.)]?), endlich das Ver. liefert [180 301, 1905 (A.)], ferner der ebenfalls fahren zum Aetzen von Naphthylaminbordeaux sehr lichtechte feurigrote Lack aus o-Amido

mit Formaldehydsulfoxylat (Rongalit C) und Inbenzoesäure und B-Naphthol [189 023, 1905 (M.)].

dulinscharlach usw. (184 381, 1906 (B.)]?). LetzEin lebhaft orangefarbener lichtechter Lack

terem schließt sich Patent 188 700, 1906 (M.), aus der Lithol- bzw. Lackrotklasse (aus Amino

betreffend den Zusatz von Triphenylmethan