Wie groß ist eine Eiche nach 10 Jahren

Welche Pflanzen passen zusammen? Im Dialog entstehen hier wahre Traumgärten.

arnibanani Beiträge: 2 Registriert: 17 Jun 2004, 22:00

Beitrag von arnibanani » 18 Jun 2004, 16:20

Hallo, habe in meinem Garten Setzlinge von Eichen, Ahorn und Buchen gefunden (Also eigentlich ein wachsendes Blatt mit Stiel ) Kann mir jemand sagen welche Größe diese Bäume in den nächsten Jahren erreichen?? Finde es absolut interessant diese kleinen Bäume zu beobachten und möchte natürlich wissen, wie sie sich entwickeln werden. Platz habe ich ihnen schon mal besorgt!! Gruß

Arni

Wie groß ist eine Eiche nach 10 Jahren

almrausch Beiträge: 15495 Registriert: 02 Mär 2004, 23:00 Wohnort: Mauerbach

Beitrag von almrausch » 18 Jun 2004, 21:24

Hallo! Ein Nachbar hat in seinem Grundstück am Rand den jungen Wildbewuchs toleriert. Es sind Eichen und ein Ahorn. Wir sind vor 15 Jahren zugezogen, da waren es kleine Bäumchen. Jetzt sind die Bäume ca. 15-20m hoch und werfen viel Schatten! Von wegen langsam wachsen! Sei vorsichtig, das sind Wald- und Parkbäume mit starken Wurzeln, du kriegst sie nach einigen Jahren nicht mehr raus. Die Fällung und Entsorgung durch eine Firma kostet ein Vermögen, das weiß ich von Freunden.

lg, almrauschGeändert am 18.06.2004 um 21:25 Uhr von almrausch

Gast

Beitrag von Gast » 19 Jun 2004, 21:04

Hallo Arni! Du solltest den Rat von Almrausch beherzigen. Wenn der Boden naß ist, kannst Du den Wildwuchs jetzt noch relativ leicht durch Herausreißen entfernen.

LG Mischa.

Wie groß ist eine Eiche nach 10 Jahren

Buntspecht Beiträge: 11510 Registriert: 22 Apr 2003, 22:00 Wohnort: Mittelrhein

Beitrag von Buntspecht » 21 Jun 2004, 09:50

Hallo Arni, als ich meinen Garten vor sieben Jahren übernommen habe,fand ich darin auch drei Eichen und einige Ahorn vor. Die Eichen gehören zwar zu den langsam wachsenden Baumarten (die höchste Zuwachsleistung bringen sie ab einem Alter von etwa 40 Jahren - dann können sie aber bereits ca.15-20 m hoch sein!),wachsen aber auf guten Böden und im relativen Freistand wesentlich schneller. Meine jetzt etwa 10jährigen Ahorn haben bereits eine Höhe von 7-8 m erreicht - und ein Ende ist noch lange nicht absehbar.Die Eichen sind genauso alt und bereits 6 m hoch. Nun ist es für mich persönlich keine Schwierigkeit,irgendwann selbst die Säge in Gang zu bringen. Wer diese Möglichkeit aber nicht hat,sollte wirklich auf die Aussage von Almrausch hören,Du ziehst Dir sonst kapitale Exemplare heran.

L.G. Buntspecht

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farn Beiträge: 13573 Registriert: 26 Feb 2002, 23:00 Wohnort: Saarland Biographie: garten liegt in klima-zone 6b Kontaktdaten:

Beitrag von farn » 22 Jun 2004, 09:15

hallo, ueber eichen und buchen kann ich dir nicht viel sagen. ahörnchen gibt es verschiedene und sie wachsen zwischen schnell und sehr schnell! auch die end-größe ist sehr unterschiedlich: feldahorn wird ca. 10m hoch und bergahorn zw. 30 und 40 m ! und sie versamen sich später wie wild!!! hab mir 3 feldahörnchen gekauft und inzwischen schon fast bereut. 2 bergahörner haben die vögel hingesch.. und die sind schon riesig und zeugen ununterbrochen nachwuchs! also aufpassen!

Hallo, wir haben heute in Mathe diese Aufgabe bekommen: Eine Eiche ist derzeit 1,20 m groß und wächst jährlich um ca. 60 cm. Eine Alge ist derzeit ebenfalls 1,20 m lang und vergrößert sich jährlich um 30 %.

a) Geben Sie jeweils eine Formel an, mit der sich die Größe der Eiche bzw der Alge nach x Jahren berechnen lässt.

b) Wie groß ist die Eiche nach 1, 3, 5 und 10 Jahren?

Wäre super, wenn mir jemand helfen könnte.

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Wie groß ist eine Eiche nach 10 Jahren

Eiche   y = 1,20 + 0,6 • x      linear

Alge   y = 1,20 • 1,3^x          exponentiell

für x die Jahre einsetzen.

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Helfen in wie fern? Du musst uns sagen wo du nicht weiter kommst bzw. was du nicht verstehst, dann können wir dir helfen.

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Originalartikel:

Seidel, J. u. Kenk, G., 2003: Wachstum und Wertleistung der Eichenarten in Baden-Württemberg. AFZ-Der Wald, 1, 28-31

Online-Version

20.08.2003

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Abb: 1: Roteichenlaub. (Foto: T. Reich)

Das Interesse an der Roteiche (Quercus rubra) reicht in Baden und Württemberg in das vorletzte Jahrhundert zurück: Ursprünglich aufgrund ihres raschen Wachstums als "Lückenbüßerin" in Schneebruchlücken und im Mittelwald verwendet, wurde sie später als leistungsüberlegene Beimischung in Lärchen-, Kiefern- und Buchenbeständen und als konkurrenzkräftige Beimischung für Douglasienbestände angesehen. Zum Teil wurde sie in streifenweiser Mischung mit Stiel- u. Traubeneichen angebaut, was aufgrund zu großer Wachstumsunterschiede fehlschlug.

Heute haben wir annähernd 5.300 ha Roteichen und rd. 58.000 ha einheimische Eichen im öffentlichen Wald von Baden-Württemberg.

Zum Wachstumsvergleich wurden herangezogen: Für Roteichen 17 langfristige waldwachstumskundliche Versuche mit bisher 172 periodischen Aufnahmen. Für einheimische Eichen 12 Versuchsanlagen mit 153 periodischen Aufnahmen. Die Versuchsstandorte sind nach Spektrum und Eigenschaften vergleichbar.

Die Behandlung der Versuche entspricht erst seit etwa drei Jahrzehnten einer Z-baumorientierten Auslesedurchforstung mit (+ starker) Begünstigung im Herrschenden. Vorher hatten die Bestände eine eher schwache Hochdurchforstung erfahren. Die Z-Baum-Auswahl und Begünstigung wurde z. T. nachgeholt, kam aber oft zu spät.

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Abb. 1: Oberhöhen (h100) über Alter von Roteichen und Eichen.

Die Roteichen sind im Alter 60 zwischen 9 und 14, im Alter 100 zwischen 11 und 14 m höher als die einheimischen Eichen (Abb. 1). Die höchsten Roteichen stehen auf Lößlehm über Buntsandstein und mäßig frischem Feinlehm bei einer mittleren Jahrestemperatur von 9,6°C und Jahresniederschlägen von knapp über 1000 mm. Geringere Höhen werden auf gleyartigen Böden mit hohem Lehmgehalt und bei niedrigen Jahresdurchschnittstemperaturen und –niederschlägen erbracht.


Die einheimischen Eichen erreichen ihre höchsten Leistungen auf ähnlichen Standorten, aber bei deutlich geringeren Niederschlägen. Die großen Unterschiede in ihrer Höhenwachstumsleistung haben die früher gelegentlich angestrebte Mischung von Eichen und Roteichen scheitern lassen.

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Abb. 2: Durchmesserentwicklung d100 über Alter von Roteiche und Eiche.

Die Durchmesserentwicklung (d100) der Roteiche ist derjenigen der einheimischen Eiche weit überlegen (Abb. 2). In den Altern 60 bzw. 80 werden günstigstenfalls 50 bzw. 70, ungünstigstenfalls 25 - 33 cm erreicht! Zum Erreichen eines Brusthöhendurchmessers von 50 cm hat die Roteiche im Durchschnitt mindestens 95 Jahre benötigt, die Stiel- und auch die Traubeneiche dagegen 150 Jahre; für einen BHD von 65 cm waren es ca. 115 Jahre bzw. 175 Jahre.


Für die Durchmesser-Förderung entscheidend war der frühere Beginn der Eingriffe. Dies zeigt der Vergleich von Versuchsflächen mit mäßiger Nieder-Durchforstung (Roteiche 60) und einer starken Durchforstung, die allerdings nach heutiger Auffassung schon zu spät etwa bei 25 m Höhe (Roteiche 58) erfolgte.

Im Alter 60 erreichen Roteichen etwa 12 VFmD m.R., Eichen rd. 6 VFmD m.R.. Die Roteiche ist mit ca. 8 - 17 VfmD m.R./J/ha vor allem im Wuchsgebiet Neckarland den einheimischen Eichen mit 4 – 8 VfmD m.R./J/ha überlegen.

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Abb. 3+4: Gesamtwuchsleistung über Alter für Roteiche und Eiche.

Roteichen leisten im Alter von 60 Jahren etwa 200 VfmD m.R., im Alter 120 etwa 500 VfmD m.R. mehr als die einheimischen Eichen.

Die Gesamtwuchsleistungen der Roteichen sind auf mäßig frischem Tonlöss/Lehmkerf und auf mäßig frischem Feinlehm (z. T. Tonkerf) am höchsten. Die einheimischen Eichen erzielen auf mäßig frischem Schichtlehm bzw. Kalkverwitterungslehm und mäßig frischem Feinlehm ihre besten Leistungen.

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Abb. 5: Nettoerlöse über BHD von Roteichen und Eichen. Mit dem Einwachsen in funierfähige Stärken steigen die Preise der einheimischen Eichen weiter an, während sich die Erlöse für die

Roteiche nicht deutlich steigern.

Die Roteichen bringen auf der Basis der Rohholzerlöse der FWJ 1995 – 1998 etwa ein Drittel geringere Nettoerlöse je Erntefestmeter als die Eichen. Dem stehen aber die höheren Volumenleistungen der Roteichen gegenüber. In den Beständen hängt die Wertleistung von den erreichten Qualitäten ab; sie streut in erheblichem Rahmen.

Auf fast allen Standorten bringen Roteichen eine deutlich höhere Volumenleistung als die einheimischen Eichen. Für einheimische Eichen wurden 1995 - 1998 höhere Preise erzielt. Dies kann flächenbezogen durch die höhere Volumenleistung und eine günstigere Güteklassenstruktur ausgeglichen werden. In den zurückliegenden Jahren haben die Holzpreise für Roteichen deutlich angezogen.

Das Produktionsziel in der Roteichenwirtschaft besteht in Baden-Württemberg heute in Wertstämmen von 8 - 10 m Länge und 50 - 70 cm Mittendurchmesser, die sich für Furnier bzw. hochwertiges Schneideholz eignen. Aufgrund der mit Durchmesser und Alter zunehmenden Entwertungsgefahr durch Stamm- und Wurzelfäule sind Behandlungskonzepte zwingend, die ein rasches Erreichen der Zieldurchmesser innerhalb von 60 - 80 Jahren ermöglichen. Dies erfordert Lichtwuchsdurchforstung zugunsten von 60 - 80 Z-Bäumen, nachdem diese die gewünschten astfreien Schaftlängen von 8 - 10 m, d. h. ab Oberhöhen von ca. 16 - 18 m erreicht haben.
Die ökologischen Auswirkungen und Risiken des Roteichen-Anbaus sind gering: Nachteilig für die Tierwelt und die Vegetation des Unterwuchses im Vergleich zu Stieleichen-/Hainbuchen-Beständen waren nicht nachzuweisen. Die geringe Krankheitsanfälligkeit der Roteichen ist bekannt.

Trotz dieser Vorzüge, einer problemlosen Aufzucht und Pflege, (landschafts-)ästhetischer Qualität und häufiger Fruktifikation mit Chancen für die natürliche Verjüngung, spielen Roteichen als Anbauten oder als Naturverjüngungen heute nur eine relativ geringe Rolle.

Die um etwa ein Jahrhundert kürzeren Produktionszeiträume und die mögliche Naturverjüngung der Roteiche sprechen für eine stärkere Berücksichtigung dieser Baumart auf leistungsfähigen, nicht zur Vernässung neigenden Laubbaum-Standorten in Eichengebieten.

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Die Roteiche, wüchsig und attraktiv

Die Heimat der Roteiche liegt im Osten Nordamerikas. Schon 1691 wurde sie in die Schweiz importiert. Ursprünglich als Park- und Alleebaum angepflanzt, wird sie heute in vielen Bereichen Europas forstwirtschaftlich genutzt.

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Roteiche im Vergleich zu heimischen Eichen

Die Roteiche weist im Vergleich zu unseren heimischen Eichen eine erhöhte Massenleistung auf. Dem steht eine geringere Wertleistung entgegen. Ist sie - auch hinsichtlich des Klimawandels - trotzdem eine Alternative?

Dokumenteninfos

Autoren
G. Kenk

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Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

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Seidel, J. u. Kenk, G., 2003: Wachstum und Wertleistung der Eichenarten in Baden-Württemberg. AFZ-Der Wald, 1, 28-31

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