Welche lutschtabletten in der schwangerschaft

Welche lutschtabletten in der schwangerschaft
Unsere Autorin Silke hat ein miserables Immunsystem: Kein Infekt geht spurlos an ihr vorbei. Gibt Schlimmeres, findet sie – solange man mit Grippemitteln und Kopfschmerztabletten ordentlich gegenarbeiten kann. In der Schwangerschaft ist das natürlich tabu. Wie gut, dass Silke schon zum zweiten Mal ein Kind erwartet – und ganz genau weiß, welche Tricks jetzt erlaubt sind (und wirklich helfen!). Ein kleiner Survival-Guide für schwangere Erkältungsopfer.

„Da hilft nur Abwarten und Tee trinken. Höhö.“ Mein Hausarzt lacht zufrieden in seinen Bart (er hat diesen gigantischen Gag offensichtlich nicht zum ersten Mal gebracht). Die junge Arzthelferin neben ihm bewundert ihn aus großen Rehaugen und kichert höflich mit. Vor den beiden sitze ich. Im 4. Monat schwanger, erkältet und bocksauer. Die Nase ist rot, läuft und schreit nach abschwellendem Nasenspray. Mein Hals ist dick und juckt und will sofort mit Dolo-Dobendan betäubt werden. Obendrauf brauche ich dringend mindestens eine Aspirin, wenn nicht sogar eine Aspirin Complex. Nichts davon wird mir das grauenvolle Duo in Weiß heute erlauben.

Soweit meine erste Erfahrung mit dem Thema Erkältung in der Schwangerschaft. Ein paar Jahre (und eine Schwangerschaft) später weiß ich: Es war zwar richtig, auf meinen Arzt zu hören und nicht zu den gewohnten Mitteln zu greifen. Falsch ist aber die Ansicht, Schwangere könnten sich nur mit Tee und Ruhe durch eine Erkältung schleppen – und müssten sich ansonsten ihrem Schicksal ergeben. Meine wertvollsten Erkenntnisse habe ich euch hier zusammengestellt.

Das Wichtigste: Der Arzt hat das letzte Wort!

Zuallererst: Es geht mir absolut nicht darum, das Thema zu verharmlosen und sich über den Rat eines Arztes hinwegzusetzen! Daher sollten Sie ihn auch auf jeden Fall aufsuchen, wenn Sie in der Schwangerschaft erkranken und sich nicht sicher sind, ob Sie es mit einer harmlosen Erkältung, einer ausgewachsenen Grippe oder einem anderen Infekt zu tun haben. Eine sehr schöne Übersicht zur Ersteinschätzung der typischen Symptome finden Sie auf www.erkaeltet.info.

Tipp Nummer 1: Es gibt abschwellendes Nasenspray für Schwangere!

Hat Ihr Arzt Ihnen auch gesagt, dass Sie nur Salzwasser-Nasenspray verwenden sollen? Ganz im Ernst: Ich kenne NIEMANDEN, dem dieses Zeug hilft. Die Nase wird dadurch kein Stück frei (das ist auch gar nicht das Ziel von Salzwasser-Nasenspray – es soll ja nur die Schleimhäute befeuchten). Dafür sprüht man sich einen Wolf, bis einem schließlich das Salzwasser in der Stirn wehtut (so mache ich es jedenfalls …).

Dabei ist das Erwachsenen-Nasenspray von Ratiopharm durchaus erlaubt in der Schwangerschaft! Die empfohlene Dosierung darf laut Beipackzettel natürlich nicht überschritten werden. Und Sie dürfen es nur nach Absprache mit Ihrem Arzt anwenden. Gibt der sein „Go“, sind die verrotzten Nächte sofort vorbei: Endlich wieder frei atmen – trotz Babybauch! Dieser Tipp wird Ihnen im Geburtsvorbereitungskurs übrigens viele dankbare Kommentare einbringen: Kurioserweise hat sich diese Info nämlich noch nicht sehr weit herumgesprochen.

Tipp Nummer 2: Luftfeuchtigkeit regulieren für eine schnelle Genesung!

Eben habe ich noch über das Salzwasser-Nasenspray gelästert. Dabei ist mir schon klar, dass auch das einen sinnvollen Zweck erfüllt: Die Schleimhäute feucht zu halten ist so ziemlich der wichtigste Punkt für eine schnelle Genesung. (Deshalb raten die Ärzte ja auch zum permanenten Tee trinken – das hilft wirklich!)

Ich schwöre deshalb auf meinen Luftbefeuchter. Das muss kein sauteures Teil für mehrere Hundert Euro sein: Meiner ist von WICK und hat rund 60 Euro gekostet. Es gibt aber Modelle schon ab 35 Euro. Sie lassen sich mit Duftpads befüllen, die einen wirklich lindernden Effekt bei Erkältung haben. Mit ätherischen Ölen soll man ja in der Schwangerschaft vorsichtig sein, aber es gibt zum Beispiel auch Rosmarin- und Lavendel-Duftpads. Das Gute an diesen Geräten: Sie sind auch eine Riesenhilfe, wenn Ihr Baby auf der Welt ist und die erste Erkältung bekommt – denn Inhalieren und ähnliches bekommt ein Säugling logischerweise noch nicht hin. (Ganz nebenbei zaubert eine gesunde Luftfeuchtigkeit von 40–60 % auch einen klasse Teint: Die ganze Haut sieht einfach viel frischer aus!)

Tipp Nummer 3: Lutschen gegen Halsschmerzen!

Gegen akute Schmerzen im Rachen hilft auch der beste Luftbefeuchter nichts. Und Ihr Arzt hat natürlich Recht, wenn er Ihnen betäubende Halsschmerztabletten wie Dolo-Dobendan oder Neo-Angin verbietet. Auf diese sollte man in der Schwangerschaft wirklich verzichten. Heißer Tee mit Honig allein reicht aber oft nicht, um den kratzenden Schmerz loszuwerden.

Die gute Nachricht: Ähnlich wie beim Nasenspray gibt es auch hier einen Geheimtipp, der sehr wohl in der Schwangerschaft erlaubt ist: Die Isla-Moos Pastillen waren eine Empfehlung meiner Apothekerin. Sie haben mich durch sämtliche Erkältungen in beiden Schwangerschaften begleitet. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen möchten, sprechen Sie bitte auch diese Einnahme mit Ihrem Arzt ab. Aber laut Beipackzettel sind die Isla-Moos Pastillen in der Tat ein erlaubtes Hilfsmittelchen – und sie wirken wirklich (und das sofort).

Gute Besserung – und eine entspannte Schwangerschaft!

Ich hoffe, meine drei kleinen Insider-Tipps erleichtern Ihnen die kranken Tage in der Schwangerschaft. Werden Sie schnell gesund! Und haben Sie eine wunderbare Zeit mit Ihrem Nachwuchs.

Mehr Infos rund ums Thema Gesundheit in der Schwangerschaft und rund um die Familie finden Sie im Gesundheitsratgeber von mycare.de.

Zum Gesundheitsratgeber

Welche lutschtabletten in der schwangerschaft

Halsschmerzen in der Schwangerschaft kann viele Ursachen haben. Es steckt nicht immer eine Erkältung dahinter. Wodurch die Beschwerden ausgelöst werden können und welche Behandlungsmethoden gegen Halsweh in der Schwangerschaft in Frage kommen.

Halsschmerzen in der Schwangerschaft können neben einem beginnenden Infekt auf viele weitere Ursachen hindeuten. Zeigen sich keine weiteren Beschwerden, so kann es sich auch um ein kurzfristig geschwächtes Immunsystem handeln. In einem solchen Fall helfen mitunter ausreichend viel Schlaf und Ruhe. Am nächsten Tag geht es Betroffenen oft schon besser. Doch es können auch andere Auslöser oder Erkrankungen mit Halsschmerzen zusammenhängen.

Es könnte zum Beispiel ein Anzeichen einer Allergie sein. Wer bereits vor der Schwangerschaft eine Allergie hatte, kann nun unter Umständen ganz anders auf die bekannten Allergene reagieren. Auch chemische Reize, die durch beispielsweise Staub oder Rauch ausgelöst werden, können Halsweh verursachen. In einem solchen Fall sollte die Schwangere die Reizquelle ausfindig machen und meiden.

In den meisten Fällen handelt es sich allerdings um einen simplen grippalen Infekt. Dieser ist in der Schwangerschaft ungefährlich für das Ungeborene. Jedoch ist der Körper einer schwangeren Frau während dieser besonderen Zeit mit vielen anderen wichtigen Prozessen beschäftigt, sodass die Erkältungssymptome nicht selten intensiver ausfallen als es noch vor der Schwangerschaft der Fall war.

Neben harmlosen Ursachen können Halsschmerzen in der Schwangerschaft auch auf eine Toxoplasmose hindeuten, wenn sie in Verbindung mit Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Lymphknotenschwellungen auftreten. Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch Parasiten übertragen wird. Der Mensch fungiert für diese Erreger nur als Zwischenwirt, Endwirt ist die Katze. Die Übertragung geschieht etwa über rohe oder nicht ausreichend erhitzte Fleischwaren.

Beschwerden zeigen sich nicht immer, doch für Schwangere und Immungeschwächte kann eine Infektion gefährliche Folgen haben. Wer in der Schwangerschaft lieber auf Nummer sicher gehen möchte, kontaktiert bei starken Halsschmerzen umgehend eine Ärztin. In den meisten Fällen hat sich die Schwangere allerdings eine leichte Erkältung oder Grippe eingefangen und es besteht kein Grund zur Sorge.

Als Schwangere macht man sich ständig Sorgen um das Wohl des ungeborenen Kindes. Doch Halsschmerzen in der Schwangerschaft wirken sich nicht negativ auf die Gesundheit des Babys aus. Jedoch ist die gezielte Linderung und Beobachtung der Beschwerden ratsam, um eine ernsthafte Erkrankung wie eine Toxoplasmose auszuschließen.

Oftmals ist eine Infektion der Atemwege Schuld an den Halsschmerzen. Doch diese verschwindet in der Regel nach ein paar Tagen von selbst. Sobald Fieber und sonstige Symptome hinzukommen, sollten Schwangere einen Arzt aufsuchen. Zwar gilt als Schwangere eine leicht erhöhte Temperatur im Rahmen einer Erkältung als unbedenklich, doch sobald diese mehrere Tage anhält, sollte medizinischer Rat eingeholt werden. Das gilt auch, wenn sich die Halsschmerzen weiter verschlimmern.

Die Einnahme von Medikamenten (z.B. Ibuprufen) sollte in der Schwangerschaft vermieden werden, das gilt auch bei Halsschmerzen. Die Inhaltsstoffe können von der Mutter auf das Ungeborene übergehen – und ihm im schlimmsten Fall schaden. Ohnehin sind die meisten Medikamente in der Schwangerschaft laut Packungsbeilage nicht erlaubt. Besser eignen sich zur Behandlung von Halsschmerzen in der Schwangerschaft Hausmittel.

Bei Halsschmerzen ist es vor allem wichtig, viel zu trinken, um die Schleimhäute zu befeuchten, und sich auszuruhen. Außerdem können auch einige Hausmittel die Beschwerden gezielt lindern.

  1. Kartoffelwickel: Gekochte Kartoffeln heiß zerstampfen, in ein Stofftuch schlagen und um den Hals wickeln. Die Wärme fördert die Durchblutung und dadurch zugleich den Abtransport der Krankheitserreger.
  2. Mit Salbeitee gurgeln: Salbei ist ein bewährtes Hausmittel gegen Halsschmerzen in der Schwangerschaft. Das Kraut beruhigt die Schleimhäute und bekämpft Bakterien. Dafür frischen Salbeitee 10 bis 15 Minuten ziehen lassen (je nach Hersteller) und alle zwei bis drei Stunden gründlich damit gurgeln.
  3. Salzwasser: Auch Salzwasser kann bei Halsschmerzen Linderung schenken. Dazu einfach einen halben Teelöffel grobes Meersalz in eine Tasse geben und mit lauwarmem Wasser aufgießen. Umrühren und über den Tag mehrmals damit gurgeln. Das wirkt desinfizierend und schmerzlindernd.
  4. Heiße Zitrone mit Honig: Der Klassiker bei Erkältungskrankheiten – und das zurecht. Denn die Säure der Zitrone sowie der zugefügte Honig lindern nicht nur Schmerzen im Hals, sondern schenken auch noch ein Extra an Vitamin C und Zink.
  5. Apfelessig: Das Hausmittel wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Einfach etwas Apfelessig in ein Glas Saft oder Tee mischen. Auch das Gurgeln mit einem verdünnten Esslöffel hilft.

Achtung: Huflattichtee wird wegen seiner Schleimhaut schützenden Eigenschaft oft bei Erkältungsbeschwerden eingesetzt. Doch während der Schwangerschaft und Stillzeit ist wildwachsender Huflattich gefährlich. Denn er enthält Giftstoffe, die Geburtsdefekte verursachen und Säuglingen gesundheitliche Schäden zufügen.

Nicht-pflanzliche Lutschtabletten sollten Schwangere lieber nicht einnehmen. Generell ist im ersten Trimester besondere Vorsicht mit synthetischen Produkten geboten. Lokal betäubende, antiseptische Lutschtabletten sind ohnehin gar nicht nötig. Denn nur eines ist daran wirklich hilfreich: das regelmäßige Schlucken sowie das Feuchthalten des Halses. Dieser Effekt lässt sich mit jedem anderen Bonbon erzielen. Erlaubt sind zum Beispiel zuckerfreie Halsbonbons und Lutschpastillen, beispielsweise aus Salbei oder Isländisch Moos. Sie beruhigen den Hals und lindern das Kratzen.

Schwangere Frauen sollten ihre Immunabwehr stärken, um Halsschmerzen gar nicht erst entstehen zu lassen. Denn in der Schwangerschaft ist das Immunsystem in erster Linie damit beschäftigt, das Kind zu schützen. Da haben Erkältungsviren bei werdenden Müttern leichtes Spiel. Das geht am besten durch das Trinken von ausreichend viel Flüssigkeit (Wasser und ungesüßte Tees), Stressvermeidung, regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und eine ausgewogene Ernährung.

Nicht vergessen: Als Schwangere hat man einen erhöhten Nährstoffbedarf. Wer diesen Bedarf nicht natürlich über die Nahrung decken kann, der sollte mit dem Frauenarzt über eine passende Nahrungsergänzung sprechen. Wer weiß, wie es geht, kann Halsschmerzen in der Schwangerschaft leicht vorbeugen.

Quellen:

Strep Throat During Pregnancy, in: americanpregnancy.org

Medicines in Hospital, in: www.thewomens.org

Bachmann, S.; Längler, A. (2005): Hausmittel in der modernen Medizin, München: Urban und Fischer

Grünwald, J.; Jänicke, C. (2004): Grüne Apotheke, München: Gräfe und Unzer Verlag

Heilpflanzen in der Schwangerschaft, in: Heilpflanzenschule.de