Wann bleibt Schnee auf der Straße liegen

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Wann bleibt Schnee auf der Straße liegen

Warum liegt auf manchen Stellen Schnee? Und warum liegt an anderen Stellen kein Schnee? Offene Fragen. Suchen Sie viele mögliche Antworten, um daraus eine Theorie vom Schneeligenbleiben zu formulieren.

Schnee schmilzt, wenn er die Energie dazu erhält.

  1. Aus dem Boden
  2. Aus der Luft (dem Wind)
  3. Aus der Sonne (Strahlen)

An diesem Beispiel sehen wir alle drei Möglichkeiten Wärme zu übertragen. Wärmeleitung (1), Konvektion (2) und Strahlung (3).

Link zu einem Artikel zu dieser Thematik.

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"Schneeliegenbleibgrenze" in den Bergen

Anfang November war an dieser Stelle von der Schneefallgrenze die Rede.Wir erfuhren, dass die bestenfalls mit einer Genauigkeit von +-150 Metern vorherzusagen ist.In ungünstigen Fällen, so konnte der leicht vorgebildete Leser entnehmen, können die Fehler auch bei genauer Temperaturvorhersage bis zu 500 Meter erreichen.Zunächst mal kommen wir zu einem eigentlich trivialen Fall.Es schneit und der Boden ist kälter als null Grad.Da bleibt der Schnee eigentlich liegen.Das gilt zumindest für Skipisten, nicht jedoch - und da ist die Grenze wesentlich wichtiger -für gestreute und gesalzene Straßen.Da Tausalz bis etwa -16 Grad wirkt, liegt die "Schneeliegenbleibgrenze", je nach dem wie viel Salz noch auf der Straße liegt, bei Belagstemperaturen zwischen 0 und -16 Grad.Problematisch ist es, wenn am Boden Temperaturen von über null Grad gemessen werden.Dann wird der gefallene Schnee so lange geschmolzen, bis die Oberfläche durch Abgabe der zum Schmelzen notwendigen Energie auf Werte unter null Grad abkühlt.Bei Schneefällen und einer Lufttemperaturen über 5 Grad gibt es keineProbleme.Schnee fällt bei so hohen Temperaturen nur bei trockener Luft und es sind so wenige Schneesterne, dass sie unmittelbar beim Auftreffen schmelzen und den Boden kaum abkühlen können.Kritisch wird es bei den Schneeschauern, die im Frühjahr schnell mal 10 cm Schneehöhe bringen können. In diesem Fall kann der ungesalzene Straßenbelag gar nicht so schnell Wärme nachliefern, wie es nötig wäre, um allen Schnee zu schmelzen. In kürzester Zeit kühlt die Oberfläche auf null Grad ab und es entsteht eine Schneedecke.Nun gibt es die Regel, "Winterreifen von O(ktober) bis O(stern) aufzuziehen".Liegt Ostern - wie auch 2013 - bereits im März, sind solche Schneeschauer nach Ostern ziemlich wahrscheinlich und alle, die schonnach der "O bis O" Regel auf Sommerreifen umgerüstet haben, haben Pech gehabt. Sie müssen nach dem Schneefall so lange warten, bis Schnee oder Schneematsch von der Straße verschwunden sind. Das kann in den frühenMorgenstunden ziemlich lang dauern.Ansonsten gibt es noch haufenweise Bedingungen, die die "Schneeliegenbleibgrenze" beeinflussen.Man denke nur an von der Sonne beschienene oder im Schatten liegende Straßen. Das kann im Frühjahr locker mal 10 Grad bei der Belagstemperatur ausmachen. Auch Straßenbeläge verhalten sich völlig verschieden. Beton und Bitumen haben ein ganz anderes Verhalten in Bezug auf die Strahlung und damit auf die Oberflächentemperatur.Um es zusammenzufassen:Ist die Vorhersage der exakten Schneefallgrenze schon ein ziemliches Problem, so ist, soweit es den Straßenverkehr betrifft, die Vorhersage der "Schneeliegenbleibgrenze" ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen.

© Deutscher Wetterdienst

Bild: © markus6318

Die Vorhersage von Straßenglätte ist in den Wintermonaten immer eine große Herausforderung für uns Meteorologen, da es von vielen Faktoren abhängt, ob es zu Glätte kommt. Zudem ist Glätte nicht gleich Glätte. Im folgenden Artikel will ich Ihnen die verschiedenen Glättearten genauer erläutern und zu diesen einige Hintergrundinfos geben.

Wir unterschieden zwischen – Reifglätte – Glätte durch gefrierende Nässe – Schneeglätte

– Glatteis duch gefrierenden Regen.

Allgemein bekannt ist auch der Begriff „Blitzeis“. Er ist meteorologisch gesehen keine Glätteart und wird von Medien allgemein verwendet, wenn Glätte auftritt. In der Regel wird er für Glätte durch gefrierende Nässe und Glatteis durch gefrierenden Regen verwendet. Ich distanziere mich von diesem Begriff.

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Sonderfall Brücken:

Brücken sind generell deutlich anfälliger für Glätte. Aus dem einfachen Grund, dass sie viel schneller auskühlen und der Straßenbelag deutlich schneller negative Temperaturen erreicht. Während bei Straßen noch Wärme aus dem Boden nachkommt, sind Brücken unterhalb auch von der Luft umgeben, so dass sie schneller abkühlen.

Das Video zum zu den Glättearten auf unserem Youtubekanal (gerne abonnieren, danke!)

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Reifglätte

Reifglätte tritt auf, wenn sich auf Straßen und Wegen bei Belagstemperturen unter 0 Grad Tau absetzt und gefriert. Dies geschieht, wenn sich Straßenbeläge unter den Taupunkt abkühlen (Was ist der Taupunkt) und der Wasserdampf aus der Luft damit an diesen auskondensiert. Reifglätte zeigt sich durch einen weißen Belag auf den Straßen und tritt bevorzugt auf Brücken auf. Meist ist dies die erste Glätte im Spätherbst oder Frühwinter und tritt nur sehr selten verbreitet auf. Oft sind nur kleine Straßenabschnitte oder einzelne Brücken betroffen, was sehr tückisch sein kann. Reifglätte tritt bis auf wenige Ausnahmen nur bei klarem Himmel und nachts auf. Also wenn sich über mehrere Stunden nachts die Sterne zeigen, die Luft nicht zu trocken ist und schwacher Wind herrscht.

Als erstes bildet sich Reif meist auf Autos, da sich diese in klaren Nächten schneller abkühlen, als Straßen und Wege. Wenn sie also morgens die Autoscheiben frei kratzen müssen, ist es ein erstes Warnsignal, dass es stellenweise Reifglätte auf den Straßen gibt. Allerdings sind nach sehr milden Tagen sowie in den Übergangsjahreszeiten (Herbst und Frühling) öfter die Straßenbeläge zu warm für Glätte.

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     In Ausnahmefällen kann Reifglätte auch in dichten  Nebelgebieten auftreten, bevorzugt in höheren Lagen der Mittelgebirge. Wenn die Straßen nach Dauerfrost schon kalt genug sind, kann sich der Nebel als Reif auf den Straßen niederschlagen.

Glätte durch gefrierende Nässe

Glätte durch gefrierende Nässe tritt auf, wenn Straßen und Wege nach Sonnenuntergang noch nass sind und sich die Belagstemperaturen so stark abkühlen, dass die restliche Nässe zu Eis gefriert. Wie bei Reifglätte braucht es bis auf wenige Ausnahmen auch hier einen klaren Himmel, um die Straßenbeläge ausreichend abzukühlen. Wolken verhindern dagegen ein starkes Auskühlen. Zudem darf nur wenig bis kein Wind vorhanden sein. Durch ausreichend Wind werden die Straßen nämlich zu schnell trocken.

Der klassische Fall ist, wenn es tagsüber geregnet hat. Am besten bis in den Abend hinein. Wenn dann nach Sonnenuntergang der Himmel in polarer Kaltluft verbreitet aufklart, kühlen Straßen und Wege rasch ab und die Nässe gefriert. Auch hier sind Brücken bevorzugt betroffen. Achtung: die Lufttemperatur kann an ihrem Autothermometer noch deutlich im Plus sein (~1-3 Grad), während der Straßenbelag schon frostig und glatt ist. Selbstverständlich kommt es auch hier auf die Vorgeschichte an. Waren zum Beispiel die Tage zuvor sehr mild bis warm, können die Straßenbeläge oft nicht ausreichend abkühlen.

In sehr selten Fällen kann Nässe auch bei bedecktem Himmel gefrieren. Es kann vorkommen, dass nach Schneefall oder Regen am Tage abends und nachts sehr kalte und deutlich frostige Luft (meist aus Osten) heranweht. Sind die Straßen schon aus den Tagen zuvor sehr kalt, kann restliche Nässe oder Schneematsch auch bei bedecktem Himmel gefrieren.

Schneeglätte

Zu Glätte durch Schnee kommt es (Sie hätten es kaum vermutet), wenn Schnee fällt und die Straßen kalt genug sind, sodass sich auf ihnen eine Schneedecke ausbildet. Sind die Straßenbeläge dagegen zu warm, kann es stundenlang schneien ohne Glättegefahr.

Das ist für uns Meteorologen nicht selten eine große Herausforderung, denn es stellt sich oft die

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Frage, ob der Schnee wirklich auf den Straßen liegen bleibt. Dies ist nämlich nicht nur von der Belagstemperatur vor dem Schneefall abhängig, sondern auch von der Intensität des Schneefalls.

Die einfachste Situation ist, wenn im Hochwinter Schneefall einsetzt und es zuvor schon viele Tage Dauerfrost gab. Die Straßen sind dann definitiv gefroren und der Schnee bleibt liegen. Sind die Straßen nicht gefroren, es schneit aber sehr stark und über längere Zeit, kühlt der Straßenbelag durch den zunächst tauenden Schnee immer weiter ab und irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem der Schnee liegen bleibt. Fahren Autos den Schnee dann platt, können sich sogar dicke Vereisungen aus dem Schneematsch auf den Straßen bilden.

Wann bleibt Schnee auf der Straße liegen
Oft führen nasse und sehr starke Schneefälle bei Temperaturen um 0 Grad zum berüchtigten Schneechaos in den Städten und Ballungsräumen. Schneit es bei tief frostigen Temperaturen stundenlang nur leicht, ist die Situation oft deutlich entspannter. Hier weht der trockene Schnee dann teilweise sogar über die gefrorenen Straßen und fährt sich nicht so schnell platt. Selbstverständlich kommen bei leichter Intensität auch Winterdienste besser dem Schneefall hinterher.

Glatteis durch gefrierenden Regen

Fällt Regen auf gefrorene Straßen und Wege, sprechen wir von Glatteis durch gefrierenden Regen. Wie Sie sicher selbst schon einmal erlebt haben, kann es selbst bei frostigen Temperaturen zu Regen kommen. Dazu ein kurzer Einschub, wie das überhaupt möglich ist:

Wann bleibt Schnee auf der Straße liegen
Herrscht in bodennahen Schichten der Atmosphäre Frost, kann sich in der Höhe manchmal deutlich wärmere Luft über die frotige Kaltluft schieben. Ihr Thermometer zeigt dann z. B. -2 Grad, in etwa 1000 bis 1500 Meter Höhe sind es aber +4 Grad. Fällt dann Niederschlag, wird er in der wärmeren Luftschicht zu Regen, der am Boden auf Straßen und Gegenständen, wie z. B. Autos sofort zu Eis gefriert.

Wann bleibt Schnee auf der Straße liegen

Diese Glätteart sorgt nicht selten für absoluten Stillstand auf den Straßen, weil sich eine nicht mehr befahrbare, spiegelglatte Eisschicht ausbildet. Diese kann mehrere Millimeter dick sein, in Ausnahemfällen auch deutlich über 1 Zentimter. Selbst Räumfahrzeuge kommen dann nur noch schwer voran.

Zudem können im Extremfall durch die Eislast Äste abbrechen und sogar Bäume umstürzen. Auch Stromleitungen können durch die Eislast ihr Gewicht vervielfachen und selbst die Masten zum Einsturz bringen.

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