Wie lange dauert es bis der HCG Wert sinkt

Die meisten von uns kennen wahrscheinlich gar nicht alle Hormone des weiblichen Körpers "beim Vornamen". Beim hCG und dem hCG-Wert sieht das schon anders aus. Denn hCG wird umgangssprachlich auch das 'Schwangerschaftshormon' genannt. Der hCG-Wert bestätigt eine Schwangerschaft. Um ihn ranken sich viele Mythen. Wann welcher hCG-Wert normal ist und was ein zu niedriger Wert bedeuten kann.

Das human Chorion Gonadotropin (hCG) ist wohl das bekannteste Schwangerschaftshormon, denn durch den hCG-Wert lässt feststellen, ob ihr schwanger seid. Streng genommen handelt es sich dabei um das beta-hCG, denn das wird nur gebildet, wenn eine Schwangerschaft besteht.

Das hCG wirkt auf die Gelbkörper und sorgt dafür, dass die Schwangerschaft sich entwickelt. Dazu zählt z. B. das Wachsen der Gebärmutterschleimhaut. Zusätzlich sorgt das Hormon dafür, dass Östrogen und Progesteron erhöht werden um eben die Menstruation zu unterdrücken.

Ihr seht also schon: Ohne hCG-Wert auch keine Schwangerschaft. Sobald der weibliche  Körper beta-hCG produziert, ist er auch schwanger! Der Körper beginnt rund eine Woche nach der Befruchtung mit der Hormon-Produktion. Zu diesem Zeitpunkt nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein.

Ihr leidet unter Übelkeit, Müdigkeit und spannenden Brüsten? Dem steigenden hCG-Wert sei dank, denn das Hormon wirkt nicht nur auf die Gebärmutter, sondern auf den gesamten Körper.

Der hCG-Wert ist gerade in den ersten Schwangerschaftswochen (SSW) besonders spannend. Er lässt sich bereits eine bis zwei Wochen nach der Befruchtung im Blut nachweisen, also in der vierten bzw. fünften SSW. Liegt der Wert bei 25 IE/I, kann euch der Arzt bzw. die Ärztin die freudige Nachricht überbringen.

Der hCG-Werte in der Tabelle im Überblick

Woche nach der letzten Menstruation hCG Wert in IE/I im Blut
3 bis 4 0 bis 130
4 bis 5 75 bis 2.600
5 bis 6 850 bis 20.800
6 bis 7 4.000 bis 200.000
7 bis 12 11.500 bis 289.000
12 bis 16 18.300 bis 137.000
17 bis 29 1.400 bis 53.000
30 bis 41 940 bis 60.00

Der hCG-Wert steigt zu Beginn kurz nach der Befruchtung stark an. Er verdoppelt sich alle zwei Tage, dann alle drei Tage, später alle fünf Tage. Zwischen der 8. und 12 SSW. erreicht er seinen Höhepunkt und fällt dann langsam wieder ab.

Da der hCG-Wert im Urin später ansteigt, ist ein Schwangerschaftstest erst später möglich als der Bluttest. Deswegen ist ein handelsüblicher Schwangerschaftstest aus der Apotheke oder der Drogerie erst ca. 14 Tage nach der Befruchtung aussagekräftig.

Manche Tests versprechen schon einige Tage vor Ausbleiben der Menstruation ein einigermaßen sicheres Ergebnis. Es kommt auf die Sensibilität des Testes an und eben die Höhe des hCg-Wertes, der mitunter sehr unterschiedlich sein kann.

hCG-Tabelle für einen Urin-Test

Tage nach Eisprung Urintest unsicher Urintest sicher
ES + 10 Frühtest -
ES + 11 Frühtest -
ES +12 Frühtest -
ES + 13 normaler Test Frühtest
ES + 14 normaler Test
ES + 15 normaler Test

Bitte beachtet aber, dass zusätzlich nicht immer klar ist, wann euer Eisprung war. Er kann sich auch mal um einen Tag verzögern und dann kann ein Schwangerschaftstest auch falsch ausfallen.

Wir wissen aus eigener Erfahrung: Jede Schwangerschaft ist anders und mit ihr auch die hCG-Werte. Einige testen schon vor Ausbleiben der Periode und erhalten das richtige Ergebnis. Anderen wurde bis zum Ausbleiben der Periode ein falsch negativen Ergebnis gezeigt, eben weil der hCG-Wert eher niedrig ausfiel.

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Ab einem hCG-Wert von 1.500 mIU/ml könnt ihr im Ultraschall vielleicht eine Fruchthöhle sehen. Das ist etwa am Ende der fünften zu Beginn der sechsten SSW. Aber bedenke bitte, es kommt auch auf die Qualität des Gerätes und die Lage an.

In den meisten Fällen bestellt euch eure Ärztin deswegen noch gar nicht zu einem Ultraschalltermin ein. Es führt nur zur Verunsicherung, wenn noch nichts zu sehen ist.

Eine Herzaktion ist übrigens bei einem hCG-Wert ab 50.000 mIU/ml zu sehen, mit den gleichen Einschränkungen wie oben genannt.

Verfügt euer Frauenarzt über ein sehr gutes Gerät, kann er vielleicht schon am Ende der sechsten SSW einen Embryo darstellen. Normalerweise ist das frühestens ab der siebten SSW möglich.

Auch hier können wir aus eigener Erfahrung sagen: Jede Schwangere reagiert auf den steigenden hCG-Wert anders und es unterscheidet sich auch in jeder Schwangerschaft. Die eine reagiert bereits zum Zeitpunkt der Befruchtung mit Übelkeit auf das gerade erst gebildete hCG, bei anderen beginnt es etwas später. Wieder andere merken gar nichts.

Bei manchen lässt die Übelkeit schon nach der zehnten SSW langsam wieder nach, andere Frauen schlagen sich noch in der 16. SSW mit ihr herum.

Ergo: Pauschal lässt sich überhaupt nicht sagen, ob oder wann die Übelkeit beginnt.

Fest steht in jedem Fall, ohne regelmäßigen Bluttest können wir Frauen gar nicht sagen, ob und wie der hCG-Wert steigt. Dass etwa die Stärke des Striches auf dem Schwangerschaftstest, das Steigen des hCG-Wertes zeigt, ist ein Mythos.

Nun gibt es aber Situationen, in denen regelmäßig Bluttest gemacht werden. Das ist beispielsweise nach einer künstlichen Befruchtung der Fall. Weicht euer hCG-Wert von der obigen Tabelle ab, besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Jedes Labor hat etwas andere Grenzwerte.

Wichtig ist eben, dass der hCG-Wert regelmäßig steigt und dafür sind eben mindestens zwei Bluttests nötig. Ist keine Kurve zu erkennen, kann das für

sprechen. Geht bei Unsicherheiten bitte zu eurer Frauenärztin.

Ein hCG-Wert, der von der Norm abweicht, kann für eine Eileiterschwangerschaft sprechen. Mitunter haben schwangere Frauen aber auch normale Werte und erfahren dann beim Ultraschalltermin, dass leider eine Eileiterschwangerschaft besteht.

Ist der hCG-Wert sehr hoch, kann das für eine Mehrlingsschwangerschaft sprechen. Das muss aber nicht der Fall sein. Licht ins Dunkle bringt hier eine Ultraschalluntersuchung.

Leider enden Schwangerschaften immer wieder viel zu früh und es kommt zu einer Fehlgeburt. Der hCG-Wert beginnt dann langsam zu sinken. Wie lange er noch nachweisbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Nach einer Ausschabung sollte er in wenigen Wochen wieder normal sein. Bei einem Abgang kann es mitunter länger dauern, bis alles Gewebe abgegangen ist und so lange kann auch noch hCG produziert werden. Eine pauschale Aussage ist leider nicht möglich.

Bin ich schwanger? Mach unseren Test!

Sarah Plück:

Wünschen sich Frauen mit ihrem Partner/ihrer Partnerin zusammen, schwanger zu werden, dreht sich gefühlt alles um den hCG-Wert. Er bestätigt nun mal eine Schwangerschaft. Liest man in Foren (so etwas tut frau ja vor bzw. zu Beginn der ersten Schwangerschaft noch) erlebt man hautnah mit, wie sich schwangere Frauen Sorgen um ihren hCG-Wert machen. Steigt er wohl an? Wie können sie das zuhause testen? Fragen über Fragen. Doch am Ende bringen einen all die Fragen und damit verbundene Sorge nicht weiter und wir alle müssen auf den ersten Ultraschalltermin warten...

Ich würde mir manchmal wünschen, dass wir doch weniger informiert wären, dann wären die ersten Wochen einer Schwangerschaft von weniger Sorge geprägt, denn eigentlich ist ein vorhandener hCG-Wert ja etwas Gutes: In uns wächst ein kleines Wunder!

Bildquelle: Gettyimages/dragana991

Der HCG-Wert (humanes Choriongonadotropin) ist nur vorhanden, wenn eine Frau schwanger ist und baut sich nach der Ausschabung wieder ab. Durch die Ausschabung wird die Schwangerschaft beendet oder eine bereits beendete wird nachversorgt. Wie lange es dauert, bis der Wert nicht mehr messbar ist, erfahren Sie im Beitrag.

Ist eine Eizelle befruchtet worden, nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein. Das ist der Beginn der HCG-Produktion. Die Plazenta (Mutterkuchen) signalisiert dem Körper damit, dass eine Schwangerschaft besteht. Ist die Schwangerschaft beendet, sinkt der HCG-Wert demzufolge wieder.

  • Nachweisen lasst sich das HCG sowohl im Blut als auch im Urin. Während der Spiegel zu Beginn einer Schwangerschaft stark ansteigt, kann anhand des Wertes festgestellt werden, ob eine Schwangerschaft besteht.
  • Nachfolgend erhöht sich der Wert bis zur 12. SSW immer mehr, bis er sich auf ein niedrigeres Niveau einpegelt. Anhand einer Werte-Tabelle kann der Arzt unter anderem prüfen, ob alles in Ordnung ist. Fallen die gemessenen Werte aus dem Normbereich, wird er weitere Untersuchungen veranlassen.
  • Eine gesunkener Wert, insbesondere am Anfang, lässt manchmal darauf schließen, dass es kein Leben mehr in der Gebärmutter gibt und die Schwangerschaft abgebrochen ist. Dann wird eine Ausschabung vorgenommen, um alle Gewebsreste sorgfältig zu entfernen, und um Komplikationen zu verhindern.
  • Es gibt auch die Möglichkeit des natürlichen Abgangs ohne eine Ausschabung. Hierbei registriert der Körper aufgrund des zu niedrigen HCG-Wertes, dass die Schwangerschaft abgebrochen ist und setzt selbsttätig den Prozess des Abgangs fort. Ratsam ist das nicht immer, da er nicht immer komplikationslos verläuft.
  • Ob Ausschabung oder nicht - Fakt ist, dass der HCG-Wert zu sinken beginnt, sobald die Schwangerschaft im Bauch der Mutter abgebrochen ist. Der HCG-Wert sinkt nach dem Abgang oder der Ausschabung kontinuierlich weiter ab.
  • Es werden keine Schwangerschaftshormone mehr gebildet. Um die im Körper befindliche Hormonkonzentration vollständig abzubauen, braucht es einige Zeit.
  • Nach drei Wochen sollte der HCG-Wert soweit abgebaut sein, dass der Wert ungefähr bei 5 IE/l liegt. Ihr Gynäkologe wird diesbezüglich eine Blutuntersuchung durchführen. Bleibt der Wert auf einem höheren Niveau stehen, liegt die Vermutung nahe, dass nicht alle Gewebsreste bei der Ausschabung entfernt wurden. Eine Wiederholung der Operation könnte notwendig werden.
  • Ansonsten kann es sein, dass ein niedriger HCG-Wert noch bis zur nächsten Periode nachweisbar ist. Dann sollte er allmählich aus dem Körper ausgeschwemmt sein und bei 0 liegen. Wenn nicht, wird der Arzt mit Ihnen die Ursachen und weitere Vorgehensweisen besprechen.

Der HCG-Wert kann nach der Ausschabung über eine Urinprobe oder einen Bluttest bestimmt werden.imago images / Niehoff

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