Wie entdeckte Galileo Galilei die Milchstraße?

Wie entdeckte Galileo Galilei die Milchstraße?

Die Milchstraße ist ein milchfarbener Streifen und gleichzeitig eine Galaxie. Im Jahr 1609, vor ungefähr 400 Jahren, schaute der italienische Wissenschaftler Galileo Galilei durch sein gebasteltes Fernrohr in den Himmel. Dabei machte er eine sensationelle Entdeckung: die Milchstraße! Die Milchstraße bedeutet übrigens auf Griechisch: Galaxias. Sie besteht NICHT aus Milch, sondern aus vielen Sternen. Das Licht braucht ca. 100 000 Jahre um die Milchstraße zu durchqueren. Falls ihr noch nicht wisst, wie die Milchstraße entstanden ist, erkläre ich es euch. Sie entstand durch einen Urknall, der unendlich groß war - natürlich lebten wir dann noch nicht. Die Milchstraße ist ungefähr 13 Milliarden Jahre alt.

Veröffentlicht am 14.02.2014

Wie entdeckte Galileo Galilei die Milchstraße?

„Und sie bewegt sich doch!“, murmelte der Legende nach Galileo Galilei als er im 17. Jahrhundert wegen seiner astronomischen Erkenntnisse vor Gericht stand. Mit dem Fernglas unters...uchte Galileo unser Sonnensystem.

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Galileos Forschung und Leben inspirierte Bertolt Brecht zu seinem Theaterstück „Leben des Galilei“. Hier ein Bild von einer Aufführung des Dramas während dem Berliner Theaterfestiv...al 1965.

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Der Start einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana im Jahr 2012. Die Rakete brachte zwei nach Galileo benannte Test-Satelliten ins All. Galileo ist ein ...europäisches Satellitennavigationssystem.

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Ein prachtvolles Monument zu Ehren von Galileo Galilei in Florenz in der Basilika Santa Croce.

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Eine Frau schaut durch den Nachbau von Galileos dioptrischen Fernrohr von 1610, während einer Ausstellung zur Geschichte der Astronomie im Londoner Science Museum 2009.

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Galileo untersuchte mit einem Fernglas die Milchstraße. Seine Erkenntnisse beeinflussten Nachhaltig die Vorstellungen von unserem Sonnensystem.

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Zahlreiche, damals sehr moderne Instrumente verwendete Galileo für seine Forschung. Die Linse seines Fernrohrs war die Präzionsarbeit eines Linsenschleifers aus Venedig.

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Wie entdeckte Galileo Galilei die Milchstraße?

Die Rekonstruktion einer von Galileo entworfenen Pendeluhr, die er kurz vor seinem Tod 1642 entwarf. Das Pendel wird eingesetzt, um das Tempo der Zeigerbewegung zu kontrollieren.

Vor 450 Jahren wurde der italienische Astronom Galileo Galilei geboren. Er legte die Grundlage für das moderne Bild vom Universum. Erst 1992 konnte die katholische Kirche mit ihm ihren Frieden machen.

Das Jahr 1564 hat herausragende Eckdaten der europäischen Kunst- und Wissenschaftsgeschichte gesetzt. Am 18. Februar stirbt mit dem genialen Michelangelo einer der vielseitigsten italienischen Künstler aller Zeiten. Drei Tage zuvor – wie im selben Jahr auch der britische Dramatiker William Shakespeare – erblickt Galileo Galilei das Licht der Welt. Ein Stern der Wissenschaft ist damit im toskanischen Pisa geboren, vor 450 Jahren am 15. Februar 1564. Zu Galileos Geburtstag kann seine Villa auf den Hügeln über Florenz besichtigt werden.

Aus Galileo sollte einer der bedeutendsten Astronomen, Mathematiker, Physiker und Philosophen werden. Seine Erfindungen und Entdeckungen waren teilweise revolutionär, der Vatikan stempelt ihn zum Ketzer – und brauchte dann Jahrhunderte, um diesen bösen Irrtum auszumerzen. Europa verbeugt sich so vor seinem großen Pionier: Es nennt sein Milliarden-Großprojekt der Satellitennavigation „Galileo“.

Der Begründer der modernen, auf Experimenten beruhenden Physik widmet sich bereits als Student den Gesetzen der Pendelschwingungen, untersucht die Fallgesetze und erfindet die hydrostatische Waage für die spezifischen Gewichte. Im Alter von nur 28 Jahren wird der hochbegabte Toskaner in Padua Professor, entdeckt mit einem von ihm verbesserten Fernrohr Mondberge und die Phasen der Venus.

Ein Meilenstein ist seine Erkenntnis, dass unzählige Sterne die Milchstraße bilden. Nebenbei erfindet er auch viel Kurioses, so etwa einen automatischen Tomatenpflücker oder einen kleinen Taschenkamm, der auch als Besteck verwendet werden kann. 1615, als er bereits fünf Jahre in Florenz tätig ist, beginnt sein Konflikt mit dem Vatikan.

Sein Hauptwerk sollte der „Dialog über die zwei großen Weltsysteme“ sein. Galilei schafft es mit seinem intensiven Blick in das Sonnensystem wissenschaftlich zu beweisen, was von Nikolaus Kopernikus bereits 1514 als Theorie aufgestellt worden ist: Die Sonne ist der Stern unseres Systems, um den alle Planeten kreisen, also auch die Erde. Das heliozentrische Weltbild. Dieses scheint indes der Bibel zu widersprechen. Das päpstliche Inquisitionsgericht verurteilt Galileos Abkehr vom „ptolemäischen Weltbild“ als Irrtum, verbietet ihm die Verbreitung seiner Lehre und setzt die Kopernikus-Schrift auf den Index.

Doch der toskanische Astronom lässt nicht locker, studiert das Sonnensystem weiter und landet so zu einem entscheidenden Showdown vor Gericht. Dass der Sternengucker und Tüftler, Sohn eines Musikers aus einem pisanischen Patriziergeschlecht, mit dem von ihm selbst verbesserten Fernrohr aus Holland die Milchstraße und Mondoberfläche erforscht, die ersten vier Jupiter-Monde entdeckt und sich den Sonnenflecken widmet, das alles hatte dem mächtigen Vatikan durchaus gefallen.

Die päpstlichen Gelehrten schätzten zunächst den Begründer der modernen Astronomie. Doch das änderte sich, als der unbeirrbare Galileo Galilei das Weltbild der katholischen Kirche zu Fall brachte. Dort glaubte man seinerzeit noch, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sein und sich alles um sie drehen würde.

Das zweite Mal bringen die Jesuiten den ebenso emsigen wie aufmüpfigen Gelehrten vor die vatikanische Justiz. 1633 urteilt das Inquisitionsgericht, er müsse abschwören. Offen ist, ob Galilei, zunächst zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die ihm abgetrotzte Abschwörung wirklich mit dem seither weltbekannten Spruch „Eppur si muove“ quittiert hat: „Und sie (die Erde) bewegt sich doch!“.

Immerhin ist Papst Urban gnädig genug gewesen, die Haftstrafe in eine Art Hausarrest umzuwandeln: Der ketzerische Wissenschaftler wird lediglich auf seinen schönen Landsitz in Arcetri bei Florenz verbannt. Neun Jahre später, am 8. Januar 1642, stirbt der mittlerweile erblindete Wissenschaftler, der die Grundlage für das Weltbild der Neuzeit legte, im Alter von 77 Jahren.

Und der Vatikan? Mehr als 350 Jahre mussten vergehen, bevor die katholische Kirche 1992 mit Galilei ihren Frieden machen konnte. „Merkwürdigerweise zeigte sich Galilei als aufrichtig Glaubender weitsichtiger als seine theologischen Gegner“, bemerkte Papst Johannes Paul II. in einer historischen Wiedergutmachungsrede am 31. Oktober 1992.

„Nie wieder ein Fall Galilei“, mit diesen Worten wollte der polnische Papst Kirche und Wissenschaft versöhnen. Enttäuscht waren manche allerdings darüber, dass Johannes Paul II. meinte, Galileis Richter hätten „in gutem Glauben“ gehandelt bei ihrem Prozess gegen ihn. Der inzwischen um mehr Transparenz bemühte Vatikan gab später sämtliche Akten zu den Verhandlungen gegen den „Ketzer“ Galileo Galilei frei. Dem genialen Geist des Galileo Galilei ist eine Vielzahl bahnbrechender, mitunter auch kurioser Erfindungen und Entdeckungen zu verdanken, vor allem in der Astronomie. Galilei dachte sich einen Proportionalzirkel zur praktischen Lösung mathematischer Probleme aus, legte den Grundstein für den Kugelschreiber, entwickelte als Vorform des Thermometers im Jahre 1606 ein erstes „Thermoskop“.

Außerdem setzte Galileo Spiegel so geschickt ein, dass das Licht von Kerzen durch ein ganzes Haus geleitet werden konnte. Er entwickelte einen Taschenkamm, der auch als Besteck dienen konnte, und tüftelte einen automatischen Tomatenpflücker aus.

Bei Pendelschwingungen erkannte er den Zusammenhang zwischen Pendellänge und Schwingungsdauer. Auf die Gesetze des Freien Falls stieß er im Jahre 1590. Für die Astronomie am wichtigsten war, dass Galilei ein holländisches Fernrohr weiterentwickelte und verbesserte. Damit wurden fantastische astronomische Entdeckungen möglich.

So konnte Galileo nachweisen, dass es auf der Mondoberfläche Krater und auf jener der Sonne Flecken gibt. Der Astronom fand damit „unperfekte“ Himmelskörper – war man doch zuvor von idealen Kugeloberflächen ausgegangen.

Ganz wichtig war auch die Erkenntnis, dass die Milchstraße kein diffuser Nebel ist – wie es ja dem nackten Auge erscheint –, sondern vielmehr aus sehr vielen einzelnen Sternen besteht. Der geniale Galileo entdeckte mit seinem Fernrohr auch, dass der Riesenplanet Jupiter von vier Monden umkreist wird.

Aus der Beobachtung der Venusphasen schloss Galileo korrekt, dass dieser Planet um die Sonne kreisen muss – und nicht etwa um die Erde. Die allermeisten seiner Entdeckungen hatten die Kirche überhaupt nicht gestört. Zum Ketzer wurde er lediglich wegen seines astronomischen Nachweises, dass die Erde eben nicht der Nabel der Welt ist, sondern sich um die Sonne dreht.

Das schönste Geschenk zum runden Geburtstag: In diesem Jahr geht das europäische Navigationssystem „Galileo“ mit zunächst 18 Satelliten in Betrieb.