Welcher arzt bei blasenschwäche frau

In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Menschen unter einer gestörten Blasenfunktion. Aufgrund anatomischer und auch hormoneller Unterschiede sind schon junge Frauen doppelt so häufig wie Männer davon betroffen. Das Risiko für Harninkontinenz steigt mit dem Alter.

Leiden auch Sie unter Blasenschwäche, dann ist unser Facharzt für Urologie der richtige Ansprechpartner für Diagnostik und Behandlung. Suchen Sie ihn in unserer Klinik in Berlin auf und lassen Sie sich kompetent beraten.

Ursachen von Inkontinenz bei Frauen

In den meisten Fällen kann keine bestimmte Erkrankung für Inkontinenz bei Frauen als Ursache gefunden werden. Es ist vor allem die Natur der Frau, die im Laufe der Zeit eine Blasenschwäche verursacht. So wird bei Frauen aufgrund des breiteren Beckens die Stütz- und Haltefunktion des Beckenbodens wesentlich stärker beansprucht als bei Männern.

Notwendig ist dies, um Kinder zur Welt bringen zu können. Während einer Schwangerschaft dehnt sich die Gebärmutter aus und wird durch die Beckenbodenmuskulatur getragen. Den Organen im Bauchraum gibt der Beckenboden also Halt. Geburten, Operationen im Unterleib, körperliche Belastungen und auch Übergewicht können den Beckenboden aber dauerhaft schwächen. Risikofaktoren sind zudem häufige Harnwegsinfektionen und Blasenentzündungen. Die Folge ist eine Absenkung der Gebärmutter sowie anderer Organe, was wiederum zu einer Beeinträchtigung der Verschlussmechanismen der Blase führen kann. Frauen mit schwachem Bindegewebe sind besonders gefährdet. Dann tritt eine Blasenschwäche oft schon frühzeitig auf, während sie sich ansonsten erst nach der Menopause bemerkbar macht.

Zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr leiden 25 Prozent der Frauen auch an vorübergehender Harninkontinenz nach Entbindungen. Nach der Menopause sind es vor allem Veränderungen im Hormonhaushalt, welche die Blase belasten.

Häufige Formen von Inkontinenz bei Frauen

Frauen mit schwacher Blase sind sehr häufig von der sogenannten Belastungsinkontinenz betroffen. Hier kommt es bei körperlicher Belastung (z. B. Treppensteigen, Heben schwerer Lasten aber auch Husten und Niesen) zu ungewolltem Harnverlust. Harndrang wird dabei allerdings nicht verspürt. Eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur führt bei dieser Form dazu, dass der Schließmechanismus der Harnröhre unzuverlässig arbeitet.

Auch eine Dranginkontinenz kommt bei Frauen oft vor. Zwar ist hier der Verschlussmechanismus der Blase intakt, die Blasenmuskulatur ist aber sehr verspannt. Daraus folgt eine Überreaktion aufgrund eines gestörten Informationsaustauschs zwischen Gehirn und Blase. Eine Unterscheidung kann hier in sensorische Dranginkontinenz (überempfindliche Blase, bei der vorgetäuscht wird, dass diese voll ist) und motorische Dranginkontinenz (überaktive Blase, bei der sich das Zusammenziehen der Blase nicht beeinflussen lässt) vorgenommen werden. Der Harndrang ist bei dieser Form der Inkontinenz so stark, dass Betroffene es meist nicht mehr zur Toilette schaffen.

Mischformen aus Belastungs- und Dranginkontinenz sind ebenfalls keine Seltenheit.

Weitere Formen sind

  • Reflexinkontinenz mit unfreiwilligem Urinverlust ohne Harndrang aufgrund von unkontrollierbaren Nervenreflexen sowie
  • Überlaufinkontinenz, einhergehend mit einer ständigen Abgabe von kleinen Urinmengen ohne eine vollständige Entleerung der Blase.

Diagnostik einer Harninkontinenz

Unser Urologe ist Spezialist auf seinem Gebiet, wenn es um die Diagnose einer Harninkontinenz geht. Entscheidend für den Erfolg einer Behandlung ist jedoch, dass Sie Ihre Angst überweiden und sich unserem Facharzt anvertrauen. Falsche Scham ist in dieser Situation unangebracht, mit dem Problem sind Sie nicht allein.

In einem persönlichen Gespräch wird unser Urologe Sie zu Ihren Beschwerden und möglichen Vorerkrankungen befragen.

Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung. Bei dieser tastet unser Spezialist den Bauchraum und die Nierengegend ab und erhält so erste Hinweise auf mögliche krankhafte Veränderungen an Blase, Harnleiter oder Nieren.

Für eine bessere Beurteilung der Beckenbodenmuskulatur und der Lage der Blase wird außerdem eine gynäkologische Untersuchung durch einen unserer kompetenten Frauenärzte durchgeführt. Dieser wird auch überprüfen, ob ein Hormonmangel vorliegt.

Besteht der Verdacht auf eine Harnwegsinfektion, wird der Urin im Labor auf mögliche Bakterien untersucht.

Sofern mit all diesen Ergebnissen noch keine gesicherte Diagnose möglich ist, kommen weitere Untersuchungen wie Ultraschall und Röntgen zum Einsatz. In einer sogenannten urodynamischen Untersuchung lässt sich zudem ein Eindruck über die genaue Blasentätigkeit gewinnen.

Im Anschluss an alle diagnostischen Maßnahmen bespricht unser Facharzt für Urologie alle Ergebnisse und das weitere Vorgehen mit Ihnen ausführlich.

Inkontinenz Therapie

Für die Wahl der richtigen Inkontinenz Therapie ist eine genaue Diagnose unerlässlich. Denn die Therapie ist von der Form der Blasenschwäche abhängig.

Zunächst müssen grundsätzlich auch mögliche Grunderkrankungen behandelt werden. Liegt keine Erkrankung vor, gibt es unterschiedliche Therapieansätze.

Behandlung bei Belastungsinkontinenz

Bei bestehender Belastungsinkontinenz kommen

  • physikalische Therapie,
  • medikamentöse Therapie und
  • operative Behandlung

in Frage.

Physikalische Therapie

Da bei vielen Frauen ein schwacher Beckenboden für die Belastungsinkontinenz verantwortlich ist, wird Ihnen unser Urologe zunächst ein passendes Trainingsprogramm bei einem Physiotherapeuten verordnen. Dieser zeigt Ihnen die richtigen Übungen, welche der Stärkung der Muskulatur dienen.

Je häufiger Sie die Übungen ausführen, umso schneller wird die Blase auch bei körperlicher Belastung wieder dicht verschließen. Hilfsmittel wie Vaginalkegel können die Übungen unterstützen.

Bekommen Sie unbedingt auch ein Gefühl für Ihren Beckenboden. Spannen Sie diesen im Sitzen an und entspannen Sie ihn dann wieder. Ungefähr so, als würden Sie beim Wasserlassen den Urinstrahl kurz unterbrechen. Dabei aktivieren Sie die Beckenbodenmuskeln nicht nur, sondern trainieren diese gleichzeitig.

Medikamentöse Behandlung

Liegt der Harninkontinenz ein Hormonmangel aufgrund der Wechseljahre zugrunde, können die entsprechenden Hormone (Östrogene) über Zäpfchen oder Salben verabreicht werden.

Operative Therapie

Sofern weder physikalische noch medikamentöse Therapie zu einem Erfolg führen, kann eine Operation erforderlich werden. Dabei kommen je nach Ursache unterschiedliche Verfahren in Frage.

Zunächst kann das Bindegewebe des Beckenbodens gestrafft werden. Sollte ein Absenken der Blasenorgane für die Inkontinenz verantwortlich sein, ist eine Anhebung von Blase und Harnröhre zur Wiederherstellung der ursprünglichen Lage möglich. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Harnwegsunterspritzung.

Behandlung bei Dranginkontinenz

Leiden Sie unter Dranginkontinenz, kommen

  • physikalische und
  • medikamentöse

Behandlung in Frage. Eine Operation ist hier in der Regel nur sinnvoll, wenn Blasensteine für die Beschwerden ursächlich sind.

Physikalische Therapie

Bei einer Dranginkontinenz müssen ebenfalls zunächst die jeweiligen Ursachen (z. B. chronische Blasenentzündung, Störungen des Stoffwechsels, Nervenerkrankungen) behandelt werden. Da in den meisten Fällen auch hier keine organischen Probleme vorliegen, geht es bei der Behandlung vorrangig um Symptombekämpfung.

Mit Hilfe eines gezielten Blasen- und Toilettentrainings ist es möglich, die Blasenkontrolle zu verbessern und auch die Abstände zwischen den Toilettengängen zu verlängern. Damit gewöhnen Sie Ihre Blase an eine größere Füllmenge. Ein Beckenbodentraining zur Kräftigung der Muskulatur ist ebenfalls ratsam.

Medikamentöse Behandlung

Zusätzlich zum Blasentraining wird in der Regel auch die Gabe von Medikamenten erforderlich. Diese sorgen dafür, dass sich die Blasenmuskulatur entspannt und so auch größere Urinmengen speichern kann.

Bei einer leichten Dranginkontinenz können möglicherweise auch pflanzliche Mittel helfen. Diese sorgen zumindest für eine Linderung der Reizzustände.

Unser Spezialist berät Sie kompetent

Wenden Sie sich bei bestehender Inkontinenz ohne Schamgefühl an unseren Urologen. Er berät Sie kompetent und feinfühlig zu der passenden Behandlungsmethode.

Die Urogynäkologie ist der Teil des Fachgebiets, der sich mit Harn- und Stuhlinkontinenz sowie Lageveränderungen der Genitalorgane beschäftigt. Sie weist Überschneidungen zur Urologie und Darmchirurgie auf.

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Worum geht es bei Harninkontinenz – Blasenschwäche?

Harn-Inkontinenz, so der fachliche Ausdruck für ungewollten Harnabgang, ist ein Problem, das vor allem Frauen betrifft.

In leichten Fällen tritt Harninkontinenz vornehmlich bei körperlicher Belastung wie Lachen, Husten oder Sport. Es kann auch vorkommen, dass nach einigen Schlucken Flüssigkeit ein starkes Dranggefühl entsteht und noch bevor Sie die Toilette erreichen, geht ungewollt Urin ab.

Inkontinenz betrifft alle Altersgruppen. Eine schwache Blase beklagen viele Patientinnen und dies nimmt mit fortschreitendem Alter zu.

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Welche Ursachen hat die Inkontinenz?

Frauen sind davon doppelt so häufig betroffen wie Männer. Dies ist in den Ursachen begründet. Die wichtigsten Ursachen sind:

  • eine oder mehrere Geburten wobei der Verlauf und das Gewicht des Kindes eine Rolle spielen
  • schwere körperliche Arbeit
  • Übergewicht
  • Die Wechseljahre und nach den Wechseljahren

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Wie erfolgt die Diagnostik?

Es gibt unterschiedliche Ursachen der Inkontinenz. Auch wenn es Ihnen unangenehm ist sprechen Sie offen mit Ihrer Frauenärztin über Ihre Beschwerden, damit eine genaue Anamnese erfolgen kann. Eine gute Diagnose ist wichtig, weil es unterschiedliche Arten von Inkontinenz gibt. Ihre Symptome ähneln sich zwar, ihre Behandlung ist jedoch sehr unterschiedlich. Zuerst erfolgt eine gynäkologische Untersuchung. Hier kann festgestellt werden ob sich Gebärmutter oder Blase gesenkt haben, ob die Harnröhre abgeknickt ist, ob Bakterien in der Blase vorhanden sind und ob die Muskulatur des Beckenbodens erschlafft ist.

Danach erfolgt ein vaginaler Ultraschall. Hier kann man Füllungsvermögen und Füllungszustand der Blase erkennen und auch Restharn messbar machen. Damit kann auch festgestellt werden, ob nach dem Wasserlassen noch Urin in der Blase verbleibt, die Harnblase sich also nicht vollständig entleert.

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Was passiert bei der urodynamischen Untersuchung?

Oft ist eine weiterführende zusätzliche Untersuchung nötig um die akkurate Diagnose zu stellen. Bei der „urodynamischen Messung“ werden durch einen Katheter die Druckverhältnisse in der Harnblase und in der Harnröhre gemessen. Während die Blase gefüllt ist, beim Wasserlassen und auch unter körperlicher Belastung. Dadurch kann festgestellt werden, wo die Ursache für den unwillkürlichen Urinverlust liegt, aber auch, ob die Entleerung der Harnblase in irgendeiner Form gestört ist.

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Welche Form der Behandlung gibt es?

Je nach Art der Inkontinenz gibt es verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Die Basis bildet eine Verstärkung der Beckenbodenmuskulatur durch Training sowie eine hormonelle Therapie nach den Wechseljahren. Es stehen jedoch auch medikamentöse Therapien zur Verfügung sowie mechanische Verfahren durch Einlage eines Gummiringes oder Würfels (Pessar). In einzelnen Fällen kann eine Operation durchaus sinnvoll sein.

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Welche Arten von Inkontinenz gibt es?

Belastungs-(Stress-)Inkontinenz

Dies ist die häufigste Form von Inkontinenz. Charakteristisch ist ein unwillkürlicher Urinabgang bei Bewegung (z.B. Lachen, Husten), aber auch bei körperlicher Belastung (z.B. Heben von schweren Gegenständen. Dies wird verursacht durch einen ungenügenden Harnröhrenverschluss. Oft ist eine Erschlaffung des Beckenbodens verantwortlich.

Das Scheidengewebe und die Muskelstränge im kleinen Becken werden durch eine Schwangerschaft und die Entbindung stark beansprucht und gedehnt. In den Wechseljahren erleidet das Bindegewebe zudem einen Elastizitätsverlust durch den Hormonmangel. Damit kann sich die Inkontinenz im Lauf der Zeit erheblich verstärken.

Drang-(Urge-)Inkontinenz

Diese Form der Inkontinenz steht an zweiter Stelle. Charakteristisch ist ein plötzlich auftretender Harndrang, der kaum kontrollierbar ist und oft sofort zum vollständigen Entleeren der Blase führt. Die Drang-Inkontinenz tritt sehr häufig bei Frauen auf, die einen Schlaganfall erlitten haben. Ganz selten kann eine Drang-Inkontinenz auch das erste Anzeichen einer Nervenkrankheit sein (z.B. Multiple Sklerose).

Überlauf-Inkontinenz

Hierbei fehlt der warnende Harndrang. Die Blasenmuskeln arbeiten nur mangelhaft oder gar nicht. Erst wenn die Blase überfüllt ist, wird der Blasenverschluss „gesprengt“: Die Blase läuft über. Es kommt zu unfreiwilligem Harnverlust bei großer Restharnmengen.

Mischformen

Manchmal wird bei Frauen, die an Harn-Inkontinenz leiden, eine Mischform festgestellt Die urodynamische Untersuchung (Blasendruckmessung) ermöglicht die Funktionsweise der Blase zu untersuchen. Damit kann festgestellt werden, welche Art von Störung für die Inkontinenz verantwortlich ist.

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Welche Therapien gibt es?

Beckenboden-Gymnastik

Mit Hilfe der Beckenboden-Gymnastik kann die Muskulatur im Beckenbodenbereich gut gestärkt werden. Sie wird nach Anleitung in Gruppen oder beim Physiotherapeuten selbst durchgeführt.

Scheideneinlagen (Pessare)

Pessare gibt es in Würfel oder Ringform aus weichem Plastikgewebe. Das Pessar wird in die Scheide eingeführt und stützt von dort die Harnröhre. Die Einlage erfolgt beim Frauenarzt oder selbstständig zu Hause.

Pessare können die Inkontinenz jedoch nur vorübergehend beheben. Wenn sie sich verschlimmert, reichen sie als Hilfsmittel meist nicht mehr aus.

Operative Verfahren

Es gibt eine Reihe von Operationsmethoden, bei denen die Muskulatur des Beckenbodens gestrafft und die Harnröhre wieder aufgerichtet wird. Der Eingriff wird entweder von der Vagina aus oder durch einen Bauchschnitt durchgeführt. Auch kombinierte Verfahren werden angewendet.

Die Erfolgsquote ist hoch. Bei ca. 80 Prozent kann Besserung der Inkontinenz erreicht werden.

Medikamentöse Behandlung

Inkontinenz kann auch eine hormonelle Ursache haben, da besonders Frauen in oder nach den Wechseljahren darunter leiden. Daher kann eine Hormonbehandlung mit Östrogenen helfen. Diese können oft auch lokal als Zäpfchen eine gute Wirkung entfalten.

Zudem gibt es Medikamente (sog. Anticholinergika), die die Überaktivität der Blasen- oder Verschlussmuskulatur der Harnröhre reduzieren können.

Auch muskelentspannende Medikamente können die Blasenüberreaktion normalisieren. Es gibt zudem Kombinationen dieser Medikamente mit Östrogen-Präparaten, ebenso wie Heilmittel auf pflanzlicher Basis.

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Was können Sie vorbeugend tun?

Schon bevor Beschwerden einsetzen ist es für jede Frau sinnvoll, die Beckenbodenmuskulatur zu trainieren. Mit dem Training geht auch einher, dass Übergewicht vermieden werden sollte. Auch ein Nikotinstop ist hilfreich.

Nach einer Geburt sollte zudem gezielt für eine gute Rückbildung gesorgt werden, hier gibt es vielfältige Kursangebote.

© CHHG

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