Welche tattoo stelle tut am meisten weh

Körperschmuck Autsch: Hier schmerzen Tattoos am meisten und am wenigsten

BUNTE.de Redaktion 14.09.2017, 09:05 Uhr

Tattoos sind schön anzusehen, allzu schmerzempfindlich sollte man aber nicht sein. Denn je nach Körperstelle kann es ganz schön ziehen, wenn die Nadel in die Haut sticht. Damit ihr wisst, worauf ihr euch beim Tätowieren einlasst, gibt’s hier die Tattoo-Schmerzskala. Wir verraten, wo es besonders weh tut und wo am wenigsten.

Dass ein Tattoo Schmerzen auslöst, ist natürlich klar. Doch jeder Mensch hat eine unterschiedlich hohe Schmerztoleranz und auch äußere Einflüsse wie Stress oder Müdigkeit spielen eine Rolle. Sticht die Nadel circa einen halben Millimeter in die Haut, reizt sie die empfindlichen Nervenenden – gerade Sehnen und Muskeln sind von Nerven durchzogen. Andere Körperstellen mit viel Fett sind dagegen weniger schmerzempfindlich: Das Fett dient als Puffer zwischen Nadel und Nervenenden.

Weniger empfindliche Körperpartien

Die Außenseite der Arme gilt als unempfindlichste Stelle. Dort verlaufen eher wenige Nervenbahnen und eine dicke Hautschicht schützt die Knochen. Sensibler sind da schon die Innenseite der Arme und das Schienbein.

Hals und Nacken: Vielleicht überraschend, tut aber nur mäßig weh.

Schulter: Wenig schmerzhaft, erst Richtung Hals und Brust wird es unangenehmer.

Arm: Perfekt für Tattoo-Einsteiger, nur die Innenseite ist sensibler.

Po: Wenig empfindlich, daher gut auszuhalten.

Schienbein: Erträglich, aber schon etwas schmerzhafter, da die Haut hier dünn ist.

Oberschenkel: Hier schützt eine dicke Hautschicht, daher recht gut auszuhalten.

Am schmerzhaftesten sind Tattoos an den Körperstellen, wo die Haut besonders dünn ist und direkt über dem Knochen liegt. Dazu zählen beispielsweise Kopf, Dekolleté, Kniebeuge und Füße. An diesen Stellen hilft nur noch: tief einatmen und versuchen, nicht zu verkrampfen! Das würde den Schmerz nur schlimmer machen.

Gesicht: Vorsicht, besonders an den Schläfen und rund um die Augen ist die Haut sehr empfindlich. Am oder hinter dem Ohr wird es erträglicher.

Brust: Nichts für Tattoo-Beginner! Diese Stelle ist super schmerzhaft, vor allem auf dem Brustbein.

Achselhöhle: Waghalsige Stelle, hier ist die Nadel kaum auszuhalten.

Rücken: Autsch! Sehr sensibel, vor allem nahe der Wirbelsäule.

Hüfte: Hier wird es beim Stechen ganz schön schmerzen, vor allem im Nierenbereich.

Wade: Trotz viel Gewebemasse tut's hier ziemlich weh.

Gelenke: Nur was für ganz Mutige! In der Armbeuge und der Kniekehle schmerzt es besonders.

Fuß: Unangenehm, weil hier viele Knochen dicht unter der Haut liegen.

„Hat das eigentlich weh getan?“ ist wohl eine der häufigsten Fragen, die du zu hören bekommst, wenn du Leuten dein neues Tattoo zeigst. Die Journalistin Rae Alexandra hat mittlerweile um die 50 Tattoos. Sie kann nicht wirklich sagen, welches davon am schmerzhaftesten war. „Viele haben mich im Vorfeld gewarnt, dass die Innenseite des Oberarms extrem wehtun soll. Aber für mich war sie supereasy. Das Gleiche gilt für die Oberseite meines Fußes.“ Was sie damit sagen möchte? Das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Wie weh es tut, sich ein Tattoo stechen zu lassen, hängt auch davon ab, wie lange die Session dauert. „Je länger man sitzt, desto schlimmer wird es. Viele Tätowierer*innen haben mir gesagt, dass eine Session nicht länger als drei Stunden dauern sollte, weil der Körper irgendwann anfängt, sich gegen den Fremdkörper, also die Farbe, zu wehren.“ Dazu kommen noch die Tagesform sowie andere Faktoren: Wieviel Koffein hast du zu dir genommen, wieviel Essen und Wasser, stehst du kurz vor deiner Periode, hast du Eisenmangel oder einen Kater? Das alles kann zu einer niedrigeren Schmerztoleranz führen.

Trotzdem gibt es natürlich Stellen, an denen mehr Nervenenden zusammenlaufen oder die einfach sensibler sind als andere. Neben Alexandra haben wir auch drei Tätowierer*innen gefragt, welche Körperstellen eher entspannt sind und wo es schon mal weh tun könnte.

1 of 10

Stelle: in der Nähe der Achsel
Schmerzlevel: hoch

Noah Lee ist der Besitzer von NAL Studio und sagt: „In der Nähe der Achsel gibt es eine Menge Nervenenden. Das ist auch der Grund dafür, dass Leute dort so kitzlig sind und die Haut an dieser Stelle so empfindlich.“

2 of 10

Stelle: Bauch
Schmerzlevel: hoch

Georgia Grey ist seit zehn Jahren freie Tätowiererin und hat unter anderem im New Yorker Studio Bang Bang gearbeitet. „Unter der Haut und den Muskeln am Bauch liegen jede Menge Organe. Beim Tätowieren übt man Druck auf die Innereien aus. Das wird als schmerzhaft empfunden. Außerdem fühlt es sich hier eher wie ein konstantes Kneifen an und nicht, wie am Rest des Körpers, wie ein warmes Brennen.“

Die Tätowiererin Amanda Boone ergänzt, dass ihr eigenes Bauchtattoo, das in drei Sessions und über acht Stunden gestochen wurde, ihr schmerzhaftestes war.

3 of 10

Stelle: Handflächen und in der Nähe der Nägel
Schmerzlevel: hoch

Boone sagt, dass die Handflächen eine Stelle sind, bei der ihre Kund*innen oftmals vor Schmerzen das Gesicht verziehen. Das Gleiche gilt laut Tätowierer Lee für die Finger, jedenfalls in der Nähe der Nägel. Die Stelle direkt unter der Nagelhaut ist extrem sensibel. „Da sind jede Menge Nerven“, erklärt er.

4 of 10

Stelle: Ringposition
Schmerzlevel: niedrig

Die Knöchel sind im Vergleich zu der Stelle unter den Nägeln in der Regel nicht ganz so schmerzhaft. „Obwohl andere Körperstellen mit wenig Unterfettgewebe, wo man direkt auf dem Knochen tätowiert, schmerzhaft sind, sind die Fingerknöchel nicht so anfällig“, erklärt Lee. „Außerdem verblassen Tattoos an dieser Stelle nicht so schnell wie an anderen Positionen auf der Hand.“

5 of 10

Stelle: Rippen
Schmerzlevel: hoch

„Die Haut an dieser Stelle ist recht dünn und darunter befinden sich direkt die Rippen. Somit kann das eine unangenehme Tattoostelle sein. Außerdem liegt der Arm der oder des Tätowierer*in während der Session meist auch auf dem Rippenkorb. Das sorgt für zusätzlichen Druck“, erklärt Grey. Aber damit nicht genug: Lee merkt außerdem an, dass manche Menschen an dieser Stelle außerdem besonders kitzlig sind. „Auf den Rippen zu arbeiten, erfordert ein bisschen Geduld – sowohl vom Tätowierer als auch vom Tätowierten.“

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Stelle: auf den Füßen
Schmerzlevel: hoch

Zwei der drei Tätowierer*innen, mit denen wir gesprochen haben, sagen, dass diese Stelle besonders schmerzhaft ist. Das liegt vor allem an der dünnen Haut, die direkt über dem Knochen liegt. Grey erklärt: „Die Nadel bewegt sich quasi auf dem Knochen. Das kann sehr unangenehm sein.“

7 of 10

Stelle: Brustbein & Brust
Schmerzlevel: hoch/niedrig

Das Brustbein liegt in der vorderen Mitte des Brustkorbs und hat nicht besonders viel Fettgewebe vorzuweisen. Grey erklärt, dass der Druck, der beim Tätowieren auf dem Brustkorb liegt, als besonders beengend wahrgenommen werden kann. Doch etwas höher, zwischen den Brüsten, ist es nicht ganz so schmerzhaft. Amanda Boone, deren Körper zu siebzig Prozent tätowiert ist, sagt jedoch: „Die Tattoos auf meinen Brüsten taten mir sehr weh.“ Tja, Schmerzempfinden bleibt eben individuell.

8 of 10

Stelle: äußere Oberarme
Schmerzlevel: niedrigSowohl die Unterarme als auch die äußeren Oberarme sind in Sachen Schmerzen eher am unteren Spektrum anzusiedeln. Das liegt daran, dass die Haut hier in der Regel etwas dicker ist.

Alexandra erklärte uns jedoch, dass selbst an eher entspannten Tattoostellen noch Schmerzen auftreten können. „Meine Arme sind beide ziemlich stark tätowiert. Aber die Tattoos auf meinem rechten Arm zu stechen tat viel mehr weh als auf meinem linken. Später stellte sich heraus, dass das daran lag, dass ich mich kurz nach einer Anämie hatte stechen lassen. Damals hatte ich irgendwie nicht daran gedacht.“

9 of 10

Stelle: Oberschenkel, Waden & Schienenbeine
Schmerzlevel: niedrig

In den Oberschenkeln wie auch den Schienbeinen gibt es jede Menge starke Muskeln, die für ein geringes Schmerzempfinden sorgen, „egal, ob du Sport machst oder nicht“, sagt Grey. „Ich hatte vor ein paar Tagen sogar einen Kunden, der eingeschlafen ist, als ich ihm die Waden tätowiert habe.“ Die gleiche Erfahrung hat auch Alexandra gemacht: „Meine vorderen Oberschenkel waren ziemlich easy“, erzählt sie.

10 of 10

Stelle: Hals
Schmerzlevel: niedrig

Zwar sieht diese Stelle extrem schmerzhaft aus (und Leute, die sich für diese Stelle entscheiden, haben auch lebenslang ein ziemlich prominentes Tattoo am Start), aber Lee erzählte uns, dass sie tatsächlich eine der am wenigsten empfindlichen Stellen ist, um tätowiert zu werden.

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