Welche medikamente vor magenspiegelung absetzen

Hier finden Sie alle Informationen rund um die Vorbereitung und den Ablauf der Untersuchung. Sie sollten sich den Aufklärungsbogen auch schon vorab ausdrucken und durchlesen, die Einverständniserklärung mindestens 24 Stunden vorher ausfüllen und unterschreiben.

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Natürlich gibt es vor der Untersuchung ein Gespräch und Sie können hier alle Fragen klären, ggf. können sehr dringende Fragen auch im Vorfeld telefonisch oder per E-mail geklärt werden.

Vorbereitung

Sie dürfen ab 20 Uhr nichts mehr essen. Trinken ist bis zum Schlafengehen noch erlaubt. Am Morgen der Untersuchung bitte nicht mehr trinken.

Medikamente sollten am Morgen nicht genommen werden, nur eine Blutdrucktablette mit einem kleinen Schluck Wasser, wenn der Blutdruck sehr hoch (>160/100 mm Hg) sein sollte.

Für Diabetiker: Morgens keine Tabletten für Diabetes einnehmen, ebenso morgens kein kurzwirksames Insulin spritzen. Langwirkende Insuline in der Nacht und am Morgen um ein mindestens ein Drittel reduzieren. Besonders insulinpflichtige Diabetiker sollten ihren Blutzucker am Morgen vor der Untersuchung messen. Bei einem Blutzucker unter 80 mg/dl sollte noch ein Traubenzucker genommen werden.

Blutverdünner wie Aspirin, Marcumar, Xarelto und andere werden vor der Magenspiegelung nicht abgesetzt, müssen aber angegeben werden.

Bitte bringen Sie zwei Handtücher und eine Plastiktüte für die benutzen Handtücher mit. Bei kaltem Wetter bringen Sie bitte eine leichte Decke für den Aufwachraum mit.

Wenn Sie eine Schlafspritze (Sedierung) wünschen, müssen Sie abgeholt werden und dürfen nicht selber Auto fahren.

Sollte es Ihnen nicht möglich sein zur Untersuchung wegen Erkrankung oder aus sonstigen beruflich/privat bedingten dringlichen Gründen zu erscheinen, dann bitten wir Sie, dies uns rechtzeitig mitzuteilen.

Ablauf

Zu Beginn der Untersuchung werden Sie zunächst an unseren Monitor zur Überwachung von Blutdruck und Puls angeschlossen, die Sauerstoffsättigung wird gemessen. Eine Zahnprothese und Zungenpiercing muss vor der Untersuchung entfernt werden.
Danach wird eine Braunüle gelegt, sollten Sie eine Beruhigungspritze für die Untersuchung wünschen. Außerdem wird der Rachen durch einen Sprühstoß eines Lokalanästhetikums betäubt.

Wir benutzen zum Einschlafen überwiegend Propofol, bei sehr ängstlichen Patienten oder einer Soja/Erdnussallergie wird Midazolam gegeben.

Jetzt wird mit dem Gastroskop, einem flexiblen Instrument, über die Mundhöhle unter Sicht in die Speiseröhre vorgegangen und im weiteren Verlauf bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Beim Rückzug des Gerätes werden dann alle Abschnitte sorgfältig untersucht und Proben entnommen.

Wenn das Gerät aus dem Mund entfernt wurde, lassen wir sie wieder wach werden und sie werden in unseren Aufwachraum verlegt.
Bitte bleiben Sie dort liegen bis ein Mitarbeiter zu Ihnen kommt und das Abschlussgespräch mit der Ärztin erfolgt ist.

Risiken

Bei keiner Untersuchung können wir Risiken vollständig ausschließen, die folgenden Komplikationen treten jedoch sehr selten auf:

  • Die Einstichstelle an der Braunüle kann sich entzünden oder sehr selten lokale   Nerven/Weichteilschäden auftreten
  • Durch die Medikamente, die wir zum Schlafen geben, können allergische Reaktionen auftreten, es kann auch durch die Schlafspritze zu Herz-Kreislauf-Atemproblemen kommen. Es erfolgen dann unsererseits natürlich sofort entsprechende Gegenmaßnahmen
  • Beim Einführen des Endoskops in die Speiseröhre kann selten eine Reizung/Verletzung des Kehlkopfes mit anschließender Heiserkeit auftreten.
  • Bei Übertritt von Mageninhalt in die Luftwege/Lunge besteht die Gefahr einer Lungenentzündung
  • Selten können eine Blutung durch die Probeentnahme oder Verletzungen im Bereich der untersuchten Strukturen (Speiseröhre, Magens und Zwölffingerdarm), sehr selten mit Auftreten eines Wanddurchbruches (sog. Perforation) ausgelöst werden
  • Es besteht ebenfalls sehr selten die Gefahr einer Übertragung von Infektionskrankheiten

Nach der Untersuchung

Nach der Untersuchung müssen Sie abgeholt werden, denn Sie dürfen bis zum nächsten Tag nicht mehr aktiv am Verkehr teilnehmen. Sie sind auch nicht mehr arbeitsfähig.

Nach Abklingen der Rachenbetäubung und sobald Sie ausreichend wach sind, dürfen Sie wieder normal essen und trinken.
Am Untersuchungstag sollten Sie keinen Alkohol oder Drogen konsumieren, keine Beruhigungs-oder Schlaftabletten einnehmen.

Sollten nach der Untersuchung Beschwerden auftreten (Kreislaufprobleme, allergische Reaktion, starke Schmerzen im Kehlkopf /Brust oder Bauch, sowie Erbrechen von Blut oder Blutabgang im Stuhl) müssen Sie sich umgehend vorstellen, bei leichten Beschwerden in unserer Praxis (Telefon 06136-6233), bei stärkeren Beschwerden bei Dr. Schmidt (Handy: 01775206358). Im Notfall gegebenenfalls den Rettungswagen rufen und in der Klinik vorstellen (Katholisches Klinikum Mainz 06131-570, Uniklinik Mainz 06131-170 oder eine Klinik mit Endoskopie in Ihrer Nähe).

Hygiene

Die Reinigung und Desinfektion der Endoskopie und des Zubehörs erfolgt in unserer Praxis vollautomatisch und nach den Leitlinien der entsprechenden Endoskopie- und Hygienefachgesellschaften. Halbjährlich erfolgt eine unangemeldete Hygieneüberprüfung der Endoskopie durch die Kassenärztliche Vereinigung. Das leitende Endoskopieteam verfügt über eine entsprechende Fachausbildung und nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil.

Aktualisiert am 08.09.2020

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Höchster Qualitätsanspruch: So arbeiten wir.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt können Sie über unser Ärzteverzeichnis finden.

Arztsuche

Finden Sie mit Hilfe der FOCUS-Gesundheit Arztsuche den passenden Mediziner:

Als Magenspiegelung (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie) bezeichnet man die Untersuchung der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Ventriculus, Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) mit einem flexiblen optischen Instrument, dem Endoskop.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Ihr Arzt klärt Sie rechtzeitig darüber auf, wie die Untersuchung abläuft, wie Sie sich vorbereiten sollen und welche seltenen Komplikationen möglich sind.

Für die Magenspiegelung müssen die zu untersuchenden Organe frei von Verdauungsresten sein. Daher sollte der Patient optimalerweise 12 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Erlaubt sind lediglich bis 3 Stunden vor der Untersuchung das schluckweise Trinken von Wasser und bis 2 Stunden vor der Untersuchung die Einnahme von Tabletten.

Nehmen Sie aspirinhaltige Präparate oder blutgerinnungsbeeinträchtigende Medikamente (z. B. Macumar und Clopidogrel), besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und wie Sie diese Medikamente einnehmen sollen.

Betäubung/Sedierung/Beruhigung bei der Magenspiegelung

Durch das Einführen des Endoskops kann es durch die Berührung an der Rachenhinterwand zu einem unangenehmen Würgereiz kommen, der in der Regel durch regelmäßiges Atmen unterdrückt werden kann. Um dem Würgereiz vorzubeugen, besteht die Möglichkeit, den Rachen mit einem Spray zu betäuben.

Das dadurch hervorgerufene Taubheitsgefühl kann noch 15 bis 30 Minuten - maximal bis zu zwei Stunden - nach der Untersuchung anhalten, was in seltenen Fällen zu Schluckstörungen führen kann.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel zu erhalten, so dass Sie die Untersuchung mehr oder weniger verschlafen. Nach einer solchen Untersuchung mit Betäubung sind Sie laut Gesetz 24 Stunden nach der Untersuchung nicht verkehrs- und geschäftstüchtig. Richten Sie sich bitte entsprechend ein und lassen sich ggf. von der Praxis abholen.

Bei einem Großteil der Patienten kann die Untersuchung ohne jegliche Medikamente durchgeführt werden.

Wie verläuft die Magenspiegelung?

Vor der Untersuchung muss eventuell bestehender Zahnersatz aus der Mundhöhle entfernt werden. Bei der Untersuchung liegen Sie bequem auf der linken Seite.

Damit das Endoskop nicht beschädigt wird, erhalten Sie einen kleinen Beißring aus Kunststoff. Durch diesen Beißring hindurch wird das Endoskop, das einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter hat, in die Mundhöhle eingeführt und über die Speiseröhre und durch den Magen hindurch bis zum Zwölffingerdarm vorgeschoben.

Über einen Arbeitskanal im Endoskop wird etwas Luft eingebracht, damit sich insbesondere der Magen entfaltet und damit besser beurteilbar ist. Mit Hilfe einer Lichtquelle an der Spitze des Endoskops wird die Organoberfläche beleuchtet und kann so von einer Kamera aufgenommen, in digitaler Qualität auf einem Bildschirm gezeigt und aufgezeichnet werden.

Die genaue Beurteilung der Strukturen erfolgt insbesondere beim Rückzug des Endoskops. Durch den Arbeitskanal im Endoskop ist es möglich, routinemäßig Flüssigkeiten abzusaugen oder Spezialinstrumente zu diagnostischen oder Behandlungszwecken einzubringen.

Mit Hilfe einer kleinen Zange, die durch den Arbeitskanal geführt wird, können kleinere Gewebeproben entnommen werden, die auf gut- oder bösartige Veränderungen und eine Infektion mit Bakterien (Helicobacter pylori) untersucht werden können.

Üblicherweise werden bei jeder Untersuchung mindestens zwei Gewebeproben im Magen sowie an allen Stellen mit auffälligen Veränderungen mit einer Spezialzange schmerzlos entnommen, um sie anschließend unter dem Mikroskop genauer beurteilen zu können. In speziellen Fällen ist es auch möglich, Patienten durch Behandlungseingriffe eine Operation zu ersparen, z. B. durch Entfernung von Polypen und Tumoren.

Die Gesamtdauer der Untersuchung liegt bei einem erfahrenen Untersucher in der Regel zwischen fünf und zehn Minuten.

Welche Komplikationen sind möglich?

Die Magenspiegelung, so wie sie heute durchgeführt wird, ist in der Hand eines gut ausgebildeten und erfahrenen Arztes eine einfache, nahezu schmerzlose Untersuchung, die jährlich millionenfach auf der ganzen Welt ambulant durchgeführt wird. Komplikationen sind bei einer Magenspieglung selten.

Wurde Ihr Rachen mit einem Spray betäubt, kann das Taubheitsgefühl noch 15 bis 30 Minuten, maximal bis zu zwei Stunden, nach der Untersuchung anhalten, was in seltenen Fällen zu Schluckstörungen führen kann.

Bei Patienten mit locker sitzenden Zähnen oder Zahnersatz kann es zu Gebissschäden kommen.

Durch die Gabe von Beruhigungsmitteln (Sedativa) besteht die geringe Gefahr von Störungen der Herz-, Kreislauf- und/oder Atemfunktionen.

In sehr seltenen Fällen kann es während der Untersuchung zu Verletzungen bis hin zum Einreißen oder Durchstoßen (Perforation) der gesamten Organwand und zu stärkeren Blutungen insbesondere nach Entnahme von Gewebe kommen, die dann möglicherweise eine schnelle Operation notwendig machen.