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Von Schlafstörungen ist meistens die Rede, wenn Personen aus unterschiedlichen Gründen zu wenig oder keinen erholsamen Schlaf haben (z.B. Insomnie, Hyposomnie, Agrypnie). Die Mehrheit der Betroffenen schläft schlecht ein (Einschlafstörungen) oder schlecht durch (Durchschlafstörungen) oder beides. Der weite Sammelbegriff «Schlafstörungen» umfasst aber noch ganz andere Erscheinungen wie starke Tagesschläfrigkeit oder Schlafsucht (Hypersomnie). Auch auffälliges Verhalten rund um den Schlaf (Parasomnie) wie Schlafwandeln oder Sprechen im Schlaf zählen zu den Schlafstörungen. Unter Schlafstörungen leiden viele Menschen. Wahrscheinlich schlafen etwa zwei von zehn Personen so schlecht, dass eine Therapie angebracht wäre. Häufige Ursachen sind Stress und ungünstige Schlafgewohnheiten. Infrage kommen beispielsweise auch Atemaussetzer wie beim Schlafapnoe-Syndrom, anregende Mittel (z.B. Koffein), Drogen (z.B. Alkohol), Medikamente, Erkrankungen (z.B. der Schilddrüse, hormonelle Störungen, Rheuma) und Umwelteinflüsse (z.B. Lärm). Wenn die Schlafqualität sinkt, wird auch die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit schwächer. Auf Dauer steigt das Risiko vieler Erkrankungen, beispielsweise von Herz und Kreislauf. Die Möglichkeiten zur Behandlung und die Erfolgsaussichten unterscheiden sich je nach Schlafstörung und Ursache, sofern eine zu finden ist. Für viele Formen gibt es bewährte Therapien. Häufig müssen Betroffene ihre Schlafhygiene verbessern, also ungünstige Gewohnheiten ablegen. Manchmal sind dazu Verhaltenstherapien nötig. Auch Medikamente können hilfreich sein.
Können Sie schlecht einschlafen und liegen vorher oft lange wach im Bett? Wachen Sie nachts immer wieder auf und haben dann Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen? Haben Sie das Gefühl, lange genug und einigermassen gut zu schlafen, fühlen sich tagsüber aber trotzdem oft müde und «wie gerädert»? Das können Anzeichen für eine Schlafstörung sein. Im weiteren Sinn gilt als Schlafstörung jede deutliche Abweichung vom normalen Schlaf. Personen, die an den häufigsten Formen leiden, fühlen sich am Morgen nicht erholt, weil sie schlecht einschlafen, nachts immer wieder aufwachen, frühmorgens viel zu früh erwachen oder ihre Schlafqualität auf andere Weise beeinträchtigt ist. Am Tag zeigen sich typische Symptome wie Kraftlosigkeit oder Tagesschläfrigkeit. Es gibt jedoch auch Schlafstörungen, die nicht unbedingt die Schlafqualität einschränken, sondern nur ungewöhnliche Erscheinungen sind. Dazu gehört etwa Sprechen im Schlaf. Hier haben Betroffene üblicherweise keine Beschwerden, sondern stören eher den Schlaf anderer. Schlafstörungen können sich nachts auf verschiedene Art und Weise zeigen. Wenn sie die Schlafqualität verringern, führen sie auch am Tag zu Beschwerden. Häufige Symptome sind etwa:
Auch von Symptomen wie nächtlichen Atempausen (Schlafapnoe), lautem Schnarchen, Bewegen der Beine, Zähneknirschen, Sprechen und Zucken wird berichtet.
Wenn Sie unzufrieden sind mit der Qualität Ihres Schlafs, sich tagsüber nicht fit fühlen und noch ein weiterer oder mehrere der oben genannten Punkte zutrifft, besteht der Verdacht auf eine Schlafstörung. Eine fachliche Abklärung ist spätestens dann ratsam, wenn die Probleme dreimal oder öfter pro Woche auftreten, und das über mindestens vier Wochen hinweg. Schlafstörungen gelten ab einer Dauer von vier Wochen als «krankhaft». Die «internationale Klassifikation der Schlafstörungen» bezeichnet Störungen von bis zu vier Wochen als akut und solche ab einer Dauer von sechs Monaten als chronisch. Bei Zeiträumen dazwischen sind sie subakut. Wann ist der Schlaf ernsthaft gestört?Beim Schlafen zählt in erster Linie die Qualität. Sie besteht hauptsächlich in der persönlichen Einschätzung: Ist der eigene Schlaf erholsam? Fühlt er sich gut an? Kommt man morgens fit und erholt aus dem Bett? Zwar gibt es eine messbare Schlafqualität. Sie sagt beispielsweise aus, ob Schlafphasen in der normalen Reihenfolge stattfinden und die normale Länge besitzen. Doch die Messwerte und individuellen Einschätzungen stimmen oft nicht überein: Viele Menschen schlafen gut, obwohl ihre Messwerte vom Durchschnitt abweichen. Es gibt auch keine richtige oder falsche Zeit für Schlaf. Bei uns in Mitteleuropa zählt hauptsächlich die Qualität des nächtlichen Schlafs. Schläfchen tagsüber sind eher ungewöhnlich. Sie tragen bei Erwachsenen in der Regel nicht so viel zum erholsamen Schlafpensum bei wie etwa in einigen Ländern Südeuropas und Asiens. Dort gehören längere oder kürzere Nickerchen am Tag zur traditionellen Schlafkultur. Wichtig ist mehr, dass Schlaf regelmässig zu gewohnten Zeiten stattfindet. Die Schlafdauer ist wichtig für die Schlafqualität. Aber die Schlafdauer muss einzig dem persönlichen Schlafbedürfnis entsprechen. Es gibt keine verbindliche Regel dafür, wie lange der Nachtschlaf dauern soll, um erholsam zu sein. Die nötige Dauer unterscheidet sich von Person zu Person stark. Die grosse Mehrheit bei uns schläft zwischen sechs und acht Stunden. Bei Erwachsenen liegt die durchschnittliche Dauer um sieben bis siebeneinhalb Stunden. Sie benötigen etwa 15 Minuten, um einzuschlafen. Manche Menschen schlafen aber fünf Stunden oder weniger und fühlen sich damit vollständig erholt. Andere brauchen dazu neun Stunden oder mehr. Jeder Mensch schläft ab und zu einmal schlecht ein oder durch – vor einer Prüfung, einer Reise, einem Vorstellungsgespräch, einem Auftritt vor Publikum, wegen eines späten üppigen Abendessens, Problemen am Arbeitsplatz, eines aufregenden Erlebnisses am Abend oder aus anderen Gründen. Solche Situationen gehen vorüber und sind kein Anlass zur Sorge, erst recht nicht, wenn die Ursache bekannt ist. Dann können mitunter auch kurzzeitig Schlafmittel sinnvoll sein. Entscheidend ist, ob eine Schlafstörung lange andauert und wie stark sie das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Betroffenen einschränkt. Eine fachliche Abklärung der Ursache und eine entsprechende Behandlung sind auf jeden Fall empfehlenswert, wenn Personen länger als vier Wochen unter mangelndem oder schlechtem Schlaf leiden und die Beschwerden mindestens dreimal wöchentlich auftreten. Manchmal ist es ratsam, schon früher zum Arzt zu gehen. Das gilt besonders dann, wenn die Ursache unklar ist, Betroffene stark leiden und sich viel mit ihrem Schlafproblem beschäftigen. Zum Teil versuchen die Betroffenen auch, ihre Schlafqualität zu verbessern, indem sie ihr Schlafverhalten ändern. Dadurch können sie sich aber auch ein ungünstiges Verhalten angewöhnen. Dieses kann Schlafstörungen verstärken und verfestigen. Die Behandlung wird schwieriger. Formen von Schlafstörungen und ihre EinteilungFachleute kennen verschiedene Klassifizierungen, nach denen sie die über 80 Schlafstörungen in verschiedene Gruppen unterteilen. Manche trennen sie etwa danach, ob psychische oder körperliche, äusserliche oder innerliche Gründe für die Störung verantwortlich sind. Zum Teil kommen bei einer Person verschiedene Schlafstörungen zusammen, etwa wenn Menschen an einer Einschlafstörung leiden und dazu schlafwandeln. Gestresste Menschen schlafen meistens schlecht ein, aber auch oft schlecht durch. Ganz grundsätzlich ist es sinnvoll, zwei grosse Klassen zu trennen: Bei primären Schlafstörungen finden die Ärzte keine Ursache. Hier ist der gestörte Schlaf die eigentliche Erkrankung, gegen die sich eine Behandlung richten sollte. Dagegen gehen sekundäre Schlafstörungen auf eine erkennbare Ursache zurück. Hier ist der gestörte Schlaf ein Symptom. Eine Behandlung sollte anstreben, die Ursache zu beseitigen. Die frühere Einteilung nach den alten Fachbegriffen Insomnie und Hyposomnie (Schlaflosigkeit, zu wenig Schlaf) gegenüber Hypersomnie (Schlafsucht, in Form von starker Tagesschläfrigkeit) gilt zum grossen Teil als überholt. Bei manchen Erkrankungen können beide gemeinsam auftreten. In einigen Texten wird der Ausdruck «Insomnie» zudem als Überbegriff für alle Schlafstörungen verwendet. Die «internationale Klassifikation der Schlafstörungen» unterscheidet heute die folgenden acht Gruppen:
Bei primären Schlafstörungen, die keine erkennbare Ursache haben, basiert die Therapie üblicherweise auf drei Säulen: Verhaltens- oder Schlaftherapie, Verbessern der Schlafhygiene und Medikamente. Zum Teil verhelfen auch alternative Verfahren wie Hypnose oder Akupunktur zu einer besseren Schlafqualität. Sekundäre Schlafstörungen haben eine Ursache. Hier besteht also zusätzlich die Möglichkeit, die Ursache zu beseitigen oder zumindest ihren schlechten Einfluss auf den Schlaf zu verringern. Somit konzentriert sich die Behandlung je nach den Umständen auf mehrere der folgenden Ziele:
Diagnose von SchlafstörungenWeil sich die Behandlung je nach Ursache der Schlafstörung unterscheidet, muss deren Herkunft unbedingt geklärt werden beziehungsweise muss herausgefunden werden, ob eine Ursache zu finden ist. Wenn ja, sollte die Behandlung unbedingt auch darauf abzielen, die Ursache einzudämmen oder zu beseitigen. Zunächst müssen Patienten einige Fragen zu ihren Beschwerden, Erkrankungen, Medikamenten, zu ihrem Alkoholkonsum und zu weiteren Lebensumständen beantworten. Die Befragung ist oft ziemlich ausführlich, weil sehr viele Schlafstörungen durch psychische Faktoren wie Stress ausgelöst werden und prinzipiell viele Ursachen infrage kommen. Ein Schlaftagebuch kann bei der Diagnose sehr nützlich sein. Darin notieren Betroffene morgens und abends einige Angaben zu ihrem Befinden, ihrem Verhalten, den Schlafzeiten und ihren Schlafproblemen. Sie führen das Schlaftagebuch über mehrere Tage oder besser Wochen. Dann kann es Auskunft geben, wie stark eine Schlafstörung ist, worin möglicherweise ihr Ursprung liegt und später ob eine laufende Behandlung Erfolg hat. Vorlagen für das Tagebuch erhalten Interessierte meistens beim Arzt. Es gibt Apparate, um speziell die Atmung zu untersuchen. Zum Teil kommen auch Recorder zum Einsatz. Die Geräte können zuhause im Bett ein paar Schlafwerte aufzeichnen, aber nicht so gründlich wie bei Untersuchungen im Schlaflabor. Bei Bedarf kommen Patienten ins Schlaflabor. Über Elektroden werden während des Schlafs verschiedene Signale aufgezeichnet. Daran können Fachleute den Schlafverlauf, die Schlaftiefe und andere Qualitätsmerkmale ablesen. Sie erkennen Unterbrechungen und körperliche Störungen wie etwa bei der Atmung. Die meisten Testpersonen verbringen zwei Nächte im Schlaflabor. Trotz der Kabel schläft etwa einer von vier Patienten in der ersten Nacht besser als zuhause. Verhaltens- und SchlaftherapieTherapien oder zumindest Anleitungen, wie das Schlafverhalten verbessert werden kann, sind fast immer sinnvoll – oft auch wenn Schlafstörungen eine konkrete Ursache haben. Ohne fachliche Anleitung können Versuche, das eigene Verhalten so umzustellen, dass die Schlafqualität besser wird, gerade das Gegenteil bewirken. Verhaltens- und Schlaftherapien berücksichtigen die individuellen Eigenheiten der Betroffenen. Sie gehen darüber hinaus, nur die Schlafhygiene zu verbessern. Sie klären aber auch darüber auf, wie sich Patienten selbst helfen können. Zu den Techniken, die häufig Inhalt der Therapien sind, gehören etwa:
Verbessern der SchlafhygieneBei einer schlechten Schlafhygiene tragen ungünstige Verhaltensweisen dazu bei, dass der Schlaf gestört ist. Zum Teil entstehen solche Angewohnheiten erst, wenn sich die Schlafqualität bereits verschlechtert hat. Verbreitet ist etwa, dass Personen, die schlecht schlafen, tagsüber Schläfchen einlegen. Dann sind sie aber spätabends oft nicht müde genug, um gut ein- oder durchzuschlafen. So kann sich ein Kreislauf entwickeln aus Schlafstörungen, die zu schlechten Gewohnheiten führen, die ihrerseits Schlafstörungen verstärken oder zumindest fördern. Eine gute Schlafhygiene umfasst einige nützliche Verhaltensweisen, die Patienten bei einer Schlafberatung oder in einer Schlafschulung lernen können.
Wann Medikamente helfen könnenEs gibt eine Reihe von Medikamenten, die das Ein- und/oder Durchschlafen verbessern können. Bei Einschlafstörungen bieten sich Mittel mit kurzer Wirkdauer an. Sie müssen ja nur dabei helfen einzuschlummern. Danach kann die Wirkung nachlassen. Für Durchschlafstörungen eignen sich Mittel mit längerer Wirkdauer. Bei kurzer Wirkdauer würden Anwender zu früh aufwachen und danach wahrscheinlich wach liegen. Aber zu lange darf die Wirkung auch nicht anhalten, sonst können Schlafmittel am Folgetag zu Beeinträchtigungen (Hangover) führen. Kurzzeitige Anwendungen kommen oft in Betracht, wenn Schlafstörungen akut sind, aber wahrscheinlich bald vorübergehen. Das kann in einer begrenzten Phase mit hoher Belastung der Fall sein, etwa für wenige Tage vor einer beruflichen Präsentation oder Prüfung. Manchmal können Schlafmittel in solchen Fällen sogar verhindern, dass sich aus einer akuten Schlafstörung eine chronische entwickelt. Schlafmittel können auch vorübergehend helfen, während eine Behandlung der Ursachen stattfindet. Die Mittel verringern den Leidensdruck. Dadurch verbessert sich üblicherweise die Motivation, eine ursächliche Therapie bis zum Ende durchzuziehen. Aus dem gleichen Grund können Schlafmittel in der Vorbereitung und Einleitung einer ursächlichen Behandlung sinnvoll sein. Eine dauerhafte Anwendung kommt infrage, wenn die Ursache nicht behandelbar ist oder wenn andere Methoden die Schlafstörung nicht bessern. Auch bei Patienten mit hohem Leidensdruck ist eine langfristige Einnahme abzuwägen. Sie kann üblicherweise zumindest dann stattfinden, wenn nichts darauf hinweist, dass sich eine Gewöhnung mit Dosissteigerung entwickelt. So sparsam und kurz wie möglichEin paar Schlafmittel sind ohne ärztliche Verordnung in Apotheken erhältlich. Manche Personen dürfen aber Antihistaminika, die frei verkäuflich sind, nicht einnehmen. Schlafmittel, mit Ausnahme der pflanzlichen Präparate, sollte niemand auf eigene Faust anwenden und erst recht nicht regelmässig über längere Zeit. Dadurch steigen viele Risiken, die mit der Einnahme verbunden sind. Grundsätzlich sollten Schlafmittel so sparsam und so kurzzeitig wie möglich zum Einsatz kommen. Es ist sinnvoll, sich vorher fachlich beraten zu lassen. Jedes Schlafmittel kann Nebenwirkungen haben. Darüber hinaus ist ein längerer Einsatz vieler starker Schlafmittel mit grundsätzlichen Gefahren verbunden:
Wegen der Risiken sollte eine längere Anwendung von Schlafmitteln – mit Ausnahme von pflanzlichen Mitteln – nur unter ärztlicher Anleitung erfolgen. Ärzte wählen das am besten geeignete Mittel nach mehreren Kriterien aus. Dazu gehören die Schwere der Schlafstörung, die Art der Schlafstörung, mögliche körperliche und/oder psychische Grund- und Begleiterkrankungen, das Alter der Patienten, ihre anderen Medikamente und teilweise auch die individuelle Suchtgefährdung. Ausserdem können Fachleute die Risiken der Therapie minimieren. So ist es etwa möglich, die Schlafmittel nur in bestimmten Intervallen einzusetzen – also jeweils nur für ein paar Tage und dann wieder ein paar Tage nicht. Die verschiedenen Gruppen der Schlafmittel
Es gibt noch weitere Substanzen, die schlaffördernd wirken. Sie kommen aber sehr selten zum Einsatz. Viele ältere Personen kennen etwa die Wirkstofffamilie der Barbiturate. Diese Mittel werden wegen ihrer hohen Risiken nur noch in Ausnahmefällen verordnet.
Schlafstörungen können Körper und Geist stark beeinträchtigen. Schon eine Nacht mit deutlich zu wenig Schlaf verringert die Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit erheblich. Fachleute schätzen, dass rund ein Viertel aller Arbeits- und Verkehrsunfälle auf das Konto von Übermüdung geht. Auf jeden Fall sind schon die kurzfristigen Risiken gross. Langfristig leidet der ganze Organismus unter einer schlechten Schlafqualität. Die Folgen, die in Verbindung mit Schlafstörungen auftreten können, sind vielfältig. Zu den psychischen Folgen, die möglich sind, zählen etwa Gereiztheit, Mürrischkeit, Niedergeschlagenheit, Interesselosigkeit, Ängste, Angststörungen, Leistungs-, Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche, verlangsamte Reaktionen und Missbrauch von Alkohol oder Schlafmitteln. Auch depressive Verstimmungen und Depressionen wurden beobachtet. Allerdings kann eine Schlafstörung auch das erste Anzeichen einer aufkommenden Depression sein. Auf Dauer schadet eine schlechte Schlafqualität Herz und Kreislauf. Der Blutdruck kann ansteigen. Das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, steigt. Häufig treten Störungen in Magen und/oder Darm auf. Das Immunsystem kann geschwächt werden, wodurch sich etwa die Häufigkeit von Infektionserkrankungen erhöht. Durch hormonelle Veränderungen kann der Blutzuckerspiegel ansteigen und somit das Risiko von Diabetes. Menschen mit chronischen Schlafstörungen entwickeln häufiger Übergewicht und Fettleibigkeit. Es gibt Hinweise, dass zudem die Gefahr von bestimmten Krebsformen zunimmt.
Bei Schlafstörungen finden die Ärzte nicht immer eine Ursache. Andererseits kommt eine Vielzahl verschiedener Ursachen in Betracht. Ungünstige Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Lebensumstände:
Ungünstige Schlafumgebung:
Psyche:
Viele Erkrankungen können den Schlaf stören. Bei chronischen Schlafstörungen sollte der Arzt über alle Erkrankungen Bescheid wissen, besonders über solche, die
Besondere Lebensphasen und -umstände:
Bei Schlafstörungen ist es immer sinnvoll, mit dem Arzt oder Apotheker die Medikamente durchzugehen, die man aktuell einnimmt. Denn zahlreiche Medikamente sind in der Lage, das Ein- oder Durchschlafen zu behindern, wie beispielsweise folgende:
RisikofaktorenEs gibt sehr viele Risikofaktoren, die Schlafstörungen begünstigen können. Dazu zählen selbstverständlich die oben genannten Ursachen – also ungünstige Gewohnheiten, viele Erkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente, Strassenlärm am Wohnort und so weiter. Besonders schwer schlägt Schichtarbeit zu Buche: Jeder zweite Schichtarbeiter klagt über Schlafstörungen. Auch im Alter nehmen die Störungen zu. Rund vier von zehn Menschen über 65 Jahre geben an, unter Schlafstörungen zu leiden. Weiter gibt es Risikofaktoren, die bei bestimmten Formen von Schlafstörungen besonders starken Einfluss haben. Dazu gehört etwa Übergewicht bei Schlafapnoe. HäufigkeitSchlafstörungen sind weit verbreitet. Laut neueren Untersuchungen leidet etwa eine von drei Personen über alle Altersklassen hinweg an einer mittleren bis schweren Schlafstörung. Fast einer von vier Menschen gibt an, seine Schlafqualität sei ziemlich schlecht. Allerdings schwanken die Zahlen zur Häufigkeit stark. Das liegt etwa daran, dass der Begriff «Schlafstörung» in den Untersuchungen mehr oder weniger streng definiert ist. Manche berücksichtigen nur die Zahl ärztlicher Beratungen. Doch die Dunkelziffer ist hoch. Viele Menschen mit Schlafstörungen gehen nie zum Arzt, sondern versuchen, ihr Problem selbst in den Griff zu bekommen. Sie werden höchstens durch Befragungen erfasst.
Wichtig ist besonders, locker zu bleiben und entspannen zu können. Das ist die beste Vorbeugung gegen Schlafstörungen. Alles, was zu einer guten Schlafhygiene beiträgt, ist ebenfalls hilfreich – also etwa Arbeit und Sorgen nicht mit ins Bett nehmen, nicht zu viel Alkohol am Abend trinken, regelmässige Schlafzeiten einhalten, Bett und Schlafzimmer optimal einrichten, regelmässig Sport treiben, aber nicht kurz vor dem Schlafengehen. Das gilt speziell für Personen, die zu Schlafstörungen neigen. Es gibt auch beneidenswerte Menschen, die immer und überall gut ein- und durchschlafen. Weiter sollten alle allgemeinen Risikofaktoren wie Stress vermieden oder zumindest ihr Einfluss auf die Schlafqualität verringert werden. Das bedeutet etwa, Erkrankungen optimal und nachhaltig zu behandeln.
Ihr Gesundheits-Coach kann Sie gut dazu beraten, was beim Ein- und Durchschlafen hilft. Er kann Ihnen nützliche Rituale empfehlen, hat Hilfsmittel dafür parat und kennt sich mit rezeptfreien Schlafmitteln bestens aus. Mit ihm können Sie ausführlich über Ihre Schlafstörung sprechen. Im Zweifel erhalten Sie den Rat, sich an kundige Ärzte zu wenden, um Wege zu finden, wie Sie wieder besser schlafen.
Übersicht über die Wirkstoffe, die als Schlafmittel zum Einsatz kommen: Antihistaminika Benzodiazepine Z-Drugs Melatonin
Schlafstörung – Tipps vom Gesundheits-Coach Einfach einschlafen zu können, klingt für viele wie ein unerreichbarer Luxus. Doch Apothekerin Caroline Erni von der TopPharm Morgental Apotheke & Drogerie Parfümerie in Zürich weiss ein Tee-Rezept, das vielen dabei hilft. Wer dennoch über längere Zeit schlaflos bleibt, sollte allerdings seinen Arzt aufsuchen.
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