Welche blutdruck und pulswerte sind normal

Wer zu hohe Werte hat, kann in der Regel zunächst versuchen, den Blutdruck durch einen gesünderen Lebensstil zu senken. Vor allem auf zwei Punkte kommt es an: eine ausgewogene, möglichst salzarme Ernährung und regelmässige Bewegung.

Je mehr Salz wir im Körper haben, desto höher ist das Flüssigkeitsvolumen – und damit der Blutdruck. In Fertiggerichten, Käse, Wurst und Brot steckt besonders viel Salz drin. Diese Lebensmittel sollte man reduzieren.

Auch die seelische Verfassung nimmt Einfluss auf den Blutdruck. Weniger Stress und Alkohol, dazu natürlich auch Nichtrauchen tun ein Übriges. Bei Übergewicht sollte man dauerhaft abnehmen. All das hilft, den Blutdruck im grünen Bereich zu halten.

Wenn die oben genannten Massnahmen nicht ausreichen, können zahlreiche gut wirksame und verträgliche Medikamente einen zu hohen Blutdruck senken. Meistens ist es eine Dauertherapie. Am gesunden Lebensstil sollte man trotzdem festhalten, da er die Therapie unterstützt.  (Lesen Sie unten weiter …)

Blutdruckwerte von maximal 120/80 im körperlichen Ruhezustand gelten bei einem Erwachsenen als ideal. Bei einem Blutdruck von bis zu 139/89 liegen normale Werte vor, von denen keine Gesundheitsgefährdung ausgeht, wobei allerdings ein Wert über 129/84 bereits als hoch-normal bezeichnet wird.

Ist der Blutdruck über einem Wert von 159/99, liegt bereits eine leichte Hypertonie vor. Diese muss medizinisch abgeklärt werden, um Folgeschäden zu vermeiden.

Wann ist der Blutdruck zu hoch?

Ob der persönliche Blutdruck so hoch ist, dass er gesenkt werden sollte, um Erkrankungen zu vermeiden, hängt nicht allein von dem Blutdruckwert ab. Auch die individuelle Krankengeschichte entscheidet: So kann bei Personen, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen haben, bereits ein hoch-normaler Wert behandlungswürdig sein.

Wird ein Bluthochdruck nicht therapiert, nimmt das Risiko, eine Herzschwäche, einen Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen, einen Hirnschlag oder Nierenschäden zu erleiden, erheblich zu. Aus diesem Grund sollte der Blutdruck regelmässig überprüft werden. Für Risikogruppen empfiehlt sich das Führen einer Blutdrucktabelle.

Bluthochdruck vorbeugen

Wer täglich eine halbe Stunde Sport treibt, reduziert den Blutdruck um bis zu 9 mmHg. Eine ähnliche Wirkung erzielt die Verringerung von Salz in der Nahrung. Alkohol sollte nur mässig konsumiert, auf Rauchen ganz verzichtet werden. Eine gesunde Ernährung mit viel Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten, fettarmen Milchprodukten und wenig Fleisch hält den Blutdruck niedrig.

Mit jedem überschüssigen Kilogramm Körpergewicht, das abgenommen wird, sinkt der Blutdruck um bis zu zwei mmHg. Da auch Stress den Blutdruck nach oben treibt, sollte auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance und ausreichend Schlaf geachtet werden.

Der Blutdruck ist ein wichtiger Indikator dafür, wie es um die Gesundheit steht. Doch viele Menschen können die Blutdruckwerte nicht richtig einordnen und sind von der Zahlenkombination irritiert. Hier bekommen Sie einen Überblick, der die wichtigsten Fragen beantwortet: Was bedeuten systolischer und diastolischer Wert? Wann ist der Blutdruck normal und wann beginnt Bluthochdruck? Wie sind die optimalen bei den Blutdruckwerte bei Frauen, Männern und Kindern? Alles im großen Überblick inklusive übersichtlicher Tabellen.

Wie werden Blutdruckwerte gemessen?

Der Blutdruck ist die Kraft, mit der das Blut gegen die Gefäßwände der Arterien drückt. Das Blut wird vom Herzen durch die Arterien gepumpt und dadurch wird entsprechend Druck auf die Gefäßwände ausgeübt. Wenn der Blutdruck erhöht ist, ist er ein Risikofaktor für Erkrankungen des Herz-Kreislaufs-Systems und gehört zu den führenden Todesursachen. Deshalb werden die Blutdruckwerte bei fast jedem Arztbesuch geprüft.

Gemessen wird meist durch die Arzthelferin bzw. durch medizinische Fachangestellte am Oberarm, seltener auch am Handgelenk. Ob am rechten oder linken Arm gemessen wird macht keinen Unterschied. Es sollte allerdings immer am selben Arm gemessen werden, vorzugsweise an dem, an dem die Blutdruckwerte höher sind. So ist die Vergleichbarkeit gewährleistet. Zudem wird nie direkt im Anschluss an körperliche Anstrengung oder Aufregung gemessen, da beide den Blutdruck vorübergehend nach oben treiben. Eine mindestens dreiminütige Ruhephase gewährleistet, dass die Blutdruckwerte korrekt sind.

Blutdruckwerte bestehen immer aus zwei Zahlen (z.B. 120/80 mmHg): dem systolischen Wert (erster oder oberer Wert) und dem diastolischen Wert (zweiter oder unterer Wert). Der systolische Wert zeigt an, wie hoch der Blutdruck ist, wenn das Blut vom Herzen in die Arterien gepumpt wird. Am systolischen Wert kann der Arzt ablesen, wie es um Herzmuskel und Gefäßsystem steht. Der diastolische Wert zeigt den Blutdruck während der Erschlaffungsphase des Herzens zwischen den Herzschlägen. Beide Werte werden in der Einheit mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) angegeben. Nicht nur in der Arztpraxis, sondern in praktisch jeder Apotheke gibt es die Möglichkeit, seinen Blutdruck messen zu lassen. Wer seine Blutdruckwerte genauer im Auge behalten will oder muss, kann mit einem handlichen Blutdruckmessgerät auch zu Hause kontrollieren.

Ausführliche und weiterführende Informationen finden Sie in der großen Übersicht zum Thema Blutdruck messen.

Blutdruckwerte Tabelle - die komplette Übersicht

Die Blutdruckwerte können in verschiedene Kategorien einteilen.  Hierzu zählen niedrig, optimal, normal, hochnormal und die verschiedenen Grade der der Hypertone (Bluthochdruck).

Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Blutdruckwerte als Übersicht:

Kategorie systolisch (mm Hg) diastolisch (mm Hg)
Niedrig 105 65
Optimal 120 80
Normal 130 85
Hochnormal 130-139 85-89
Hypertonie Grad 1 140-159 90-99
Hypertonie Grad 2 160-179 100-109
Hypertonie Grad 3 179 109

Blutdruckwerte Normaler Blutdruck

Die normalen normale Blutdruckwerte sind bei Erwachsenen 120/80 mmHg. Der Ausdruck "120 zu 80" haben die meisten Menschen auch schon einmal beim Arzt gehört. Er beschreibt die optimalen Blutdruckwerte. Aber auch darüber und darunter liegende Werte zählen noch zu den normalen Blutdruckwerten.

Normaler Blutdruck - Werte:

  • Optimaler Blutdruck - um die 120 / 80
  • Normaler Blutdruck - unter 130 / unter 85
  • Hoch-normaler Blutdruck - maximal 139 / maximal 89

Ärzte unterscheiden normalen und hoch-normalen Blutdruck, weil Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (etwa Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen) besonders gefährdet sind, während bei gesunden Personen ein hoch-normaler Blutdruck hinnehmbar ist. Vorübergehende Schwankungen von einem Bereich in den anderen sind normal und harmlos.

Liegen die Werte unter 120/80 mmHg ist das in der Regel unbedenklich, wenn keine Begleiterscheinungen wie hoher Puls, Ohrensausen, Müdigkeit, Schwindel, Sehstörungen oder Ohnmacht vorliegen. Teilweise wird in medizinischen Kreisen die Meinung vertreten, dass Blutdruckwerte unter 120/80 mmHg sogar gesünder seien. Diese Meinung ist allerdings umstritten.

Von einem niedrigen Blutdruck (Hypotonie) wird erst ab Werten von unter 100/60 mmHg gesprochen. Niedriger Blutdruck schädigt den Körper nicht, kann aber auf ernsthafte Erkrankungen wie Herzmuskelschwäche, Lungenarterienembolie oder Schilddrüsenstörungen hindeuten.

Blutdruck Normalwerte nach Alter (Tabelle)

Die oben genannten Blutdruckwerte gelten für Erwachsene. Bei Kindern liegen die Normalwerte deutlich unter denen von Erwachsenen, insbesondere bei Kleinkindern. Je älter die Kinder werden und je mehr sie sich dem Erwachsenenalter annähern, desto mehr nähern sich auch die Blutdruckwerte an.

Die folgende Tabelle zeigt die Blutdruckwerte nach Alter unterteilt:

Alter Blutdruck (mmHg)
Neugeborene 60/40
Säugling 80/60
Kleinkind 95/60
Schulkind 100/60
Jugendliche 110/70
Erwachsene 120/80
Alte Menschen 150/90

Wie die Tabelle zeigt, steigt der  Blutdruck mit jedem Jahrzehnt um einige Punkte bis zum Seniorenalter. Grund dafür: Mit dem Älterwerden verlieren die Arterien an Elastizität und steifere Arterien lassen den Blutdruck steigen. Folglich gelten für Personen ab etwa 60 Jahren leicht höhere Blutdruckwerte als akzeptabel, sofern keine weiteren Risikofaktoren oder Krankheiten vorliegen. Nach Absprache mit dem Arzt darf der systolische Wert dann bei maximal 150 mmHg liegen.

Blutdruckwerte Kinder

Blutdruckwerte von Kindern sind vom Lebensalter und von der Körpergröße abhängig. Bei gleichem Alter und unterschiedlicher Körpergröße unterscheiden sich auch die Werte. Etwa bis zum 13. Lebensjahr sind die Werte von Mädchen und Jungen sehr ähnlich, erst mit der Pubertät steigen die Blutdruckwerte bei Jungen tendenziell stärker als bei Mädchen.

Bluthochdruck ist bei Kindern eher selten, kann aber bei Übergewicht, familiärer Vorbelastung, Herz- oder Nierenerkrankungen sowie als Nebenwirkung bei der Einnahme von ADHS-Medikamenten vorkommen. Ab dem dritten Lebensjahr kann der Blutdruck auch beim Nachwuchs regelmäßig daheim gemessen werden. Mit drei Jahren liegen die normalen Werte für Mädchen bei 106/68 und für Jungen bei 106/67 (mittlere Körpergröße, bei kleineren beziehungsweise größeren Kindern sind Abweichungen möglich).

Blutdruckwerte nach Geschlecht

Bei den Blutdruckwerten lassen sich Geschlechterunterschiede feststellen, die im Laufe des Lebens abnehmen und ab dem fünfzigsten Lebensjahr praktisch verschwinden.

Beispiel: Bei Frauen im Alter von 20 bis 29 Jahren lag der Blutdruck laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes bei 119/75 mmHg. Gleichaltrige Männer hatten einen Blutdruck von 129/78. Bei den 40 bis 49-Jährigen war die Lücke kleiner: 130 /82 mmHg bei Frauen zu 135/88 mmHg bei Männern. Im Alter von 60 bis 69 Jahren waren beide fast gleichauf (Frauen: 153/86; Männer: 150/88).

Daher wird bei Erwachsenen in der Regel nur ein Wert für alle betont: mehr als 140/90 mmHg sollte der Blutdruck bei Erwachsenen Männern und Frauen nicht betragen.

Blutdruckwerte Frauen

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Blutdruckwerte von Frauen nach Alter:

Frauen nach Alter Systolischer Blutdruck (Mittel) Diastolischer Blutdruck (Mittel)
20 bis 29 Jahre 119 75
30 bis 39 Jahre 122 78
40 bis 49 Jahre 130 82
50 bis 59 Jahre 143 86
60 bis 69 Jahre 153 86
70 bis 79 Jahre 155 83

Blutdruckwerte Männer

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Blutdruckwerte von Männern nach Alter:

Männer nach Alter Systolischer Blutdruck (Mittel) Diastolischer Blutdruck (Mittel)
20 bis 29 Jahre 129 78
30 bis 39 Jahre 130 84
40 bis 49 Jahre 135 88
50 bis 59 Jahre 143 89
60 bis 69 Jahre 150 88
70 bis 79 Jahre 153 83

Blutdruckwerte bei Bluthochdruck

Als hoher Blutdruck (Bluthochdruck / Hypertonie) gelten Blutdruckwerte über 140/90 mmHg. Mediziner unterscheiden den Schweregrad des Bluthochdrucks in drei Kategorien.

Bluthochdruck - Werte:

  • Schweregrad 1: milde Hypertonie (milder Bluthochdruck) - 140 bis 159 / 90 bis 99
  • Schweregrad 2: mittelschwere Hypertonie (mittelschwerer Bluthochdruck) - 160 bis 179 / 100 bis 109
  • Schweregrad 3: schwere Hypertonie (schwerer Bluthochdruck) - über 180 / über 110

Weil der Blutdruck bei Aktivität und Stress ansteigt, ist eine einzelne hohe Blutdruckmessung noch kein Grund zur Sorge. Um Bluthochdruck zu diagnostizieren, müssen Werte von über 140/90 mmHg bei mindesten drei Messungen an zwei unterschiedlichen Tagen vorliegen.

Interessant zu wissen: Einige Menschen erhalten verfälschte Blutdruckwerte in der Praxis oder Klinik, weil sie durch die Situation beim Arzt aufgeregt sind. Das Blutdruckmessen daheim kann diese sogenannte Weißkittelhypertonie entlarven.

Was kann getan werden, um den Blutdruck zu senken?

Bluthochdruck kann ernsthafte Gefäß- und Organschäden (Herzinfarkt, Herzschwäche, Vorhofflimmern, Schlaganfall, Nierenschäden) verursachen und muss behandelt werden. Mediziner empfehlen, das Problem von zwei Seiten anzugehen: durch Änderung der Lebensgewohnheiten und durch Medikamente. Die Blutdruckwerte können auf natürliche Weise durch kleine Umstellungen gesenkt werden, reicht dies nicht aus, existieren auch zahlreiche Medikamente gegen Bluthochdruck.

In erster Linie gilt Übergewicht als Ursache für zu hohe Blutdruckwerte. Bei schlanken Personen ist Bluthochdruck weit weniger häufig und deutet auf eine ernsthafte Erkrankung, auf Nebenwirkungen von Medikamenten oder übermäßigen Konsum von Alkohol, Kaffee oder Lakritz hin.

Zur Senkung von Gewicht und Blutdruckwerten wirkt sich eine fleischlose oder zumindest fleischarme Ernährung, die viel abwechslungsreiche Pflanzenkost enthält, besonders günstig aus. In Obst und Gemüse steckt nämlich viel Kalium, das ein natürlicher Blutdrucksenker ist. Studien zeigen, dass Vegetarier deutlich niedrigere Blutdruckwerte haben (systolischer Wert um 6,9 mmHg und diastolischer Wert um 4,7 mmHg geringer als bei Fleischessern). Auch auf Salz sollten Bluthochdruckpatienten achten. Maximal sechs Gramm täglich, lautet die Empfehlung. Salz steckt vor allem in Fertiggerichten und Fast Food, findet sich aber auch in hohen Mengen in bestimmten Mineralwässern.

Regelmäßiger Sport ist bei hohen Blutdruckwerten doppelt gut, er hilft Stress abzubauen und senkt den Blutdruck. Optimal sind drei Sporteinheiten von etwa 30 bis 45 Minuten wöchentlich. Wenn Ausdauersport anfangs noch zu anstrengend ist, reicht auch Freizeitsport ein Mal die Woche. Wichtig: Klären Sie mit Ihrem Arzt, wie intensiv Sie sich belasten dürfen!

Weitere Faktoren sind Alkoholkonsum und Schlafmangel, beide lassen den Blutdruck ansteigen. Daher Alkohol nur in Maßen trinken oder komplett darauf verzichten. Abends helfen Maßnahmen zur Stressverringerung (Autogenes Training, Muskelentspannungsübungen) besser in den Schlaf zu kommen. Beim Schlafen sinken die Blutdruckwerte um rund 15 Prozent - eine Entlastung für den Körper.

Durch einen gesunden Lebensstil lässt sich zu hoher Blutdruck in der Regel normalisieren und Patienten müssen keine Angst mehr vor Folgeerkrankungen haben. Genügen die Gegenmaßnahmen nicht, kann ein blutdrucksenkendes Medikament helfen. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Substanzen und meist reicht eine Tablette täglich, um den Blutdruck zu regulieren.